Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Aussagen von J.K. Rowling

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Wulgaru
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Wulgaru »

Todesglubsch hat geschrieben: 02.03.2021 19:47
Wulgaru hat geschrieben: 02.03.2021 19:37 Was das von dir angedeutete angeht...wir reden hier ja nicht von einer Transition, aber du kannst dir sicher sein das eine 11jährige Person schon ziemlich genau weiß wo der Hase für sie hingeht, ob nun sexuelle Präferenz oder Geschlechtsidentität.
Ne, da kann ich mir nicht sicher sein. Viele Erwachsene wissen nicht "wo der Hase für sie hingeht" - wie soll das dann ein 11-Jähriger wissen?
Ich wusste jedenfalls mit 11 wo der Hase hingeht...aber mal ehrlich, wir reden hier davon das du das in einem Spiel als Option hast...vielleicht hilft das ja bei sogar sich mal auszuprobieren? Was soll es schaden?

Der Einwand kommt mir ein bisschen vergleichbar mit Eltern vor die Sexualaufklärung in der Grundschule oder noch später verbieten wollen, weil die Kinder ja noch nicht reif genug wären? Für was? Zu wissen das der Storch nicht die Babys bringt? ;)
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SethSteiner
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von SethSteiner »

ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:13 Ich finde es ok für ein Spiel das ab einem gewissen Alter ist. Aber wenn jüngere dieses Spiel spielen, in denen die Sexualisierung halt noch nicht so statt gefunden hat. Finde ich sollte man das selber einstellen können.

Einfach, egal welcher Religion ich an gehöre oder welchem Kulturkreis. So ein Spiel sollte man selber, aber auch die Eltern. Ganz genau so einstellen das es darauf Rücksicht nimmt. (...)
Verstehe ich nicht. Warum soll das einstellbar sein? Wenn jemand die Kleidung der Barbie über die Action Man Figur packen will, meinst du auch Eltern sollten da einschreiten dürfen? Oder meinst du auch, bei einem Malbuch sollten Eltern nur bestimmte Farben erlauben und einschreiten, wenn jemand als Hautfarbe Lila wählt statt Pink? o_O

Der Begriff Sexualisierung ist für etwas, das mit Sex nichts zutun hat auch ein völlig falscher Begriff.
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danke15jahre4p
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von danke15jahre4p »

ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:13...
warum als eltern das spiel nicht einfach nutzen um mit kinder über die verschiedenen formen der sexualität zu sprechen?

wenn es hilft kindern einen einblick in die vielfalt des lebens zu geben warum nicht?

greetingz
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die Lachsschaumspeise !
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von die Lachsschaumspeise ! »

Hallo und Guten Abend allerseits!

Off-Topic: Auch wenn ich gerade zu faul bin, mich in die ganze Debatte um J.K. Rowling einzulesen (und auch, weil ich keine Lust habe, mir zum x-ten Mal einen Diskurs zu geben, an ebenjenem (bzw. vermutlich sehr ähnlich verlaufenden) ich im Laufe der Jahre bestimmt schon gefühlte 100mal mitbeteiligt war), so muss ich doch leider konstatieren, dass eine (laut der englischsprachigen wikipedia) Aussage wie "When you throw open the doors of bathrooms and changing rooms to any man who believes or feels he’s a woman ... " in der Tat und sehr wohl transphob ist. Eben weil sie die Selbstdefinition und damit auch die Lebensrealität von trans*-Personen nicht nur nicht anerkennt, sondern sie unter eine (behauptete) diffuse Menge von "allen Männern, die ..." subsumiert und damit trans*-Menschen als solche negiert und im Kontext ihrer eigenen Aussage unsichtbar macht.

Gerade trans*-Personen ist im Laufe der Geschichte um sexualpolitische Selbstbestimmung immer wieder auf diskriminierende Art und Weise die Definitionsmacht über ihren eigenen Personenstatus abgesprochen worden, und ihnen dann implizit zu unterstellen, sie seien quasi nur (Cis)-Männer, die "sich als Frauen fühlen würden", zeigt IMHO einen Mangel an Einfühlungsvermögen in die realen Probleme und eine eklatante Respektlosigkeit gegenüber den alltäglichen Auseinandersetzungen, welche viele trans*-Personen leider noch immer und viel zu oft auszustehen haben (was nicht heissen soll, dass ich trans*-Menschen jetzt per se als Opfer sehen würde, ganz im Gegenteil), welche das (im Übrigen ja auch immer wieder von Feminist_Innen geforderte) Selbstbestimmungsrecht des Gegenübers verneint und sich anmaßt, selbst Definitionsmacht auszuüben, anstatt einfach dem /_/der Anderen zuzuhören und deren Positionen anzuerkennen.

Solche Inklusionsdebatten um Zugang zu exklusiven (Schutz)Räumen u. Ä. gab es ja immer schon im Laufe der sexuellen Revolution(en), und ich halte es auch durchaus für wichtig, dass diese geführt werden (bloss kommt es dabei wie immer auch auf den Tonfall und gegenseitigen Respekt an, und gerade letzeren hat Rowling hierbei leider doch sehr vermissen lassen), und glaube (auch ohne Kenntnis der ganzen Debatte) nicht, dass irgendeine trans*-Person oder Organisation jetzt gefordert hätte, nun alle Cis-Frauen-exklusiven Räume komplett und auf der Stelle für trans*-Frauen zu öffnen. Im Gegenteil wäre es sicherlich wichtig, auch weiterhin bestimmte Räume nur für Cis-Frauen beizubehalten, aber eben auch manche Zugangsrechte auch trans*-Frauen zu gewähren. Dass das ein schwieriger und nicht reibungsfreier Aushandlungsprozess sein wird, dürfte glaube ich, Jeder/_/Jedem klar sein.

On-Topic: Ein trans*-inklusiver Charakter-Editor mag ja eine nette Sache sein, solange es aber nur dabei bleibt und das Thema nicht auch zunehmend Eingang in die Narrative und erzählerische Vielfalt von computer and video games findet (bevorzugt natürlich unter aktiver Beteiligung oder wenigstens in beratender Tätigkeit Einbeziehung von trans*-people), ist das auch in meiner Sicht nicht mehr als ein erstes, oberflächliches Zugeständnis an den Zeitgeist und eben kein Indikator für eine ernsthafte Öffnung der Videospiel-Welt hin zu mehr sexuellen Identitäten als dem bloßen Immer-Wieder-Abbilden einer stupid narrow-minded gender binary. Gerade auch das letztjährige "The Last Of Us Part II", bei dem das trans*-Thema ja nicht überdramatisiert wurde, sondern ganz wunderbar im Gesamt-Narrativ "mitlief", hat ja gezeigt, dass so etwas durchaus möglich und machbar ist, den entsprechenden Willen (auch bei immer noch notwendiger Einkalkulierung eines (bedauerlicherweise viiiel zu) grossen backlash und shitstorms) vorausgesetzt.

Edit-To-Add: Diese ganze Altersdebatte um Minderjährigkeit etc. pp. erschliesst sich mir jetzt gerade nicht... als ob Kinder keine Ahnung von sexueller Identität hätten. Sind wir nicht eigentlich schon seit Jahrzehnten über den Punkt hinaus, bis zu dem Kinder als vor Allem asexuelle Wesen angesehen wurden? Wäre es nicht gerade auch für Kinder wichtig, ihnen (gerade auch in einem spielerischen Kontext, zu dem ja auch immer ein Ausprobieren, ein "Nur-so-tun-als-ob" gehört) ein breiteres Spektrum von Möglichkeiten in puncto (nicht nur) sexuelle Identität und Selbstdefinition anzubieten? Sehe da gerade die Gefahr nicht...
Zuletzt geändert von die Lachsschaumspeise ! am 02.03.2021 23:53, insgesamt 11-mal geändert.
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VaniKa
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von VaniKa »

Was mir noch einfällt: Was wohl vielen nicht klar ist, ist dass "Männerstimme + weiblicher Körper" bestenfalls etwas ist, das eine Minderheit einer Minderheit sich so wünschen würde. Die meisten trans Personen verorten sich "binär", d.h. begreifen sich nicht als "Mischwesen zwischen den Geschlechtern" und sehen ihre möglichen körperlichen Uneindeutigkeiten eher als Problem an. Ich bezweifle daher, dass sie in einem Spiel, in dem sie auf ihren Transhintergrund eskapistisch verzichten und ihre Wunschfigur erstellen können, dann auch so eine Uneindeutigkeit wählen wollten. Es wird aber hingegen immer so dargestellt, als forderten vor allem trans Personen, dass man z.B. "Frau mit Bart" und ähnliches erstellen kann. Interessant wäre das eher nur für nonbinäre Personen, die sich tatsächlich nicht eindeutig einem Geschlecht angehörig fühlen, sich dabei aber auch nicht Frau oder Mann, also auch nicht trans Frau oder trans Mann, nennen würden. Am Ende wird es aber wohl noch viel mehr cisbinäre Menschen geben, die solche Features einfach nur zum Spaß nutzen würden.

Ich hatte diese Kritik schon mal gebracht bezogen auf die Energy-Drink-Werbung in Cyberpunk 2077, bei der auch alle meinten, davon fühlten sich trans Personen angegriffen. In meinen Augen hatte das eigentlich gar nichts mit trans Personen zu tun, weil es für mich keine trans Person irgendwie repräsentativ beschreibt, mit gemischten geschlechtlichen Körpermerkmalen zu kokettieren. Für mich repräsentiert das Plakat einfach nur die "Anything-goes"-Mentalität einer Cyberpunk-Welt. In der Debatte darum ging es aber praktisch nur um trans Personen und ihre angeblichen Forderungen.

Insgesamt finde ich, dass man durch derlei Kombinationsmöglichkeiten niemandem schadet, sondern im Zweifelsfall einer Minderheit die Möglichkeit gibt, sich ebenso in Spielen wiederzufinden und verwirklichen zu können wie der Rest. Man sollte das gar nicht so sehr an irgendwelche Gruppen knüpfen, sondern einfach deshalb anbieten, weil es so etwas nun mal in der Realität auch gibt. Es gibt Menschen mit uneindeutigen geschlechtlichen Körpermerkmalen und manche finden das an sich sogar gut. Also einfach einbauen und gut, ohne dass wieder eine SJW-Agenda gegen Konservative gestellt wird. Das nicht tun zu wollen, mündet in einer Normativität, die Cissexualität und Binarität über Transsexualität und Nonbinarität stellt. Das Problem dabei ist, dass damit vorgegeben werden soll, was als "gut und richtig" und als "zeigenswert" gilt. Kinder sollen damit nicht konfrontiert werden? Warum nicht? Was soll denn passieren? Dass sie sich deswegen Operationen und Hormonbehandlungen unterziehen, weil sie das in einem Spiel gesehen haben, dass man geschlechtliche Körpermerkmale wählen kann? I doubt it.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von CritsJumper »

SethSteiner hat geschrieben: 02.03.2021 20:18 Verstehe ich nicht. Warum soll das einstellbar sein?
....
Der Begriff Sexualisierung ist für etwas, das mit Sex nichts zutun hat auch ein völlig falscher Begriff.
Nein der Begriff ist richtig, es gibt jüngere Menschen und Asexuelle die können damit nichts anfangen und sind vielleicht sogar verstört, peinlich berührt und empfinden Scham. Gut die würden das Spiel dann vielleicht nicht spielen.

Aber sehr oft kommen diese in neue Situationen wo das dann erst auffällt ob und wie sie sich in den Situationen fühlen.

Deine Beispiele mit dem Malbuch oder der Barbie verstehe ich wiederum nicht. Ich finde es hängt vom Kulturkreis ab und man sollte es einstellen können. Wenn zum Beispiel konservative Eltern aus den USA es als wichtig empfinden wenig Haut zu zeigen, dann ja. Sollte sich das Spiel einfach an die Vorgaben halten, oder es mit auf die Packung drucken fertig.

Es als Option mit zu integrieren, halte ich für wichtig bei den Konsolen wo man nicht die Möglichkeit wie am PC hat und man mit einem Mod ja beliebige Figuren austauschen oder editieren kann.

Dabei kann eine bestimmt gezeichnete Figur halt sehr wichtig sein, das merkt man wenn man versucht bei Last of Us beliebig die Geschlechter zu wechseln.

Ich bin mir sehr sicher das diese Option sich mittelfristig durchsetzen wird und auch bei Filmen. Dann kann man sich die Protagonisten einfach so wählen wie man sie gerne hätte.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 02.03.2021 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von danke15jahre4p »

ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:52Nein der Begriff ist richtig, es gibt jüngere Menschen und Asexuelle die können damit nichts anfangen und sind vielleicht sogar verstört, peinlich berührt und empfinden Scham.
das nur, wenn sie niemand an die hand nimmt.

alles eine frage der eltern/schulpädagogik.

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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Gast »

ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:13 Wenn J.K.R. meint es passt nicht in die von Ihr selber entworfene Welt, hat man das zu respektieren.
Was passt denn nicht in ihre Welt? Das es Geschlechter gibt?

Wenn diese Welt, egal welche sich halt an solche Regeln hält - dann finde ich sollten diese auch Konsistent eingehalten werden.
Welche Regeln sollen das sein? Die Schule von Hogwarts und nicht zuletzt ihr Schulleiter predigen Toleranz und Liebe, aber Menschen die im falschen Körper geboren werden sind moralisch minderwertiger als Hauselfen? Wenn das ganze Konsistent sein soll, sollten gemäß der Lore ALLE Menschen in dieser Welt der Hexen und Zauberer willkommen sein, die magische Fähigkeiten besitzen. Sogar dann wenn sie Schwul sind.

Da sexuelle Orientierung aber in der Story eh keine Rolle spielt, ist es doch egal welches Geschlecht ein Charakter hat? Wo genau wird die Konsistenz dadurch untergraben, jetzt die ganze Bandbreite zu bieten?

Es werden ja nicht auch noch wie im Witcher 3 Romanzen und explizite Darstellungen eingebaut.
Also ist es doch tatsächlich egal ob man auch einen Transgender spielen kann? Danke für die Bestätigung. :)
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von greenYellowPink »

Ganz toll. Da fühlen sich jetzt hoffentlich einige viel besser, weil sie es Misses Rowling jetzt mal so richtig gezeigt haben.
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SethSteiner
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von SethSteiner »

ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:52 Nein der Begriff ist richtig, es gibt jüngere Menschen und Asexuelle die können damit nichts anfangen und sind vielleicht sogar verstört, peinlich berührt und empfinden Scham. Gut die würden das Spiel dann vielleicht nicht spielen.

Aber sehr oft kommen diese in neue Situationen wo das dann erst auffällt ob und wie sie sich in den Situationen fühlen.

Deine Beispiele mit dem Malbuch oder der Barbie verstehe ich wiederum nicht. Ich finde es hängt vom Kulturkreis ab und man sollte es einstellen können. Wenn zum Beispiel konservative Eltern aus den USA es als wichtig empfinden wenig Haut zu zeigen, dann ja. Sollte sich das Spiel einfach an die Vorgaben halten, oder es mit auf die Packung drucken fertig.

Es als Option mit zu integrieren, halte ich für wichtig bei den Konsolen wo man nicht die Möglichkeit wie am PC hat und man mit einem Mod ja beliebige Figuren austauschen oder editieren kann.

Dabei kann eine bestimmt gezeichnete Figur halt sehr wichtig sein, das merkt man wenn man versucht bei Last of Us beliebig die Geschlechter zu wechseln.

Ich bin mir sehr sicher das diese Option sich mittelfristig durchsetzen wird und auch bei Filmen. Dann kann man sich die Protagonisten einfach so wählen wie man sie gerne hätte.
Meine Beispiele mit dem Malbuch und der Barbie zeigen auf, was ein Charaktereditor ist. Wie kann es bitte verstören, dass ich in einem Charaktereditor verschiedene Stimmen wählen kann und da sind dann auch weibliche dabei? Oder dass ich eine langhaarige Frisur für einen männlichen Charakter wähle? Zwar mag es vom Kulturkreis abhängen, ob man mit bestimmten Dingen früher oder später in Kontakt kommt, bspw. dem Tod, wie bei der Tötung von Tieren aber das hier ist im Gegensatz dazu unfassbar trivial.

Sexualisierung bleibt aber ohnehin falsch. Jemanden der sich im falschen Körper fühlt geht es nicht um Sex, sondern um das Gefühl im eigenen Körper. Klar, damit kann man vielleicht nichts anfangen aber ich kann auch nichts mit vielen Farboptionen anfangen und trotzdem käme es mir nicht in den Sinn, daraus irgendetwas zu konstruieren, dass reguliert werden müsste bzw. die Option zur Regulierung existieren müsste.

Nicht zuletzt ist es nicht Aufgabe eines Werks jemanden vor recht trivialer Verstörung zu schützen. Niemand bekommt durch Videospiele eine posttraumatische Belastungsstörung. Genausowenig wie bei Filmen, Büchern oder Comics. Da also keine reale Gefahr existiert, stellt sich ja ohnehin schon die Existenzberechtigung von Rating-Einrichtungen aber noch viel mehr, warum man Rücksicht auf die Empfindungen irgendwelcher Eltern nehmen sollte. Ist nicht der Job irgendeiner Firma, ihnen die Erziehung abzunehmen. Ebensowenig ist es der Job irgendeiner Firma, fragwürdigen oder direkt menschen- oder verfassungsfeindliche Ideologien zu unterstützen. Kultur ist da auch kein Aspekt, auf den man besonders Rücksicht zu nehmen hätte.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Randall Flagg »

Bei der Charakter-Erstellung soll man demnach in der Lage sein, eine Spielfigur zu erstellen, die eine männliche oder weibliche Stimme hat, unabhängig davon, wie der Körpertyp aussieht.
Manche nennen es Extra. Ich nenne es Arbeitsersparnis. Man ist einfach zu faul, um Optionen nach Geschlechter zu trennen :P

EDIT: Da fällt mir auf: Wenn ich von vornherein bestimmen kann, dass ein Charakter eine obere weibliche Hälfte und eine untere männliche Hälfte besitzt, warum gilt er dann als Transgender? Der Name impliziert bereits eine Veränderung des Körpers, aber der Charakter macht ja keinen Wechsel von Frau zu Mann oder umgekehrt durch, sondern er startet bereits in dieser Körperkonfiguration, ist also höchstens Futanari oder Intersexuell, wenn man unbedingt das Geschlecht festlegen muss - oder einfach nur ein Charakter mit Brüsten und Pimmel.
Zuletzt geändert von Randall Flagg am 02.03.2021 21:45, insgesamt 2-mal geändert.
CritsJumper
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von CritsJumper »

dOpesen hat geschrieben: 02.03.2021 20:29
ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:13...
warum als eltern das spiel nicht einfach nutzen um mit kinder über die verschiedenen formen der sexualität zu sprechen?
Wie ich schon schrieb, das hängt vom Kulturkreis ab. Nicht alle Eltern können es sich leisten, wenn die Nachbarn, oder Arbeitgeber sehr konservativ sind. Stellenweise läuft man dann der Gefahr der Ausgrenzung. Ja natürlich das kann man kommunizieren.

Bei Kindern die nicht Sexualisiert sind, spielt das Geschlecht wahrscheinlich ohnehin keine Rolle. Aber die Trennung Mädchen und Jungs fallen leicht aufgrund der körperlichen Merkmale. Wenn man beides hat ist man schon ein Sonderfall aber das ist dann auch kein Problem, weil alles für jüngere so normal ist.

Problematisch ist es aber wenn die Gesellschaft Druck ausübt etwas bestimmtes anzustreben. Das meinte ich halt mit Kulturkreis, wenn man da aufwächst, kann man sich das nicht aussuchen. Es kann da besser sein dieses zu unterlassen, dass bestimmte Ding besser nicht angesprochen werden.

Im Privaten ist es ja kein Problem, solange man noch eine Privatsphäre hat.
das nur, wenn sie niemand an die hand nimmt.

alles eine frage der eltern/schulpädagogik.
Wenn es doch nur so einfach wäre. Gruppendynamik und Psychologie ist viel komplizierter. Ich denke selbst wenn man sich vor nimmt das ganze möglichst Vorurteilsfrei zu kommunizieren, sind kleine Nuancen in Mimik, Tonfall, Geste und Missverständnisse im allgemeinen schuld das es noch Jahrzehnte dauert bis sich es so verändert als wäre es Normalität.
Natürlich kann man mit so Videospielen den Anfang machen, aber bis sich der Alltag verändert, wird es wie immer dauern. Es ist kompliziert, wie die gendergerechte Sprache.

Für einen normalen und respektvollen Umgang im Alltag spielt es aber bisher kaum eine Rolle, weil man nicht so redet und geduzt wird erst wenn man sich besser kennt und das ist dann auch einfach.
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Todesglubsch
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Todesglubsch »

Wulgaru hat geschrieben: 02.03.2021 20:16 Der Einwand kommt mir ein bisschen vergleichbar mit Eltern vor die Sexualaufklärung in der Grundschule oder noch später verbieten wollen, weil die Kinder ja noch nicht reif genug wären? Für was? Zu wissen das der Storch nicht die Babys bringt? ;)
Darauf wollte ich garnicht hinaus. Ich sehe diesbezüglich in der Option keinerlei Gefahr. Entweder die Kinder verstehen es oder ihre kindliche Unschuld lässt sie das Thema dahinter nicht erkennen. Dann ist diese Transgender-Option für sie nur eine lustige Spielerei. Mein Cousin hat z.B. Portal Knights mit ner bärtigen Frau mit Frauenstimme gespielt. Nicht aus Trans-Gründen, sondern weil er es lustig und albern fand.

Was ich meinte ist, dass sich die Sexualität und / oder das Gender mit 11 Jahren bei vielen noch nicht wirklich herausgebildet hat. Soweit ich das beim Überfliegen von medizinischen Artikeln verstanden habe, geht die eigentliche Behandlung auch erst mit 16 Jahren los, bzw. in Extremfällen mit 13 / 14. D.h. mit 11 Jahren ist man noch in der Diagnosefindung.
Ich kann's schlecht in Worte fassen, aber ich finde es einfach falsch, wenn man tatsächlich einen 11 jährigen Trans-Charakter erstellen könnte. Wenn der Char etwas älter wäre (was vermutlich auch so ist), dann habe ich nichts gesagt.
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Nero Angelo
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Nero Angelo »

Fargard hat geschrieben: 02.03.2021 15:44 Ob das Spiel brauchbar wird weiß man noch nicht aber Preorder geht baldmöglich raus, das muss man unterstützen.
Die Aktion selbst unterstützenswert, aber nicht mit einem preorder von einem Spiel.
Es KÖNNTE sein das das Spiel am Ende absolute Grütze ist, und absolut KEINE Kaufempfehlung, aber es verkauft sich wie warme semmeln NUR weil man die Entwickler dabei unterstützt weil sie sich vom menchlichen her anständig verhalten haben? Sehe ich als nicht richtig.

In Cyberpunk kann man auch Transgender Charaktere erstellen, aber soweit ich weiss hat das da auch keinen Einfluss auf die Verkäufe gehabt, und das Spiel war Qualitativ unterirdisch (speziell auf PS4 und XBO).

Also ja, man sollte einen Entwickler nicht wegen seiner Politischen Korrektheit unterstützen, auch wenn das Lobenswert ist, sondern viel mehr dafür das sie ein hoffentlich Qualitativ hochwertiges Game liefern!
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von CritsJumper »

SethSteiner hat geschrieben: 02.03.2021 21:39 Sexualisierung bleibt aber ohnehin falsch. Jemanden der sich im falschen Körper fühlt geht es nicht um Sex, sondern um das Gefühl im eigenen Körper. Klar, damit kann man vielleicht nichts anfangen aber ich kann auch nichts mit vielen Farboptionen anfangen und trotzdem käme es mir nicht in den Sinn, daraus irgendetwas zu konstruieren, dass reguliert werden müsste bzw. die Option zur Regulierung existieren müsste.
Ja aber die Farboptionen kommen ja auch von den Eltern und das war damals glaub ich auch nicht so. Die Farbwahl spielt dabei auch nur eine Rolle wenn es einen Konsens gibt, welche Farbe für Jungs und welche für Mädchen. Das kann sich in Jahren wieder verändern und dann sind es halt Gelb und Orange.

Bei der Sexualisierung ist das nun mal wirklich so. Da ist das Geschlecht halt nicht da. Weil dafür kein Bewusstsein existiert. Die Phase das die Jungs die Mädchen doof finden und die Mädchen die Jungs, kommt erst später. Liegt aber auch daran das Babys alle einfach noch total gleich aus schauen.

Ich bin mir da nicht sicher, aber denke daher kam das, damit man nicht dauernd in das Fettnäpfchen tritt, wenn man bei Kindern und Babys das Geschlecht gar nicht erkennt am Verhalten und der Stimme. Dann ist es einfach praktisch das irgendwie zu signalisieren. In dem Status bestimmt nun mal nicht das Baby sein empfundenes Geschlecht, sondern das Umfeld. Wahrscheinlich finden hier dennoch Prägungen statt das man später wird, aber da hat man keinen Einfluss drauf.
Nicht zuletzt ist es nicht Aufgabe eines Werks jemanden vor recht trivialer Verstörung zu schützen. Niemand bekommt durch Videospiele eine posttraumatische Belastungsstörung.
Ich bin mir an der Stelle nicht sicher. Wenn man von seinen Eltern, oder der großen Schwester oder dem kleinen Bruder verhauen werden kann... das kann schon eine beliebige Stigmatisierung und posttraumatische Belastungsstörung nach sich ziehen.
Die Werte selber für sich selber bewusst zu setzen kommt halt erst viel später im Alter rein.

Ich such morgen noch mal nach Beispielen, aktuell fällt es mir selber schwer den Gedanken in gute Beispiele zu gießen und ich hab da eher so ein Gefühl der Intuition, warum ich das bevorzugen würde.
Khorneblume hat geschrieben: 02.03.2021 21:07
ChrisJumper hat geschrieben: 02.03.2021 20:13 Wenn J.K.R. meint es passt nicht in die von Ihr selber entworfene Welt, hat man das zu respektieren.
Was passt denn nicht in ihre Welt? Das es Geschlechter gibt?
Vielleicht, ich weiß es doch nicht. Aber dieses Star-Wars Beispiel fällt mir ein, wo dann plötzlich gesungen wird und getanzt wie in einem Musical.

Stell dir das jetzt mal in einem Resident Evil vor oder in einem Call of Duty.

Es obliegt dem Autor, wie er ein Werk entwickelt und da muss man sich irgendwie dran halten, eben um die Qualität für die Fans hoch zu halten.

Harry Potter ist aber auch das Beispiel bei dem Kids oft Pornografie im Netz finden, obwohl sie einfach nur nach Kindgerechten Inhalten rund um Harry Potter suchen für ihr Alter. Das ist halt ein Problem.

Aber halt eher das Internet, als offizielle Inhalte. Ich fand es passt aber sehr schön in dieses Beispiel, wenn dann da ein Unternehmen kommt und fügt etwas hinzu... wie Smartphones oder Monster zum Sammeln oder Nasenpiercings, Tatoos und Alkohol. Dann kann es ein Problem werden, Stichwort Vorbilder.

Wenn dann die Heranwachsenden sich bei TicToc so geben wie ihre Helden aus den Videospielen, kann es in einem konservativen Land schon mal im Gefängnis enden oder mit dem Besuch vom Jugendamt.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 02.03.2021 23:32, insgesamt 1-mal geändert.