
Es sind nur sehr wenige Fetch-Quests a la WoW in diesem Spiel zu finden. Und wenn sie vorkommen, ist der Sammel-Charakter stets recht gut hinter der Story zur Quest versteckt, es wird hier viel variert. Die meisten Quests sind recht stark in die Story eingebunden (entweder lokale Questreihen, Fraktions- oder die Main-Questreihe). Das heisst, die meisten Quests sind weniger Beschäftigungstherapie mit einer fadenscheinigen Story dahinter, sondern entsprechen eher den großen Questreihen von WoW, wo man von Lokalität zu Lokalität zieht und dabei immer heftigeren Widerstand zu überwinden hat, bis zum Schluss der jeweiligen Questreihe Boss X gelegt ist. Das heisst jetzt nicht, dass diese Quests qualitativ mit dem zu vergleichen sind, was wir z.B. TW3, vor allem den TW3-Addons kennen (nicht einmal ansatzweise), aber der Vorwurf, das seien WoW-Fetchquests, der stimmt einfach nicht.
Ich spiele es gerade und kann diesen Vorwurf nicht einmal ansatzweise nachvollziehen. Vor allem, da er nicht mit Beispielen garniert ist, sondern einfach so in den Raum gestellt wurde.Klar, wenn man es auf das Gameplay herunterbricht, ist es eine recht typische und auch in der Tat eher öde Semi-Open World mit viel zu großen Gebieten aber das ganze Drumherum ist ganz spannend, finde ich, die Welt und die Lore an sich ist gut und wird häufig als eine der Stärken des Spiels bezeichnet.sterile, leblose Welt
Das Problem der Main-Story ist, dass sie im Kleinklein all der vielen Neben- und Fraktionsquest vollkommen untergeht. Da entsteht schnell der Eindruck, dass sie seicht und uninteressant sei. Nimmt man sich aber die Zeit und Muße und verfolgt die Main-Quest und die thematisch damit stark zusammenhängende Fraktionsquestreihe des Hauses der Balladen ... das ist schon episch, was hier zusammengesponnen wurde. Nur, wie gesagt, sie geht halt vor lauter "Wir müssen den Spieler mit Content zuschütten" total unter.Die Story ist in der Tat nicht der Bringer aber das gilt für SEHR viele Videospiele, deswegen punkten Videospiele in der Regel eher mit der Präsentation als mit der Story an sich, die Präsentation finde ich übirgens in der Tat eher durchschnittlich in KoA aber da ich kein Story-Spieler bin, sondern rein auf das Gameplay fokussiert, interessiert mich eine eher seichte und schwächliche Story nicht.- 08/15-Story samt völlig uninteressanter Charaktere
Es gibt in KOA keinen besonders herausragenden Charakter, aber in der Summe sind vor allem die Fae und ihre dahinschwindende Kultur voller durchgeknallter Cosplayer auf jeden Fall eine Bereicherung für das Spiel. Man stelle sich vor, wir müssen alle den alten Sagen der Germanen und Kelten folgen, in bestimmte Rollen schlüpfen und jahrtausendelang die immer gleichen Geschichten nachspielen, obwohl wir der Sache langst so müde geworden sind, aber nicht aufhören können ... kein Wunder, dass die alle leicht meschugge sindBezüglich der Charaktere kann man sehr geteilter Meinung sein, ich fand sie oft ganz nett und witzig aber nicht bahnbrechend, oft habe ich gelesen, dass gerade die Charaktere das Spiel ausmachen und wieder andere meinen, dass die Charakter eher schwach sind.

Jain. Sagecrafting ist auch dauerhaft ne feine Sache, wenn man nicht alle Naslang Tränke einwerfen will und sich einfach passende Edelsteine mit Mana- und Health-Regeneration, bzw. -Steal schnitzt und in die Ausrüstung einfügt.Nein, nutzlos ist es definitiv nicht, irgendwann irrelevant aber nicht nutzlos, Crafting ist bis zu einem gewissen Punkt sogar ziemlich stark und nützlich, ich habe bis Stufe 40 das beste Gear ausschließlich über das Crafting bekommen.
Das Kampfsystem hat auch nix mit dem Anspruch irgendeines auf Tabletop-Systemen basierten Würfelsystems zu tun. Das ist Arcade wie in einem Action-Schnetzler. Wirft man jetzt Action-Schnetzlern vor, sie seien schlecht, weil ihr Kampfsystem nur aus Kloppen und Klicken besteht?Was es in meinen Augen aber sehr gut inszeniert, dieses Kloppen und Klicken macht mir viel Spaß.
Genau dies.Das haben RPGs mit einem Action-Kampfsystem so an sich, seien es Spiele wie The Witcher, Monster Hunter, die Souls-Spiele oder eben Amalur.Man rollt also nur durch die Kämpfe?
Das ist ein Geheimtipp für Leute, die Action-RPGs mögen. Die Präsentation ist geleckt, die Produktionswerte sind hoch, das Teil läuft rund und relativ bugfrei, damit kann man definitiv etliche Stunden Spaß haben ... wenn man auf solche Spiele steht. Wer nicht auf solche Spiele steht, für den ist das natürlich kein Geheimtipp. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was diese Frage für einen Sinn ergeben soll?
Nein, KOA ist kein Meisterwerk. An zu vielen Stellen merkt man dem Spiel an, wie hier mit der heißen Nadel ein SP-RPG-Prototyp mit Assets und Mechanismen des MMO-Projektes zusammengestrickt und auf den Markt geworfen wurde, um noch irgendwie Geld machen zu können, bevor alles zusammenkracht. Aber KOA ist ein gutes Beispiel für die Art Spiel, wo die Gesamtheit aller Features mehr ist als ihre bloße Summe. Man könnte hier seitenweise diverse Mechanismen, Gamedesign-Entscheidungen und das Balancing auseinandernehmen, denn nur ein Blinder mit Krückstock sieht nicht die Probleme, die dieses Spiel hat.
Aaaaaber ... all diese Probleme sind nicht mehr so wichtig, wenn man sich auf Spiel und Welt einlässt und das alles einen ganz eigenen Charme entwickelt. Ja, KOA ist fehlerhaft, aber es hat was!