Ich interessiere mich nicht mehr für Fantasyliteratur. Früher hab ich das viel gelesen, hab hier noch einen ganzen Schrank mit Hohlbein und Konsorten. Mittlerweile ist mir das einfach sprachlich zu langweilig und die Handlungen sind mir zu trivial.
Das Problem ist, wenn man sich ein wenig mit Dramaturge auskennt, sieht man oft, wie simpel selbst die kompliziertes wirkenden Fantasystorys aufgebaut sind. Kaum eine bietet echte Überraschungen oder vernünftige Charaktere. Dazu kommt meistens, dass jede sprachliche Brillianz fehlt, da die meisten Fantasyautoren in der Sprache einfach nur ein Medium sehen, in der sie ihre Geschichte an den Mann bringen wollen, dabei kann sie so viel mehr sein. Ich musste auch erst selbst freiwillig Thomas Mann lesen, um das mit eigenen Augen zu sehen, was meine Deutschlehrer mir über Jahre hinweg vergeblich gepredigt haben.
Das heißt nicht, dass ich Bücher mit fantastischen Elementen verabscheue. Nein, es gibt hervorragende Bücher, die fantastische Elemente benutzen, aber sie sind eben keien Fantasyromane. Als Beispiel nenne ich einfach mal "Mister Aufziehvogel" von Haruki Murakami.
Den Anspruch hab ich auch nur bei Büchern. Bei Filmen bin ich nicht so wählerisch (lieber Herr der Ringe als finnisches Programmkino) und bei Spielen kann man den sowieso nicht entwickeln.