Pingu hat geschrieben: ↑04.09.2023 18:01
Aber....worum gehts denn dann? Wenn es sich nicht lohnt die Planeten abzufliegen, was soll man dann machen? Wenn sich die Erkundung nicht lohnt, was dann?
Im Kern? Um genau das zu erledigen, weshalb du den Planeten überhaupt erst angeflogen hast. Du erlebst noch die ein oder andere Überraschung (auf die dich ein Marker hinweist), du findest ein paar Ruinen, Wracks und sonstiges (auf das dich ebenfalls Marker hinweisen) - aber ansonsten erledigst du dort einfach das, weshalb man dich dort hingeschickt hat (eben wie in Mass Effect). Abseits von Flora, Fauna und Ressourcen (die natürlich auch interessant sind, keine Frage... aber eben auch gänzlich random zufällig verteilt und ebenfalls auch woanders zu finden - so das du eben nicht dem letzten Klumpen Uran nachjagen musst oder solltest und dabei ewig durchs "nichts" wandern musst) ist in diesen Bereichen eben absolut nichts weiter zu finden. Nicht visuell, nicht inhaltlich. Das Spiel gibt dir wirklich quasi keinen Grund, dich zu sehr von deinem Schiff, als Zentrum zwischen den Grenzen, zu entfernen. Da ist nichts in der Ferne, was dich "locken" könnte. Das einzige, was du tun wollen wirst ist: als Marker eingezeichnete Dinge ansehen, dazwischen alle "rumliegenden" Ressourcen einsammeln, vielleicht ein paar Pflanzen/"Tiere" scannen, dann zu deinem Questziel marschieren, die Quest zu erledigen und dann wieder wegzufliegen.
Du erkundest - im Sinne von "ich suche frei die Welt nach tollen Dingen ab" - in Starfield nicht. Und das ist sicher für den ein oder anderen unschön, aber so ist es nunmal. Dieser ganze Aspekt ist mehr Mass Effect und hat wenig mit früheren Bethesda-Titeln zu tun. Und nur wenn man die "freie, offene Gebietserkundung" als quasi das einzige markante Bethesda-Merkmal überhaupt wertet, kann ich Sätze wie "es ist eben nicht Skyrim/Fallout im All" verstehen, denn alles andere im Aspekt "wie das Spiel arbeitet", wie es sich anfühlt, zum Teil sogar wie es aussieht ist halt so typisch "klassisch Bethesda" - mehr geht fast gar nicht.
Überraschungen geschehen natürlich dennoch und "Entdeckungen“ machst du auch. Du wirst halt nur schon vorher darauf hingewiesen und weißt dann auch "okay, das wars hier". Der Aspekt der Entdeckung der halt wirklich fehlt ist "ich lauf jetzt einfach mal in Richtung dieser auf der Karte nicht eingezeichnete Hausruine, die ich da ganz hinten am Horizont erkenne und finde da ne Schatzkiste mit random Loot". Das kann man schade finden, tu ich auch, aber... so hat man sich halt entschieden das Spiel zu gestalten.
Und das soll alles überhaupt nicht negativ klingen, ich verstehe, warum Bethesda das so gemacht hat und es stört mich auch nicht soooo sehr, denn immerhin hab ich ja auch mit den Titeln, aus denen Starfield sich dieses Konzept geliehen hat, Spaß. Es ist halt nur nicht mein "positivster Aspekt" am Spiel - aber eben einer, der eben bestens erklärt, warum die "bösen Grenzen" in der Spielpraxis völlig irrelevant sind und man sich eigentlich nur darüber aufregen kann, weil man sich etwas gezielt gesucht hat, worüber man sich aufregen kann. Viele Grenzen, wenig Grenzen, enge Grenzen, weite Grenzen, sichtbare Grenzen, unsichtbare Grenzen... wenn das Spiel dich durch sein Spieldesign so "lenkt" das du im Normalfall überhaupt nicht mal annähernd in deren Nähe gerätst, sind die Grenzen selbst halt einfach kein Problem. Ob man das Design an sich dann auch gut findet, ist natürlich wieder eine andere Seite.