Kant ist tot! hat geschrieben: ↑10.05.2021 10:00
Plague Tale fand ich super. Hat ein bisschen was von The Last of Us im Mittelalter... Und es ist auch im Gegensatz zu AC eine eher komprimierte Erfahrung.
Isso. Das sind die beiden Punkte, die mir das Spiel grad richtig versüßen: Das relativ unverbrauchte Setting - also mittelalterliches Frankreich - und die Schlauchigkeit des Spiels. Da ist mir schon fast das bisschen Sammelkrimskrams zu viel, wobei ich mir da eh gesagt hab: "Wenn du's findest, gut, wenn nicht, gut."
Auf die Art wird für die Leute, die Wert darauf legen, aber Replayability geschaffen.
Ich mein, normalerweise LEG ich ja Wert auf Komplettierung, teilweise bis zu dem Punkt, an dem es in Selbstgeißelung ausartet. Aber na ja... Valhalla halt, ne?
Was das übrigens angeht: Grind hast du dort praktisch nicht - jedenfalls nicht, wenn wir von der ursprünglichen Bedeutung ausgehen: Stumpf Viecher kloppen, um weiterkommen zu können.
Grindy könnte es sich zuweilen anfühlen, denselben sieben oder acht Nebenbeschäftigungen nachzugehen, wobei erstens die Weltereignisse alle kleine Sidequests sind, die eigene Geschichten erzählen, und die Beschäftigungen zweitens im Großen und Ganzen gut designt sind. Du erinnerst dich vielleicht an die Ezio-Trilogie, wo buchstäblich hunderte mit generischem Müll gefüllte Truhen einfach so in der Gegend rumstanden. Das ist hier wesentlich besser gelöst - häufig ist das An-die-Truhe-Gelangen mit einem kleinen Rätsel verbunden oder in ein Mikrolevel eingebunden.
Mein größtes Problem mit dem Spiel ist halt, wie nun schon oft erwähnt, die schiere Menge an Inhalt. Hätte man die Welt nur halb so groß gemacht und mit nur halb so viel Plunder gefüllt - und dafür vielleicht sogar nur drei Viertel des Preises aufgerufen -, wäre das Spiel ernsthaft ein Gold-Kandidat für mich. Oder jedenfalls ein solides "gut".