Microsofts radikaler Neubeginn

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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The-Xee
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Microsofts radikaler Neubeginn

Beitrag von The-Xee »

Eine wichtige Ankündigung hatte Microsoft versprochen, gestern Abend schließlich verkündete CEO Steve Ballmer in einer Pressekonferenz die unerhörte Neuigkeit. Er wolle nicht etwa ein neues Produkt vorstellen, sondern eine gänzlich neue Richtung in der Unternehmenspolitik: Microsoft stehe von nun an für Interoperablität, den Datenaustausch der eigenen Produkte mit der anderer Hersteller. Man wolle Industriestandards unterstützen, auch wenn sie nicht aus dem eigenen Hause stammen, und offener mit Kunden und anderen Entwicklern kommunizieren, auch wenn sie aus der Open Source-Gemeinde stammen und für diesen Informationsaustausch kein Geld bezahlen wollen.

Microsofts proklamierter Neubeginn hat mehrere Gründe: Den Stein des Anstoßes mag die Europäische Union geworfen haben, die auf Grund von Verstößen gegen den Wettbewerb mit Strafen droht, die in ihrer Höhe selbst einen Giganten wie Microsoft nicht kalt lassen. Der Konzern steht aber auch seit Jahren wegen fehlender Interoperabilität in der Kritik und und die Rebellen aus der Open Source-Szene, die sich gegen geschlossene Systeme wenden, sind erwachsen geworden. Was Microsoft vor hat, ist ungefähr so, als würde Apple iTunes eine Anbindung an andere MP3-Player als den iPod ermöglichen, indem der Hersteller Teile des Codes für Entwickler öffnet. Microsofts Ankündigung allerdings geht noch deutlich weiter und betrifft eine beeindruckende Liste von Anwendungen, mit denen der Hersteller in vielen Fällen den Markt anführt: Office 2007, Exchange Server 2007, Office SharePoint Server 2007, SQL Server 2008, Windows Server 2008, Windows Vista und .Net - und natürlich alle potentiellen Nachfolger dieser Produkte - sollen von der neuen Unternehmenspolitik betroffen sein.

Teile von bislang geheim gehaltenen Informationen - besonders dafür stand Redmond bislang unter Kritik - wird Microsoft nun veröffentlichen, mit sofortiger Wirkung sind das zunächst 30.000 Seiten Information über Windows Vista und Server-Kommunikations-Protokolle auf Microsofts Entwickler-Webseite MSDN. Bislang waren solche Daten wenigen ausgesuchten Geschäftspartnern des Unternehmens vorbehalten, die zudem eine Geheimhaltungserklärung unterschrieben hatten (NDA). In der nach und nach zu veröffentlichenden Dokumentationen wird Microsoft in Zukunft alle Techniken markieren, die von Patenten geschützt sind. Andere Firmen werden sie gegen "geringe Lizenzgebühren" verwenden können, auf Lizenzforderungen und die juristische Verfolgung der Verwendung dieser Techniken will Microsoft generell verzichten, wenn sie nicht kommerzielle Zwecke verfolgt.

Interoperabilität sollen aber nicht nur andere Entwickler leichter mit Microsofts Produkten herstellen können, der Hersteller will auch die Kompatibilität der eigenen Produkte verbessern. Überraschend für viele Kritiker dürfte vor allem die Ankündigung sein, die Programmierschnittstellen von Office 2007 offen zu legen: Das Büropaket soll sogar standardmäßig auch in anderen Formaten speichern können als dem hauseigenen Open XML-Format. Schließlich ist eine Kooperation mit der Open Source-Gemeinde geplant: Microsoft will ihr Ressourcen zur Verfügung stellen und Infrastrukturen schaffen, mit der sie ihre Produkte in Microsoft-Umgebungen testen und verbessern kann. Ein Interoperabilitäts-Forum soll die Kommunikation freier Entwickler mit dem Unternehmen verbessern, für den Austausch von Formaten wird die "Open Source Interoperability Initiative" gegründet.

Die ersten Mac-Anwender, die von den neuen APIs (Application Programming Interfaces) profitieren könnten, sind die Anwender von Office 2008, das weitgehend auf die gleichen Schnittstellen wie die Windows-Variante Office 2007 setzt - in Zukunft könnten sich damit auch OpenOffice.org- oder sogar iWork-Dokumente speichern lassen. Für Microsoft ist die neue Strategie wichtig, um dem im Januar eröffneten Kartellverfahren der EU-Kommission möglicherweise entgehen zu können - immerhin musste der Konzern bereits fast eine halbe Milliarde wegen Verletzungen gegen das Wettbewerbsrecht zahlen. Gewiss bedeutet der nun proklamierte radikale Umsturz aber auch einen Aufbruch ins Ungewisse: Kritik für seine Abschottung hat der Konzern in den letzten Jahren zwar unzählige einstecken müssen, auf der anderen Seite aber sprach der Erfolg des Unternehmens lange dafür, diese Politik weiter zu verfolgen.
Quelle www.Macnews.de

Na was haltet ihr davon es ist irgendwie schwer zu glauben das ausgerechnet die firmer die der IT Branche seit Jahrzehnten steine in den weg legt sich nun radikal ändern will !
CaptainX
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Beitrag von CaptainX »

ich denke mal daß es deshalb gemacht wird um das schlechte Image aufzupolieren was die Firmenpolitik anbegeht, mehr kann ich in der Sache nicht erkennen.
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SK3LL
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Beitrag von SK3LL »

Nach dieser schlappe hier muss jetzt was gehen ;)
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Maverick86
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Beitrag von Maverick86 »

jo.. aber glauben tu ich das auch erst.. wenn ich sehen das sie es wirklich tuen... :-)