EintopfLeiter hat geschrieben: ↑01.10.2020 17:08Weißt Du was eine Lösung sein kann? Zwei, drei (auch hier - setze eine verhältnismäßige Zahl) Mitarbeiter zusätzlich einstellen. Das könnte übrigens auch den durch Corona arbeitslos gewordenen Menschen eine Hilfe sein.
Es mag ja alles stimmen, was du schreibst, und verpflichtende Überstunden - obwohl anderes gesagt wurde - sind auch nicht OK und so... all das und noch vieles mehr stimmt, es wäre viel besser, wenn man keine Überstunden machen müßte, in keiner Branche der Welt. All das, ja, absolut.
Nur: In der Spielebranche ist es offensichtlich in den allermeisten Fällen keine Lösung mehr Mitarbeiter einzustellen. Aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung, die wir alle über die Medien in den letzten zig Jahren gemacht haben.
Man kann gerne darüber diskutieren, warum es kaum eine Spielefirma schafft, Spiele ohne Crunchtime zu entwickeln... Ob es vielleicht untrennbar zur Spieleentwicklung gehört, wenn am Ende begeisternde (d.h. nicht auf dem Reißbrett geplante) Spiele herauskommen sollen... Ob in der Branche kaum jemand tätig ist, der Ahnung von moderner Entwicklungsarbeit hat... Und und und...
Am Ende heißt es in den meisten Fällen dann eben doch: Crunchtime.
Manchmal mehr, manchmal weniger.
Nun möchte ich nicht sagen, daß man das nicht kritisieren soll - kann man gerne und man kann gerne auch auf die Spiele der schlimmsten Crunch-Studios verzichten (was dann doch die wenigsten machen, aber das ist ein anderes Thema). Aber von der anderen Warte betrachtet: Wer in die Spielebranche geht, SOLLTE dieses Crunchtime-Thema kennen. So wie du, wenn du im Freien auf dem Bau arbeitest, vorher weißt, daß du im Winter eher zuhause sitzt und dafür im Sommer mit Arbeit zugeschissen wirst. So wie du als Pflegekraft weißt, daß du absurde Arbeitszeiten zu absurden Tageszeiten ranklotzen mußt. Um mal zwei Beispiele zu nennen.
Wer dann dennoch in die Spielebranche geht, muß dann damit meines Erachtens klar kommen.
Und, wie auch EvilReaper schon schreibt, wenn das auch noch einigermaßen im Rahmen der örtlichen Gesetze geschieht - wie auch immer die aussehen mögen -, ist es zumindest in meinen Augen verschmerzbar. Allgemein gesprochen. Daß es immer Einzelfälle gibt, die mit extremen Situationen aus einer Myriade aus Gründen größere Probleme haben und man entsprechend auf diese eingehen muß, ist davon unberührt.