Bejing 2008 - Boykott oder nicht?

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Sollte man die olympischen Spiele in China boykottieren?

Ja! China sollte die Konsequenzen seines bisherigen Handlungen tragen.
17
52%
Nein. Die Olympischen Spiele stellen kein politsches Schachbrett dar.
16
48%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 33

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monotony
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Bejing 2008 - Boykott oder nicht?

Beitrag von monotony »

Wir alle haben über die Ausschreitungen in Tibet gelesen, die Bilder im Fernsehen gesehen. Darf unter solchen Umständen und mit solch einem drastischen, völlig ignoranten und vor allem menschenrechtsverletzenden Vorgehen seitens China überhaupt noch eine Olympiade stattfinden?

Schon in der Antike galt die Zeit der Olympischen Spiele als Zeit des Friedens und der Verbundenheit der Völker. Wer meint ernsthaft, dass es im August friedlich in China zugehen wird?

"Man sollte den Kampf Tibets nicht auf dem Rücken der Sportler austragen."
In Tibet sterben täglich Menschen. Was ist nun wichtiger? Dass Herr X aus der Schweiz im Hochsprung eine Goldmedallie gewinnt, oder die Freiheit und das Leben der Tibeter?

EDIT: es sollte in der ersten antwortmöglichkeit natürlich "handelns" und nicht "handlungen" heißen; und "politisches", nicht "politsches" :roll: :lol:

war ich besoffen beim schreiben? :D
Zuletzt geändert von monotony am 28.03.2008 23:55, insgesamt 2-mal geändert.
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elCypress
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Beitrag von elCypress »

An sich ist fast jedes Erste Welt Land auch heutzutage noch mehr oder minder direkt verantwortlich für Elend und Tod in großen Teilen dieser Welt (k, wir knüppeln sie mittlerweile meist nicht nieder, schon mal n feiner Zug von uns). Nur ist es halt wesentlich populärer sich aufgrund des zugegeben ziemlich offensichtlich menschen verachtenden Verhalten Chinas gegenüber den ach so sympathisch, ewig lächelnden, keiner Fliege was zu leide tuenden Tibetmönchen zu mokieren (nicht das China nur diese Leute mies behandeln würde, aber die anderen schaffens einfach nicht so oft in die Zeitung und erst recht nicht in die Bild), anstatt auch mal vor der eigenen Haustür zu kehren.
Tibetaner haben da echt glück das sie an sich schon so ein sympatisches Auftreten haben und dann noch so einen wirklich fähigen Vertreter für die weltweite Öffentlichkeitsarbeit, namentlich Dalai Lama. Ansonsten würde das Leiden des tibetanischen Volkes dem Rest der Welt genau so am Allerwertesten vorbei gehen wie all die anderen Volksgruppen, die unter Verfolgung, Unterdrückung, Hunger etc zu leiden haben.

Sollte man also wegen der Modeerscheinung "Mitleid für Tibet" die Olympischen Spiele boykottieren? I don't give a damn (:
acerace
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Re: Bejing 2008 - Boykott oder nicht?

Beitrag von acerace »

Tony hat geschrieben:
Schon in der Antike galt die Zeit der Olympischen Spiele als Zeit des Friedens und der Verbundenheit der Völker.
blöd nur, dass damals nur vertreter der zivilisierten griechischen stadtstaaten bzw. volksgruppen teilnehmen durften. perser, germanen, etrusker und weiß der henker wer noch waren nicht erwünscht, da nach meinung der griechen jene zu den barbaren zählten. soviel zur völkerverständigung. dass während der antiken spiele frieden herrschte, stimmt allerdings. während der spiele begruben die oft untereinander verfeindeten städte (z.b. athen und sparta) das kriegsbeil und rissen später im falle eines sieges eines ihrer teilnehmer einen teil ihrer stadtmauer ein, weil man der meinung war, dass eine stadt, die einen olympioniken in ihren reihen wußte, keine angst vor feinden haben müsse. diese auffassung ist edel und schön, aber leider vergangen und vergessen. die olympische idee ist schon lange tot und nur noch ein wettrennen um hochdotierte werbeverträge, die mit allen zur verfügung stehenden mittel erlangt werden wollen. das alles ist jedoch nebensächlich.

diese kritik am vorgehen der chinesen in tibet und damit einhergehende boykottaufrufe seitens der westlichen länder empfinde ich als heuchlerisch. wenn man konsequent sein will und druck ausüben möchte, gäbe es viele andere möglichkeiten, dies durchzuführen. aber wieso sollte man es sich auch mit einem handelspartner, der einem selbst nur handelsvorteile verschafft, verscherzen? außerdem: haben staaten, deren reichtum auf kolonialisation sprich unterdrückung und ausbeutung anderer staaten und völker entspringt, das recht einem anderen unterdrückerstaat vorzuschreiben wie es seine inneren angelegenheiten zu handhaben hat? ich denke nicht. wie elcypress richtig bemerkt, sollte man zuerst vor seiner eigenen türe kehren, bevor man andere für das tadelt, was man selbst jahrhundertelang praktiziert hat bzw. immer noch praktiziert.
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E-G
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Beitrag von E-G »

ich glaub nicht das ein boykott irgendwas an der unterdrückung ändern würde. da müsste man schon schwerere geschütze auffahren um da was zu bewegen. ein boykott würde nur den sportlern schaden.
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

was überhaupt haben die aufstände in tibet mit den olympischen spielen zu tuen?

ich wette die leute die für den boykott gestimmt haben, gehen auch nicht mehr beim mäck essen, weil die amis ja irakische kinder bombadiert haben.

sport sollte niemals politisch instrumentalisiert werden, das sollten sich vorallem mal die tibeter zu herzen nehmen, die ausgerechnet vor den spielen ihre aufstände starten mussten. außerdem haben uns diese buddhisten die ganze zeit vorgeheuchelt achso pazifistisch zu sein und jetzt machen sie krawalle und hören nicht einmal auf ihren religionsführer. das enttäuscht.

den ganzen boykott schreiern würde ich mal am liebsten ein paar chinesische polizisten vorbeischicken, damit die euch mal ordentlich durchprügeln :D
johndoe533741
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Beitrag von johndoe533741 »

@TNT.ungut

Dann schick gleich ein paar zu mir. Ich bin ein Boykott Schreier. Sport SOLLTE kein Instrument der Politik sein, ist es aber schon immer gewesen und wird es auch immer bleiben. Wenn ein Sportler bei den Olympischen Spielen 2008 antritt, heißt es für mich, das er es toleriert das in einem Land wie China die Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Du sagst die Menschen hören nicht auf ihren religiösen Führer, aber warum fragst du nicht? Hast du als Tibeter in China gelebt? Weisst du was die Menschen da durchmachen? Ich habe einen Bekannten der aus Tibet nach Deutschland gekommen ist und die Storys die er erzählen kann, würdest du dir nicht mal als Film anschauen wollen. Der Papst predigt auch vom Weltfrieden und fast alle USA Militärränge sind mit Katholiken besetzt, na und? An eine Religion zu Glauben heißt nicht dem Führer hinterher zu laufen.

"Selig, die Frieden stiften, sie werden Söhne Gottes genannt werden."

Steht übrigens auch im neuen Testament, also müssten ja alle Christen auch so Pazifistensäcke sein wie die Buddhisten. Außerdem heißt es ja nicht das wer in Tibet lebt auch gleich ein gläubiger Buddhist ist oder sind alle in Deutschland lebenden auch gleichzeitig Nazi's oder gläubige Christen?
Gerade das die buddhistische Bevölkerung Krawall macht, zeigt mir das etwas extrem im Argen liegen muss. Überleg doch mal! Ein an sonsten so friedfertiges Völkchen geht auf die Straße und macht Radau? Schonmal überlegt wie weit so ein Mensch sein muss? Was so ein Mensch erlebt haben muss?
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SK3LL
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Beitrag von SK3LL »

KaosTheorie hat geschrieben:@TNT.ungut

Dann schick gleich ein paar zu mir. Ich bin ein Boykott Schreier. Sport SOLLTE kein Instrument der Politik sein, ist es aber schon immer gewesen und wird es auch immer bleiben. Wenn ein Sportler bei den Olympischen Spielen 2008 antritt, heißt es für mich, das er es toleriert das in einem Land wie China die Menschenrechte mit Füßen getreten werden.
*untschreib*
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

@kaostheorie
die buddhisten sind aber eigentlich als hardcore pazifisten bekannt. die faseln doch immer davon, daß das leben nichts als leid sei, also kann die doch nichts wirklich erschrecken.

genau deswegen habe ich die ja auch immer so bewundert. da hiess es in einigen berichten von nonnen, die davon sprachen jeden tag mehrmals vergewaltigt zu werden und trotzdem weder wut noch greuel empfinden. normalerweise müsste man doch eine solche mentalität auch konsequent druchsetzen, wenn sie einen sinn ergeben soll, aber jetzt sind sie es selber, die die gewalt anwenden und das natürlich ausgerechnet vor den olympischen spielen.
und in den fernsehbildern die man manchmal zu sehen kriegt sieht man auch hauptsächlich mönche, die sich überhaupt nicht mehr buddhistisch verhalten.

es stimmt zwar das die chinesen die tibetische kultur und die buddhistische religion in tibet unterdrücken, aber selbst damit muss man nach den buddhistischen lehren doch auskommen. ich mein wofür machen die denn all diese mandalas, wenn sie daraus keine lehren ziehen?

das die christen nicht immer so friedlich sind, wie jesus es ihnen gepredigt hat ist mir auch klar. aber das müssen sich die buddhisten doch nicht zum vorbild nehmen.
offensichtlich scheint ihr glaube und ihre disziplin ja doch nicht über alle dinge erhaben zu sein.
allerdings muss ich dir auch sagen, daß du in der beziehung übertreibst. woher weisst du denn, daß fast alle us offiziere katholisch sind? die usa ist eigentlich ein protestantisches land, welches sich vom vatikan abgespalten hat. da hat der papst überhaupt keinen einfluss drauf und von daher geh ich davon aus, daß auch der oberste militärstab der amis aus protestanten oder vielleicht auch anderen christlichen sekten besteht. davon gibt es ja in ami land haufenweise.
im übrigen muss ich dir aber bestimmt nichts von der aufklärung der westlichen welt erzählen und der daraus folgenden säkularisierung. das tibet säkularisiert ist/war kann man ja beim besten willen nicht behaupten :)


das ein sportler, der zu einem turnier in ein land reisst und gleichzeitig dessen politik damit unterstützt kann ich ebenso wenig unterstreichen. diese leute wollen doch einfach nur sport machen, ist da neutralität so abwegig?
willst du mir etwa auch sagen, daß jesse owens den holocaust unterstützte? das klingt doch ziemlich abwegig.

überhaupt wäre das als boykott entschuldigung doch auch ein inkonsequentes argument. fast jedes land auf dieser welt hat dreck am stecken. hast du denn all die großen sportturniere die in den usa stattfinden bislang boykottieren wollen? die halten sich nämlich auch nicht an die menschenrechte. die betreiben hinrichtungen und foltern gefangene und darüber hinaus führen sie ständig irgendwo auf der welt krieg, und sei es nur um den ölpreis um ein paar cent zu senken. dagegen wirkt china noch wie ein braves mäuschen.
oder wenn israel wegen einem von der hisbollah entführten soldaten mehrere hundert libanesische familien umbringt ist niemand da der sie boykottiert, nichtmal protestiert. man will ja nicht antisemitisch wirken und vorallem keinen ärger mit den amis, nicht wahr?
aber wenn china kurz vor den olympischen spielen für seine territoriale souveränität kämpft ist das für unsere westliche welt ein gefundes fressen um die chinesen als böse darzustellen. wie können die es überhaupt wagen! die sind ja nicht mal demokratisch!
johndoe533741
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Beitrag von johndoe533741 »

@TNT

Hallo? Mal ganz im ernst. Was ist das denn für eine bescheurte Aussage, von wegen "außerdem haben uns diese buddhisten die ganze zeit vorgeheuchelt achso pazifistisch zu sein"??
Ehrlich gesagt macht es mit dr keinen Sinn zu diskutieren, du lebst in deienr eigenen Welt, das hat man schon im Film Thread bemerkt.
Und zu deiner Info:

Ich habe tatsächlich die großen Sportturniere (z. B. die Winterspiele in Salt Lake City) "boykottiert" indem ich mir weder irgendwelche Sendungen angesehen habe, noch sie sonstwie in der Zeit unterstützt habe.
Und außerdem wirkst du mit deinen tollen Wörtern wie "säkularisiert" nur wie ein pseudointelligenter Späthippie. Sag doch einfach "Trennung von Staat und Religion", anstatt deinen Penis aufpumpen zu müssen.
Die Geschichte mit Israel klingt zu bescheuert von dir. Mittlerweile ist da soviel passeirt, das keiner mehr weiss wer was getan hat. Aber ich habe noch nichts davon gehört das 200 tibetische Soldaten 1000e chinesiche Zivilisten massakriert haben, aber Mr. Knows-it-all weiss dazu wahrscheinlich auch wieder ein Geschichtchen aus dem Kämmerlein.

Unterstütze du nur weiter einen Völkermord und den Faschismus in all seinen Farben. Hoffe du erstickst daran, während du dich toll fühlst.

Freu dich weiter auf meiner Igno, du bist tatsächlich der Erste dort...
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SK3LL
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Beitrag von SK3LL »

@TNT
Es spielt keine Rolle ob nun buddhistische Mönche leiden oder sonst eine ethnische oder religiöse Gruppe. Es ist aus Prinzip nicht akzeptabel was China in Punkto Menschenrechte abzieht und alleine dafür verdienen die einen Boykott!!
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

und was genau hat das mit den olympischen spielen zu tuen? ich kann doch auch gegen das chinesische vorgehen in tibet und vorallem gegen die besetzung dieses landes sein, und trotzdem mich an den olympischen spielen erfreuen. ich weiss nicht was ihr in so einer veranstaltung seht, aber ich freue mich auf wochenlange sportliche wettkämpfe.

ich habe mir auch 96 atlante reingezogen, salt lake 02 und ich hätte 36 genauso berlin angeschaut, selbst wenn ich ein jude wäre!

wenn ihr menschen mal lernen würdet weniger auf eure ideale zu pochen, würde es sich hier sicherlich friedlicher leben lassen.

@kaostheorie
was ist an dem wort säkularisiert so schlimm? das ist ein allgemein gebräuchliches wort und sehr viel kürzer, als wenn ich jedes mal "die trennung von staat und religion" sagen würde.
ist doch ok, wenn du es nachschaust. ich muss auch öfter mal wörter nachschauen, die ich nicht kenne oder verstehe. aber dann mach ich das wenigstens auch still und leise und flame dann nicht noch so einen kindischen mist ab.
KaosTheorie hat geschrieben:Die Geschichte mit Israel klingt zu bescheuert von dir. Mittlerweile ist da soviel passeirt, das keiner mehr weiss wer was getan hat.
genau ich habe mir das natürlich nur ausgedacht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Libanonkrieg_2006

meine fresse das ist nicht einmal zwei jahre her und du weisst davon nichts mehr? du schaust wahrscheinlich auch nur nachrichten, wenn die informationen mit deinen idealen konform sind. bei allem anderen schaltest du ab.

wie gut das du hier im forum ja die ignore funktion hast. da kannst du auch einfach abschalten, statt dich der kritik zu stellen. ist natürlich viel besser alle probleme zu ignorieren, bevor man an seinen eigenen idealen zweifeln muss.
das würde auch zuviel überwindung für dich kosten :)