Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorteile männlicher Spieler"

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Nanimonai
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Nanimonai »

sizzay hat geschrieben:Bezüglich der Ziele, wo der Feminismus denn endet, gab es bis dahin keinerlei Aussagen. Daher muss ich sagen, dass der Feminismus lediglich darauf reduziert werden kann, ein Rachefeldzug gegen den Mann und alles was ihm lieb ist zu sein. Das "männliche" soll stigmatisiert werden und alles, was maskuline Züge trägt als entartet denunziert werden. Dass es unabänderliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, kann man nicht bestreiten, denn ich habe noch nie einen Mann mit einer natürlichen Gebärmutter ein Kind austragen sehen. Wenn diese Gender-Ideologie es schafft, dass Männern durch reine Suggestion ein Busen und ein Uterus wächst, verneige ich mich vor ihr.
Wahlweise könnte man sich doch aber auch selbst mal die Mühe machen und sich über Feminismus informieren, oder?
Zum Einstieg reicht doch sogar schon der Wiki-Artikel dazu, da findet sich dann auch recht fett gedruckt folgendes Zitat:
"Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche Zukunft‘. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn."
Kya
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Kya »

Nanimonai hat geschrieben:Zum Einstieg reicht doch sogar schon der Wiki-Artikel dazu, da findet sich dann auch recht fett gedruckt folgendes Zitat:
"Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche Zukunft‘. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn."
GIbt es doch schon:
http://de.wikipedia.org/wiki/Humanismus
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SethSteiner
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von SethSteiner »

Oder Egalitarismus. Der Fokus auf Frauen ist eigentlich absolut überflüssig.
Nanimonai
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Nanimonai »

SethSteiner hat geschrieben:Der Fokus auf Frauen ist eigentlich absolut überflüssig.
Ist er nicht. Er war und ist leider immer noch politisch notwendig, wenn auch zum Glück deutlich weniger als früher.
Bedenke einfach, dass Frauen bis Ende der Siebziger noch ihre Ehemänner um Erlaubnis fragen mussten, wenn sie berufstätig sein wollten. Bedenke weiterhin, dass es bis Ende der Neunziger (verdammt, das ist gerade mal knappe 15 Jahre her!) noch gar nicht den Straftatbestand der Vergewaltigung in der Ehe gegeben hat.
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SethSteiner
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von SethSteiner »

Na und? Was ist mit Homosexuellen? Die dürfen immer noch nicht heiraten. Oder was ist mit Kindern? Das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung ist von 2000, das ist gerade mal 14 Jahre her und dummerweise wird das nicht mal konsequent verfolgt, so dürften immer noch täglich Jungen beschnitten werden. Von der Schere zwischen Arm und Reich fangen wir besser gar nicht erst an. Dieser Fokus auf Frauen ist doch Mumpitz, wenn man genausogut gleich alles behandeln könnte. Was es gebraucht hätte wäre tatsächlich eine Bewegung die sich um alle gekümmert hätte, um Geschlechtergleichheit, um Minderjährige, um LGBTQ, um Gleichbehandlung unabhängig von der Hautfarbe. Aber nein, alles schön aufspalten, jede Gruppe kocht ihr eigenes Süppchen.
Nanimonai
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Nanimonai »

SethSteiner hat geschrieben:Na und? Was ist mit Homosexuellen? Die dürfen immer noch nicht heiraten. Oder was ist mit Kindern? Von der Schere zwischen Arm und Reich fangen wir besser gar nicht erst an.
Deswegen gibt es auch zahlreiche Vereine und Organisationen, die sich um die Belange dieser demographischen Gruppen kümmern. Die ihnen eine Stimme verleihen und für sie sprechen, sich für sie einsetzen.
SethSteiner hat geschrieben: Dieser Fokus auf Frauen ist doch Mumpitz, wenn man genausogut gleich alles behandeln könnte.
Ja, wenn es denn so wäre. Blick vom Tellerrand deines eigenen Sozialraums mal etwas weiter in die Welt. Wir sind hier in der glücklichen Lage, dass Männer und Frauen rechtlich gleichgestellt sind, im Rest der Welt sieht das vielerorts erschreckend anders aus.
Feminismus ist kein deutsches Phänomen. Es ist eine globale Notwendigkeit, um die Rechte der Frauen und Gleichstellung von Mann und Frau zu kämpfen. Nur weil in Deutschland oder den USA lebende Frauen bei weitem nicht so stark von Unterdrückung betroffen sind wie die meisten anderen Frauen auf diesem Planeten, dürfen wir doch die Augen vor den teils katastrophalen Zuständen nicht verschließen.
Und wenn die Arbeit einer feministischen Akademikerin unter anderem darin besteht, auf Sexismus in Videospielen aufmerksam zu machen, dann macht sie schon mal mehr als die meisten anderen, um dieses Problem zu thematisieren, ins Bewusstsein zu rufen und eine Diskussion anzustoßen.
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Imperator Palpatine
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Imperator Palpatine »

SethSteiner hat geschrieben:Na und? Was ist mit Homosexuellen? Die dürfen immer noch nicht heiraten. Oder was ist mit Kindern? Das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung ist von 2000, das ist gerade mal 14 Jahre her und dummerweise wird das nicht mal konsequent verfolgt, so dürften immer noch täglich Jungen beschnitten werden. Von der Schere zwischen Arm und Reich fangen wir besser gar nicht erst an. Dieser Fokus auf Frauen ist doch Mumpitz, wenn man genausogut gleich alles behandeln könnte. Was es gebraucht hätte wäre tatsächlich eine Bewegung die sich um alle gekümmert hätte, um Geschlechtergleichheit, um Minderjährige, um LGBTQ, um Gleichbehandlung unabhängig von der Hautfarbe. Aber nein, alles schön aufspalten, jede Gruppe kocht ihr eigenes Süppchen.
Was nicht weiter überraschend ist wenn man sieht dass ein Großteil der modernen feministischen Führungsfiguren und Denkerinnen Lesben sind wie z.B. Judith Butler.

Die zu Beginn auf Gleichberechtigung agierende Bewegung ist sukzessiv von Lesben dominiert worden und gleichzeitig wandelte sich der Schwerpunkt von der Gleichberechtigung hin zum Glauben das männliche als die Wurzel allen Übels zu sehen und Frauen als bessere Menschen.

Da sieh man den heute inneliegenden negativen Fokus auf Männer in einem ganz anderen Licht.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 09.12.2014 05:55, insgesamt 3-mal geändert.
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Imperator Palpatine
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Imperator Palpatine »

Nanimonai hat geschrieben: Feminismus ist kein deutsches Phänomen. Es ist eine globale Notwendigkeit, um die Rechte der Frauen und Gleichstellung von Mann und Frau zu kämpfen. Nur weil in Deutschland oder den USA lebende Frauen bei weitem nicht so stark von Unterdrückung betroffen sind wie die meisten anderen Frauen auf diesem Planeten, dürfen wir doch die Augen vor den teils katastrophalen Zuständen nicht verschließen.
Und wenn die Arbeit einer feministischen Akademikerin unter anderem darin besteht, auf Sexismus in Videospielen aufmerksam zu machen, dann macht sie schon mal mehr als die meisten anderen, um dieses Problem zu thematisieren, ins Bewusstsein zu rufen und eine Diskussion anzustoßen.
Ach so das streben nach Quoten, die Umbenennung in Profesx und ähnliche Dummheiten, die bewusst falsche Analyse von Aspekten in Videospielen ist der direkte Weg um Frauen in Indien vor Vergewaltigung zu schützen, Töchter in Afghanistan UND Deutschland davor zu bewahren von ihrem eigenen Vater getötet zu werden weil sie gegen "die Ehre " gehandelt haben etc. etc.

Ja sicher Anita Saarkesians an Lächerlichkeit und Dummheit triefende Videoreihe macht auf das Leiden von Frauen in Entwicklungsländern aufmerksam. Wann kommt ihre Heiligsprechung ?

Mein Gott wie heldenhaft deutsche und amerikanische Feministinnen und ihre Unterstützer doch sind.

Oder seien wir ehrlich.... Wie heuchlerisch !
billy coen 80
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von billy coen 80 »

Eigentlich lese ich deine Kommentare ganz gerne nani, aber nach meinem Empfinden schlägst du hier in dieser Diskussion doch ein wenig in Richtung dieses schon leicht ideologisierten Lagers.

Zu deinem Wikipedia-Zitat hat ja kya schon korrekt geschrieben, dass dies nichts anderes ist als Humanismus. Warum braucht man zwei "Ismen", die (vermeintlich) dieselben Ziele verfolgen. Der Grund ist ein ganz einfacher. Der Feminismus hatte seine begründete Hochphase in den 70ern, 80ern und teils noch 90ern des letzten Jahrunderts. Doch der gesellschaftliche Wandel, welchen der Feminismus dieser Zeiten zweifelsfrei in einigen Teilen mitgestaltet und beschleunigt hat, hat ihn mittlerweile ein Stück weit in unserer Gesellschaft zu einem Relikt werden lassen, welches in seinen vernünftigen Ausprägungen kaum mehr auffällt, weil die alten Kriegsschauplätze gottlob weitgehend der Vergangenheit angehören (es ist längst nicht mehr "Frauen gegen das Patriarchat" sondern heutzutage eher "die gesamte Gesellschaft gegen ihre ewig gestrigen") oder in seinen extremeren Ausprägungen immer wieder solchen Quark produziert, wie Frau Sarkeesian, welche gerne einseitige Thesen in den Raum wirft, sich aber jeglicher Diskussion darüber entzieht indem sie die üblichen Zirkelargumente reinbringt, die im Kern nix anderes sagen, als "wer mir widerspricht, ist nur selbst Teil des Problems und beweist mit seinem Widerspruch meine Thesen". Witzigerweise hat Siggie Gabriel neulich beim Versuch, die Frauenquote und Frau Schwesig zu verteidigen, genau dieselbe Argumtationsstruktur verwendet, was ich gerade bei einem Spitzenpolitiker für sehr schwach halte. Es kommen mit Sicherheit zahlreiche Kritiken an der Quote aus dem Lager der "Frauen an den Herd"-Gröler, aber mit einer solchen Argumentation undifferenziert jede Kritik an einem solchen Instrument in diese Ecke zu schieben ist einfach unfair und lässt denjenigen, der diese Zirkelargumente in den Raum wirft auch als sehr schwachen Diskutanten erscheinen, weil ihm offensichtlich die Fähigkeit abgeht, auch den vielleicht teils logischen Argumenten seinerseits logische Argumente entgegenzustellen.

Ich gebe dir Recht, dass es noch viele Regionen auf dieser Erde gibt, wo die Gleichberechtigung von Frauen noch nicht einmal in den Kinderschuhen steckt, sondern quasi bis faktisch nicht existent ist. Aber da müssen sich auch die bedingungslosen Befürworter des Feminismus einmal festlegen. Denn wenn argumentiert wird, ob es einem nicht ein Bissel lächerlich erscheint, vor eben diesem Hintergrund hier ständig solch ein Fass wegen solcher Kinkerlitzchen wie „Sexismus in Videospielen“ aufzumachen, wird argumentiert, das Feminismus nicht global funktioniert, dessen Existenz in unserer heutigen Gesellschaft dann aber ein paar Kommentare weiter von teils sogar denselben Leuten mit den globalen Problemen begründet wird.

Ebenso changieren manche Leute permanent zwischen „es gibt nun mal nicht DEN Feminismus“, wenn man etwa den Feminismus mit Verweis auf seine extremen Strömungen kritisiert, was ich im Übrigen auch für etwas kurz gesprungen halte, denn so kann man jede Gruppierung unmöglich machen, indem man nur auf irgendwelche Knallköppe verweist, die sich meist selbsternannt zu dieser Gruppierung bekennen, aber wenn dann dieselben Verteidiger selbst dazu übergehen, den Feminismus zu lobpreisen, dann gibt es ihn plötzlich doch wieder „DEN Feminismus“.

Ich persönlich vertrete auch die Ansicht, dass diese zugespitzte Sicht auf nur ein gesellschaftliches Problem keine langfristige Option sein kann, eine möglichst gleichberechtigte Gesamtgesellschaft zu kreieren. Vielmehr schafft man mit den scheinbar unumgänglich immer wieder aufgeworfenen Provokationen aus solch einseitigen Ideologien heraus unnötigen Unfrieden und schafft Fronten, wo eigentlich schon längst keine mehr waren. Die Gleichberechtigung von Frauen ist in unserer Gesellschaft ein breiter Konsens. Natürlich gibt es Idioten, die immer noch Probleme damit haben. Aber man sollte wirklich nicht ständig aus Einzelfällen gesamtgesellschaftliche Probleme machen. Es gibt schließlich auch Rechtsradikale bei uns. Ist deshalb unsere ganze Gesellschaft gleich rassistisch? Man muss halt nur aufpassen, dass solche radikalen Minderheiten nicht irgendwie die Oberhand gewinnen, um ihren Mumpitz wirksam unter das Volk zu bringen. Das gilt aber wirklich für Extremisten jeder Couleur und jeder Ideologie…
Zuletzt geändert von billy coen 80 am 09.12.2014 10:18, insgesamt 2-mal geändert.
Armin
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Armin »

Genau billy, hoechste Zeit, dass das bei Computerspielen auch so wird!
johndoe981765
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von johndoe981765 »

Imperator Palpatine hat geschrieben: Ach so das streben nach Quoten, die Umbenennung in Profesx und ähnliche Dummheiten, die bewusst falsche Analyse von Aspekten in Videospielen ist der direkte Weg um Frauen in Indien vor Vergewaltigung zu schützen, Töchter in Afghanistan UND Deutschland davor zu bewahren von ihrem eigenen Vater getötet zu werden weil sie gegen "die Ehre " gehandelt haben etc. etc.

Ja sicher Anita Saarkesians an Lächerlichkeit und Dummheit triefende Videoreihe macht auf das Leiden von Frauen in Entwicklungsländern aufmerksam. Wann kommt ihre Heiligsprechung ?

Mein Gott wie heldenhaft deutsche und amerikanische Feministinnen und ihre Unterstützer doch sind.

Oder seien wir ehrlich.... Wie heuchlerisch !
Geradezu grotesk, wenn die überwiegende Anzahl Männer sind. Siehe hier oder dein verlinktes Univideo. Was läuft bei denen verkehrt? Die Mehrzahl der Frauen interessiert das Gebrabbel der Femnazis nicht.

Aber halt, die Schwarzer hat viel für die unterdrückten Frauen in der Schweiz getan. :)
Nanimonai
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Nanimonai »

billy coen 80 hat geschrieben: Zu deinem Wikipedia-Zitat hat ja Seth Steiner schon korrekt geschrieben, dass dies nichts anderes ist als Humanismus. Warum braucht man zwei "Ismen", die (vermeintlich) dieselben Ziele verfolgen.
Weil für den politischen Kampf für unterdrückte, vernachlässigte oder beschützenswerte demographische Gruppen eine klare Benennung erforderlich ist. Wir können und sollten nicht einfach alles unter dem Sammelbegriff Humanismus verstauen, sondern müssen es etwas differenzierter betrachten. Würde man Vereine und Organisationen, die für die Rechte von Kindern, Minderheiten, Menschen mit Behinderung etc. kämpfen, alle unter dem Begriff Humanismus packen, würde das den Begriff aufblähen und verwaschen, in Folge würden dann die einzelnen Kategorien weniger repräsentiert werden. So müsste man eben auch die Themen Rassismus, Antisemitismus, Antizionismus und etliche andere -ismen unter den Sammelbegriff Humanismus packen.
billy coen 80 hat geschrieben: Ich gebe dir Recht, dass es noch viele Regionen auf dieser Erde gibt, wo die Gleichberechtigung von Frauen noch nicht einmal in den Kinderschuhen steckt, sondern quasi bis faktisch nicht existent ist. Aber da müssen sich auch die bedingungslosen Befürworter des Feminismus einmal festlegen. Denn wenn argumentiert wird, ob es einem nicht ein Bissel lächerlich erscheint, vor eben diesem Hintergrund hier ständig solch ein Fass wegen solcher Kinkerlitzchen wie „Sexismus in Videospielen“ aufzumachen, wird argumentiert, das Feminismus nicht global funktioniert, dessen Existenz in unserer heutigen Gesellschaft dann aber ein paar Kommentare weiter von teils sogar denselben Leuten mit den globalen Problemen begründet wird.
Das hängt vermutlich mit der jeweiligen Positionierung zusammen. Es gibt mehr als nur ein Thema. Natürlich hört es sich erst mal nach Kinkerlitzchen an, wenn eine Feministin auf Sexismus in Videospielen aufmerksam macht, wenn gerade in dem Moment tausendfach junge Mädchen qualvoll beschnitten werden, es funktioniert aber nicht, wenn sich alle zusammen immer erst um das größte Problem kümmern.
Nur weil es größere Probleme gibt, werden die kleinen nicht automatisch eliminiert. Unter dem Aspekt würde es keine Organisationen geben, die sich für die Recht und Möglichkeiten von Kindern in unserer Gesellschaft einsetzen. Mit der gleichen Begründung könnte man dann in Frage stellen, warum es Frühförderprogramme in Deutschland gibt, wo doch in anderen Ecken des Planeten Kinder in Coltanminen wie Sklaven verheizt werden.
billy coen 80 hat geschrieben: Ebenso changieren manche Leute permanent zwischen „es gibt nun mal nicht DEN Feminismus“, wenn man etwa den Feminismus mit Verweis auf seine extremen Strömungen kritisiert, was ich im Übrigen auch für etwas kurz gesprungen halte, denn so kann man jede Gruppierung unmöglich machen, indem man nur auf irgendwelche Knallköppe verweist, die sich meist selbsternannt zu dieser Gruppierung bekennen, aber wenn dann dieselben Verteidiger selbst dazu übergehen, den Feminismus zu lobpreisen, dann gibt es ihn plötzlich doch wieder „DEN Feminismus“.
Das ist auch so und ich halte es für wichtig, darauf hinzuweisen, dass es eben nicht "den" Feminismus gibt. Feminismus wird als das wahrgenommen, was am lautesten geschrien wird. Die Konnotation mit Feminismus in Foren ist die der radikalen und extremistischen Ausprägung. Und dann landet man wieder bei dem Punkt, an dem Muslime mit Islamisten gleichgesetzt werden. So wie das Moslems nicht gerecht wird, wird diese rein radikal interpretierte Auslegung auch Feministen nicht gerecht.
billy coen 80
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von billy coen 80 »

Nanimonai hat geschrieben:
billy coen 80 hat geschrieben: Ebenso changieren manche Leute permanent zwischen „es gibt nun mal nicht DEN Feminismus“, wenn man etwa den Feminismus mit Verweis auf seine extremen Strömungen kritisiert, was ich im Übrigen auch für etwas kurz gesprungen halte, denn so kann man jede Gruppierung unmöglich machen, indem man nur auf irgendwelche Knallköppe verweist, die sich meist selbsternannt zu dieser Gruppierung bekennen, aber wenn dann dieselben Verteidiger selbst dazu übergehen, den Feminismus zu lobpreisen, dann gibt es ihn plötzlich doch wieder „DEN Feminismus“.
Das ist auch so und ich halte es für wichtig, darauf hinzuweisen, dass es eben nicht "den" Feminismus gibt. Feminismus wird als das wahrgenommen, was am lautesten geschrien wird. Die Konnotation mit Feminismus in Foren ist die der radikalen und extremistischen Ausprägung. Und dann landet man wieder bei dem Punkt, an dem Muslime mit Islamisten gleichgesetzt werden. So wie das Moslems nicht gerecht wird, wird diese rein radikal interpretierte Auslegung auch Feministen nicht gerecht.
Das wollte ich mit dem zitierten Absatz auch gar nicht in Abrede stellen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich es als argumentativ nicht sehr ehrlich im Umgang mit sich selbst finde, wenn man auf den nicht als einheitlich marschierende Gemeinschaft existierenden Feminismus hinweist, wann immer er mit seinen eher bedenklichen Strömungen kritisiert wird, was ich, wie ich schrieb, auch nicht sinnvoll finde, aber ihn dann immer als Gesamtheit lobpreisend unterstützt und damit unkritisch alles ausblendet, was da teils so im Fahrwasser mitschwimmt. Das ist ebenso kurzsichtig.

Und ich will auch nicht einzelne Aktivistenströmungen damit in Frage stellen, dass das, was sie vertreten im Vergleich mit anderen diesbezüglichen Problemen irgendwie unfassbar kleinteilig wirkt. Ich vertrete nur die Ansicht, dass sich manche Ideologie und mancher Aktivismus in einer Gesellschaft mit der Zeit selbst überlebt. Es bedarf keines Feminismus um auf Sexismus in etwa Videospielen hinzuweisen. Das wurde auch von Nicht-Feministen schon oft genug thematisiert und zwar in seiner Gesamtheit. So zu tun, als wäre das ganze erst durch Anita zum Thema geworden, ist einfach Quatsch. Sie hat mit ihrer durchaus fragwürdigen Art der Beleuchtung des ganzen eher dazu beigetragen, dass eine völlig unnötige Aufgeregtheit da reingekommen ist, welche sie nun nutzt, um zu „bestätigen“, in was für ein Wespennest des puren, stets nur gegen Frauen gerichteten Sexismus sie da gestochen hat. Das hat Züge eines sich selbst am Leben erhaltenden Systems. Provokation um das Ergebnis der Provokation als Existenzlegitimation der eigenen Ideologie zu nutzen. ACHTUNG: diese Aussage war bewusst provokant gewählt… :wink:

Ich wollte nur sagen, dass meines Erachtens Probleme keines Ismus‘ mehr bedürfen, wenn sie schon längst der gesamten Gesellschaft bewusst sind und schon viele nicht diesem Ismus angehörige Gruppen effektiv auf eine Behebung dieser Probleme hinarbeiten (in diesem Thema etwa zum Beispiel Gewerkschaften oder auch Regierungen hierzulande).
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Sir Richfield
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Re: Feminist-Frequency-Video behandelt "25 unsichtbare Vorte

Beitrag von Sir Richfield »

BattleIsle hat geschrieben:Aber halt, die Schwarzer hat viel für die unterdrückten Frauen in der Schweiz getan. :)
Haben die schon die Frauenquote in den Aufsichtsräten oder warum? ;)

Nein, Frau Schwarzer HAT, finde ich, schon eine Menge Dinge für Frauen getan.
In meinen Augen hat sie allerdings dann irgendwann nicht mitbekommen, wie sich die Welt um die herum geändert hat und rennt mit Scheuklappen weiter.

Was sich da aktuell medienwirksam als Feminist bezeichnet, das hat sich Scheuklappen, eine Schlafbrille und Gehörschutz angelegt und ist dann losgelaufen.

Aussenstehende erkennen dann die Herausforderung an dem Plan: In normalen Stadien kommt nach ca. 200 Metern eine Wand, die man trifft, wenn man stur geradeaus rennt.
maho76
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Re: Feminist-Frequency-Video

Beitrag von maho76 »

tja, die radikalen Exzesse sind in dem ganzen mediengeschmodder mit dem wir zugeschissen werden (vor allem online, danke YouTube & co) eben das einzige was für die große masse noch in irgendeiner form Aufmerksamkeit erregt .... leider.