Ryan2k6 hat geschrieben: ↑30.06.2020 10:16
Kant ist tot! hat geschrieben: ↑30.06.2020 09:54
Übrigens schade, dass du meinen kompletten Teil bzgl. der Videospielpreise ausgeblendet hast, da ging es mir eigentlich vordergründig drum.
Also mindestens der Gang ins Kino ist teurer geworden. Wie sich das mit Blu Ray zum VHS verhält weiß ich nicht, habe noch nie eine BD gekauft.
Musik ist schwierig, weil sich da der ganze Markt gewandelt hat, zumindest für die Eigenheim Musik. Denn Konzertkarten dürften auch teurer geworden sein.
Und ja, bisher mussten Spiele nicht teurer werden, weil es genügt hat einfach immer mehr zu verkaufen, das wird aber nicht ewig so weitergehen, und dann heißt es entweder Spiele werden teurer oder kürzer bzw. nicht noch aufwändiger. Klar kann ich ein Stardew Valley auch 100h spielen, aber das ist was ganz anderes, als ein Spiel auf Produktionsniveau eines RDR über 100h mit Inhalten zu versorgen. Die ganzen Animationen, die Geschichten, die Interaktionen das kostet mit 50h deutlich weniger, wenn auch nicht nur die Hälfte.
Offenbar wird aber erwartet, (bzw. denken sie das erwartet wird,) dass Spiele eine bestimmte Größe besitzen. Ein Uncharted 4 mit 15h? Denkbar. Ein RDR2 mit 15h? Keine Chance. Und jetzt ist selbst TLoU2 schon bei 25,30 Stunden angekommen (was für nicht wenige auch 5 Stunden zu viel sind).
Will man dabei bleiben, werden Spiele zwangsläufig teurer oder es gibt bald in jedem Spiel MTAs.
Ja gut, was willst du auch mit Blue Ray? Du kannst ja alles streamen über Netflix, Spotify & Co. Die Bereiche sind auf jeden Fall nicht teurer geworden, sondern durch Streaming eben deutlich günstiger. Konzerte sind wieder ein anderes Thema, da gab es auf jeden Fall eine Preissteigerung.
Zu deiner Preisargumentation: Tut mir Leid, aber die ergibt einfach nicht so viel Sinn. Wenn die Publisher mit einem höheren Releasepreis mehr Geld verdienen würden, dann wäre der Preis jetzt schon höher. Höherer Preis ist nicht gleich höhere Einnahmen. Das Gegenteil kann sogar der Fall sein. Wäre TLOU2 für 90€ auf den Markt gekommen, dann hätten die sicherlich nicht 4 Millionen Einheiten in den ersten 3 Tagen verkauft. Der ganze Vergleich zu den 90er Jahren ist in meinen Augen auch überhaupt nicht zielführend. Das ist ein komplett anderer Markt als heute.
Aprospos Markt: Das ist eigentlich zu eindimensional betrachtet. Man könnte auch von verschieden Märkten bzw. Marktsegmenten sprechen. Die Leute, die ein SP Game a la TLOU kaufen, sind nicht 1:1 die, welche in Fortnite Geld für die Skins ausgeben. Da mag es auch gewissen Überschneidungen geben, aber es sind schon unterschiedliche Kundenkreise. Und solange dem so ist, werden auch unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Kundenkreise angeboten werden, weil man nicht einfach ohne Grund ein Segment brachliegen lässt. Und wenn der eine Publisher/Developer das Feld nicht mehr bestellt, dann tut es ein anderer. Daher ist die Annahme, es würde auf einmal nur noch Games mit MTAs geben, auch ziemlich irrig in meinen Augen.
Zur Spiellängendiskussion: Das ist so was von müßig. Ich kenne auch genug Leute, die sich ein Spiel, welches sich nicht potentiell endlos spielen lässt, gar nicht kaufen würden. Anderen wird es halt ab 15h aufwärts zu viel. Ich selbst spiele sowohl kürzere als auch längere Spiele gerne, Hauptsache es bockt. Das sind reine Geschmacksfragen.
Ganz allgemein verstehe ich die Intention hinter der Preisdebatte gar nicht. Wir reden hier von einer höchst gewinnträchtigen Branche, da braucht sich eigentlich keiner von uns Gedanken machen, wie die Publisher zu Kohle kommen, das machen die schon selbst. Da muss ich doch nicht als Konsument nach höheren Preisen rufen.