Ich sehe nicht was daran gefährlich ist. Schauen wir uns allein die Videospielgeschichte an, ist die Fokussierung des Zensurbegriffs das was gefährlich ist, denn es hat zu faktischer Zensur geführt. Noch deutlicher wird es, wenn wir nicht nur Videospiele betrachten, sondern Medien in ihrer Gesamtheit mit der dazugehörigen Presse. So wie Selbstmord eben sehr wohl Mord ist (nämlich an sich selbst), so ist Selbstzensur auch Zensur. Diese Begriffe sind ja nicht entstanden und haben sich durchgesetzt, weil sie falsch wären, sondern weil sie ziemlich genau die Handlung beschreiben. Wenn man Kunst- und Meinungs, sowie Pressefreiheit ernstnimmt, dann muss man zwangsläufig Zensur so breit fassen wie Zensur eben ist und sich nicht auf einen Aspekt fokussieren, um dann durch die Hintertür eben doch missliebiges aus der öffentlichen Wahrnehmung zu nehmen, unter Theken zu verbannen oder eben sogar zu beschlagnahmen. Man kann nur froh sein, dass die Gesellschaft sich liberalisiert hat (auch wenn die Woke Kultur das Pendel in die andere Richtung zu ziehen versucht), denn man hat ein ziemliches Einfallstor geschaffen und es auch in der Vergangenheit genutzt. Nur wie MaxDetroit eben auch sagt, mittlerweile wird der Druck durch Unternehmen aber auch spezifische politische Gruppen ausgeübt und davor gibt es so gut wie keinen Schutz, eben auch weil man Zensur eben vor allem auf eine sehr spezifische Weise definiert, die schon in der Vergangenheit keinen Schutz geliefert hat und heute erst recht keinen mehr bietet.R_eQuiEm hat geschrieben: ↑30.08.2021 19:34 Selbstzensur mit Zensur gleichzusetzen ist gefährlich. Selbstmord würde man auch nicht mit Mord gleichsetzen. Daher gibt es auch genug Debatten darüber besser ein eigenes Wort dafür zu verwenden. Freitod zb.
Bei Zensur gibt es nicht ohne Grund meistens eine "mächtigere" dritte Partei die diese vorschreibt. In den meisten Fällen ist dies der Staat. Daher bin ich auch kein Freund davon Selbstzensur mit Zensur gleichzusetzen. Es entwertet die Bedeutung des Wortes.
Nichtsdestotrotz ist die Kritik an solchen Änderungen wie im Artikel beschrieben, gerechtfertigt und sollte unbedingt diskutiert werden.
Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Idk, hört sich für mich ein biss zu sehr nach Schuldsvermutung an. Es gibt keine Lawsuit oder irgendetwas anderes gegen Mcree.batsi84 hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:23Man wird es wahrscheinlich nie vollständig erfahren. Bei der Fülle an Anschuldigungen, die die Lawsuit behandelt, wird es aber nicht wenige Männer geben, die sich schuldig gemacht haben.
Deswegen halte ich es persönlich auch für eher wahrscheinlich, dass McCree und Co. zurecht entlassen wurden und keine Bauernopfer sind![]()
Und vergiss nicht, Kotick müsste eigentlich der erste sein, der geht. Aber die Shareholder wollen ihn halt behalten.
Zuletzt geändert von Temeter am 30.08.2021 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Wo zensiert mich ein Facebook, wenn ich meine Meinung weiterhin frei äußern darf?
Wenn ich zu dir nach Hause komme, und alle Bewohner beleidige, dann zensierst du mich nicht mit dem Rauswurf, sondern du nutzt dein Hausrecht.
Wenn ich zu dir nach Hause komme, und alle Bewohner beleidige, dann zensierst du mich nicht mit dem Rauswurf, sondern du nutzt dein Hausrecht.
Und was tust du, in dem du sagst Blizzard würde ja nur ein Bauernopfer aus ihm machen? Kennst du Interna?
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 30.08.2021 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Das habe ich nicht gesagt.Ryan2k6(Danke für 20 Jahre 4p) hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:34Und was tust du, in dem du sagst Blizzard würde ja nur ein Bauernopfer aus ihm machen? Kennst du Interna?
Und wie gesagt, Kotick ist immer noch da.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Mal abgesehen davon, ob die Entlassungen berechtigt waren oder nicht denke ich schon, dass es ohne den medialen Druck nicht soweit gekommen wäre. Es wird wohl ein Zwischending zwischen "berechtigte Kündigungen" und "Bauernopfer" sein.batsi84 hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:23Man wird es wahrscheinlich nie vollständig erfahren. Bei der Fülle an Anschuldigungen, die die Lawsuit behandelt, wird es aber nicht wenige Männer geben, die sich schuldig gemacht haben.
Deswegen halte ich es persönlich auch für eher wahrscheinlich, dass McCree und Co. zurecht entlassen wurden und keine Bauernopfer sind![]()
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Ich habe gesagt, ich kanns mir vorstellen, genauso wie batsi84 nicht in Absoluten gesprochen hat.Ryan2k6(Danke für 20 Jahre 4p) hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:49Dann hat batsi84 es auch nicht gesagt.![]()
Nur du hast es wie eine Gewissheit ausgeschrieben :p
Mein Kommentar zielte eher darauf ab, dass AB bereits bewiesen Dreck am Stecken hat und seine Bosse beschützen will. Denen traue ich nicht.
Zuletzt geändert von Temeter am 30.08.2021 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Verstehe den Vergleich mit Mord und Selbstmord nicht so ganz aber seis drum.R_eQuiEm hat geschrieben: ↑30.08.2021 19:34Selbstzensur mit Zensur gleichzusetzen ist gefährlich. Selbstmord würde man auch nicht mit Mord gleichsetzen. Daher gibt es auch genug Debatten darüber besser ein eigenes Wort dafür zu verwenden. Freitod zb.SethSteiner hat geschrieben: ↑28.08.2021 13:34Selbstzensur ist Zensur. ist. Es braucht keinen Zensor damit es Zensur gibt, es braucht keinen Staat, damit es Zensur gibt.Alanthir hat geschrieben: ↑28.08.2021 13:11 Korrekt, und Selbstzensur ist etwas, was jedes Unternehmen/Journalist/etc. mit sich selbst ausmachen muss und verfolgt hierbei dann wirtschaftliche und/oder strafrechtliche Bedenken. Das ist nichts, was einem von Außen einfach so übergestülpt werden kann sondern nur von sich selbst aus Gründen, die es für einen Selbst wichtiger machen als ein Produkt im anderen Zustand zu belassen/zu veröffentlichen.
Es hat nicht im Ansatz etwas mit tatsächlicher Zensur zu tun, diese kann immer nur durch Staatsorgane erfolgen.
Bei Zensur gibt es nicht ohne Grund meistens eine "mächtigere" dritte Partei die diese vorschreibt. In den meisten Fällen ist dies der Staat. Daher bin ich auch kein Freund davon Selbstzensur mit Zensur gleichzusetzen. Es entwertet die Bedeutung des Wortes.
Nichtsdestotrotz ist die Kritik an solchen Änderungen wie im Artikel beschrieben, gerechtfertigt und sollte unbedingt diskutiert werden.
Selbstzensur ist doch vielmehr ein Schritt vor der tatsächlichen Zensur- Jemand will etwas nicht sagen/schreiben weil er oder sie glaubt, zensiert zu werden und/ oder Angst vor den Konsequenzen hat.
Ein extremes Beispiel für Selbstzensur ist die Presse in China.
Die Regierung gibt nicht direkt vor, was die Journalisten schreiben sollen, aber die Journalisten wissen genau, ob und wie sie über bestimmte Themen berichten können.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Warum muss Kotick unbedingt gehen? Soweit ich weiß bezieht sich die Anklage nur auf Blizzard und nicht auf seinen Mutterkonzern "Activision". Klar hat Kotick eine Aufsichtspflicht gegenüber seinen Unternehmungen und muss für eine positive Unternehmenskultur eintreten. Wenn dann aber Personen wie J. Allan Brack nicht angemessen mit den Missbrauchsfällen bzw. Beschwerden umgehen und keinen Kontakt zum eigentlichen Vorstand suchen, dann kann ein Kotick oder eine Townsend auch nichts ausrichten.Temeter hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:30Idk, hört sich für mich ein biss zu sehr nach Schuldsvermutung an. Es gibt keine Lawsuit oder irgendetwas anderes gegen Mcree.batsi84 hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:23Man wird es wahrscheinlich nie vollständig erfahren. Bei der Fülle an Anschuldigungen, die die Lawsuit behandelt, wird es aber nicht wenige Männer geben, die sich schuldig gemacht haben.
Deswegen halte ich es persönlich auch für eher wahrscheinlich, dass McCree und Co. zurecht entlassen wurden und keine Bauernopfer sind![]()
Und vergiss nicht, Kotick müsste eigentlich der erste sein, der geht. Aber die Shareholder wollen ihn halt behalten.
Die beiden genannten Vorstandsmitglieder sind bestimmt keine Unschuldsengel (gerade Townsend ist mit ihrem Verhalten so dermaßen negativ aufgefallen, dass Kotick ihr reingrätschen musste), aber solange keine Beweise dafür vorliegen, dass sie aktiv den Rahmen für Missbrauch, Mobbing und andere Formen von Diskriminierung geschaffen haben, sehe ich keinen Grund für eine Entlassung. Außerdem glaube ich nicht, dass die Shareholder krampfhaft an Kotick festhalten. Da wird man im Ernstfall den Posten schnell neu besetzen können.
Und ich habe auch nicht geschrieben, dass ich McCree und seine Kollegen für per se schuldig halte. Nur gibt es so viele Fälle in der Lawsuit, dass man es eben nicht ausschließen kann, dass sie einen aktiven Teil zur sogenannten Frat-Culture beigetragen haben. Das kann zum Beispiel heißen, dass sie Frauen nie begrabscht oder direkt beleidigt haben, aber durch anzügliche Sprüche und Kommentare innerhalb einer Runde von Männern eben zu jener Kultur beigetragen haben.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Da die Grenzen eben so fließend sind, ist Selbstzensur eben schwer greifbar. Niemand wird dir eine Antwort darauf geben können ab wann es Selbstzensur ist oder ab wann der Begriff unpassend ist.chrische5 hat geschrieben: ↑30.08.2021 19:41SpoilerShowDu denkst also, dass sich Firmen früher weniger selbst zensiert haben? Ich bleibe dabei, dass ich gar nicht verstehe, ab wann man überhaut von Selbstzensur spricht. Eine Zensur der eigenen Sprache macht man praktisch mit jeder Äußerung. Und genauso Firmen.
Dir gefallen einfach die Gründe gerade nicht. Wenn dich jemand nicht als Nazi bezeichnet, bist du auf einmal Fan von Selbstzensur. Das scheint mir eigenartig zu sein.
Was du mit "früher" meinst, weiß ich nicht. Noch dazu ist das natürlich auch stark vom Ort abhängig. Aber wenn du den Zeitraum der letzten 30 Jahre nimmst, denke ich tatsächlich das die Ausübung ob ein Unternehmen liberaler oder konservativer ist, freier war.
Die Gründe gefallen mir tatsächlich nicht. Ich sage aber auch nicht, das die Kritik "damals" nicht auch gerechtfertigt war. Je nachdem wann "damals" war und wo es eben war.
Und ja, ich denke das Beleidigungen wie "Nazi" nicht in den Rahmen einer Selbstzensur passen. Wenn du eben, so wie ich oben beschrieben habe, diesen Begriff soweit dehnst, ist er unnötig.
Der Unterschied ist das es bei der Zensur eindeutig Konsequenzen gibt. Nämlich Bestrafung von Außen. Bei Selbstzensur ist es die Angst davor eventuell Bestrafung zu erhalten. Aber sie ist nicht eindeutig. Vielleicht sogar imaginär. Noch dazu darfst du trotzallem offiziell deine Meinung äußern. Eben anders als bei der Zensur. Daher ist Selbstzensur nicht mit Zensur gleichzusetzen, nur weil das Wort darin enthalten ist.SethSteiner hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:29SpoilerShowIch sehe nicht was daran gefährlich ist. Schauen wir uns allein die Videospielgeschichte an, ist die Fokussierung des Zensurbegriffs das was gefährlich ist, denn es hat zu faktischer Zensur geführt. Noch deutlicher wird es, wenn wir nicht nur Videospiele betrachten, sondern Medien in ihrer Gesamtheit mit der dazugehörigen Presse. So wie Selbstmord eben sehr wohl Mord ist (nämlich an sich selbst), so ist Selbstzensur auch Zensur. Diese Begriffe sind ja nicht entstanden und haben sich durchgesetzt, weil sie falsch wären, sondern weil sie ziemlich genau die Handlung beschreiben. Wenn man Kunst- und Meinungs, sowie Pressefreiheit ernstnimmt, dann muss man zwangsläufig Zensur so breit fassen wie Zensur eben ist und sich nicht auf einen Aspekt fokussieren, um dann durch die Hintertür eben doch missliebiges aus der öffentlichen Wahrnehmung zu nehmen, unter Theken zu verbannen oder eben sogar zu beschlagnahmen.
Die Medien in China werden größtenteils vom Staat kontrolliert. Das ist Zensur par excellence. Es gibt direkte und strikte Vorgaben dafür. Und die Konsequenzen sind real und werden durchgeführt.DeusHelios hat geschrieben: ↑30.08.2021 21:06SpoilerShowVerstehe den Vergleich mit Mord und Selbstmord nicht so ganz aber seis drum.
Selbstzensur ist doch vielmehr ein Schritt vor der tatsächlichen Zensur- Jemand will etwas nicht sagen/schreiben weil er oder sie glaubt, zensiert zu werden und/ oder Angst vor den Konsequenzen hat.
Ein extremes Beispiel für Selbstzensur ist die Presse in China.
Die Regierung gibt nicht direkt vor, was die Journalisten schreiben sollen, aber die Journalisten wissen genau, ob und wie sie über bestimmte Themen berichten können.
Der Vergleich mit Mord und Selbstmord soll den mmn auftretenden Konflikt der Wortverwandheit näher bringen. Mord ist zwar eine Tötung, so wie bei Selbstmord, jedoch urteilst du bei einem über eine dritte Partei und bei dem anderen nur über dich selber. Dem vorausgesetzt muss man sich natürlich ethisch darüber einig sein, das Schaden welchen du einem anderen zufügst, verwerflicher ist, als welchen den du dir selber zufügst. Daher bevorzugen viele bei Selbstmord davon zu sprechen das derjenige der sich umgebracht hat, den Freitod gewählt hat.
Bei Zensur und Selbstzensur verhält es sich mmn ähnlich. Semantisch werden sie auf gleicher Ebene gestellt wo sie aber für mich nicht hingehören. Die Konsequenzen können vielleicht gleich schlimm sein, müssen es aber nicht. Noch dazu hast du eine Wahl. Daher finde ich es oft angebrachter einen anderen Ausdruck zu verwenden, als Zensur.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Inwiefern? Meiner Meinung nach machen Videospiele heute viel mehr und dürfen auch viel mehr. Sowohl auf unseren speziellen deutschen Kontext bezogen, wo Gewaltdarstellungen möglich sind, die in ihrer vergleichsweise lachhaften Pixelform vor 25 Jahren so schnell auf dem Index gelandet sind, das man ihre Existenz nicht mitbekam (Beispiel Goldeneye....denkt mal drüber nach....das ist indiziert worden. Goldeneye...ein James Bond-Spiel).SethSteiner hat geschrieben: ↑30.08.2021 20:29
Ich sehe nicht was daran gefährlich ist. Schauen wir uns allein die Videospielgeschichte an, ist die Fokussierung des Zensurbegriffs das was gefährlich ist, denn es hat zu faktischer Zensur geführt.
Oder anderes Beispiel....Mass Effect 1. Der Sex. Dieses Zeug was sie nachmittags schon damals auf dem Kika hätten versenden können, war vor gut 10 Jahren ein weltweiter Aufreger. Heute findest du diesbezüglich doch ebenfalls alles.
Oder Killerspiele....heute sind alle Parteien mit Spitzenpolitikern auf der Gamescom...vor ebenfalls kaum 10 Jahren war keine öffentliche Diskussion ohne das Wort Killerspiele möglich.
Auch erzählerisch machen Videospiele heute Dinge die jahrelang überhaupt nicht verkaufbar gewesen wären. Ich kann mir Adventure über die iranische Revolution kaufen, Antikriegsspiele, Prokriegsspiele...was nicht noch alles.
Wenn ich Gaming und die Auswahl die als Konsument habe mit der von 2010 vergleiche ist das gigantisch. Auch und gerade wenn man so richtig schön politisch inkorrekt die Sau raus lassen will.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Ich stimme dem letzten Punkt nicht zu, denn ich bezweifle stark, dass so einige salopp gesagt "politisch inkorrekte" Spiele wie bspw. C&C Generals oder God Hand oder Duke Nukem Forever oder Manhunt 1&2 oder The Guy Game oder BMX XXX heutzutage noch grünes Licht von einem Publisher erhalten würden, oder dass Plattforminhaber wie Sony oder Microsoft einige davon heute noch durchwinken würden.Wenn ich Gaming und die Auswahl die als Konsument habe mit der von 2010 vergleiche ist das gigantisch. Auch und gerade wenn man so richtig schön politisch inkorrekt die Sau raus lassen will.
Bei Indies, vor allem Indies auf dem PC, ist es etwas freier, aber die wiederum haben oftmals nicht die für die Umsetzung nötigen Mittel.
Vielleicht täuscht mich mein Eindruck, aber gefühlt waren die 2000er noch wilder und offener - abgesehen von den spaßverderbenden Mumien in Politik und Bibelknutschvereinen natürlich.
Scheint sich insgesamt verlagert zu haben, von einer Anti-Haltung von außerhalb der Gamingszene zu einer Anti-Haltung seitens Publisher und Plattformbetreiber selber im Rahmen einer "Professionalisierung" während der 2010er sowie auch durch den Druck durch Social Media.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Selbstzensur hat ebenso eindeutige Konsequenzen und zwar dieselben wie bei Zensur, nämlich dass etwas das gesagt, gezeigt oder getan werden soll eben nicht gesagt, gezeigt oder getan wird. Die Bestrafung von Außen ist auch in beiden Fällen durchaus real. ist sie zwingend real? Nein aber das gilt für beide Fälle. Das Wort Zensur ist in Selbstzensur nicht bedeutungslos, es ist kein Füllwort und eigentlich heißt es "Selbst", es bedeutet eine Zensur die von einem selbst ausgeführt wird, wobei sie sowohl bei staatlicher Zensur als auch ohne existiert und genau deswegen ist die bisherige Definition fehlgeleitet. Man kann keine Meinungs-, Kunst- oder Pressefreiheit garantieren, wenn man absolut gar keinen Schutz vor Repressalien bieten kann oder will.R_eQuiEm hat geschrieben: ↑30.08.2021 23:29 Der Unterschied ist das es bei der Zensur eindeutig Konsequenzen gibt. Nämlich Bestrafung von Außen. Bei Selbstzensur ist es die Angst davor eventuell Bestrafung zu erhalten. Aber sie ist nicht eindeutig. Vielleicht sogar imaginär. Noch dazu darfst du trotzallem offiziell deine Meinung äußern. Eben anders als bei der Zensur. Daher ist Selbstzensur nicht mit Zensur gleichzusetzen, nur weil das Wort darin enthalten ist.
Ja aber früher nicht. Daher schrieb ich, dass wir das Glück der Liberalisierung hatten. Nichts desot trotz, können wir sowohl historisch als auch aktuell die Auswirkungen davon sehen, Zensur nur auf eine Art zu interpretieren. Du sagst es ja selbst, Goldeneye ist indiziert worden. Zensur fand und findet eben doch statt, auch wenn es das eigentlich nicht tun soll.
Na ja und Brimborium haben wir um Spiele immer noch. Super Seducer zum Beispiel. Sexuelle Elemente können auch auf Steam ein Problem sein und als Deutscher kann ich dort nicht alles kaufen. Aufreger gibt es auch noch immer zur Genüge, wobei Aufreger damals wie heute heißt, dass sich eine bestimmte Gruppe aufregt, nicht die ganze Welt. Mass Effect 1 war den meisten vermutlich damals komplett egal, nur einige wenige haben sich gestört (womit es danach auch wieder züchtiger wurde).
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Ist an dieser Stelle ein sehr gutes Beispiel imho.
Während der PS2 und originalen Xbox Tage haben Sony und Microsoft sogar so einen pubertären bis frauenfeindlichen Springbreak-Dudebro-Trash wie The Guy Game auf ihre Plattform gelassen:
Heutzutage blockt Sony den im Vergleich super handzahmen Super Seducer ab, sie erlauben das Ding nicht auf ihre Playsi.
Das ist jetzt natürlich nicht gerade ein großer Verlust, aber es deutet darauf hin, dass Spiele, welche "politsch inkorrekt" sind (was immer das auch im jeweiligen Falle genau heißen soll) oder Grenzen gezielt ausloten bis übertreten, es heute schwerer haben als in den 2000ern.
Zuletzt geändert von Gast am 01.09.2021 01:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Als Folge der Activision-Blizzard-Klage: McCree aus Overwatch wird umbenannt
Ich finde spannend wie du selektierst. Klar war Mass Effect den meisten egal, genau wie das Topic hier. Das ist kein Aufreger.SethSteiner hat geschrieben: ↑01.09.2021 00:45Ja aber früher nicht. Daher schrieb ich, dass wir das Glück der Liberalisierung hatten. Nichts desot trotz, können wir sowohl historisch als auch aktuell die Auswirkungen davon sehen, Zensur nur auf eine Art zu interpretieren. Du sagst es ja selbst, Goldeneye ist indiziert worden. Zensur fand und findet eben doch statt, auch wenn es das eigentlich nicht tun soll.
Na ja und Brimborium haben wir um Spiele immer noch. Super Seducer zum Beispiel. Sexuelle Elemente können auch auf Steam ein Problem sein und als Deutscher kann ich dort nicht alles kaufen. Aufreger gibt es auch noch immer zur Genüge, wobei Aufreger damals wie heute heißt, dass sich eine bestimmte Gruppe aufregt, nicht die ganze Welt. Mass Effect 1 war den meisten vermutlich damals komplett egal, nur einige wenige haben sich gestört (womit es danach auch wieder züchtiger wurde).
Goldeneye habe ich nicht als Beispiel für Zensur verwendet, sondern als Beispiel wieviel besser wir heute da stehen bzw. wie viel mehr Videospiele dürfen.
Generell kann man an dieser Stelle aber wirklich mal sagen das du sowieso differenzieren solltest, denn Jugendschutz ist nicht deckungsgleich mit Zensur, egal ob man den albern findet.