Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

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Melcor
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Melcor »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 14.10.2019 14:36
muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 14:21 Wenn es einen passenden Fall gibt, wie hier, dann werden Games wieder hervor gekramt und wenn es über Umwege ist. Dann geht es halt mal nicht um die Inhalte selber, sondern über die Chats, über Foren, über Streamingkanäle.

Und die ganzen Normies in den Büros, die mit Games nichts zu tun haben, kriegen jetzt nur wieder den Frame Videospiele + (rechte) Gewalt serviert. Sowas bleibt hängen, ob du das nun glauben magst, oder nicht.
Mal abgesehend davon dass " Normies " übrigens auch ein typischer Begriff aus jener /pol/ Subkultur Szene ist (siehst du so schnell kann es gehen und man steht in der rechtsextremen Ecke ....) bleibt da gar nichts hängen da im Büro in der Regel die Hälfte selbst spielt und dementsprechend verlaufen die Diskussionen.
Auch interessant natürlich das zusammen mit "Gamer" Debatte jetzt auch edgy Image Board Humor sofort mit Nazis und der "Alt Right" in Verbindung gebracht wird. Da hängen natürlich die "Gamer" auch mit drin. Heute shitposten, morgen Juden erschießen wollen.

Bild

"Humor normalisiert Hass". Die Theorie der "Normalisierung" ist ja so eine schöne rundum Keule, bei der man längst widerlegte oder nie bewiesene Thesen wieder neu aufwärmen kann. "Gewalt in Comics/Musik/Filmen/Videospielen führt zu echter Gewalt" haben wir vielleicht hinter uns, aber wir stecken mitten in "x in y normalisiert x". Natürlich geht das direkt einher mit dem Schrei nach Verboten von x in y.

Abgesehen davon ist doch 'Normie' echt PC, im Vergleich mit dem originalem 'Normalfag'.
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muecke-the-lietz
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von muecke-the-lietz »

casanoffi hat geschrieben: 14.10.2019 14:57
muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 14:40Es kommt wohl auf die Büros an, aber meine Erfahrung hier ist leider eine gänzlich andere. Daher meine Besorgnis.
Die Besorgnis darüber, was zukünftige Entwicklungen in der Branche betrifft, oder wie VIdeospiele (respektive Videospieler) in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden?
Ja. Und welche Folgen das ggf. für das Medium haben kann. Der Zustand, den wir jetzt haben, der muss nicht bleiben, der kann auch ganz schnell mit politischem Aktionismus wieder zerstört werden.

Zur Zeit haben wir wohl fast die entspannteste Situation weltweit. Es wird kaum noch Gewalt zensiert, sexual content und stronge language waren nie ein großes Problem, die Darstellung von Drogen ist bei uns kein Problem, und Hakenkreuz müssen auch nicht mehr zwangsläufig entfernt werden.

Ich bin froh, dass Games mittlerweile diesen Status haben und viele Leute, die etwas zu sagen haben, mittlerweile auch sehr gut mit dem Thema umgehen.

Aber politischer Aktionismus, durch einige Medien befeuert, kann ganz schnell auch wieder vieles kaputt machen.
CronoKraecker
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von CronoKraecker »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 15:16 von Bild.de fange ich gar nicht erst an.
Mal abgesehen vom sonstigen, Täter zentriertem Mist, gibts auf Bild.de zZt was das Thema Gaming angeht nur einen Artikel auf der Hauptseite, der dem Generalverdacht widerspricht.
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muecke-the-lietz
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von muecke-the-lietz »

CronoKraecker hat geschrieben: 14.10.2019 15:30
muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 15:16 von Bild.de fange ich gar nicht erst an.
Mal abgesehen vom sonstigen, Täter zentriertem Mist, gibts auf Bild.de zZt was das Thema Gaming angeht nur einen Artikel auf der Hauptseite, der dem Generalverdacht widerspricht.
...und der furchtbaren live Berichterstattung per Video.

Aber ich spreche hier von einem Zeitraum der letzten Wochen, und ich meine nicht nur die Videospieldiskussion im speziellen. Ich meine genau solche Artikel hier:

https://www.bild.de/unterhaltung/kino/k ... .bild.html

Dieser Artikel war fast 1:1 überall zu lesen. Egal wie der Inhalt ist. Das ist stumpfes Clickbaiting, das genau diese Frage aufmacht, wie weit Gewalt in einem Film/Spiel/Musik oder sonstigem Medium gehen darf. Bei einer Comicverfilmung die bei uns ab 16!!! freigegeben ist. Und hier ist nicht mehr zu unterscheiden zwischen PR für den Film, Clickbait oder schlechter Berichterstattung.

Und das ist jetzt nur ein Beispiel des medialen Dauerfeuers seit Wochen. Eigentlich, seitdem Trump genau diese Büchse der Pandora geöffnet hat.

Am Anfang wurde sich noch drüber lustig gemacht, mittlerweile aber ist Gewalt in Medien eine ernsthaft geführte Debatte in amerikanischen Medien.

Und dort ist das genauso unsinnig wie hier.

Wir haben in Deutschland bewaffnete rechte Zellen, von denen der Verfassungsschutz zum Teil weiß, zum Teil weiß da jeder davon, der da in der Umgebung wohnt. Und diese Zellen existieren hier bei uns seit kurz nach der Wende.

Aber die Foren und Chats der Spielecommunity - die müssen stärker überwacht werden. Der Täter streamte sein Video live - auf einer Streamingplattform für Spiele und ließ das Video aussehen, wie ein Ego Shooter. Common Leute, diese News habt ihr alle gelesen. Die gab es schon vor Seehofers Aussage. Das ist letztlich Killerspielberichterstattung, nur umgeschrieben für das Jahr 2019.

Keiner sagt mehr Killerspiele. Niemand schreibt mehr, "Dieses Spiel hat ihn zum Amokläufer gemacht". Wenn ihr nur solche Aussagen sucht, dann werdet ihr die nicht finden. Aber das heißt nicht, dass diese Diskussion vorbei ist.
Zuletzt geändert von muecke-the-lietz am 14.10.2019 15:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Todesglubsch
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Todesglubsch »

LePie hat geschrieben: 14.10.2019 15:13 Was unser Horst an Generalverdacht / Bullshit absonderte, braucht eigentlich auch keine weiteren Worte mehr (ich glaube, 14 Seiten reichen mittlerweile xD ), allerdings wären bestimmte Subkulturen unter den Videospielspielenden mit teilweise fragwürdigen politischen Ansichten schon eher debattierbar. Das Gegenstück zu den Hooligans unter den Fußballfans wären hier beispielsweise u.a. quasi - Vorsicht, böses Wort - die Gamergater, oder besser gesagt die derzeitigen Überbleibsel dieser ehemaligen Hashtag-Bewegung (siehe etwa den Kreis um OneAngryGamer, und die rassistische Tirade von dem Typen anlässlich Star Citizen letztens), oder auch (natürlich nicht alle, aber doch so einige) Channer.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass der gute Horst, oder zumindest die Experten dahinter, genau das gemeint haben und Horstilein das einfach nur falsch und pauschalisiert ausgedrückt, bzw. sich selbst was dazugedichtet hat.

Problem sehe ich an den Trittbrettfahrern. Also die Politiker, die plötzlich meinen auch etwas dazu sagen zu müssen, damit sie sich reden hören. "Was sagt Horst ... äh Games? Regulieren? Äh JAJAJA ICH finde auch, man sollte diese schrecklichen Spiele regulieren, ekelhaft diese Killerspiele und so!".

Sollte, im Worst Case, noch ein weiterer Vorfall mit Gamingbezug in nächster Zeit passieren, dann kann es durchaus sein, dass sich das wieder hochpusht. Und mit der aktuellen Ziellosigkeit der Politik kann es passieren, dass die großen Parteien daran anbeißen, weil sie sich dadurch Stimmen versprechen.
...bei der nächsten Wahl dann aber wieder den Pikachu machen.
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Kajetan
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Kajetan »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 15:16 Ich stimme dir schlicht nicht zu, und der letzten Absatz ist aus dem Kontext gerissen.
Zeige mir diese Ansammlung schlecht recherchierter, mutwillig lügender Artikel. Ich habe gestern ne Weile recherchiert und bis auf einen TAZ-Artikel, wo man klar gesehen hatte, dass der Autor keinen Schimmer von Imageboards und dieser Subkultur hat, fand ich entweder GAR NICHTS oder Artikel, die Seehofer, mal umgangssprachlich gesagt, die Meise zeigen. Die meisten Artikel sind gar nicht darauf eingegangen, schreiben sehr differenziert zum Thema Videospiele oder beschreiben ganz nüchtern, wie der Halle-Täter die ganze Sache als Videospiel aufgezogen hat, OHNE dabei Videospiele zu verurteilen.
Ich bitte dich das richtig zu stellen.
Nö. Besteht kein Grund zu :)
Dieser Absatz bezog sich, und das eindeutig, daher unterstelle ich dir Mutwilligkeit, auf gewalttätigen Rechtsextremismus, ...
Ich habe Dich hier schon richtig verstanden und, oh Wunder, ich stimme Dir hier zu. Es GIBT eine systematische Relativierung und Schönfärberei von rechten Straftaten und das nicht erst seit NSU. Du erinnerst Dich noch an den Bombenanschlag auf dem Münchner Oktoberfest im Jahr 1980? Wäre das eine linke Gruppe gewesen, CDU/CSU hätten dafür plädiert die Bürgerrechte für alle (!) auszusetzen, bis man diese phösen Buben fängt (hätte man danach vergessen)und die Hysterie, die damals wegen Bader-Meinhoff/Schleyer und Co tobte, noch einen ganzen Tacken höher gedreht. Ist nicht passiert, war ja "nur" eine rechtsextreme Wehrsportgruppe. Wäre der Täter von Halle ein phöser Araber gewesen, die einschlägigen Kreise am rechten Rand, inklusive CDU/CSU, hätten wieder den Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt. Jetzt aber ... war das nur ein Einzeltäter und nach Aussage unseres Innenministers ein phöser Gamer.

Ja, wir haben hier ein Problem. Aber kein "Killerspiel-Problem". Das ist, wie ich dargelegt habe, lediglich ein ziemlich mißglückter Vertuschungsversuch vom Horschtl.
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Easy Lee »

Differenzieren mag noch so schwer sein, ist aber Aufgabe von Politikern wie Presse. Wieso muss ich als Stimme der Öffentlichkeit jetzt wieder deren ihren Job machen und meinen Senf dazu geben? Ich hab' auf sowas keinen Bock mehr.

Bla toxische Communities ... bla auch Gestörte sind vom Zeitgeist beeinflusst ... bla kathartische Funktion von Spielen bei gesunden Menschen ... bla bla bla...
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Tyrantino »

Balla-Balla hat geschrieben: 13.10.2019 12:57
Tyrantino hat geschrieben: 13.10.2019 11:22 Und aus welcher Szene kommt laut Seehofer der LKW Fahrer aus Limburg? Ach nee, über den spricht ja keiner mehr.
Genauso wenig wie der Messerattentäter in der Synagoge vor zwei Wochen. Das Täterprofil muss schon passen, sonst taugt´s nicht zur Instrumentalisierung.
Ganz ehrlich mir ist es auch erstmal egal, welches Täterprofil dieser Typ hatte aber es ist so verdammt auffällig wie nur einen Tag später nichts mehr davon zu hören ist. Und dann sagen mir die Typen, die dafür verantwortlich sind, das waren Gamer? Come on!
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Imperator Palpatine
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Imperator Palpatine »

an_druid hat geschrieben: 14.10.2019 15:03 Das einzige was hier außer den Tätern rechtsextrem ist, ist der Verfassungsschutz, der die rechtsextzreme Szene dekt. Das was in Halle passiert ist, ist kein Einzellfall und das ein Sehoofer das noch so verteidigt, beweist doch, das er vom Rechtsextremismus ablenkt. Kein Wunder, die AfD ist doch das Kind der CDU/CSU. Wie viele Abgeordnette sind ExCDUler. Ich finds gerade zu bestätigend, wie sehr sich hier Konservative aus dem Fenster lehnen.
So einen Schwachsinn kann ich nicht ernst nehmen. Erst recht nicht wenn der Urheber dabei gleichzeitig nicht zur deutschen Rechtschreibung fähig ist.
Aber daran ist dann sicher auch der Verfassungsschutz schuld.....
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muecke-the-lietz
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von muecke-the-lietz »

Kajetan hat geschrieben: 14.10.2019 15:48
muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 15:16 Ich stimme dir schlicht nicht zu, und der letzten Absatz ist aus dem Kontext gerissen.
Zeige mir diese Ansammlung schlecht recherchierter, mutwillig lügender Artikel. Ich habe gestern ne Weile recherchiert und bis auf einen TAZ-Artikel, wo man klar gesehen hatte, dass der Autor keinen Schimmer von Imageboards und dieser Subkultur hat, fand ich entweder GAR NICHTS oder Artikel, die Seehofer, mal umgangssprachlich gesagt, die Meise zeigen. Die meisten Artikel sind gar nicht darauf eingegangen, schreiben sehr differenziert zum Thema Videospiele oder beschreiben ganz nüchtern, wie der Halle-Täter die ganze Sache als Videospiel aufgezogen hat, OHNE dabei Videospiele zu verurteilen.
Ich bitte dich das richtig zu stellen.
Nö. Besteht kein Grund zu :)
Dieser Absatz bezog sich, und das eindeutig, daher unterstelle ich dir Mutwilligkeit, auf gewalttätigen Rechtsextremismus, ...
Ich habe Dich hier schon richtig verstanden und, oh Wunder, ich stimme Dir hier zu. Es GIBT eine systematische Relativierung und Schönfärberei von rechten Straftaten und das nicht erst seit NSU. Du erinnerst Dich noch an den Bombenanschlag auf dem Münchner Oktoberfest im Jahr 1980? Wäre das eine linke Gruppe gewesen, CDU/CSU hätten dafür plädiert die Bürgerrechte für alle (!) auszusetzen, bis man diese phösen Buben fängt (hätte man danach vergessen)und die Hysterie, die damals wegen Bader-Meinhoff/Schleyer und Co tobte, noch einen ganzen Tacken höher gedreht. Ist nicht passiert, war ja "nur" eine rechtsextreme Wehrsportgruppe. Wäre der Täter von Halle ein phöser Araber gewesen, die einschlägigen Kreise am rechten Rand, inklusive CDU/CSU, hätten wieder den Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt. Jetzt aber ... war das nur ein Einzeltäter und nach Aussage unseres Innenministers ein phöser Gamer.

Ja, wir haben hier ein Problem. Aber kein "Killerspiel-Problem". Das ist, wie ich dargelegt habe, lediglich ein ziemlich mißglückter Vertuschungsversuch vom Horschtl.
Gut, du beziehst dich jetzt nur auf den Halle Vorfall und Seehofers Aussage dazu. Da wirst du auch nicht wahnsinnig viel finden. Kein seriöser Journalist würde dem Horst da jetzt offen zustimmen, eben um diese platte Killerspieldiskussion zu vermeiden.

Zumal der Vorfall in Halle ja auch eindeutig ganz andere Probleme offenbart, als Videospiele. Die spielen in dieser Sache ja auch eine komplett untergeordnete Rolle. Dass Horst und Renate das jetzt überhaupt so prominent zur Sprache bringen, zeigt, dass der eine die Wahrheit nicht sehen will, und die andere einfach gegen Hetze im Netz angehen will, notfalls so wie hier, mit dem Vorschlaghammer.

Für mich ist diese ganze Halle Gamer Geschichte einfach nur ein weiterer Abschnitt auf einer roten Linie, die sich seit Wochen durch unsere Medien zieht. Es sind oft eher kleine Stiche, Andeutungen, Wiedergabe von Aussagen von Politikern und jetzt das.

Ja, die Zeiten von Erfurt sind vorbei, dafür herrschen heute andere Zeiten, mit eigenen sprachlichen und narrativen Mitteln. Und ehrlich, ich finde es immer noch zum kotzen, dass es solche Diskussionen wie hier immer noch gibt. Youtube wird auch spätestens morgen wieder voll sein mit Beiträgen, die sich mit Seehofers Kommentar befassen. Das Thema geht einfach nicht weg.

Spiele werden einfach immer in diesem seltsamen Narrativ der Gewaltverherrlichung betrachtet, egal ob es nur ein Hintergrundgeräusch ist oder wie hier, offen zur Schau getragene Blödheit.

Selbst in Artikeln, in denen es darum geht, dass Spiele soviel mehr seien, als nur plumpe Gewalt, wird sich ja trotzdem dieses Narrativs bedient. Als ob es nur darum ginge, dass all die putzigen intelligenten Spiele die gewalthaltigen irgendwie rechtfertigen oder relativieren müssen.

Spiele sind ein erwachsenes Medium, welches unterschiedliche Darstellungsformen hat. Auch die Gewalt. Sie gehört dazu, genauso wie alles andere auch. Spiele nur aus dieser Sicht zu betrachten, ist leider immer noch Gang und Gebe, auch wenn es sich dabei nicht mehr um klassische Killerspieldebatten handelt.

@Imperator Palpatine

Der Verfassungsschutz hat eine lange Tradition des Wegschauens, wenn es um Rechtsextremismus geht. Und der muss erstmal beweisen, dass es heute anders ist. Aber die V-Mann Affäre, die NSU, das jahrelange freie Agieren der NPD gerade in Ostdeutschland, zum Teil offen zur Schau getragene Verfassungsfeindlichkeit auch auf heutigen rechten Veranstaltungen, etc. sprechen eine eigene Sprache.

Kläre mich bitte eines Besseren auf. Aber nach meiner Erfahrung war der Verfassungsschutz der BRD auf dem rechten Auge schon immer auffällig blind und ist es in erschreckendem Ausmaße auch heute noch.
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Imperator Palpatine »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 16:29 @Imperator Palpatine

Der Verfassungsschutz hat eine lange Tradition des Wegschauens, wenn es um Rechtsextremismus geht. Und der muss erstmal beweisen, dass es heute anders ist. Aber die V-Mann Affäre, die NSU, das jahrelange freie Agieren der NPD gerade in Ostdeutschland, zum Teil offen zur Schau getragene Verfassungsfeindlichkeit auch auf heutigen rechten Veranstaltungen, etc. sprechen eine eigene Sprache.

Kläre mich bitte eines Besseren auf. Aber nach meiner Erfahrung war der Verfassungsschutz der BRD auf dem rechten Auge schon immer auffällig blind und ist es in erschreckendem Ausmaße auch heute noch.
Den Verfassungsschutz rechtsextrem zu nennen ist Hetze par excellence.

Und dann beginnt es bereits bei den Grundsätzen. Ist bei entsprechendem Versagen der BfV also das Bundesamt für Verfassungsschutz gemeint ? Oder der jeweilige Landesverfassungsschutz ?
Zudem scheinen einige nicht die entsprechende Gewaltenteilung zu kennen. Der Verfassungsschutz darf nur entsprechende Informationen sammeln und an die Strafverfolgungsbehörden weiter geben. Wenn jene aber nicht ihrerseits ermitteln bzw. dann enstprechende Anträge stellen und Verhaftungen durchführen ist im Nachhinein immer der Verfassungsschutz der mediale und politische Buhmann. Darf aber umgekehrt aufgrund der Geheimhaltung und der Zusammenarbeit nicht gleichwertig antworten.
Das Verbot politischer Parteien wie der NPD ist dabei einer der schwierigsten Rechtsprozesse. Und aus geheimdiensttätlicher Sicht ist es bisweilen auch besser dass gewisse Kreise derartig öffentlich sind und damit gut zu beobachten.

Niemand bestreitet Fehler und entsprechendes Versagen. Aber gleichzeitig liegt es auch in der Natur der Sache dass entsprechende Erfolge nicht die gleiche mediale Aufmerksamkeit erlangen.
Und insbesondere mit dem Islamismus ein immer stärkeres Aufgabenfeld mehr Personal beansprucht. Neben der Cyberabwehr, Ausländerextremismus ( PKK ), Scientology und dem Geheim- und Sabotageschutz, insbesondere bei Wirtschaftsspionage.

Und Fridays for Future scheucht sich gerade auch nicht Allianzen mit Gruppierungen wie Extinction Rebellion und den üblichen Linksextremen einzugehen. Noch mehr Arbeit. Und dann von Gruppierungen die umgekehrt die Unterstützung der Medien und grossen Teilen der Politik haben.
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mindfaQ
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von mindfaQ »

Was macht jemand, der Kausalität entweder nicht versteht oder nicht verstehen will (wenn es in seine Agenda passt), in der Politik? Nutzlos...
Superzoom
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Superzoom »

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Ich kenne welche in meiner Stadt, die echte Loser sind, die beim Bäcker kaum den Mund aufkriegen, wenn etwas nachgefragt wird.
Nie Zeit zum lernen, bekamen sie dann noch ein Abi hinterhergeworfen und versagten bereits nach kurzer Zeit an der Uni.
Mit Mitte Zwanzig merken sie, das die Wunschziele sich immer weiter von ihnen entfernen, unerreichbar werden.
Dann wird noch mehr gezockt, und gekifft, um den Frust zu vergessen, keine Eigenreflexion, keine Power um neue Wege zu suchen.
Bestenfalls geht es zurück nach Muttern, die kocht und wäscht, um den Verfall hinauszuzögern.
Ohne soziale Kontakte verlassen sie mehr und mehr diese Welt, entwickeln Ängste und Feindbilder.
Das sind die, die mir Angst machen.
Es sind nur zwei in meiner Straße, aber wieviele Straßen hat meine Stadt ?



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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Kajetan »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 14.10.2019 16:29 Und ehrlich, ich finde es immer noch zum kotzen, dass es solche Diskussionen wie hier immer noch gibt.
Mücke, weisst Du, wer hier noch diskutiert?

WIR! :)

Sonst diskutiert da kaum jemand. In der Politik und in den Medien wird nicht mehr über "Killerspiele" diskutiert. Nur wir hier kauen x-mal Durchgekautes SCHON WIEDER DURCH ... anstatt es einfach mal sein zu lassen, weil da nichts mehr ist. Nur noch ein paar Randnotizen. Aus, Ende, das Thema ist durch!
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Re: Seehofer nach dem Anschlag in Halle: "Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene"

Beitrag von Fenstertorte »

stefan251 hat geschrieben: 13.10.2019 02:49 Vielleicht, aba nur ganz vielleicht sollte man sich lieber fragen, wie unsere ach so tolle soziale Gesellschaft es überhaupt zusammenbringt, dass arme Leute, die nicht in das gewünschte Normbild reinpassen, sich immer weiter abkapseln, ihr Heil in Realitätsflucht dank Games finden und sich im Internet in Chats, Foren und dergleichen rumtreiben, die ihre Weltsicht bestätigen und bestärken, oder einfach in eine neue radikalisiert werden, bis dann solche Anschläge und Amokläufe passieren...

Sorry, but not sorry: Aber nicht einer der ganzen Attentäter dieser Couleur in all den Jahren in Deutschland war ein Typ, der in einer gefestigten sozialen Blase lebte, mit ausreichend Freunden, mit Partnerin, mit Beruf oder Ausbildung, die ihn bestärkt und gefördert hat. Nicht einer. Das waren alles einsame Einzelgänger, die ob ihrer Art angeeckt sind, die "niemand" wollte und die nicht mit den Anforderungen, die das Leben... pardon... unsere kranke Gesellschaft in "Friss oder stirb" Mentalität ohne Rücksicht auf Verluste auf sie drauf geworfen hat, klargekommen sind. Jedes Mal liest von man verstörten Eltern dasselbe: "Ja er war ein bisschen eigen und still und zurückgezogen, aber..." Einige bringen sich heimlich, still und leise selbst um, weil sie die Schuld dafür bei sich suchen. Andere entwickeln Wut auf alles und jeden, auf Minderheiten, auf Juden, auf Moslems, auf Frauen, auf BMW Fahrer, auf egal was. Auf alles, was Schuld haben kann an ihrer Misere. Und starten dann sowas. Aber suchen wir lieber die Schuld wieder bei den Games. "Wenn solche kranken Leute keine Games spielen würde, wäre das alles nicht passiert. Dann wären sie ein "wertvolles" Mitglied der Gesellschaft." Gimme a break...

Aber leider ticken viele Leute so. "Du kommst ned klar mim Leben? Dein Pech, nicht meine Bier." Jo... Dass dann immer mal wieder welche ausrasten, um aus ihrer subjektiven Sicht Rache zu üben... Mich wundert es nicht. Unsere Gesellschaft züchtet sowas wie Rindviecher zum Schlachten. Der Hawara war jetzt halt Neonazi, der nächste wird wieder IS-Scherge sein. Und der dritte keine Ahnung was. Das ist nicht die Ursache, das is Symptom. Jeder sucht eine Kommune, in der er sich bestätigt fühlt, in der er sich wertvoll sieht. Und wenn das das "normale Leben" nicht bieten kann aus... Reasons, dann sucht man solang, bis man was findet und radikale Gruppierungen habens da gaaaaanz leicht solche Leute einzufangen, weil die denen genau DAS geben. Selbstwert (den sie sonst nirgends kriegen) durch Abwertung anderer und darauf fahrt die geschädigte Psyche ab, wie der Suchti auf Koks. Aber die Games sind schuld. Weil sich die rechtsradikalen Frauenhasser dort sammeln. Ja ne is klar... Typisch Politiker halt. Einfache und populistische Pseudolösungen suchen, auf die alle anspringen, Verbote und Forderungen danach sind geil, weil die alles besser machen... und die Erde ist flach.
besser hätte ich es nicht schreiben können 👍