The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

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Stephan_su
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Stephan_su »

Nachdem ich dann gestern durch bin, bleibt bei mir irgendwie der Eindruck, Naughty Dog wollte hier zu viel. Grundsätzlich ist das ein tolles Spiel mit einer emotionalen Achterbahnfahrt, toller Grafik und Technik und durchaus ein Highlight der PS4 Ära.

Obwohl ich finde man hätte Joels Rolle ruhig noch ausbauen könnten, war der Beginn für mich richtig stark und kam in Ellis Zeit in Seattle auf seinen Zenit bei mir. Erkundet wurde jede Ecke, Dina wurde greifbarer, die Mischung zwischen ruhigen Phasen und Dialogen fand ich gut gelungen, einschließlich der kleinen Selbsterkundung im Stadtgebiet.

Als dann aber - und das zu dem Zeitpunkt - auf einmal nur noch die Geschichte von Abby begann, wars für mich ein Riss. Es war nicht spielerisch schlechter, Abby hat ihre Zeit der Entwicklung auch bekommen..nur, gepackt hats mich nicht mehr richtig. Abbys Motivation hat sich schon aus den ersten Rückblenden ergeben und die Actionparts fand ich ab da auch zu heftig. In Haven war es dann auch so weit das ich einfach nur noch durch das zerstörte Dorf zum Zielpunkt gerannt bin, zu dem Zeitpunkt hatte ich die Nase vom Kämpfen einfach satt.

Ein zweiter Punkt ist die Story. Klar, die ist so vorgeschrieben und Naughty Dog hat das mit einigen Wendungen wirklich sehr gut und vor allem unvorhersehbar hinbekommen. Aber auch hier fand ich es übertrieben, beispielsweise die Kämpfe der beiden zwischeneinander; Sequenzen hätten hier gereicht, das aus zwei Sichtwinkeln zu spielen musste ich jetzt nicht unbedingt. Weils mir im Endeffekt egal war ob jetzt die ihrer Linie treu bleibende Ellie oder die sich langsam wandelne Abby gewinnt; zweitere hatte in dem Spiel bei mir bis kurz vor Ende kaum Sympathien.


Nun ist das von den Dogs wohl auch genau so gewünscht gewesen; man mag das, oder halt nicht. Den Punkt mal ausgenommen, kann ich dem Spiel bis auf die meiner Meinung etwas zu viel Kämpfen nicht viel vorwerfen, denn das was es macht, macht es grundsätzlich gut. Und das es irgendwie zu viel wollte. Santa Barbera beispielsweise. Kurz umrissen, Rattler kaum dargestellt, ich meuchel mich einfach bis zum Ende durch. Da wäre mehr drin gewesen.


Ich habe den ersten Teil kurz vor Release im Remaster auch noch mal durchgespielt. Und auch wenn Teil 1 in eigentlich allen Belangen den kürzeren zieht, in meiner persönlichen Liste steht es vor dem zweiten Teil. Weil man sich hier auf das wesentliche und die wesentlichen Charaktere konzentriert. Die Kombination Joel/Elli hatte für mich einen Stand, den der zweite Teil in keinster Weise erreichen konnte; eben aber halt auch, weil man dort zu viele Leute in den Fokus rücken wollte.

Schlussendlich bietet mir Teil 1 halt auch ein Ziel, mit dem ich mich identifizieren kann. Die Reise von Joel und Ellie folgte dem Ziel die Menschheit zu retten, die bereits eh verrohet ist. Teil 2 hat dieses Ziel nicht mehr, hier geht es hauptsächlich um den Rachefeldzug zweier Protagonistinnen samt Nebenkriegsplätzen. Naughty Dog zeigt da, das Gewalt und Hass nur erneute Gewalt und Hass produzieren und niemand davon etwas hat, außer Verlust. Für mich war aber nicht viel, mit dem ich sympathisieren konnte.
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TheoFleury
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von TheoFleury »

Video bis zum Ende geschaut ;) Hat mir geholfen meine Gedanken bzgl. TLOU2 in geordnetere Bahnen zu lenken.

Habe es größtenteils ähnlich empfunden wie Alice auf emotionaler Ebene (Besonders was das Ende angeht und die Nachvollziehbarkeit der Charaktere) , zugleich tat es gut sich die anderen Blickwinkel / Meinungen anzuhören, das balanciert alles etwas aus und fügt frische Facetten hinzu die einem vorher gar nicht so bewusst waren.
CJHunter
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von CJHunter »

Der Chris hat geschrieben: 27.06.2020 09:49 Aber als bekennender ND-Verächter...
Ist das für dich wirklich so weltfremd wie ND seine Spiele aufzieht das du förmlich eine gewisse Art von "Hass" verspürst?...Klingt schon irgendwie kurios das so auszudrücken. Ich weiß jetzt nicht welche SPiele du da wirklich gezockt hast, aber ein TLoU 2 bietet gameplaytechnisch enorm viel, ist taktisch und je nach Schwierigkeitsgrad richtig herausfordernd, gerade auch durch die neuen Spielmechaniken...Das Spiel ist und bleibt natürlich story driven, aber wie man sowas "verachten" kann geht mir immer noch nicht in die Birne^^
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4P|Benjamin
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von 4P|Benjamin »

Der Chris hat geschrieben: 27.06.2020 09:49 Ich denke auch, dass das hier die Kernfrage ist. Ich glaub die Story steht und fällt damit wie - mehr oder weniger leicht - der Spieler emotional auf Dinge anspricht.
Das auf jeden Fall - und aber auch, welche... ich sag mal: Art von Emotionen man sucht. Mir ist es z.B. wie vielen Anderen wichtig emotional gefordert, also nicht nur "besänftigt" zu werden, sondern im Idealfall genau das Gegenteil davon. Fiktive Geschichten sind ja geradezu prädestiniert dazu solche Grenzen auszuloten und zu überschreiten.

Aber zurück zu deinem eigentlichen Punkt. ;)
Es wird einem teilweise schon mit der Brechstange beigebracht wen man jetzt zu mögen hat
Dazu fehlte uns im Talk dann leider die Zeit, aber ich finde gar nicht, dass einem das Spiel genau DAS und noch dazu mit der Brechstange versucht beizubringen. Mir wurden Ellie und Abby jedenfalls nicht mehr oder weniger sympathisch im Laufe der Zeit - ich fand es einfach nur interessant zu sehen, wer sie sind, wie ihr Alltag in dieser Welt aussieht bzw. was alles in ihnen steckt. Klar: Genau das wollte das Spiel zeigen und man konnte das auch entsprechend ausmachen. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass es damit auch Sympathieschwerpunkte setzen will. Und ich denke auch nicht, dass man das in einem so stark von der Erzählung getriebenen Spiel hätte wesentlich anders machen können.
Zuletzt geändert von 4P|Benjamin am 27.06.2020 11:39, insgesamt 6-mal geändert.
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Leon-x
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Leon-x »

Schöner Talk der gewissen Szenen aus unterschiedlicher Betrachtung und Empfinden zeigt. Danke dafür.

Vielen Punkten kann ich manchen Beteiligten zustimmen. Mich hat es jetzt auch weniger schockiert als gedacht was manche Darstellung angeht. Nur der Punkt dass man halt als Spieler zum Mittäter gemacht wird indem man stumpf Quadrat drückt. Da fehlt hat komplett die Entscheidungsfreiheit und man kann auch nicht wirklich wegsehen weil man aktiv mitmachen muss damit es weitergeht. Da war ich auch schon kurz davor gern den Controller weg zu legen.
Auch die Abby Story hätte man gut 2-3 Stunden kürzen können. Ich habe auch früh gemerkt dass ND den Charakter jetzt in ein recht positives Licht mit all seinen menschliche Macken (Höhenangst) rücken will. Hat auch teilweise funktioniert dass ich zum Schluss sogar Elli etwas mehr verachtet habe weil sie einfach den Absprung nicht 3-4 Spielstunden früher schafft. Interessant und eigenwillig war die Erzählung schon die Charakterentwicklung beider Protagonistinen zu switchen.

Letzten Endes hätte es für mich auch bei der Farmszene dann gereicht. Musste für mich nicht noch mal Elli und auch Tommy (den ich noch weniger mit seiner erneuten Verbissenheit verstand) demontieren in der Entwicklung. Charaktere die schon mindestens 2 Mal hart auf den Boden lagen dann wieder in die Spirale zu zwängen. Elli die sich erst für die Menschheit wirklich bewusst opfern will nur um paar Jahre später halb USA zu killen beißt sich etwas für mich.

Trotzdem hatte das Game recht starke Zwischensequenzen voller Spannung aber auch sehr schöne ruhige Momente die fast schon die Stärke des Spiel darstellen.

Achterbahnfahrt die mal bisschen was anderes ist als der übliche Aufbau mit Happy End.
mekk
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von mekk »

Zum Ende:

"Ich weiß nicht ob ich dir das je verzeihen kann. Aber ich würd's gern versuchen."

Diese Sätze gelten auch gegenüber Abby.

Es ist ja nicht nur irgendeine Vision. Ellie erinnert sich genau an das Gespräch mit Joel als sie versucht Abby zu ertränken und gibt daraufhin nach.

Aus diesem Grund finde ich die Stelle so großartig, weil der Beweggrund ihres Handelns erst im Epilog aufgelöst wird.

Weiterhin eine schöne Diskussion von euch. Leider gibt es nicht viele Spiele über deren Inhalt man so ausführlich diskutieren kann.
Zuletzt geändert von mekk am 27.06.2020 11:35, insgesamt 6-mal geändert.
DJ_Leska
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von DJ_Leska »

Der Chris hat geschrieben: 27.06.2020 09:49 Ich glaub die Story steht und fällt damit wie - mehr oder weniger leicht - der Spieler emotional auf Dinge anspricht. Die Story ist für mich reine Emotion und die steht und fällt mit der Persönlichkeitsstruktur des Rezipienten.
Sehe ich absolut genau so!
Es liegt in der Natur der Sache, dass wenn man mit Charakteren hantiert, die eben nicht in die Kategorie "Everyone´s Darling" fallen, man eben "aneckt"!
Aber: der Markt ist überfüllt mit austauschbaren aalglatt-generierten 08/15 Charakteren des Typus "Schwiegermamas Liebling" (die mich persönlich nur noch anöden bis hin zu gar anwiedern) - die eben möglichst jedem gefallen sollen (um auch MAXIMALEN Profit zu generieren) - und ich bin sehr froh - auch wenn es mir mal nicht zusagt - wenn im Gamingbereich oder eben der Filmindustrie Mut bewiesen wird zu einem Charakter, der eben "Ecken und Kanten" zeigt und oder moralisch übel aufstoßen kann.
Tolles Beispiel hierfür zuletzt aus der Filmindustrie: "Joker"!
Für mich ein absolutes Meisterwerk, welches hingegen von nicht wenigen Menschen als "bloßes gewaltverherrlichendes "Machwerk" angesehen wird, welches dem Rezipienten aufoktroyiert eine Sympathie für Rache zu entwickeln" (hierzu ist mir aufgefallen, dass Alice bezüglich Abby genauso argumentiert - interessant wäre nun, ob sie "Joker" (falls sie ihn gesehen hat) genauso negativ empfunden hat) - und diese Sicht hängt eben von der Persönlichkeitsstruktur ab, was das Ganze allerdings Interessant statt generisch macht!
huenni1987
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von huenni1987 »

Das gerade so viele bei der Nora Szene eine überschrittene Grenze bzgl Gewalt sehen finde ich interessant. Mal abseits davon, dass es vorher klar war das Part 2 übel wird, was Gewalt angeht, haben wir die eigentliche Folter an Nora ja nicht mal gesehen geschweige denn selbst ausgeführt.

Ellie schlägt dreimal auf Nora ein, dabei sehen wir ihr Gesicht. Bei der Szene hat sich übrigens das grandiose Motion Cap richtig gezeigt. Wie der Gesichtsausdruck von Ellie sich geändert hat. Absolut irre.

Im Theater ist sie ja dann völlig fertig und sagt. "Ich hab sie zum reden gebracht". Aber das haben wir gar nicht gesehen. Wir haben Nora halt das Rohr übergezogen aber geredet hat sie nicht in der Szene. Daher ist es an der Stelle ja jetzt jedem selbst überlassen wie es weiterging. Hat Nora nach dem dritten Schlag geredet und Ellie hat sie erlöst davor als Infizierte zu enden oder hat Ellie noch viel schlimmeres mit ihr gemacht. Eine Entscheidung hier einzubauen hätte dabei erfordert auch Konsequenzen einzubauen (bsp. Ellie foltert sie nicht sondern erlöst sie schnell, Konsequenz: Ellie weiß nicht wo Abby ist. Also wie gehts weiter) und das macht ND eben nicht. Ist halt ne lineare Story.

Davor sticht man einer Soldatin das Messer in den Hals. Gegner die am Boden liegen und noch leise röcheln oder laut Schreien vor Schmerz. Das empfinde ich alle als deutlich krasser und intensiver als die Szene mit Nora und bei den Random Gegnern führen wir ja auch die Kills selbst aus.

Ansonsten hat für viele Teil 2 wohl das Problem, dass es am Ende keine Wohlfühlstory ist. Denn das war Teil 1 wenn man mal ehrlich ist. Die Szene am Anfang mit Sarah war heftig und hat uns Joel näher gebracht und den Weg geebnet für Ellie, alles was danach passiert, war zwar auch schon hart, aber hatte für die Hauptstory am Ende keine Bewandtnis. Tess, Sam und sein Bruder, die Kanibalen, selbst Tommy waren nur unwichtige Nebendarsteller die uns ein paar hässliche und schöne Szenen mitgegeben haben, am Ende standen aber immer Joel und Ellie. Und das meine ich mit Wohlfühlstory. Egal wie schlimm alles ist, wir haben immer noch unsere Helden. Erst ganz am Schluss bröckelt das, und zack Spiel vorbei. Teil 2 macht das anders und nimmt uns diesen Wohlfühlbereich. Weil uns auf einmal gesagt wird, dass unsere Helden doch irgendwie gar keine sind. Und es zeigt uns auf, dass selbst in gegnerischen Gruppen die wir doch eigentlich hassen, auch nur Menschen sind die das Chaos überleben wollen.

Ich finde nach wie vor, das haben sie grandios hinbekommen.

Hätte der Part mit Abby so lang sein müssen? Vielleicht nicht, aber ich hatte eh das Gefühl, dass es dabei auch darum ging den Schwierigkeitsgrad nochmal ordentlich anzuziehen und ein paar krasse Kämpfe zu bringen. Mein Gott was habe ich teilweise geschwitzt. :D

Und bezgl. der Farm, ja hätte man machen können, dann wäre vielleicht wenigstens am Ende der oben genannte Wohlfühlbereich wieder ein Stück weit da gewesen, aber das will ND eben an der Stelle gar nicht. Gefällt natürlich nicht jedem.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von mekk »

huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:04 Und bezgl. der Farm, ja hätte man machen können, dann wäre vielleicht wenigstens am Ende der oben genannte Wohlfühlbereich wieder ein Stück weit da gewesen, aber das will ND eben an der Stelle gar nicht. Gefällt natürlich nicht jedem.
Richtig, ND hat hier lieber den Spieler getäuscht und ihn nochmal morden lassen. Ich fand es an der Stelle ziemlich gemein von ND, weil ich tatsächlich geglaubt hatte, dass die Reise an der Stelle zu Ende geht. :D


An Jörg hätte ich noch eine allgemeine Frage. Da du ja auch Death Stranding getestet und mit 95% bewertet hast, was glaubst du, über welches Spiel man in ein Paar Jahren mehr reden wird? Death Stranding oder The Last of Us Part II? Welches der beiden Spiele ist für dich das mutigere Spiel? :)
Zuletzt geändert von mekk am 27.06.2020 12:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von huenni1987 »

mekk hat geschrieben: 27.06.2020 12:14
huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:04 Und bezgl. der Farm, ja hätte man machen können, dann wäre vielleicht wenigstens am Ende der oben genannte Wohlfühlbereich wieder ein Stück weit da gewesen, aber das will ND eben an der Stelle gar nicht. Gefällt natürlich nicht jedem.
Richtig, ND hat hier lieber den Spieler getäuscht und ihn nochmal morden lassen. Ich fand es an der Stelle ziemlich gemein von ND, weil ich tatsächlich geglaubt hatte, dass die Reise an der Stelle zu Ende geht. :D
Ja wie gesagt, da kann man wirklich drüber streiten ob das noch nötig war. Das wäre eine gute Stelle für ein besagtes annäherndes Happy End gewesen. Aber Happy Ends sind gerade nicht in Mode. :D
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Sun7dance
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von Sun7dance »

DJ_Leska hat geschrieben: 27.06.2020 11:25

[...]
Aber: der Markt ist überfüllt mit austauschbaren aalglatt-generierten 08/15 Charakteren des Typus "Schwiegermamas Liebling" (die mich persönlich nur noch anöden bis hin zu gar anwiedern) - die eben möglichst jedem gefallen sollen (um auch MAXIMALEN Profit zu generieren)[...]
Genau das ist es eben nicht!
Jedenfalls bei mir nicht! Ich mag Joel eben genau aus dem Grund, weil er nicht "der Schwiegersohn" war. Seine letzte Aktion im ersten Teil spaltet doch eh schon die Gemüter, von daher kann von aalglatt hier keine Rede sein.
Ich finde die Story von Part ll zwar massiv inszeniert, aber einfach schlecht geschrieben. Daher lässt sie mich einfach kalt.

Man kann durchaus anderer Meinung sein. Aber ich wehre mich dagegen, dass wenn man die Story nicht mag, automatisch auf aalglatte Typen steht.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von mekk »

huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:20
mekk hat geschrieben: 27.06.2020 12:14
huenni1987 hat geschrieben: 27.06.2020 12:04 Und bezgl. der Farm, ja hätte man machen können, dann wäre vielleicht wenigstens am Ende der oben genannte Wohlfühlbereich wieder ein Stück weit da gewesen, aber das will ND eben an der Stelle gar nicht. Gefällt natürlich nicht jedem.
Richtig, ND hat hier lieber den Spieler getäuscht und ihn nochmal morden lassen. Ich fand es an der Stelle ziemlich gemein von ND, weil ich tatsächlich geglaubt hatte, dass die Reise an der Stelle zu Ende geht. :D
Ja wie gesagt, da kann man wirklich drüber streiten ob das noch nötig war. Das wäre eine gute Stelle für ein besagtes annäherndes Happy End gewesen. Aber Happy Ends sind gerade nicht in Mode. :D
Das sicherlich. Es wurde aber zum Glück nachvollziehbar dargestellt, weshalb Ellie nochmal loszieht. :D

Ein wenig Schade fand ich nur, dass es zu wenig Hintergrundwissen über die Rattler gab. Wieso sind sie bspw. sadistisch veranlagt und foltern Menschen bzw. halten Infizierte in Ketten? Aus diesem Grund fand ich auch das gewählte Setting für den letzten Kampf ein wenig merkwürdig.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Progame hat geschrieben: 27.06.2020 09:28
Rooster hat geschrieben: 27.06.2020 08:50
Progame hat geschrieben: 27.06.2020 07:38 Emotionale Vergewaltigung. Nicht Perspektivwechsel. Ersteres beschreibt das Spiel weit besser. Hab gestern abgebrochen. Wie ich mir den Müll, vor allem 2. Hälfte, nur so lange geben wollte...
Auf was genau beziehst du dich? Was war ausschlaggebend, dass du abgebrochen hast?
Ich finde, Alice beschreibt das in dem Video sehr gut. Möchte aber noch was aus meiner eigenen Erfahrung anführen. Ein Punkt ist, dass ich mich überhaupt nicht mit den Charakteren identifizieren kann, was für mich in einem Videospiel sehr wichtig ist. Das sind so beiläufige Punkte, wie z.B. die Höhenangst von Abby. Die kann da kaum über so nen Steg laufen, schwitzt und keucht da rum - ich selbst habe überhaupt keine Höhenangst, aber in diesem Spiel *muss* ich das haben. Anderes Beispiel: Ellie schlägt Nora brutal mit ner Rohrstange halb tot. Was kann ich als Spieler machen? 3 mal Quadrat drücken. Keine Alternative. Sowas würde ich niemals tun und hab mir auch da schon überlegt, abzubrechen. Das bin nicht ich. Weiterhin ständig diese Storyteile, die einem iwas reindrücken wollen. Z.B. das Kid mit dem kahlrasierten Kopf. Warum ist das so? Interessiert mich nen Scheiß.

Schön und gut, zuletzt diese elendig lange Nebenquest, wo man die Medis mit Abby holen soll. Dauernd dunkel, Monster, alles viel zu lang gezogen ohne Pause (das wurde in der 1. Hälfte des Spiels viel besser gemacht). Ich schlachte also ab ohne Ende und irgendwann wurde mit einfach schlecht. Ich musste wirklich fast kotzen (bei dem Boss dann). Da war dann klar: was machst du hier eigentlich? Kein Bock mehr drauf. Nicht auf das Setting, nicht auf die Charaktere, nicht auf das Spiel.
Ich bin etwas verwirrt. Dir ist schon bewusst, dass du nicht die Hauptperson bist oder? Das Spiel zwingt einen Ellie und Abbys Entscheidung zu spielen, nicht deine eigenen. Für sowas gibt es Spiele à la Skyrim und co., in denen du dann deine eigene Entscheidungen treffen kannst. ND Spiele geben dir nie eine Wahl.

Und zu Lev. Das Spiel "drückt" ihn dir genauso rein, wie einem im ersten Teil Ellie aufgezwungen wurde. Aber gut, du hast natürlich ein gutes Recht zu mögen bzw. nicht zu mögen, was das Spiel versucht zu machen.
Ich stimme dir zumindest beim Pacing mit Abby zu. Das "abschlachten" an sich hat mich nicht gestört, aber es wurde teilweise schon etwas anstrengend von Encounter zu Encounter zu gehen ohne Pausen zwischendurch.

Sonst teile ich eindeutig die Meinung von Eike und Jörg. Bei mir hat es funktioniert.
Und die Kritik des aufzwingen von Charakteren kann ich einfach null nachvollziehen, da dies fast alle Spiele tun. Ob Red Dead Redemption, Uncharted, GTA, Witcher, God of War und wie die Spiele mit klar definierten Charakteren mit festgelegten Entscheidungen sonst alle heißen.
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von DONFRANCIS93 »

seniorgamer hat geschrieben: 27.06.2020 09:40 Ich stimme da Eike zu, das Ende wäre im Theater oder auf der Farm, besser aufgehoben gewesen. Zumal ich diesen ganzen Plot um Santa Barbara nicht kapiert habe. Was waren das für Typen? Waren das Fireflys oder einfach nur Kalifornier welche sich einen Spaß aus der Apokalypse machen? Das wirkte alles sehr aufgesetzt, zu einem um natürlich Gegner zu haben um weiteres Gameplay zu erzeugen und natürlich Abby für den Spieler in eine emotionale Situation zu drängen. Alles im allen wollte man wohl auch kar machen, alles was ihr in Seattle erlebt habt war Kindergeburtstag zu dem was hier abgeht.
Diese Gruppe in Santa Barbara war einfach eine eigene Fraktion. Jeder Staat hat eigene Gruppierungen. Es wurden zum Beispiel die Ravens in New Mexiko erwähnt.
Aufgesetzt fand ich es nicht, aber man hätte die letzte Gameplaysequenz auch kürzen können.
Ich denke man wollte Abby dadurch auch einfach nochmal abschwächen, da diese bis zu dem Zeitpunkt zumindest physisch doch wenig einstecken musste und auch in einem Zweikampf mit Ellie in einer normalen Situation deutlich überlegen wäre. Vor allem hätte glaube ich die Einsicht von Ellie im letzten Kampf (und der ganze Kampf selbst) weniger gut funktioniert, wenn Abby nicht komplett runtergebrochen worden wäre. Ich wollte zumindest am Ende nicht mehr, dass Ellie Abby mit dem Messer aufschlitzt, da ich einfach Mitleid mit ihr hatte.
Das Farm Ende wäre mMn eine absolute Katastrophe gewesen. Das hätte wirklich gar nicht zur Geschichte, den Charakterarks und dieser Welt gepasst. Vor allem die letzte Szene mit Joel lässt ja wirklich alle "Motivationsräder" ineinander greifen. Ich hätte diese Sequenz aber wohl komplett während des erwürgens von Abby gezeigt, statt der kurzen Einblende von Joel aus der Szene.
Aber gut, kein Spiel ist perfekt und alles ist Geschmackssache
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Re: The Last of Us Part 2: Talk (Spoiler): 4 Redakteure, 4 Vier Perspektiven

Beitrag von huenni1987 »

Sun7dance hat geschrieben: 27.06.2020 12:22
DJ_Leska hat geschrieben: 27.06.2020 11:25

[...]
Aber: der Markt ist überfüllt mit austauschbaren aalglatt-generierten 08/15 Charakteren des Typus "Schwiegermamas Liebling" (die mich persönlich nur noch anöden bis hin zu gar anwiedern) - die eben möglichst jedem gefallen sollen (um auch MAXIMALEN Profit zu generieren)[...]
Genau das ist es eben nicht!
Jedenfalls bei mir nicht! Ich mag Joel eben genau aus dem Grund, weil er nicht "der Schwiegersohn" war. Seine letzte Aktion im ersten Teil spaltet doch eh schon die Gemüter, von daher kann von aalglatt hier keine Rede sein.
Ich finde die Story von Part ll zwar massiv inszeniert, aber einfach schlecht geschrieben. Daher lässt sie mich einfach kalt.

Man kann durchaus anderer Meinung sein. Aber ich wehre mich dagegen, dass wenn man die Story nicht mag, automatisch auf aalglatte Typen steht.
Ich finde schon, dass uns Joel in Teil 1 als typischer Held verkauft wird. Nicht Aalglatt, das nicht. Klar wird am Anfang gezeigt das er ein "Verbrecher" ist. Es wird erwähnt das er schlimmes getan hat. Am Ende ist er aber der gute Held. Und je mehr er sich Ellie ggü. öffnete wurde das verstärkt. Deswegen hat ja auch das Ende damals tatsächlich schon zu recht vielen Diskussionen geführt. Nur da war der Hype um das Game noch weit kleiner. Aber auch damals gabs schon zwei Lager, die die Joels Entscheidung verteidigten am Ende, und die denen das zu weit ging. Das Spiel hat eigentlich erst zum Schluss das klassische gut gegen böse aufgeweicht, und Joel stand auf einmal nicht mehr klar auf der guten Seite. Und auch da gibt es tausende Meinungen. Es gibt Leute die absolut richtig finden was er am Ende gemacht hat, egal ob das die Entwicklung eines Heilmittels nun verhindert. Andere kommen dann mit dem Argument, ein Leben nehmen um viele zu retten.
Zuletzt geändert von huenni1987 am 27.06.2020 12:57, insgesamt 1-mal geändert.