Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

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Gesichtselfmeter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Gesichtselfmeter »

LucasWolf hat geschrieben: 30.09.2020 15:13
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 30.09.2020 15:07
LucasWolf hat geschrieben: 30.09.2020 15:03

Eine 6 Tage Woche ist je nach Beruf durchaus normal, WENN man danach auch mal seine 3 Tage am Stück frei hat und dies ist bei mir der Fall. Insofern kann ich nichts gegen eine 6 oder 7 Tage Woche sagen. Erstmal erleben, dann denkt man da oft ganz anders drüber.

Wir bekommen unsere Zuschläge, genügend freie Tage zum Ausgleich.

Was soll ich da bemängeln?


Wenn natürlich kein Ausgleich vorhanden ist, dann muss man drüber reden. Aber auch hier bei Cyberpunk ist ja ein Ausgleich da und zudem die 10% vom Jahresumsatz.
Halt, vorsichtig! 10% vom Profit nicht Umsatz!!! Denn sonst würde ich mich sofort als Klo-Mann bei CDPR in Polen bewerben gehen, und die dürfen mich nach Belieben durchcrunchen :mrgreen:
Shit. Hast natürlich recht. 😂

Aber ja, da hätte ich mich dann auch beworben. Als Fensterputzer oder so.
Wir hätten dann sogar ne 4-players Fahrgemeinschaft gründen können. Außerdem hätten wir noch als Bonus billig Kippen und Böller für Sylvester mitbringen können. :lol:
LucasWolf
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von LucasWolf »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 30.09.2020 15:16
LucasWolf hat geschrieben: 30.09.2020 15:13
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 30.09.2020 15:07

Halt, vorsichtig! 10% vom Profit nicht Umsatz!!! Denn sonst würde ich mich sofort als Klo-Mann bei CDPR in Polen bewerben gehen, und die dürfen mich nach Belieben durchcrunchen :mrgreen:
Shit. Hast natürlich recht. 😂

Aber ja, da hätte ich mich dann auch beworben. Als Fensterputzer oder so.
Wir hätten dann sogar ne 4-players Fahrgemeinschaft gründen können. Außerdem hätten wir noch als Bonus billig Kippen und Böller für Sylvester mitbringen können. :lol:
Die große 4players forum crunch tour mit Infos und Kippen aus erster Hand. 😊

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Sir_pillepalle
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Sir_pillepalle »

Und all das ohne Überstunden, es muss ja nur CP poliert werden, weder die Fenster, noch das Klo :Blauesauge:

Ab davon bin ich tatsächlich gespannt, wie das Spiel wird, dank/trotz Crunch/Überstunden. Die gabs leider auch bei RDR2 - und das hat mich richtig begeistert.
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Cirilla
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Cirilla »

Ryan2k6 hat geschrieben: 30.09.2020 10:07 Mir wäre lieber, es kommt im März ohne Crunch, denn ich bin der Meinung, zu der es inzwischen auch einige Studien gibt, dass Crunch auf lange Sicht nichts bringt. Mehr Fehler, mehr Fehlerbehebung, ein Teufelskreis.
Eine 6 Tage Woche ist absolut nichts besonderes, dass ist bei Printkonzernen wie z.b. der Funke Medien Gruppe an der Tagesordnung in der Redaktion.

Komisch das darüber kaum bis gar nicht in unserer ach so tollen Presse berichtet wird. Ach stimmt ja, dass diffamiert ja das eigene Unternehmen und die wahren Zustände in Deutschland. Und die hüllt man ja lieber in Schweigen bzw. lenkt gekonnt von ab indem man die breite Masse mit Nebensächlichkeiten füttert.

Politik-Bait entfernt
IEP
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johndoe1464771
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von johndoe1464771 »

Liesel Weppen hat geschrieben: 30.09.2020 15:05
Ich hab die genaue Zahlen nicht im Kopf aber es war irgendwie der Durchschnitt pro 4 Wochen oder so, also wenn du 2 Wochen jeweils 60h arbeitest, darfst du in den restlichen 2 Wochen nur noch jeweils 20h arbeiten.
Eine Arbeitszeit von 60 Stunden pro Woche ist durchaus erlaubt, solange innerhalb von 24 Wochen, beziehungsweise sechs Monaten, ein entsprechender Ausgleich der Arbeitszeit stattfindet. Wichtig ist, dass die durchschnittliche Arbeitszeit von maximal acht Stunden auf ein halbes Jahr gerechnet nicht überschritten wird.
Liesel Weppen hat geschrieben: 30.09.2020 15:05 Und selbst das nur mit expliziter Genehmigung und selbst das ist iirc noch auf wenige Vorkommen pro Jahr gedeckelt. Also 2 Monate Crunch am Stück ist in Deutschland definitiv nicht erlaubt.
2 Monate Crunch wären nach der Regelung also durchaus auch in Deutschland möglich, sogar 19 Wochen am Stück wären rechtlich zulässig. Natürlich wäre hinzuzufügen, dass lt. Gesetz dem Arbeitnehmer dann auch eine entsprechende Freiphase oder schlicht weniger Arbeitszeit zustünde.

Ob solche Regularien jemals sinnvoll oder gesundheitlich unbedenklich waren, bezweifeln ich jedoch sehr.

Und: ja, so etwas kommt vor. Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der 19 Wochen am Stück zu 60 Stunden durcharbeitete. Die, die ich aber kenne, waren schon nach einem Monat kaputt.
Zuletzt geändert von johndoe1464771 am 30.09.2020 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
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EintopfLeiter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

Ryan2k6 hat geschrieben: 30.09.2020 13:28 Bei einigen Meinungen hier, bin ich froh, dass es nicht Konsens ist. Sonst hätten wir heute noch 50h Woche, Samstagsarbeit und Urlaub nur wenns passt.

Gut dass die Zeiten von Knechtschaft größtenteils vorbei ist. Schlecht, dass manche das immer noch gutheißen, muss man halt Zähne zusammenbeißen. Oh je.
EintopfLeiter hat geschrieben: 30.09.2020 13:18 An letztgenannte gerichtet: Nehmt etwas Rücksicht auf diejenigen, welche massiv (?) geforderte Überstunden nicht so gut mit sich (weniger stressresistent) und ihrem Umfeld (Familie) vereinbaren können, wie ihr es könnt.
Leider zeigt Corona aktuell, dass es nicht wenige gibt die wenig von Rücksicht halten. Maske egal, Abstand egal, Partys feiern, yay. Bloß nicht zu sehr für andere einschränken. Es ist so deprimierend. Zum Glück sind das nicht alle und auch nicht die Mehrheit, aber mehr als ich gehofft hatte.

Ja das stimmt leider, eine Gesellschaft vieler Egoisten mit wenig Empathie. Ich will jetzt auch nicht übertreiben und von "früher war alles besser" schwadronieren, aber manchmal habe ich schon den Eindruck, heutzutage ist Rücksichtslosigkeit verbreiteter. Vielleicht ist es aber auch nur meine Wahrnehmung, wer weiß. Das Internet und die Möglichkeit für jedermann seine Ergüsse mitzuteilen, stellt solche Menschen auch mehr ins Rampenlicht, das darf man nicht vergessen.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie einfach nur lauter schreien.

Um nochmal auf den Crunch zurückzukommen: Da wird ein Buckeln für den Chef als normal angesehen und alle, die das hinterfragen mit "Du hast noch nie richtig gearbeitet" oder "stell Dich nicht so an" beworfen. Ich finde diese Entwicklung schade, zumal man auf alle, die vielleicht nicht (mehr) so können, dann noch zusätzlich gerne mit dem Finger zeigt. Unzufriedene Mitarbeiter sind eine logische Folge.

Spoiler
Show
Weißt Du, ich arbeite manchmal auch mehr als 40 Stunden pro Woche. Ich habe Prokura in einem mittelgroßen Unternehmen (am Bau tätig) und das bringt auch Arbeit mit sich. Mir macht aber mein Job Spaß und mache es freiwillig und das ist der Unterschied. Weiterhin würden wir (als Unternehmen) niemals Kollegen/innen ausbrennen lassen vor Arbeit bzw. aufgezwungenen Überstunden. Weitsichtig würde es dem Unternehmen auch wirtschaftlich nichts bringen, unabhängig davon, dass es einfach unmenschlich ist und der Mitarbeiter das wichtigste Gut jeder Firma ist. Ich will nicht zu sehr abschweifen, nur soviel: Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver und müssen auch nicht ständig ausgetauscht und entsprechend neu angelernt werden.
Da unser Unternehmen durchaus erfolgreich am Markt ist, scheint das alles auch nicht ganz falsch zu sein. Keine Ahnung, ob man unsere kleine "Klitsche" mit einem Softwaregiganten vergleichen kann? Wahrscheinlich nicht, alleine der Gang zur Börse verändert alles, aber betriebswirtschaftliche Grundsätze werden wohl erst mal die gleichen sein.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 30.09.2020 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
Smer-Gol
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Smer-Gol »

Ich würde es an der Bezahlung fest machen. Wer unbedingt mit nem dicken Geldbeutel rumlaufen will, sollte auch ruhig mal schuften. Wenn jemand für den Standartlohn oder sogar darunter derart hart arbeiten soll, ist das wirklich scheiße. Schließlich reden wir hier vom Lebensunterhalt der angeschafft werden muss.
Jemand der am Ende sein Haus mit Pool und Sportwagen hat, spielt da in einer ganz anderen Liga.
Gesichtselfmeter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Gesichtselfmeter »

@ Eintopf: es gibt schon einen erheblichen Unterschied zu früher. Alle reden immer über Medienmanipulation, fake news etc., aber keiner über die Dynamik der Meinungsmache innerhalb der Bevölkerung. Da sind wir mittlerweile komplett beim Herdenverhalten angekommen.

Gerade das letzte Jahrzehnt hat gezeigt, wie sich soziale Interaktion über das Internet verselbstständigt hat und wir jetzt kulturell in der westlichen Sphäre in zwei Lagern mit einem tiefen Graben dazwischen stecken.

Das sind zwei Geistesströmungen die da vorherrschen: unter den Leuten, die aktuell z.B. gegen Corona rebellieren, wirst Du wahrscheinlich sehr viele Trump-Sympathisanten finden. Habe mal Ausschnitte des TV-Duells von gestern gesehen. Hier geht es nicht mehr um Politik, sondern um Archetypen, die sich anbieten. Leider gibt es anscheinend eine Menge Menschen, die sich eine Rückkehr zur Kindheit wünschen und sich bei vielen Themen am liebsten strampelnd auf den Boden werfen würden und so lief ein TV Duell um den wichtigsten politischen Posten der Welt auf ein "Er war's. Nein, er war aber schlimmer" hinaus. Man fühlt sich mittlerweile wie in einer Satire, Tragikkomödie wäre aber passender.

Und mit dieser Entwicklung in den Köpfen und in der Umgangsweise sollen wir ernste Themen wie Klimawandel angehen?
Sieht leider sehr sehr düster aus....
Sonarplexus
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Sonarplexus »

Hab mich zuerst auch gefragt, warum eine weitere kleine Verschiebung so schlimm wäre. Ein Kommentar auf Eurogamer hat mir dann die Augen geöffnet: Das Spiel soll so schnell wie möglich auf den Markt, weil es für PS4/One entwickelt wurde und das Weihnachtsgeschäft sich um die Next-Gen Konsolen drehen wird.
-=Ramirez=-
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von -=Ramirez=- »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 30.09.2020 10:15
Immerhin: CD Projekt RED will den Mitarbeitern die angefallenen Überstunden auch bezahlen, was offenbar keine Selbstverständlichkeit innerhalb der Branche ist.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen... Man kann eigentlich nur jedem raten, einen ganz großen Bogen um diese Branche zu machen bei der Stellensuche.
Sowas dürfte rechtlich gar nicht möglich sein. Gibt leider einige Branchen in der sowas passiert
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NewRaven
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von NewRaven »

Liesel Weppen hat geschrieben: 30.09.2020 15:05
Nein, habe ich nicht vergessen. Es gibt Ausnahmeregeln, da hast du Recht, der Rahmen ist aber recht eng gesteckt. Ich hab die genaue Zahlen nicht im Kopf aber es war irgendwie der Durchschnitt pro 4 Wochen oder so, also wenn du 2 Wochen jeweils 60h arbeitest, darfst du in den restlichen 2 Wochen nur noch jeweils 20h arbeiten. Und selbst das nur mit expliziter Genehmigung und selbst das ist iirc noch auf wenige Vorkommen pro Jahr gedeckelt. Also 2 Monate Crunch am Stück ist in Deutschland definitiv nicht erlaubt. Das es hier und da gemacht wird, ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Soviele Lücken gibts da nicht. Es wird sich nur nicht daran gehalten. Wo kein Kläger, da kein Richter. Und solange nichts passiert "Glück gehabt". Das bestimmte Berufe 12 oder gar 24h Schichten arbeiten ist klar... die haben dafür aber dann nach einer 24h Schicht auch mindestens 36h am Stück frei! Ich kenne solche Leute und die haben maximal 3x 24h pro Woche so einen Dienst und die restlichen 4 Tage der Woche frei. Und selbst das geht nur, weil die während ihren Schichten Ruhezeiten haben die nur als Bereitschaft gelten!
Der Rahmen ist nicht so eng gestrickt wie du glaubst, weil die "pauschal" gültige Normalarbeitszeit, wie im ArbZG festgelegt, halt nur dann greift, wenn nicht in (Mantel-)Tarifverträgen(!), Gesamtarbeitsverträgen/Rahmenverträgen/Allgemeinverbindlichkeiten (die halt eine ganze Branche umspannen) und Kollektivverträgen (die sogar mehrere Branchen umspannen können) etwas anderes als Regelarbeitszeit festgelegt ist. Da braucht es keine individuellen Genehmigungen, spätestens Paragraf §7 des ArbZG löst "blanko" fast sämtliche "Probleme", die Firmen damit haben könnten, mit dem Gesetz hier in Konflikt zu kommen, selbst wenn keine expliziten gesetzlichen Ausnahmen existieren sollten.

Und... ich behaupte, kein Sicherheitsmitarbeiter (ja, ich weiß, dass ich mir damit das Extrembeispiel raus picke, aber wenn das Gesetz seinem Namen und Zweck entsprechend greifen würde, könnte es dieses Extrembeispiel gar nicht geben) in ganz Deutschland bekommt nach JEDER 12 Stunden-Schicht (sofern er die denn, wie die meisten, hat) 36 Stunden frei. Kein Einziger. Der AG achtet darauf, dass am Ende des Monats weniger als 228 Stunden auf dem Zettel stehen und das zwischen den Schichten mindestens 11 Stunden liegen, denn das zeigt, dass du mindestens einmal im Monat unter 48 Stunden und somit im Rahmen deiner Regelarbeitszeit in der Branche (Tarifvertrag) gearbeitet hast und die Mindestruhezeiten eingehalten wurden - und das ist alles worauf er achten muss ohne das es Stress mit dem Zoll gibt (der das durchaus insbesondere bei größeren Firmen prüft). "Bereitschaft" gibts in dieser Branche ebenfalls im Normalfall eher nicht, wird aber als rechtliches Legitimationsmittel gebraucht, und die "Ruhezeiten" während der Schicht beschränken sich auf 90 Minuten Pause, die du an deine 12 Stunden anhängen darfst und auf die du in Folge dessen, dass du eh schon 12 Stunden vor Ort bist, eigentlich sogar noch gern verzichten würdest um irgendwann mal nachhause zu kommen - was du aber nicht darfst. Im Einzelhandel "verbrennt" man da die Leute nicht ganz so extrem, was allein daran liegt, dass hier die "Norm" in der Tat bei maximalen 8-Stunden-Schichten liegt, aber auch da kann - wenns denn passiert - nicht die Rede von einer 36 stündigen Arbeitspause danach sein, sondern meist stehst du nach solch einer Marathonschicht spätestens wieder zur nächsten Spätschicht im Laden - was dann maximal so etwa 16 Stunden frei sein dürften. Der Verweis wird immer am Ende sein, dass es ja nur "eine Ausnahme aufgrund der besonderen Situation ist, die vom Arbeitszeitgesetz gedeckt ist", wenn dich nicht eh beispielsweise der Tarifvertrag deiner Branche in deinem Bundesland ans Messer liefert. Dabei ist die Menge der Überstunden natürlich je nach Branche mal mehr mal weniger extrem... und einzelne Firmen schaffen es ja durchaus, "fairere" Arbeitszeiten anzubieten - aber die, die es nicht tun, sind keineswegs alles welche, die gegen das Gesetz verstoßen, sondern vorwiegend eben welche, die dessen bewusst gelassene Lücken ausnutzen. Und würde es diese Lücken nicht geben, gäbe es auch das Problem nicht. In keiner Branche wird man sich im Kapitalismus darauf einigen können, sich "sozial" zu verhalten... es wird immer Firmen geben, die das tun - und es wird Firmen geben, die versuchen einen Vorteil daraus zu ziehen, dass andere Firmen es tun oder denen es einfach völlig egal ist, denen auch der Shitstorm völlig egal ist, solang sie sich an den Grenzen der jeweiligen Gesetze entlanghangeln können. Die, denen eh schon rechtliche Vorschriften hinten vorbei gehen - nun, die wird man auch mit strengeren Gesetzen nicht beeindrucken (dein Bau-Beispiel), aber ich glaube ja immernoch vielleicht etwas naiv, dass die Mehrzahl der Firmen sowas deshalb abzieht, einfach weil sie es (rechtlich) können.
Zuletzt geändert von NewRaven am 30.09.2020 16:47, insgesamt 6-mal geändert.
Gesichtselfmeter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Sonarplexus hat geschrieben: 30.09.2020 15:54 Hab mich zuerst auch gefragt, warum eine weitere kleine Verschiebung so schlimm wäre. Ein Kommentar auf Eurogamer hat mir dann die Augen geöffnet: Das Spiel soll so schnell wie möglich auf den Markt, weil es für PS4/One entwickelt wurde und das Weihnachtsgeschäft sich um die Next-Gen Konsolen drehen wird.
Das war doch aber offensichtlich. Next-Gen mal kurz beiseite geschoben - 160+m haben ne PS4/Xbox...die will man im Weihnachtsgeschäft noch mal abkassieren, bevor die aktuelle Gen durch die neue Gen "überschattet" wird. Und es werden wahrscheinlich nicht mal 30mio. next-gen Konsolen bis Frühjahr/Sommer nächsten Jahres verkauft werden, allein wegen Produktionskapazitäten. Da will man verständlicherweise kein Risiko eingehen. Aber gut, wir werden ja sehen, wie sich das qualitativ auswirkt. Ich für meinen Teil würde das Spiel sowieso erst auf der PS5 nach dem Patch spielen...vorausgesetzt das Spiel läuft bis dahin rund, denn bei Witcher 3 dauerte das Monate nach Release. Einige späte Patches machten die Performance auf der PS4 noch schlimmer. Bin kein großer CDPR-Fan, hier müssen die mich wirklich überzeugen, es gibt von mir keinen Kredit.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 30.09.2020 15:51 @ Eintopf: es gibt schon einen erheblichen Unterschied zu früher. Alle reden immer über Medienmanipulation, fake news etc., aber keiner über die Dynamik der Meinungsmache innerhalb der Bevölkerung. Da sind wir mittlerweile komplett beim Herdenverhalten angekommen.

Gerade das letzte Jahrzehnt hat gezeigt, wie sich soziale Interaktion über das Internet verselbstständigt hat und wir jetzt kulturell in der westlichen Sphäre in zwei Lagern mit einem tiefen Graben dazwischen stecken.

Das sind zwei Geistesströmungen die da vorherrschen: unter den Leuten, die aktuell z.B. gegen Corona rebellieren, wirst Du wahrscheinlich sehr viele Trump-Sympathisanten finden. Habe mal Ausschnitte des TV-Duells von gestern gesehen. Hier geht es nicht mehr um Politik, sondern um Archetypen, die sich anbieten. Leider gibt es anscheinend eine Menge Menschen, die sich eine Rückkehr zur Kindheit wünschen und sich bei vielen Themen am liebsten strampelnd auf den Boden werfen würden und so lief ein TV Duell um den wichtigsten politischen Posten der Welt auf ein "Er war's. Nein, er war aber schlimmer" hinaus. Man fühlt sich mittlerweile wie in einer Satire, Tragikkomödie wäre aber passender.

Und mit dieser Entwicklung in den Köpfen und in der Umgangsweise sollen wir ernste Themen wie Klimawandel angehen?
Sieht leider sehr sehr düster aus....

Schöner Beitrag!

Leider gibt es für viele nur noch ein Entweder/Oder, was tatsächlich ein Zeitgeist ist. Und dieses Entweder/Oder wird, mal unabhängig des Themas (Klimawandel, Corona, etc.), nicht entsprechend des Themas und physikalischer Grundlage getroffen, sondern auf Basis des präferierten "Lagers" und wie selbiges zur Angelegenheit steht. Wahrlich keine gute Entwicklung.

Deine Ausführung bzgl. des TV- Duells sind wirklich erschreckend, scheint aber in den Staaten nicht anormal zu sein. Da wird auch gerne derjenige gewählt, der mehr Trubel und Werbegeschenke mitbringt und mehr Sympathiepunkte für sich vereinnahmen kann. Die wirklich politischen Themen sind für manche da nebensächlich und rutschen in die zweite Reihe. Zumindest hat es mir so mal meine Schwägerin erklärt, welche in Maine geboren ist. Ich hoffe, wir nähern uns dem nicht zu sehr.

Ich schrieb es bereits, meine Hoffnung beruht darauf, dass es noch genügend "vernünftige" Menschen gibt und die anderen nur lauter schreien.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 30.09.2020 17:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Fargard »

Aber doch nicht die sympathischen Entwicklergötter aus Polen! :(
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IEP
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von IEP »

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