Eure religiösen Neigungen bzw. eure Überzeugungen

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Eure religiöse Neigung bzw. Überzeugung...

Christentum
38
24%
Islam
10
6%
Hinduismus
0
Keine Stimmen
Buddhismus
4
3%
Church of Satan
6
4%
Judentum (nicht falsch verstehen kommt nur in der Reihenfolge weils mir grad erst einfällt ;) )
0
Keine Stimmen
Spiritismus
1
1%
Keine klare Vorstellung aber Erwägung einer unbekannten "Macht"
34
21%
Atheismus
66
42%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 159

roman2
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Beitrag von roman2 »

gotTnTeufel hat geschrieben:mich würde gerne mal interessieren wie deine vorstellung von vernunft ausschaut. das klingt eher nach einem bauchgefühl als nach rationalem denken.

wenn ein gottesgläubiger auch an alle anderen theoretischen existenzen glauben soll, müsste dann nicht jemand der glaubt, daß es keinen gott gibt auch sonst an die nichtexistenz aller dinge glauben? das klingt doch ziemlich widersprüchlich.
Ok, nochmal ausfuehrlicher: Das die Existenz eines Gottes oder einer gottartigen Macht nicht bewiesen ist, darueber sind wir uns einig. Nun gibt es (im wesentlichen) 3 Ansaetze damit umzugehen.

1.) Der Theist: Er glaubt das eine hoeher Gestellte macht gibt, die ueber den Naturgesetzen steht, und fuer unser Universum verantwortlich ist.

Meine logische Schlussfolgerung fuer einen Theisten ist: Wenn ich an einen Gott glauben wuerde. So bin ich nicht mehr in der Position, Aussagen wie "Es gibt besagte Einhoerner" zu widersprechen (Viele glaeubige tun so ein Argument mit: "Bloedsinn" ab, "Gott ist doch was ganz anderes"). Denn genauso wenig wie ich die Existenz meines Gottes wissenschaftlich belegen oder widerlegen kann, steht es auch um die Existenz dieser Einhoerner.

2.) Der schwache Atheist, Agnostizist: Er sagt, er kann keine Aussage ueber die Existenz einer hoeheren Macht machen, da es weder Beweise dafuer, noch dagegen gibt

Dies ist im Prinzip die "vernuenftigste" Position.
Mein Problem damit ist allerdings, dass man die Existenz besagter Einhoerner und anderer Fabelwesen ebenso wenig Widerlegen oder Beweisen kann. Eine logische Schlussfolgerung ist: Alles was nicht widerlegt werden kann, koennte existieren. Somit raeumt man (vertritt man den Agnostizismus konsequent) ein, dass wir im Prinzip von Fabelwesen umgeben sein koennten.
Das ist eine Vorstellung die mir nicht behagt.

3.) Der starke Atheist, der Antitheist: Er sagt, dass die Existenz einer hoeheren Macht auszuschliessen ist.

Diese Position ist zwar im gewissen Sinne ignorant, als das es keine Gegenbeweise gibt. Aber die wird es auch niemals geben, da man ein Fantasiegebilde wie Gott immer soweit anpassen kann, dass der Gegenbeweis seine Gueltigkeit verliert.
Darum bin ich fest ueberzeugt von der nichtexistenz aller Dinge, die Naturwissenschaftlich keinen Sinn machen. Jegliche Existenz, basiert auf den Gesetzen der Physik, Chemie, Biologie. Alles andere ist nur ein Konstrukt unserer Fantasien.
Sollten unsere Forschungen einmal zeigen, dass besagte Einhoerner im Einklang mit unseren Naturgesetzen existieren koennen, bin ich gerne bereit ihre Existenz anzuerkennen. Aber zur Zeit widersprechen sie halt dem, was die Forschung uns lehrt. Weshalb ich ihre Existenz so lange ausschliesse, bis mir jemand das Gegenteil beweist. Und so halte ich das dann eben auch mit Gott.

Alle Klarheiten beseitigt? :)
gotTnTeufel
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Beitrag von gotTnTeufel »

@pyoro
nenn mir doch mal irgendetwas, was einfach nur so existiert, ohne das es von irgendwas oder aus irgendwas geschaffen wurde? das kannst du dir doch garnicht vorstellen.

sagen wir mal, das träfe z.b. auf das universum zu, daß nicht aus einem urknall entstand, sondern schon immer existiert hat. dann hast du schon wieder etwas, was du dir nicht vorstellen kannst, weil auch zeit für dich nicht unendlich sein kann.

für so etwas eine erklärung zu finden endet immer in etwas übersinnlichen. da kann ich auch gleich sagen "die wege des herrn sind unergründlich". macht keinen unterschied.


@roman
Das ist eine Vorstellung die mir nicht behagt.
da lag ich mit "bauchgefühl" ja garnicht daneben ^^

ok, du fühlst dich besser, wenn du an die wissenschaft glaubst. für mich ist das auch nur eine weitere religion.
ob du nun an einen barmherzigen schöpfergott glaubst, der dir trost spendet, oder einfach nur deine neugierde befriedigen willst ist ja letztendlich reine geschmackssache.
die menschen glauben halt allgemein an das, was ihnen am besten in den kram passt. wenn du atheist bist und gott verneinst ersetzt du ihn nicht durch unglaube, sondern eher durch einen anderen götzen, der meist sogar noch schlimmer ist. deswegen verstehe ich auch die abneigung gegenüber religionen nicht so ganz.
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Universum und Urknall ist ein schwieriges Thema, weil wir da wissenschaftlich noch nicht weit genug sind. Oft wird angenommen, dass die Zeit, wie wir sie kennen, sowieso erst mit dem Urknall begann (was auch die Frage nach dem "was vor vorher" begräbt; es gibt (nach dieser Theorie) einfach kein vorher, also macht die Frage keinen Sinn); ansonsten versteh ich nicht, wieso Zeit nicht unendlich sein kann? Ich kann's mir vielleicht nicht "optisch" vorstellen, aber ich kann doch wissen, dass ich (zeitlich) auf 'ner Kugeloberfläche steh und egal wie weit ich vor oder zurückgeh, ich immer weiter gehen kann und nie irgendwo an ein Ende komm. Das ist auch nichts anderes als Unendlichkeit :?

Mh, wie soll ich das formulieren...99% der Dinge, die uns im Alltag beschäftigen, bestehen entweder aus Materie oder Energie und heute wissen wir, dass beides prinzipiell mal "das selbe" ist (verknüpft über good old E = c² * m). Je nachdem, was gerade so passiert, wandelt sich halt ein Ding in das andere, Neutronen treffen N14 Isotope und lassen C14 entstehen, Kerne spalten sich und Energie wird frei, etc blabla; und das alles passiert eben offensichtlich nach bestimmten Naturgesetzen - jetzt kommt Religion daher und stellt die Frage: Was ist der Sinn? Warum sind die Naturgesetze so? Und darauf bezieht sich mein: Es ist halt so, weil es so ist; die existieren so, weil sie so existieren. Mehr braucht es nicht und ich kenne keinen Fall, in dem etwas existiert, dass eigentlich überflüssig ist - Gott wäre aber überflüssig und deswegen glaub ich, dass er nicht exisitert ;)
gotTnTeufel
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Beitrag von gotTnTeufel »

nicht die religion hat diese fragen gestellt, sondern die menschen haben damit angefangen. religion ist nur eine der antworten darauf.
darum ist keine antwort auf warum. das sagen eltern zu ihren kindern, wenn sie keine lust haben ihnen etwas zu erklären :)

und zu deiner kugel: du kannst dir aber auch nicht vorstellen unendlich lang darauf zu gehen. deine gedanken sind nunmal davon geprägt, daß du irgendwann auch einmal ein ende finden wirst. ende heisst ja nicht unbedingt tot. aber evtl wird dein denken irgendwann so komplettisiert sein, daß du stagnierst. es gibt kein vorwärts mehr für dich.

in dem sinne könnte es ja auch sein, daß du nie geboren wurdest, sondern schon immer existiert hast. das ist ja noch schwerer vorzustellen, bei den begrenzten erinnerungen, die du hast.
demnach müsste es ja auch
roman2
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Beitrag von roman2 »

gotTnTeufel hat geschrieben:@pyoro
sagen wir mal, das träfe z.b. auf das universum zu, daß nicht aus einem urknall entstand, sondern schon immer existiert hat. dann hast du schon wieder etwas, was du dir nicht vorstellen kannst, weil auch zeit für dich nicht unendlich sein kann.
Wenn wir an den "Beginn" des Universums gehen, versagen alle Einstellung.
Sowohl die Wissenschaftliche, die zwar mit dem Urknall eine Theorie liefert, aber bei der Frage woher denn die ueberhaupt die Energie herkommt, die beim Urknall vorhanden war versagt. Als auch jegliche Religion, die sich idr ueber das "vor der Erde" keine Gedanken macht, und auch die Herkunft eines Gottes nicht erklaeren koennen.
Es ist also muessig sich darueber Gedanken zu machen.
gotTnTeufel hat geschrieben:
Das ist eine Vorstellung die mir nicht behagt.
da lag ich mit "bauchgefühl" ja garnicht daneben ^^

ok, du fühlst dich besser, wenn du an die wissenschaft glaubst. für mich ist das auch nur eine weitere religion.
ob du nun an einen barmherzigen schöpfergott glaubst, der dir trost spendet, oder einfach nur deine neugierde befriedigen willst ist ja letztendlich reine geschmackssache.
die menschen glauben halt allgemein an das, was ihnen am besten in den kram passt. wenn du atheist bist und gott verneinst ersetzt du ihn nicht durch unglaube, sondern eher durch einen anderen götzen, der meist sogar noch schlimmer ist. deswegen verstehe ich auch die abneigung gegenüber religionen nicht so ganz.
Ich habe nichts gegen Religionen. Aus ihnen entstand viel Gutes (zB propagierte die Bibel schon vor 2000 Jahren ein Wertesystem, dass in der Westlichen Welt noch im Wesentlichen seine Gueltigkeit hat), aber auch viel Schlechtes (Stichwort Glaubenskriege, die es wohl in jeglicher Religion gab).
Und wenn jemand Kraft dadurch findet, dass er an Gott, den Himmel oder die Wiedergeburt glaubt. Dann ist das doch gut fuer ihn, dann darf er das auch tun.
Sobald jedoch jemand anfaengt, Fakten zu verneinen (Stichwort Kreationismus), oder andere Religionen und ansichten zu Verteufeln, dann stoert mich das schon.
Ich hatte mal 'ne Diskussion, in der Jemand fest davon ueberzeugt war, dass es einen Gott gibt und das jeder, der das Gegenteil behauptet nur falsch liegen kann.
Also dann im Laufe der Diskussion "extraterrestrisches Leben" erwaehnt wurde hiess es nur: "Wie, ihr glaubt also an Aliens? So wie im Film? Was fuer ein Schwachsinn :DDD rofl lol". Und solche Leute regen mich halt auf.
Ich lauf auch nicht rum, und versuche Leute davon zu ueberzeugen, dass es keinen Gott gibt. Aber wenn in so einem Thread danach gefragt wird, geb ich meine Meinung gerne Kund, zumal ich solche Diskussionen immer ganz interessant find :)
Zum Thema die Wissenschaft sei noch ein viel schlimmerer Glaube als die Religion.
Naja, die Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch, alles erklaeren zu koennen. Viel mehr ist jedem, der Ernsthaft forscht bewusst, dass er ab einem Gewissen Grad nur noch mit Modellen arbeitet, die nicht der Realitaet entsprechen muessen. Damit ist das dann fuer mich auch keine Glaubensfrage. Wenn wir ein Modell gefunden haben, dass einen Sachverhalt korrekt beschreibt und Ereignisse richtig vorhersagen kann. Dann ist das gut. Dann hat das aber nichts mit einem Glauben zu tun, sondern ist viel mehr eine Feststellung, dass das was wir rausgefunden haben funktioniert, und somit ins Bild passt.
Religionen gehen jedoch im Allgemeinen davon aus, die ultimative Wahrheit gefunden zu haben, in dem sie alles was sie nicht verstehen, auf hoehere Maechte abwaelzen.
Und ganz ehrlich: Da find ich die Wissenschaft wesentlich weniger gefaehrlich.

PS: Damit das ganze nicht als Widerspruch zu meiner vorherigen Aussage aufgefasst wird: Nur weil etwas mit unseren Mitteln nicht erklaerbar ist, heisst es nicht, dass es nicht eine wissenschaftliche Erklaerung gibt. Wir stellen nur nicht den Anspruch, auch wirklich eine Erklaerung fuer alles zu finden.
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Silver
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Beitrag von Silver »

[X]Keine klare Vorstellung aber Erwägung einer unbekannten "Macht"
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Warum ist "Darum" keine Antwort? Und sag jetzt nicht, "Weil halt", was das wäre dann auch keine Antwort ;) Ansonsten: Gab halt schon immer Leute, die die falsche Frage falsch beantwortet haben. Auf "Warum herrscht Dürre?" ist die korrekte Antwort nunmal nicht "Weil du deine Frau betrogen hast" sondern "Weil das Wetter doph ist." Religion wirft Korrelation und Kausalität völlig durcheinander undas geht nunmal garnicht.
Mal abgesehen davon, dass, wenn eine Religion mir irgendwas sinnvolles erklären sollte, die mir mal sagen soll, wieso sich bpsw. Fußballmoleküle am Doppelspalt wie Wellen und nicht - wie sonst - wie Kugeln verhalten. Aber sowas beantwortet keine Religion und das sagt für mich schon alles ;)

Vielleicht kann ich mir das nicht vorstellen, aber ist das ein Grund, warum es ist nicht so ist? Ich weiß auch, dass ich in meiner Kindheit existiert habe, ohne dass mir das großartig bewusst war - hat doch funktioniert.

Und den letzten Abschnitt kapier ich nicht ;)
gotTnTeufel
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Beitrag von gotTnTeufel »

nein, du weißt nicht das du als kind existiert hast. das glaubst du nur. jeder kann dich in dieser beziehung angelogen haben.

das eine religion oft probleme mit kausalitäten hat weiß ich selber, aber das liegt nicht am wesen der religion, sondern am menschen selber. denn auch ein nicht religiöser mensch kriegt das hin, solang er nur dumm genug ist. ich erinner dich nurmal daran wie genial das diktatoren immer hinkriegen. in nordkorea glaubt jetzt auch jeder, die amis würden ihnen die füße küssen und atombomben seien wichtiger als nahrungsmittel, und das ganze ohne gott.

wenn die welt nur aus mündigen menschen bestehen würde, wäre trotzdem alles in ordnung, selbst wenn sie weiterhin das bedürfnis haben ihren vermeintlichen schöpfer zu individualisieren.

und was bitte heisst "darum" eigentlich? :)



@roman
nee ich meinte auch nicht, daß die wissenschaft gefährlich sei. dafür ist sie ein viel zu schwacher götze und auch viel zu kompliziert um von der idiotischen allgemeinheit verstanden zu werden. außerdem schafft sie nunmal nicht unbedingt glück für jeden oder befriedigt es dich unentwegt immanenten geheimnissen zu folgen?

das glaube aber intoleranz hervorruft ist nunmal auf beiden seiten gegeben. es gibt ignorante religiöse, wie auch ignorante atheisten. bei den atheisten ist halt nur grundsätzlich das problem, daß sie sich für überlegen halten, obwohl sie dieselben fehler begehen. ein atheist prangert immer wieder an, das im namen einer religion getötet wurde. wenn aber im namen eines götzen von einem atheisten getötet wird, z.b. bei so etwas einfachem wie einem raubüberfall, wird das motiv selber meist nicht kritisiert, sondern das wesen des menschen an sich.
warum machen die also fast immer diese unterteilung? ist das in ihrem sinne nicht auch schon religiöser eifer?

dann darf man sich nämlich auch mal die frage gefallen lassen, in wessen namen eher morde passieren? in dem von gott oder in dem von götzen?
wenn es nämlich darum geht sehen die atheisten ganz schön alt aus.
Es ist also muessig sich darueber Gedanken zu machen.
das weisst du ja nicht. vielleicht finden durch disziplin ja dochmal ein passables ergebnis. vieles was früher für altgriechische philosophen reine theorie war kann heutzutage durch wissenschaft bestätigt werden.
/blauwal/
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Re: Eure religiösen Neigungen bzw. eure Überzeugungen

Beitrag von /blauwal/ »

GamePrince hat geschrieben:
/blauwal/ hat geschrieben:
Pyoro-2 hat geschrieben:
²Nihilismus
Seit wann ist das 'ne Religion? ;)
Seit ich sie unters Volk gebracht habe ....
Mutig mutig ... eine Religion die aus nur einer Person besteht.
Willst du vlt. mal langsam aufgeben?
Die wahrheit wird nie, niemals, untergehn.
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Diskutieren wir jetzt über Religion oder Existentialismus? An letzterem hab ich nämlich kein Interesse (zumal wir das schonmal getan haben ;) ); wie gesagt, es spielt einfach keine Rolle. Es ist weder nötig, anzunehmen, ich würde mich selbst belügen noch gibt es einen Grund, anzunehmen, das dem so ist. Und damit ist für mich dieses Thema erledigt ;)

Das mir schon klar, aber heute wissen wir mehr, wir können solche Fragen korrekt beantworten. Ich mach niemandem 'nen "Vorwurf", zu der Zeit an sowas wörtlich geglaubt zu haben, aber heute hat man Alternativen und damit die Religion da unter'm Normalvolk überhaupt noch einigermaßen akzeptabel ist, hat man ja eh schon alles soweit wie möglich verdreht - "ist nur symbolisch gemeint" und blabla. Das hätte man mal Jesu ins Gesicht sagen sollen, dass die Schöpfungsgeschichte nur "symbolische Bedeutung" hat ;)

"Darum" heißt "Aus A folgt A", was gibt's daran nicht zu verstehen? :wink:
roman2
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Beitrag von roman2 »

gotTnTeufel hat geschrieben: nee ich meinte auch nicht, daß die wissenschaft gefährlich sei. dafür ist sie ein viel zu schwacher götze und auch viel zu kompliziert um von der idiotischen allgemeinheit verstanden zu werden.
Ich stoer mich gerade ein wenig an dem Wort "Goetze" Nachschlagen bei WP liefert mir einerseits:
"Mit Götze (hebr. אליל älil) bezeichnet man in theistischen Religionen abwertend einen der eigenen Religion fremden Gott oder Abgott"
und weiter:
"Der Begriff Abgott oder Idol bezeichnet das Abbild eines Gottes (Götzenbild) bzw. etwas, das von Menschen vergöttert wird. [...] Im Allgemeinen können Stars, wie Politiker, Schauspieler, Musiker oder Sportler, zu Abgöttern werden. In diesem Sinne spricht man allgemeinsprachlich von Idol (vgl. „Jemanden abgöttisch lieben.“). Die verstärkte Neigung mancher Personen, sich Gegenstände ihrer Vergötterung zu suchen, wird auch als Abgötterei bezeichnet."
Das laesst sich aber mMn beides schlecht auf die Wissenschaft anwenden. Denn von "vergoetterung" kann eigentlich keine Rede sein. Wie gesagt ist sie nur ein Instrument, um die Natur zu modellieren und dadurch Hervorsagen zu machen koennen.
außerdem schafft sie nunmal nicht unbedingt glück für jeden oder befriedigt es dich unentwegt immanenten geheimnissen zu folgen?
Ehrlich gesagt: Ja. Aber darum bin ich wohl auch Naturwissenschaftler geworden. Den Anspruch alles wissen zu wollen und alles erklaeren zu koennen, stell ich mir eben gar nicht. Aber wenn das, was ich tue einen Nutzen in Forschung und/oder Technik hat, dann freut mich das.
Und letzten Endes finde ich es befriedigender, Probleme zu loesen und Erfahrungen zu machen, als die ganze Wahrheit zu kennen.
das glaube aber intoleranz hervorruft ist nunmal auf beiden seiten gegeben. es gibt ignorante religiöse, wie auch ignorante atheisten. bei den atheisten ist halt nur grundsätzlich das problem, daß sie sich für überlegen halten, obwohl sie dieselben fehler begehen. ein atheist prangert immer wieder an, das im namen einer religion getötet wurde. wenn aber im namen eines götzen von einem atheisten getötet wird, z.b. bei so etwas einfachem wie einem raubüberfall, wird das motiv selber meist nicht kritisiert, sondern das wesen des menschen an sich.
warum machen die also fast immer diese unterteilung? ist das in ihrem sinne nicht auch schon religiöser eifer?
Ok, im Namen von Religion wird ja nur getoetet, wenn diese durch Menschen instrumentalisiert wurde. In dem Sinne sind dann die Menschen die dahinter stehen die eigentlichen Uebeltaeter, und eher mit Politikern zu vergleichen als mit Glaeubigen. Und wenn Soldaten im Krieg toeten macht man auch nicht die Menschen an sich verantwortlich, sondern die Politische Struktur, die dahinter steht. Dann ist auch z.B. die USA schuld, obwohl die eigentlichen Befehle nur von ein paar Politikern kamen. Somit wird Religion, sofern man sie wie in diesem Falle als politische Struktur bezeichnet nicht schlechter behandelt als andere politische Strukturen auch.
dann darf man sich nämlich auch mal die frage gefallen lassen, in wessen namen eher morde passieren? in dem von gott oder in dem von götzen?
wenn es nämlich darum geht sehen die atheisten ganz schön alt aus.
Hier stoer ich mich wieder an dem Begriff des Goetzen. Theoretisch koennte man alles und nichts als Goetzen bezeichnen. Und was einzelne Taten angeht, so wird durchaus der Taeter dafuer verantwortlich gemacht, wenn er wegen seiner Religion einen Mord begeht. (Ich erinnere mich da an einen Vorfall, als eine tuerkische Familie gemeinsam ihre Tochter umgebracht hat, weil sie Sex vor der Ehe hatte. Da gab niemand dem Islam die Schuld, es wurde immer die Familie fuer die Tat verantwortlich gemacht)

Edit: Aeh.. die 2 letzten Antworten widersprechen sich ein wenig. Kurz gesagt:
Ist Religion verantwortlich fuer Kriege oder Terrorakte, dann wird sie behandelt wie andere politische Strukturen auch.
Ist Religion verantwortlich fuer Einzeltaten, dann wird idr der Mensch verurteilt, und nicht sein Glaube.
gotTnTeufel
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Beitrag von gotTnTeufel »

ja, aber wenn jetzt ein sprengstoffattentäter sich inner jüdischen fußgängerzone in die luft jagt, ist man sofort daran den religiösen eifer zu verurteilen. ich habe auch nichts dagegen, daß dies gemacht wird, immerhin instrumentalisiert es ja menschen zu solchen taten.
aber an anderer stelle wird das nicht gemacht. niemand verurteilt das geld dafür, daß der raubmörder sich dessen bereichern wollte, weil er sonst sich nicht mehr hätte ernähren können. es gibt auch welche, die töten um sich nen neuen fernseher zu kaufen. niemand sagt, daß geld einem instrumentalisieren kann, obwohl das eigentlich viel mehr der fall ist, als bei reinem gottglauben. und dieses unausgeglichene schuldzuweisungsverhältnis stört mich eben.

und genauso ist es bei deinem beispiel mit den usa. wem oder was gibt man denn die schuld an diesem krieg? die meisten würden sagen bush. ok, der war natürlich der initiator, aber glaubst du wirklich, daß nicht auch jemand anderes diesen krieg geführt hätte, wenn er an seiner stelle gewesen wär? natürlich nicht jeder, aber zumindest jeder, der diesem krieg zugestimmt hat und das waren schon sehr viele.
trotzdem hat niemand das amerikanische volk kritisiert, oder das was sie instrumentalisierte. niemand redet davon, daß geld einen dazu verleiten kann, oder auch nur die eigene völkische bzw. nationalstaatische idee.
länder führen kriege um ihr territorium zu erweitern oder sogar um eine ganze bevölkerung auszurotten. da gab es in unserer geschichte schon viel viel schlimmere sachen, die in dessen namen passiert sind, als in dem von religionen. dennoch haben wir heute immer noch nationalstaaten und vorallem idealismus und niemand verlangt dies zu verbieten, nur weil es menschen schon mal zu bisher beispiellosen massenmorden und folterungen veranlasst hat. ist das wirklich fair?
genau deswegen habe ich diese abneigung gegenüber dem atheismus. weil er menschliche fehler auf einen praktischen sündenbock projeziert.


@pyoro
aus A folgt A? das versteh ich auch nicht. ich dachte immer man könnte nicht zweimal in den selben fluss steigen. wieso kann man dann aus einem A das exakt selbe A folgen lassen? ich habe noch nie gesehen, daß so etwas funktioniert :)

ich versteh auch nicht, wieso du über religion, aber nicht über existentialismus reden willst. religion ist doch ein teil davon.
du kannst eine religion nicht ohne das beschreiben.

ich weiß auch nicht was jesus hätte anders machen sollen? selbst mit dem bewusstsein, der kreationismus sei rein symbolisch, sollte ihn das doch nicht daran hindern unter den menschen liebe zu verbreiten, oder? darum sollte es doch eigentlich gehen.
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

A ist ja auch nur eine Variable, dh. mit anderen Worten: Aus der Tatsache, dass du im Fluss stehst, folgt, dass du im Fluss stehst. Meistens hat das natürlich weitere Konsequenzen (Aus A folgt B) - aus der Tatsache, dass du im Fluss stehst, folgt, dass du nass bist. ;) Aber nicht immer. Religion macht da eh was ganz verqueres: Aus der Tatsache, dass du nass bist, folgt, dass Gott existiert. DAS ist Religion.
(Und wenn du jetzt behauptest, dass A -> A nicht stimmt, rechnest hoffentlich nie wieder 1*1=1, weil das dann auch Quatsch ist ;) )

Doch, natürlich kann ich das (wenn du wüsstest was ich alles kann ;) ). Wo spielt den Existentialismus in der Religion eine Rolle? Wo spielt Existentialismus überhaupt eine Rolle? Für mich ist das abgehobener Theorie-Quatsch. Mir doch egal, ob ich in einer "Gedankenwelt" oder in einer "Realwelt" lebe, das ändert am Fakt, dass es in dieser Welt keinen Gott gibt, nichts ;)

€dit: Jesus. Da ging's mir darum, dass der heutige Glaube so tut, als wäre er der selbe wie damals, was aber einfach Quatsch ist. Jesus hat ganz sicher gedacht, dass Gott einfch mal so *schnips* die Erde vor 4000 Jahren erschaffen hat. Heutige Leute tun das nicht, glauben aber trotzdem an Jesus - wtf? Macht für mich kein Sinn.
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Beitrag von johndoe227992#2 »

Ich wurde als junger Moslem geboren und auch erzogen. Aber heute interessiert mich das alles nicht weil ich nicht daran glaube, das einzige was in meinem Kopf noch haengen geblieben ist, das ich seit 23 Jahren kein (nicht bewusst) Schweinefleisch esse, der Rest juckt mich nicht. Aber wenn es Menschen gibt die sowas wie einen Glauben brauchen um im Leben voran zukommen, meinetwegen.
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phiL232
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Beitrag von phiL232 »

Noch Christ, aber hmmm...