ApinoX hat geschrieben:Also ich weiß nicht, für mich hat Mass Effekt mehr Ähnlichkeit mit einem Shooter als mit einem Rollenspiel. Ich bin begeisterter RPG Spieler und Mass Effekt wird in meinen Augen NIEMALS ein RPG Titel sein.
Heutzutage genügt es einfach nicht mehr nur einen Shooter auf den Markt zu bringen, was auch die Jungs von Bioware realisiert haben. Aber reicht eine individuelle Charaktererstellung und 6 verschiedene Klassen mit 4 Ausgangs und 4 freischaltbare Talente, um dieses Spiel als Rollenspiel zu bezeichnen ? Ich denke nicht.
Kurzgesagt, ich vermisse hier die Komplexität eines RPG Titels.
Nun, du sagst Komplexität.
Vorab glaube ich dass du Mass Effect (wie grob gepeilt 95% der Poster hier)noch nicht angespielt hast... Wie kann man meinen aufgrund eines Reviews das Spiel erlebt zu haben... Bild dir deine Meinung ne? ^^
Bei uns kostet ein 360 Spiel pro Tag 2euronen in der Videothek...
Die Sache ist die, ich bin jetzt einfach mal so frei dich aufgrund deines Postes einzuschätzen und würde sagen du bist vor allem ein Liebhaber fernöstlicher Rollenspiele.
Da gehöre ich zwar auch zu, aber die wenigen westlichen Perlen die auf eine weniger kitschig und theatralisch überdramatische Handlung, am besten noch mit aus dem gameflow reissenden Zufallskämpfen, setzen glänzen vor allem in einem Punkt: Story und "Drehbuch".
Das war bei Kotor so, das war bei Vampire Bloodlines so, das war bei Oblivion wenigstens in Ansätzen vorhanden und Gothic 3 hab ich wörtlich in die Tonne getreten, das mal nebenbei^^
Der eine möchte fast schon erschlagen werden von Itemkombinationen und Extremkämpfen a la Valkyrie Profile 2, der andere legt mehr Wert auf eine filmreif präsentierte Story mit lebendigen Charakteren. Klar ich will gar nicht abstreiten dass - zumindest zu meinem momentanen Spielstand von 10 Stunden - die Komplexität in den Kämpfen, bei der Ausrüstung und der generellen Herausforderung bei Weitem nicht an andere
grossartige Rollenspiele heranreicht zumal ich erst am Wochenende Valkyrie Profile endlich "besiegt" hab.
Aber abgesehen davon ist das Spielgefühl einfach unglaublich. Und unglaublich komplex. Wie oft und viel gelesen fühlt man sich einfach mittendrin in einem riesigen Universum in dem man keine Npcs sondern Menschen und Aliens mit ihrer eigenen Lebensgeschichte trifft.
Das ist zwar nicht die selbe Liga Komplexität die Japan Rpgs in puncto Hardcore Kämpfe und Itemwahn bieten aber dafür kann man die Dialoge und generell das Feeling der Spielwelt und die damit verbundene unglaublich detaillierte Geschichte nicht mal annähernd gleichsetzen mit herkömmlichen rpgs. Auch Pseudokomplexität in westlichen Rollenspielen a la TES Reihe mit seinen starren und sterilen Dialogen und Verhaltensmustern und Scripts ist es mir nicht wert auf so ein filmreifes Erlebnis wie in Mass Effect zu verzichten.
Komplexität in allen Bereichen ist schön und gut. Aber wenn ich mich entscheiden muss ist sie vor allem in einem Punkt absolut unabdingbar für ein Rollenspiel und das ist die Story und das acting der Charaktere und npcs.
Und ein Actionspiel ist es bei Weitem nicht. Überhaupt nicht. Nicht mal im Ansatz. Ok im Ansatz schon

Durchaus sehr actionreich und bombastisch inszeniert allerdings mit der gleichen Tiefe und "Pausenzwang " wie z.b. in Kotor. Nur von meinem Squad bin ich etwas enttäuscht aber einfach durchrushen wie in einem Shooter ist mal so absolut ganz und gar nicht was in dem Spiel abgeht.
Noch was zur angeblich fehlenden Epik:
Epik bedeutet nicht dass ein Spiel lang sein muss. Die Star Wars Trilogie(die ursprüngliche) ist auch nur eine ganz normale Trilogie. Die Epik entsteht nicht durch die Länge der einzelnen Filme sondern den Inhalt - Anwendbar auf Mass Effect ohne Verluste
Nebenbei ist das Spiel ja anscheinend wirklich recht kurz. Dafür passiert aber auch einfach in 10 Stunden Gameplay dreimal soviel wie in einem herkömmlichen Japan rpg welche meist an der 100 Stunden Marke kratzen (an VP2 habe ich sogar knappe 110 Stunden gesessen da ich powerleveln musste um weiterzukommen -.-) und einfach nicht halb soviel Intensität bieten wie Mass Effect.
Und das ist auch das Schlagwort in diesem Spiel: Intensität.
Intensiv.
So und nun nochmal was an das werte 4players Team: Klasse Test, super Umfang so sollte es immer sein, Respekt! Aber so langsam stört mich die Wertungswillkür schon ein wenig. Wieso wird bei erstklassigen Titeln(Bioshock ebenfalls ein klasse Beispiel) mit einzelnen Punkten die die Titel vor die vielen überbewerteten Genrekollegen stellen würde geknausert wo z.b. ein Asia Grinder im Soloplayer Gewand namens Final Fantasy XII 90% erhält. Da fühlt man sich halt leicht verarscht und muss ein wenig die Massstäbe nach denen ihr bewertet anzweifeln.
Der ganze Bewertungsschnickschnack ist mir sowieso latte, ob ein Prozent mehr oder weniger ist egal nur sollte die Relation zu anderen Spielen stimmen. Leider wurden aber in der Vergangenheit stets mässige Spiele (FF XII immer ein perfektes Beispiel) auch von euch gehyped und ganz plötzlich besinnt ihr euch eurer kritischen Wurzeln wenn es darum geht aus der Masse aus Topbewertungen mit einem Schock a la Bioshock hervorzustechen.