Todesglubsch hat geschrieben: ↑21.04.2021 17:08
Da seh ich aber auf lange Sicht auch nicht ein "Mehr" an Einnahmen für den einen Entwickler.
Das ist von mir vielleicht auch etwas zuuu vereinfacht ausgedrückt. Der Anbieter macht ein Angebot, in der Hoffnung, dass möglichst viele sein Angebot annehmen. Der Kunde ist dem Anbieter in Sachen Kaufentscheidung aber zu NICHTS verpflichtet. Der Kunde hat nur den aktuellen Preis zu bezahlen, wenn er sich für Produkt X entscheidet. Alles andere ist Aufgabe des Anbieter den Kunden dazu zu bewegen, möglichst viel Geld bei ihm auszugeben.
Das volkswirtschaftliche Mehr an Kaufkraft lässt sich nämlich nicht 1:1 wieder auf den direkten Kauf eines neues Spieles desselben Anbieters herunterbrechen. So funktioniert das alles ganz grundsätzlich nicht. Es ist IMMER die unternehmerische Herausforderung eines jeden Entwickler (der als Indie unterwegs sein möchte) sein Produkt so attraktiv wie nur möglich zu machen, damit er einen Teil dieses Mehrumsatzes bekommen kann, den er aber OHNE Gebrauchthandel definitiv NICHT bekommen würde.
Weil ich als potentieller Kunde mein Geld nur einmal ausgeben kann. So bekommen nur absolute MustHave-Spiele von Anbietern, die mein Vertrauen haben, den vollen Preis. Alle anderen können froh zu sein, dass ich ihre Produkte später zu einem geringeren Preis erwerbe. Weil ich kann meine Kohle auch woanders lassen. Ich muss nämlich keine Spiele kaufen. Aber wenn ich welche kaufen will, kann ich das nur tun mit Geld, welches ich habe. Ohne Geld bekommt niemand was von mir. Kann ich meine Steam-Spiele verkaufen? Nö. Deswegen ist der Sale nötig, dass möglichst viele Entwickler was von meinem Geld abbekommen, was sie ohne Sale aber nie sehen würden.
Ich frage mich dann immer, ob die Entwickler, die über diese hach-so-chlimme Sales-Mentalität jammern, jemals in die ziemlich ausführlichen Verkaufsberichte, die man von Valve bekommt, reingeschaut haben? Und wenn ja, haben sie überhaupt verstanden, was dort steht? Ich bezweifle das stark.