Kajetan hat geschrieben: ↑14.10.2019 15:48
muecke-the-lietz hat geschrieben: ↑14.10.2019 15:16
Ich stimme dir schlicht nicht zu, und der letzten Absatz ist aus dem Kontext gerissen.
Zeige mir diese Ansammlung schlecht recherchierter, mutwillig lügender Artikel. Ich habe gestern ne Weile recherchiert und bis auf einen TAZ-Artikel, wo man klar gesehen hatte, dass der Autor keinen Schimmer von Imageboards und dieser Subkultur hat, fand ich entweder GAR NICHTS oder Artikel, die Seehofer, mal umgangssprachlich gesagt, die Meise zeigen. Die meisten Artikel sind gar nicht darauf eingegangen, schreiben sehr differenziert zum Thema Videospiele oder beschreiben ganz nüchtern, wie der Halle-Täter die ganze Sache als Videospiel aufgezogen hat, OHNE dabei Videospiele zu verurteilen.
Ich bitte dich das richtig zu stellen.
Nö. Besteht kein Grund zu
Dieser Absatz bezog sich, und das eindeutig, daher unterstelle ich dir Mutwilligkeit, auf gewalttätigen Rechtsextremismus, ...
Ich habe Dich hier schon richtig verstanden und, oh Wunder, ich stimme Dir hier zu. Es GIBT eine systematische Relativierung und Schönfärberei von rechten Straftaten und das nicht erst seit NSU. Du erinnerst Dich noch an den Bombenanschlag auf dem Münchner Oktoberfest im Jahr 1980? Wäre das eine linke Gruppe gewesen, CDU/CSU hätten dafür plädiert die Bürgerrechte für alle (!) auszusetzen, bis man diese phösen Buben fängt (hätte man danach
vergessen)und die Hysterie, die damals wegen Bader-Meinhoff/Schleyer und Co tobte, noch einen ganzen Tacken höher gedreht. Ist nicht passiert, war ja "nur" eine rechtsextreme Wehrsportgruppe. Wäre der Täter von Halle ein phöser Araber gewesen, die einschlägigen Kreise am rechten Rand, inklusive CDU/CSU, hätten wieder den Untergang des Abendlandes an die Wand gemalt. Jetzt aber ... war das nur ein Einzeltäter und nach Aussage unseres Innenministers ein phöser Gamer.
Ja, wir haben hier ein Problem. Aber kein "Killerspiel-Problem". Das ist, wie ich dargelegt habe, lediglich ein ziemlich mißglückter Vertuschungsversuch vom Horschtl.
Gut, du beziehst dich jetzt nur auf den Halle Vorfall und Seehofers Aussage dazu. Da wirst du auch nicht wahnsinnig viel finden. Kein seriöser Journalist würde dem Horst da jetzt offen zustimmen, eben um diese platte Killerspieldiskussion zu vermeiden.
Zumal der Vorfall in Halle ja auch eindeutig ganz andere Probleme offenbart, als Videospiele. Die spielen in dieser Sache ja auch eine komplett untergeordnete Rolle. Dass Horst und Renate das jetzt überhaupt so prominent zur Sprache bringen, zeigt, dass der eine die Wahrheit nicht sehen will, und die andere einfach gegen Hetze im Netz angehen will, notfalls so wie hier, mit dem Vorschlaghammer.
Für mich ist diese ganze Halle Gamer Geschichte einfach nur ein weiterer Abschnitt auf einer roten Linie, die sich seit Wochen durch unsere Medien zieht. Es sind oft eher kleine Stiche, Andeutungen, Wiedergabe von Aussagen von Politikern und jetzt das.
Ja, die Zeiten von Erfurt sind vorbei, dafür herrschen heute andere Zeiten, mit eigenen sprachlichen und narrativen Mitteln. Und ehrlich, ich finde es immer noch zum kotzen, dass es solche Diskussionen wie hier immer noch gibt. Youtube wird auch spätestens morgen wieder voll sein mit Beiträgen, die sich mit Seehofers Kommentar befassen. Das Thema geht einfach nicht weg.
Spiele werden einfach immer in diesem seltsamen Narrativ der Gewaltverherrlichung betrachtet, egal ob es nur ein Hintergrundgeräusch ist oder wie hier, offen zur Schau getragene Blödheit.
Selbst in Artikeln, in denen es darum geht, dass Spiele soviel mehr seien, als nur plumpe Gewalt, wird sich ja trotzdem dieses Narrativs bedient. Als ob es nur darum ginge, dass all die putzigen intelligenten Spiele die gewalthaltigen irgendwie rechtfertigen oder relativieren müssen.
Spiele sind ein erwachsenes Medium, welches unterschiedliche Darstellungsformen hat. Auch die Gewalt. Sie gehört dazu, genauso wie alles andere auch. Spiele nur aus dieser Sicht zu betrachten, ist leider immer noch Gang und Gebe, auch wenn es sich dabei nicht mehr um klassische Killerspieldebatten handelt.
@Imperator Palpatine
Der Verfassungsschutz hat eine lange Tradition des Wegschauens, wenn es um Rechtsextremismus geht. Und der muss erstmal beweisen, dass es heute anders ist. Aber die V-Mann Affäre, die NSU, das jahrelange freie Agieren der NPD gerade in Ostdeutschland, zum Teil offen zur Schau getragene Verfassungsfeindlichkeit auch auf heutigen rechten Veranstaltungen, etc. sprechen eine eigene Sprache.
Kläre mich bitte eines Besseren auf. Aber nach meiner Erfahrung war der Verfassungsschutz der BRD auf dem rechten Auge schon immer auffällig blind und ist es in erschreckendem Ausmaße auch heute noch.