Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

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DARK-THREAT
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von DARK-THREAT »

Swar hat geschrieben: 19.07.2020 11:47
Sir_pillepalle hat geschrieben: 19.07.2020 11:35 Ist wundervoll dass das Internet als Kommunikationsmedium für Ottonormal zunehmend kaputt reguliert wird.
Das ist doch schon längst kaputt, hat nur vorher keiner so richtig gemerkt.
Es wollte eher keiner merken. Und erst jetzt, wo "das beste Spiel aller Zeiten" oder das eigene "Lieblingsspiel" sehr deutlich davon betroffen ist, wird darüber debattiert.
Und genau das finde ich verwerflich, ganz egal in welchem Maße diese Bombings geschehen sind. Im Falle von TLoU 2 sind es 45% (0-3 Wertungen) und das wohl auch 45% zu viel.

Ich habe 0 Interesse an dieser IP, aber das Thema Userreviews kritisiere ich schon seit Jahren. Wenn also jetzt eingegriffen wird, muss überall das geschehen. Wetten das passiert auf Metacritic nicht?

Das System der Metacritic ist sowieso sehr suspekt. Es werden manchmal nie alle Reviews aufgenommen (habe in der Vergangenheit darüber geschrieben) und unterschiedliche Seiten werden verschieden gewichtet. Es wird nie der Durchschnitt der Wertungen genommen, sondern hat zb IGN eine höhere Anerkennung als ein beliebiges Fanzine.
Zuletzt geändert von DARK-THREAT am 19.07.2020 12:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Kajetan »

Raskir hat geschrieben: 19.07.2020 12:21 Reviewbombing halte ich auch für legitim. Aber solche Seiten zur politischen Meinungsmache zu missbrauchen, das kann gerne per Hausregeln reguliert werden
Was Du bei Review-Bombing eben nicht trennen kannst. Ist ein 0-Sterne-Wertung jetzt Ausdruck einer Unzufriedenheit mit dem Produkt/der Firma/eines wie auch immer gearteten Weltbildes? Du kannst es nicht unterscheiden und jeder Versuch dies zu kontrollieren führt nur dazu, dass Du legitimen Kundenprotesten eines der wenigen wirksamen Mittel wegnimmst, mit dem sie sich bemerkbar machen können.

Sind solche Vorfälle, wo der Auslöser politische Beweggründe hat, also hinzunehmen? Ja. Sie sind. Für große Konzerne ist das nicht so wichtig, dort ballert man eh Millionen in Werbung, die einen größeren Einfluss auf das Konsumverhalten hat als Kundenbewertungen. Kleine Anbieter gehen sowieso ein Risiko ein, wenn sie ein Produkt mit einer klaren politischen Botschaft verkaufen wollen, aber kleine Anbieter brauchen auch kein Massenpublikum, weil sie nur ihre Nische bedienen und dort weiß man in der Regel, wie das alles aufzufassen ist und gemeint ist. Für die Nische sind Metascores und Co. auch nicht sonderlich relevant.

Sind also Metascores und Kundenbewertungen vollständig irrelevant? Nein, sind sie nicht. Review-Bombing hat aber bei weitem nicht die Auswirkungen, um Maßnahmen zu rechtfertigen, die legitime Kundenproteste erschweren können.
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Wulgaru
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Wulgaru »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 19.07.2020 12:08 Lässt sich halt drüber Streiten, wer diejenigen sind, die nicht damit umgehen können.

Die Nutzer die Reviews schreiben, oder die Milliardenkonzerne, die dem einen Riegel vorschieben wollen?
Ich glaube Nuterreviews für Videospiele sind ein eher kleineres Problem im Internet.

Das Twitter, Youtube, Facebook und Co unreguliert wie sie waren und vielfach immer noch sind gigantischen Schaden angerichtet haben und es immer noch tun....das ist glaube ich kaum abzustreiten.
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Raskir
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Raskir »

@kajetan
Du missverstehst mich vermutlich. Ich halte das was bei tlou2 gemacht wurde für legitim. Ich halte es nur auch für legitim, dass Seiten wie 4p und mc keine Lust haben, dass sie ein Platz für politische Meinungsmache werden und dass sie entsprechende Konsequenzen ziehen. Hätte es das für mich gebraucht? Nein. Steht ihnen aber frei und ich kanns verstehen. Genauso wie ich verstehe, dass Leute solche Seiten dafür verwenden.

@dark
Es wollte eher keiner merken. Und erst jetzt, wo "das beste Spiel aller Zeiten" oder das eigene "Lieblingsspiel" sehr deutlich davon betroffen ist, wird darüber debattiert.
ohne Worte...
solidusbg
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von solidusbg »

Das Problem des Bombings könnte man doch so einfach umgehen indem man sich "zertifiziert".
Entweder durch nachweisen der "Trophy" oder des "Erfolges" für das "Spiel beendet", oder wahlweise einer gewissen Spielzeit. (Aber hier spielabhängig)
Review müssen mindestens 20 Zeilen haben. Sinnlose, inhaltslose Posts werden entfernt.


Problem gelöst.
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DARK-THREAT
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von DARK-THREAT »

Raskir hat geschrieben: 19.07.2020 13:23
@dark
Es wollte eher keiner merken. Und erst jetzt, wo "das beste Spiel aller Zeiten" oder das eigene "Lieblingsspiel" sehr deutlich davon betroffen ist, wird darüber debattiert.
ohne Worte...
Nein eben nicht ohne Worte. Ich habe früher bei einigen meiner Lieblingsspiele das versucht zu debattieren. Aber es wurde von User dann immer abgewunken, und behauptet dass es nicht so schlimm sei, dass zig hunderte solcher Wertungen die möglichen Verkäufe dieser Spiele beeinflussen würden. Manchmal wurde gesagt, dass es ja verdient sei, dass man das Spiel 0% geben würde. Ein Crackdown 3 hat zb 55% 0-3er Wertungen. Was das Spiel auch nicht verdient.

Für mich ist das identisch zur Situation jetzt. Es hat evtl eine andere Ausgangslage und Menge, aber das Ergebnis ist das gleiche.

Ich bin ja auf der Seite der Kritiker dieser Bombings. Will aber eben darauf hinweisen, dass das schon länger der Fall ist. Nur bekommen die User das jetzt eben deutlicher mit, weil "sie selbst" davon betroffen sind.


PS. Mein "bestes Spiel aller Zeiten" ist ja weiterhin Beyond 2 Souls.
Zuletzt geändert von DARK-THREAT am 19.07.2020 13:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Raskir
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Raskir »

Das waren einzelne User die das gesagt haben, wie hier auch eizelne user. Die Mehrheit hat auch da meist zugestanden, dass der user score bei mc als Wertung eines Spiels wenig Aussagekraft hat. Ich war bei vielen solcher threads als leser und bei einigen als Schreiber dabei. So wie du das schilderst war es wenn dann nur in Ausnahmefällen und von sehr wenigen.

Und jetzt wird was gemacht und das einzige was dir einfällt ist, es "warum hier?". Anstelle sich zu freuen, dass etwas gemacht wird was du längst möchtest. Und um deine Frage zu beantworten. Weil es hier ein absolut extremes Ausmaß angenommen hat. Nicht nur die roten Wertungen sondern auch die Gegenseite. Beides ist hier in extremer Form vorzufinden, deswegen hat man sich entschieden es jetzt zu machen.

Und zu cd3
Warum hat es das nicht verdient? Weil du es gut findest? Denke viele würden auch sagen, es hat nicht verdient, dass es 33% 8-10er wertungen hat.

Ps, rot sind 0-4 und nicht 0-3
Zuletzt geändert von Raskir am 19.07.2020 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
OchsvormBerg
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von OchsvormBerg »

VaniKa hat geschrieben: 18.07.2020 18:05 Im Grunde müssten alle Bewertungen von Menschen moderiert werden und alles, was nicht das eigentliche Spiel inhaltlich fair bewertet, sollte gar nicht freigeschaltet werden. Die Leute machen das, weil sie da einen Hebel sehen, über den sie Druck ausüben können. Dabei missbrauchen sie aber die Mechaniken. Gerade wieder bei Rocket Arena auf Steam gesehen. Fast alle negativen Bewertungen kritisieren entweder, dass es Third-Person oder nicht F2P ist. Das ist einfach absurd.
Wie soll das denn funktionieren? Wer entscheidet denn darüber, ob ein Spiel inhaltlich fair bewertet wurde? Das wäre nichts als Zensur. v.A. ist man ja nicht verpflichtet etwas zu seiner Bewertung zu schreiben, man kann auch einfach nur eine Punktzahl vergeben, wie es ja auch mehr als die Hälfte der Leute auf metacritic tun. Letzten Endes lässt sich das Review-Bombing nicht verhindern. Schon gar nicht durch diese 36-Stunden Sperre. Dann bewerten die Trolle eben 36 Stunden später, ihre Meinung ändern werden sie deshalb kaum.
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casanoffi
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von casanoffi »

VaniKa hat geschrieben: 19.07.2020 01:11
casanoffi hat geschrieben: 18.07.2020 21:57Dass sie diese Mechanik missbrauchen, meine ich auch - allerdings glaube ich, dass der Großteil sich einfach nur auskotzen will.
Sie richten damit aber einen enormen Schaden an.
Ist halt die Frage, wo dieser Schaden angerichtet wird.
Der moralische, der uns trifft, weil wir als Gamer eine Schublade mehr bekommen, in die man uns stecken kann?
Der persönliche, der die Künstler trifft, weil sie diffamiert und angefeindet werden?
Ob es einen finanziellen gibt, weiß ich nicht, kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.

Definitiv schlimm genug, keine Frage.
Mit der öffentlichen Schublade kann ich leben. Ich bin "bekennender Gamer", seit ich laufen kann. Was mein Umfeld deshalb von mir hält, war mir schon als Kind egal und kann mir mit meinen 43 Jahre nicht mehr noch mehr egal werden...

Die persönlichen Angriffe gegenüber den Künstlern halte ich für die schlimmste Erscheinung.

Wenn ich lese, dass z. B. Synchronsprecher von Videospiel-Charakteren Morddrohungen erhalten, dann frage ich mich, wie dumm der Mensch eigentlich sein kann.
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von solidusbg »

Also das Userwertungen zu finanziellen Schäden führen halte ich für ein Gerücht.
Der informierte Gamer nimmt User Reviews oder Scores nicht für voll (zumindest in meiner "Bubble". Der Gelegenheitsgamer kauft im Jahr seine Favoriten ohne lang zu überlegen und der durchschnittliche Gamer weiß um die Problematik der Trollwertungen.

Das es unschön aussieht so ein User Score - klar. Aber wirtschaftlicher Schaden und Erfolg musst dem ganzen etwas zu viel Reichweite bei.
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Kajetan
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Kajetan »

Raskir hat geschrieben: 19.07.2020 13:23 @kajetan
Du missverstehst mich vermutlich. Ich halte das was bei tlou2 gemacht wurde für legitim. Ich halte es nur auch für legitim, dass Seiten wie 4p und mc keine Lust haben, dass sie ein Platz für politische Meinungsmache werden und dass sie entsprechende Konsequenzen ziehen. Hätte es das für mich gebraucht? Nein. Steht ihnen aber frei und ich kanns verstehen. Genauso wie ich verstehe, dass Leute solche Seiten dafür verwenden.
Ok, alles klar.
Some Guy
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Some Guy »

solidusbg hat geschrieben: 19.07.2020 14:37 Also das Userwertungen zu finanziellen Schäden führen halte ich für ein Gerücht.
Der informierte Gamer nimmt User Reviews oder Scores nicht für voll (zumindest in meiner "Bubble". Der Gelegenheitsgamer kauft im Jahr seine Favoriten ohne lang zu überlegen und der durchschnittliche Gamer weiß um die Problematik der Trollwertungen.

Das es unschön aussieht so ein User Score - klar. Aber wirtschaftlicher Schaden und Erfolg musst dem ganzen etwas zu viel Reichweite bei.
Letztendlich sind so Wertungen für mich auch immer nur ein Warnsignal - da schaut man nochmal was an dem Spiel nun so kontrovers war und ob das für einen persönlich auch schlimm ist und fertig. Die offiziellen Kritiken sind potenziell ja genauso verlogen durch Publisher deals und ähnliches, so wirklich eine Meinung bilden kann man sich nur durch Spielszenen und ausgeschriebenen Kritiken.

Diese Review bombings sind ja nun auch kein gaming-novum und gibt es im positiven und negativen Sinne. Andere Anekdote: Ein Kletterer hat mal für ein youtube-Video das Studio mit der schlechtesten Bewertung in Tokio besucht und davon ein Video gemacht, war am Ende total begeistert davon. Kurze Zeit später war dieses Studio das mit Abstand am höchsten bewertete mit 1000+ reviews - einfach nur Fans "Ich hab das Video von dem gesehen und der meinte das ist gut". Genauso quatsch aber in die andere Richtung. Um sowas zu verhindern wäre es Minimum nötig, irgendwie die Spielzeit zu bestätigen.

Andererseits gibt es aber auch Schweinereien, für die man nichtmal das Spiel gekauft haben muss, um es zu wissen. Warcraft 3 Reforged fällt mir da spontan ein, was sich jede negative Kritik redlich verdient hat, dafür muss man es nichtmal gespielt haben. Leere Versprechungen und irreführendes Marketing, lächerliche Patches, das zerstören des alten Warcraft 3 Clients, da gab es viel "on top" das einfach eine riesen Sauerei war.

Insofern ja, keine Ahnung. Schweres Thema. Mein Bauchgefühl war dass so eine Sperre sinnvoll ist um Pseudo-Reviews zu vermeiden, andererseits nimmt man damit aber auch die kritische Kaufphase raus und der Kunde übersieht eventuell Warnsignale, die man vor dem Kauf sonst vielleicht nochmal nachgelesen hätte.
Zuletzt geändert von Some Guy am 19.07.2020 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern »

Das ist einfach nur Zensur und entlarvt Metacritic als Teil der "Access Medien", die im Endeffekt nur Promoter der Produkte ihrer Werbepartner oder politischen Agenda sind, getarnt als Journalismus. Rotten Tomato ist dasselbe für Filme und Serien, da interessiert mich auch ausschließlich die User Kommentare. Ohne die hätte ich mir den genialen neuen Shaft oder Orville nie angesehen, die von der "Fachpresse" zerrissen aber von Usern gelobt wurden. Das geht also auch andersherum. Ich meine die Fachpresse ist der Meinung Batwoman Season 1 oder die neue Picard Serie sei besser als Orville Season 1... *Augen verdreh*

Einer der wichtigsten Gründe warum ich Steam allen anderen Plattformen gegenüber bevorzuge sind die User Ratings. Wenn mich ein Produkt interessiert, dann lese ich solange positive Reviews, bis ich weiß was die immer wieder erwähnten Stärken sind und dann negative Reviews, bis ich weiß was die hauptsächlich kritisierten Schwächen sind.

Gott sei dank habe ich den Diskurs zu TLOU2 verfolgt und konnte dann bei Metacritic die Reviews durchlesen. Was dort kritisiert wird, stört mich mich selbst massiv in Spielen, also habe ich mir Gameplay Videos angeschaut und muss sagen für mich persönlich trifft die Kritik absolut zu. Verstehe aber auch, wenn einen das nicht stört, nur mich stört es eben gewaltig. Wieso soll ich davon nicht erfahren?

Und nur weil ein Titel ggf. Review Bombing erfährt, heißt das nicht, dass ich ihn nicht kaufe. Ich kann ja nachlesen, was denn nun der Grund für die negativen Bewertungen ist, solange es eben nicht nur ein Zähler ist, sondern wie bei Steam und Metacritic wirklich kurze Rezis da stehen. GTA V wurde mies bewertet wegen dem "Mod Support". Interessiert mich nicht, also kein Grund es nicht zu kaufen. Würde ich aber wie ein Kumpel total auf Mods stehen bei so Spielen, wollte ich das vorher wissen.

Death Stranding ist ein weiteres Beispiel, bei dem ich durch die negativen Reviews dazu gekommen bin Spoiler zu akzeptieren und mal in Gameplay Videos einzuschauen und das hat mich dann auch vor einem Fehlkauf bewahrt. Die Fachpresse lobte beide Titel in den grünen Klee, so wie sie auch den fürchterlichen "The Last Jedi" von Ruin Johnson, bei dem für mich auch jede negative Kritik völlig gerechtfertigt ist und der nicht einmal 2 von 10 Sterne verdient. Wenn ich da eine 1 Sterne Bewertung abgebe, meine ich die völlig ernst. Das ist kein Review Bombing, für mich war das absoluter Schund.

Moderation oder Behinderung von User Bewertungen klingt für mich nach Meinungsdiktatur und Zensur in Reinkultur.

TLOU2, SW: TLJ, Death Stranding, GTA V ... alles super erfolgreiche Titel, obwohl sie in bestimmten Punkten vielleicht polarisieren und dadurch keine 95+ User Wertungen einfahren können. Das Argument, dass man damit den Publishern schadet ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Was damit erreicht wurde ist, dass einige User vor einem Fehlkauf bewahrt wurden und das muss man als Publisher eben hinnehmen, wenn man kontroverse Konzepte in sein Produkt mit einbringt, sei es bezüglich Mods, Story, Politik, Kanon, Charakteren, etc.

Sollen jetzt bei Google-Maps auch negative Reviews für Restaurants und Geschäfte verboten werden? Was bringen dann die positiven Reviews noch, wenn eh alles 5 Sterne hat? Oder gilt das nur für Bewertungen, die von der vorgegeben Meinung der "Fachpresse" abweichen? Werden dann auch bei Titeln, die von der Presse nur 50% bekommen alle Bewertungen über 70% der User als irreführend gelöscht?
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casanoffi
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von casanoffi »

solidusbg hat geschrieben: 19.07.2020 14:37 Das es unschön aussieht so ein User Score - klar. Aber wirtschaftlicher Schaden und Erfolg musst dem ganzen etwas zu viel Reichweite bei.
Sehe ich auch so (auch wenn ich natürlich keine offiziellen Zahlen kenne).

Ich möchte mal behaupten, dass ein Userscore (im Falle von Review-Bombing) nur beide Seiten bestätigt. Die einen, die sich in Selbstzufriedenheit wälzen, weil sie es allen anderen mal so richtig gezeigt haben - und die anderen, die sagen können, dass sie es schon immer wussten, dass die nicht alle Tassen im Schrank haben.

Ich finde es noch nicht mal schlimm, wenn einige in der Anonymität des Internets ein Ventil gefunden haben, über das sie ihren Frust ablassen können. Es ist wichtig, sich mal so richtig auskotzen zu können.
Sollen alle ihre Meinung haben und gut so, dass sie diese auch sagen/schreiben dürfen.

Eine Grenze wird für mich halt in dem Moment überschritten, wo andere Menschen angegriffen werden.
Zuletzt geändert von casanoffi am 19.07.2020 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Metacritic führt erste Maßnahmen gegen "Review-Bombing" nach The Last of Us Part 2 ein

Beitrag von Usul »

JuJuManiac hat geschrieben: 19.07.2020 15:00Ich meine die Fachpresse ist der Meinung Batwoman Season 1 oder die neue Picard Serie sei besser als Orville Season 1... *Augen verdreh*
Da Picard besserist als Orville, habe ich spätestens da mal aufgehört, deine Ausführungen zu lesen.

Aber grundsätzlich: Metacritic hat keine Bewertungen verboten - was ich gutheißen würde -, sondern verzögert sie nur nach Release. Vielleicht sollten wir uns einfach mal darauf konzentrieren, statt ständig auf irgendein ominöses Verbieten zu verweisen und uns daran abzuarbeiten?