The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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Doc Angelo
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Doc Angelo »

Infiniteo hat geschrieben: 05.05.2020 12:47
Vollzitat
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VaniKa hat geschrieben: 05.05.2020 11:50 Ich mag diesen Politikbegriff zwar nicht, weil er missbraucht wird, wie ich auch zuvor schon geschrieben habe, aber er beschreibt in dem Verständnis, wie Jörg es z.B. beschrieben hat, was ich eigentlich meine, wenn ich versuche, Zusammenhänge deutlich zu machen, was z.B. ein Aristoteles mit Gamergate zu tun hat. Zeitgeist wurde es auch genannt, doch Zeitgeist wird eher harmlos verstanden. Er steht für einen unbewussten und unreflektierten Umgang mit dem Status quo. Viele bleiben im Diskurs bei der Beschreibung des Ist-Zustandes stehen, wie z.B. "es spielen nun mal mehr Männer". Was ich aber viel wichtiger finde, sind die Gründe dafür. Warum ist das heute so und warum ist das so geworden? Wo liegt der Ursprung und was sagt das über unsere Gesellschaft und uns selbst, wenn wir unseren eigenen Umgang damit betrachten?

Wenn also Männer noch immer eine Mehrheit im Core-Gaming darstellen, ist die Frage, warum das so ist. Erste naheliegende Antwort: Weil mehr Männer spielen wollen als Frauen. Aber warum? Dann kommen wir zu den Anreizen und Hemmnissen. Ich denke, wenn man zurückschaut in die eigene Kindheit, in der man mit Videospielen vertraut gemacht wurde, wird man feststellen, dass das eher ein "Jungsding" war. Als Mädchen war man da eher ein Sonderfall. "Leider" sind wir hier unter Spielern, wodurch sich die Frage in den Raum weitestgehend erübrigt, wie sich Videospiele für die Mehrheit der Frauen angefühlt haben, die nie mit dem Spielen angefangen haben. Hauptgrund wird gewesen sein, dass es einfach kein Thema war, das an einen herangetragen wurde und das sich als attraktiv dargestellt hat. Das Bild "unreifer Jungen, die nie erwachsen werden" und die Brandmarkung von Spielen als "unnütze Zeitverschwendung" hat sicher viele "vernünftige" Frauen abgeschreckt. Puppen galten als nützliches Spielzeug, weil sie auf den späteren prädestinierten Job als Mutter vorbereitet haben. Bis heute hat sich diese Vorstellung gehalten, dass Männer "Spielkinder" seien, wenn sie noch als Erwachsene mit ferngesteuerten Autos spielen oder ihre elektrische Eisenbahn pflegen. Frauen gelten ab einem bestimmten Alter als reifer.

Aber ist das wirklich so? Oder ist das nur die Art und Weise, wie Jungen und Mädchen erzogen werden? Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie leicht man vom "Loser" zum "Überflieger" werden kann, wenn sich die eigenen Ansprüche und die der Gesellschaft verändern (bei mir war ein Schulwechsel dafür verantwortlich). Wenn von Frauen verlangt wird, reifer zu sein, dann werden sie das auch. Wenn Männern zugestanden wird, "Spielkind" bleiben zu dürfen, dann bleiben sie das auch häufig. Die Frauen lächeln dann über ihre "albernen" Partner, aber eigentlich könnte es auch anders herum sein. Nichts davon ist irgendwie "natürlich" oder "biologisch" determiniert.

So entstehen die starren Kategorien, die durch Anreize auf der einen Seite und Hemmnisse auf der anderen Seite gesteuert werden. Nicht von irgendwelchen Strippenziehern, sondern von allen, unbewusst durch die eigene Prägung (aka Sozialisation). Wenn eine Mutter dem Sohn verbieten möchte, mit Puppen in die Schule zu gehen, dann nicht, weil sie denkt: "Ich möchte die Geschlechterrollen bewahren." Sondern weil sie fürchtet, dass ihr Sohn deswegen gemobbt wird. Letztlich trägt sie so aber dennoch zum Fortbestand des Problems bei. Auch das ist "Patriarchat".

Wie oft musste sich ein Junge oder Mann anhören, er wäre wegen irgendetwas ein "Weichei"? Wie oft hat er sich Sorgen gemacht, so gesehen oder bezeichnet werden zu können von seinen Freunden und dem entgegen zu wirken versucht? Aber hat er sich dabei jemals gefragt, warum es überhaupt schlimm für ihn als Jungen war und ist, ein "Weichei" zu sein? Hat er jemals darüber nachgedacht, warum es für einen Jungen eine Beleidigung ist, "schwul" oder "Mädchen" genannt zu werden? Hat er sich jemals gefragt, warum er als Junge oder Mann einem bestimmten Bild von "Männlichkeit" entsprechen muss, das die Abwertung schwuler Männer oder Frauen beinhaltet?

Das, was ich im letzten Absatz beschrieben habe, ist "toxische Männlichkeit", als Teil gesellschaftlicher Normen, die sich schädlich auf das menschliche Miteinander auswirken. Jedem Mann bieten sich da drei Möglichkeiten im Umgang: Klappe halten, mitmachen oder dagegen halten. Es gibt gute Gründe, nicht Letzteres zu tun, denn die sozialen Sanktionen innerhalb der Peer-Group können enorm sein. Also passen sich die meisten an und übernehmen die ungeschriebenen Gesetze in ihr Weltbild. Was normal ist, erscheint richtig.

Das Problem am Patriarchat ist, dass es ausschließlich über diese Art von Mechanismen funktioniert. Es gibt keinen "Patriarchen", den man bloß stürzen müsste. Ohne einen bewussten Wechsel in die Vogelperspektive über Zeit und Raum nimmt man nicht wahr, was da eigentlich vor sich geht. Jeder einzelne geht für sich nur seinen Weg und trifft dabei auf bestimmte Dinge, die einen persönlich stören oder einem nützen. Aber ohne größeres Bild bleibt das diffus. Man nimmt eigene Privilegien nicht wahr, weil diese als normal und selbstverständlich wahrgenommen werden. Man denkt nicht darüber nach, wie es anderen damit geht. Jeder hätte sein Päckchen zu tragen und jeder wäre seines Glückes Schmied, heißt es da oft.

Auf dieser Mikroebene ist kein Patriarchat wahrnehmbar. Da ist ein Spielestudio, das sich sexistisch verhält, bloß ein Einzelfall, und Sexismus auch bloß etwas, das von einzelnen Männern ausgeht. Ich merke jedes Mal, wie sich auf diese Ebene zurückgezogen wird, um Zusammenhänge zu leugnen. Das muss nicht mal unbedingt mit böser Absicht passieren, aber die beschriebene Vogelperspektive muss man eben erst mal einnehmen und das haben die wenigsten. Da klafft das größte Verständnisproblem, wenn Feministinnen und Feministen mit Leuten sprechen, die sich nie damit befasst haben, sondern rein aus ihrer persönlichen Erfahrung und ihrer subjektiven Deutung sprechen.

Und daher bedarf es auch leider jedes Mal eines Vorworts in dieser Art, um sich einem konkreten Thema wie LGBTQ-Darstellung in Videospielen zu nähern. Ich hoffe, dass dadurch klarer wird, woher die Ablehnung gegenüber solchen Inhalten kommt. Sie greifen dieses unsichtbare Geflecht patriarchaler Gesellschaftsstrukturen an. Früher hetero und Mann und Frau, um Nachwuchs zu zeugen. Scheinbar natürlich und von Gott gewollt. Heute plötzlich Leute, die einfach lieben, wen sie wollen. Früher traditionelle Familie, heute Schwulenpaar mit Adoptivkind. Die Vorstellung bestimmter "Werte" ist offenbar so tief verankert in den Weltbildern vieler Menschen, dass erst bei der Herausforderung durch Alternativen klar wird, in welchem Ausmaß das eigentlich der Fall ist. Viele Menschen sehen da wirklich die Säulen ihrer Welt wegbröckeln, auf denen alles fußt, was für sie Wert und Sinn hat. Manche fühlen sich da wirklich fundamental bedroht. Für manche nimmt das offenbar sogar Ausmaße an, dass ich den Vergleich nicht scheue, das mit den Nazis zu vergleichen, die sich und ihre Kinder lieber umgebracht haben als in einer Welt ohne Nationalsozialismus zu leben. In den USA finden wir diese Form von Radikalität. Da verwundern mich Attentate und Amokläufe nicht wirklich, weder von rechter, noch von islamistischer Seite. Je mehr "Liberalismus" und "Progressivität" es gibt, desto stärker werden diese Leute auch getriggert. Ich spreche da durchaus von einem Kulturkampf, der hier in vollem Gange ist.

Da geht es längst nicht nur im Videospiele. Die Debatten um Videospiele sind ein winziger Nebenschauplatz. Sie finden aber aus den gleichen Gründen statt wie in anderen Bereichen, wo es z.B. um Gender-Paygap, Sexismus, Frauenquoten, Geschlechterrollen und Migration geht. It's this big, Leute. All diese Themen wie der zu flache Arsch der Wolfenstein-Zwillinge, die Kritik an Escape from Tarkov wegen fehlender weiblicher Models, Sexismus bei Riot, die Behandlung von weiblichen Spielerinnen in Voicechats oder die sexuelle Orientierung einer Protagonistin gehören alle zum selben großen Themenkomplex.

Ich habe auch einfach keine Lust mehr, mit Leuten zu diskutieren, die immer versuchen, alles auf eine Einzelfallebene runterzudummen, damit man die Maschen des patriarchalen Netzes nicht mehr erkennen kann. So kann man sich aus allem rauswinden, weil alle zu Einzeltätern gemacht werden, ohne einen größeren Kontext zu berücksichtigen, der ursächlich für jedes einzelne Verhalten ist. Es geht darum, die Probleme an der Wurzel zu packen, indem man die Ursachen aufdeckt. Und die Ursachen sind Denkmuster, die Jahrtausende zurückreichen. Der Weg zur Besserung ist Aufklärung. Wie sagt man so schön: Gefahr erkennt, Gefahr gebannt. Das ist aber nicht möglich, wenn man die Strukturen leugnet, die für alles verantwortlich sind.

Männer müssen die Kritik annehmen, die nicht ihnen persönlich gilt, sondern einem System, das auch sie fest im Griff der Unterdrückung hat und sie zu Instrumenten macht. Viele Männer haben das bereits erkannt und etablieren neue Standards von nicht-toxischer Männlichkeit, die Frauen achtet und sich nicht als Herrscherkaste begreift. Aber dazu bedarf es aktuell noch "Eiern". Darin liegt die Stärke und nicht im Niedertreten sämtlicher Veränderungsbestrebungen wie der Etablierung normaler Menschen wie lesbischen Frauen oder farbigen Menschen in Videospielen.

Es mag sich jemand subjektiv eine Welt wünschen, in der es einfach keine homosexuellen Menschen oder Menschen mit anderer Hautfarbe gibt, weil die dann irgendwie besser wäre in der eigenen Vorstellung. Kann man sich auch gerne wünschen. Was man hingegen nicht kann, ist so eine Welt zur Realität machen zu wollen, denn das würde auf Kosten eben dieser Menschen gehen, die man nicht haben will. Und da jeder Mensch gleichermaßen Menschenrechte besitzt, geht das einfach nicht. Es ist eigentlich so einfach. Goldene Regel. Möchte man selbst stets als Sonderfall gesehen werden? Möchte man in den Medien unter den Teppich gekehrt und in der Öffentlichkeit zur Unsichtbarkeit verdammt werden? Möchte man mit verschiedensten Vorurteilen behaftet oder eklig gefunden werden? Möchte man als Belustigung anderer dienen und die eigene Zugehörigkeit als Schimpfwort gebraucht sehen? Möchte man nicht. Warum tut man dann anderen genau dies an? Weil man es kann, es stets normal war, man selbst nicht betroffen ist und einem die anderen egal sind. Aber sorry, das ist eine absolut beschissene Einstellung. Und heute kann sich im Gegensatz zu früheren Generationen niemand mehr rauswinden, er hätte das nicht gewusst, denn niemals wurde offener darüber gesprochen.

PS: Mehr werde ich dazu auch hier nicht schreiben.

Gute Ausführungen! Kann man denn mehr dazu schreiben?;)

Vielleicht noch ein kleiner Gedanke: anhand Deines Beitrags wird deutlich, dass Du soziologischen und kulturellen Aspekten bei der Entwicklung von Menschen eine sehr große Rolle zusprichst.

Der Einfluss dieser Faktoren ist unbenommen da aber wie erklärst Du Dir, dass sich weibliche Baby zB sprachlich schneller entwickeln als männliche? Und das männliche Babys/Kleinkinder sich besser orientieren als weibliche? Hast Du eigene Kinder oder Kinder, zu denen du viel Kontakt hast im Umfeld? Spätestens da merkst man, dass die Unterschiede in Einzelfällen noch größer sind, als die Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien zeigen.

Kommt der Mensch als unbeschriebenes Blatt auf die Welt oder gibt es doch von Anfang an Präferenzen, die dann im Laufe der Zeit verstärkt oder auch konterkariert werden?
Mal so ganz zwischendurch reingeworfen: Bitte keine Vollzitate. Vanika hat viele gute Dinge geschrieben, aber das zerreißt dann doch etwas die Lesbarkeit der Diskussion. Wenn man doch einen längeren Textabschnitt zitieren möchte, dann kann man das in einen "Spoiler" packen. Das ist das graue Auge ganz rechts in der Formatierungsleiste. Danke! :)
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Bachstail
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Bachstail »

DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:51 Genau das meine ich damit. Es ist vielleicht nur "das Einzige das wir aktuell faktisch wissen" wenn man die Leaks nicht kennt und nun glaubst du eben, dass der einzige Grund für die Ablehnung Ellis Beziehung zu einer Frau ist.
Ich kenne sämtliche Leaks und das einzige, was wir aufgrund eben jener Leaks faktisch - also mit Gewissheit - wissen, ist, dass Ellie lesbisch ist und eine lesbische Beziehung pflegt, das wissen wir aber auch schon durch die bereits offiziell anschaubaren Trailer.
Zuletzt geändert von Bachstail am 05.05.2020 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Doc Angelo »

Vinterblot hat geschrieben: 05.05.2020 12:51 Mag sein.
Hier im Forum kommt die Kritik aber von Leuten, die mit Wörtern wie "SJW" um sich werfen. Genau DIESE Leute werden hier angesprochen. Nicht irgendjemand auf YouTube, der möglicherweise legitime Kritik äußert. So zu tun, als ginge es um irgendjemand anderen als die hier konkret angesprochenen, um die Kritik an dieser Kritik zu verunglimpfen, ist unredlich.
Können die nicht auch schwarz, homosexuell oder sonst wie sein? Oder meinst Du das so nicht?
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Sir_pillepalle »

Bin mal so frei und frech aus der Wikipedia zu kopieren (Hervorhebung in fett von mir):

"Politik bezeichnet die Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens durch verbindliche Entscheidungen.[1] Sehr allgemein kann jegliche Einflussnahme, Gestaltung und Durchsetzung von Forderungen und Zielen in privaten oder öffentlichen Bereichen als Politik bezeichnet werden.[2] Zumeist bezieht sich der Begriff nicht auf das Private, sondern auf die Öffentlichkeit und das Gemeinwesen im Ganzen. Dann können das öffentliche Leben der Bürger, Handlungen und Bestrebungen zur Führung des Gemeinwesens nach innen und außen sowie Willensbildung und Entscheidungsfindung über Angelegenheiten des Gemeinwesens als Politik beschrieben werden.[3] Im engeren Sinne bezeichnet Politik die Strukturen (Polity), Prozesse (Politics) und Inhalte (Policy) zur Steuerung politischer Einheiten, zumeist Staaten, nach innen und ihrer Beziehungen zueinander. "
https://de.wikipedia.org/wiki/Politik

Die hervorgehobene allgemeine Definition von Politik lässt sich meinem Verständnis nach problemlos auf Videospiele anwenden.

Gerade TLoU, das zu großen Teilen die sozialen Dynmiken in der Postapkalypse als Triebfeder des Plots verwendet, als unpolitisch zu beschreiben, ist eigentlich nur noch albern.
Das erste TLoU war hochpolitisch und der nächste Teil wird es auch sein - völlig ab von der sexuellen Orientierung und dem Geschlecht der Charaktere.
Zuletzt geändert von Sir_pillepalle am 05.05.2020 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von DeusHelios »

Bachstail hat geschrieben: 05.05.2020 12:54
DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:51 Genau das meine ich damit. Es ist vielleicht nur "das Einzige das wir aktuell faktisch wissen" wenn man die Leaks nicht kennt und nun glaubst du eben, dass der einzige Grund für die Ablehnung Ellis Beziehung zu einer Frau ist.
Ich kenne sämtliche Leaks und das einzige, was wir aufgrund eben jener Leaks faktisch - also mit Gewissheit - wissen, ist, dass Ellie lesbisch ist und eine lesbische Beziehung pflegt, das wissen wir aber auch schon durch die bereits offiziell anschaubaren Trailer.

Wir kennen "faktisch" das Ende, wichtige Handlungswendungen, Motivation der Charaktere etc. Alles auf Video zu finden.
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sabienchen.banned
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von sabienchen.banned »

DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:58 Wir kennen "faktisch" das Ende, wichtige Handlungswendungen, Motivation der Charaktere etc. Alles auf Video zu finden.
Dann kauf es nicht!
Und in 2 Monaten, wenn es dann auch Leute im Gesamtkontext erlebt haben, diskutiert wie "plump" und "Agenda driven" es doch ist.
Zuletzt geändert von sabienchen.banned am 05.05.2020 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Bachstail
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Bachstail »

DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:58
Bachstail hat geschrieben: 05.05.2020 12:54
DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:51 Genau das meine ich damit. Es ist vielleicht nur "das Einzige das wir aktuell faktisch wissen" wenn man die Leaks nicht kennt und nun glaubst du eben, dass der einzige Grund für die Ablehnung Ellis Beziehung zu einer Frau ist.
Ich kenne sämtliche Leaks und das einzige, was wir aufgrund eben jener Leaks faktisch - also mit Gewissheit - wissen, ist, dass Ellie lesbisch ist und eine lesbische Beziehung pflegt, das wissen wir aber auch schon durch die bereits offiziell anschaubaren Trailer.

Wir kennen "faktisch" das Ende, wichtige Handlungswendungen, Motivation der Charaktere etc. Alles auf Video zu finden.
Ich weiß, kenne ich alles, denn ich habe mir sämtliche Leaks angeschaut und bleibe dennoch bei meiner Aussage.

Das heißt nicht, dass das Spiel nicht politisch sein wird aber einzig die Tatsache, dass Ellie lesbisch ist, als Grund zu nehmen, um das Spiel zu boykottieren - und das haben gerade auf reddit sehr viele Leute getan -, halte ich für nicht sonderlich zielführend.
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Doc Angelo »

Bachstail hat geschrieben: 05.05.2020 13:03 Das heißt nicht, dass das Spiel nicht politisch sein wird aber einzig die Tatsache, dass Ellie lesbisch ist, als Grund zu nehmen, um das Spiel zu boykottieren - und das haben gerade auf reddit sehr viele Leute getan -, halte ich für nicht sonderlich zielführend.
Keine Frage. Wenn das der einzige Grund ist, und wenn jemand tatsächlich wortwörtlich nur wegen dieser Tatsache allein das Spiel boykottieren möchte, dann ist das natürlich bekloppt. Solche Leute solls ja auch geben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sich das immer so klar trennen lässt. Gerade auf Reddit ist es beliebt, nur sehr kurze Kommentare von wenigen Worten von sich zu geben. Und ob man in diesen immer den ganzen und ausführlichen Beweggrund heraus lesen kann? Ich denke nicht. Manchmal trifft es natürlich zu, aber nicht immer.

Auf alle Fälle kann man sagen: Wer nur mit Memes und kurzen Phrasen um sich wirft, der gerät natürlich sehr schnell in Schubladen, wo er vielleicht gar nicht hingehört. Etwas ausführlicher zu schreiben ist so gut wie nie ne schlechte Idee.
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Vinterblot »

Bachstail hat geschrieben: 05.05.2020 13:03 Das heißt nicht, dass das Spiel nicht politisch sein wird aber einzig die Tatsache, dass Ellie lesbisch ist, als Grund zu nehmen, um das Spiel zu boykottieren - und das haben gerade auf reddit sehr viele Leute getan -, halte ich für nicht sonderlich zielführend.
Was natürlich auch nur Agitation ist: Die Sexualität von Ellie ist schließlich längst bekannt, entweder aus dem Vorgänger oder SPÄTESTENS seit dem ersten Trailer. Das ist überhaupt keine Neuigkeit oder überraschende Wende.

Das hat mit dem Leak überhaupt nichts zu tun. Der Auslöser ist komplett vorgeschoben. Hier wird lediglich der Leak als Vehikel genutzt, um eine antiliberale Agenda zu verbreiten, sei es, indem ein angeblicher Shitstorm inszeniert wird oder sei es, dass sich jemand gegenüber einem australischen Magazin als angeblicher Insider ausgegeben hat, um das Märchen von der liberalen Unterdrückung zu erzählen.

Das traurige ist: Man hätte es ahnen können. Es sind immer die selben Akteure, die aus der selben Richtung die selben Manipulationen versuchen. Überraschend ist davon nichts, aber weniger ekelig wird es dadurch auch nicht.

Gleichzeitig kann ich auch nicht anders, als eine gewisse, bittere Genugtuung zu verspüren. Der Begriff "Cancel Culture" in der ursprünglichen News war - wie vermutet - ein deutliches Warnsignal.
Zuletzt geändert von Vinterblot am 05.05.2020 13:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von DeusHelios »

sabienchen hat geschrieben: 05.05.2020 13:02
DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:58 Wir kennen "faktisch" das Ende, wichtige Handlungswendungen, Motivation der Charaktere etc. Alles auf Video zu finden.
Dann kauf es nicht!
Und in 2 Monaten, wenn es dann auch Leute im Gesamtkontext erlebt haben, diskutiert wie "plump" und "Agenda driven" es doch ist.
Es ist doch einfach eine Tatsache, dass diese Informationen geleaked wurden. Ich weiß nicht was du von mir willst.
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Pixelbrei »

@ Sir_pillepalle
Ist doch Quatsch. Auf gesellschaftliche Missstände hin zu weisen , ist nicht direkt politisch . Und eine sexuelle Ausrichtung ist erst recht keine politische Agenda. Der Vorwurf kommt immer aus der selben Ecke, und ist reinster Bullshit.
Es ist nichts verwerfliches daran die Unterdrückung von Minderheiten zu thematisieren.
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von DeusHelios »

Bachstail hat geschrieben: 05.05.2020 13:03
DeusHelios hat geschrieben: 05.05.2020 12:58
Bachstail hat geschrieben: 05.05.2020 12:54

Ich kenne sämtliche Leaks und das einzige, was wir aufgrund eben jener Leaks faktisch - also mit Gewissheit - wissen, ist, dass Ellie lesbisch ist und eine lesbische Beziehung pflegt, das wissen wir aber auch schon durch die bereits offiziell anschaubaren Trailer.

Wir kennen "faktisch" das Ende, wichtige Handlungswendungen, Motivation der Charaktere etc. Alles auf Video zu finden.
Ich weiß, kenne ich alles, denn ich habe mir sämtliche Leaks angeschaut und bleibe dennoch bei meiner Aussage.

Das heißt nicht, dass das Spiel nicht politisch sein wird aber einzig die Tatsache, dass Ellie lesbisch ist, als Grund zu nehmen, um das Spiel zu boykottieren - und das haben gerade auf reddit sehr viele Leute getan -, halte ich für nicht sonderlich zielführend.
Die Aussage, dass wir faktisch nur über Ellis Sexualität Bescheid wissen ist also falsch und natürlich gibt es Beispiele für Leute im Internet die das stört. Es gibt ja schließlich auch tausende wenn nicht millionen von Kommentare zu dieser Thematik im Internet.
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VaniKa
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von VaniKa »

Infiniteo hat geschrieben: 05.05.2020 12:47Der Einfluss dieser Faktoren ist unbenommen da aber wie erklärst Du Dir, dass sich weibliche Baby zB sprachlich schneller entwickeln als männliche? Und das männliche Babys/Kleinkinder sich besser orientieren als weibliche? Hast Du eigene Kinder oder Kinder, zu denen du viel Kontakt hast im Umfeld? Spätestens da merkst man, dass die Unterschiede in Einzelfällen noch größer sind, als die Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien zeigen.

Kommt der Mensch als unbeschriebenes Blatt auf die Welt oder gibt es doch von Anfang an Präferenzen, die dann im Laufe der Zeit verstärkt oder auch konterkariert werden?
Ich sehe die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Man muss auch zwischen Gleichheit im Sinne von "etwas ist identisch" und Gleichwertigkeit unterscheiden. Ich bin für Gleichstellung, nicht aber für Gleichmachung. Ich bin vor allem aber gegen eine Manipulation in eine bestimmte Richtung, wie eben Mädchen die Spielzeugautos vorzuenthalten, aber den Jungen gezielt zuzustecken. Das Ziel ist, dass sich jeder Mensch möglichst frei entfalten können soll. Anreize sollten für alle gelten, Hemmnisse sollte es gar nicht geben. Was sich dabei dann an tatsächlichen Unterschieden herauskristallisiert, ist völlig legitim.

Wir müssen dabei aber auch sehen, wo wir herkommen, nämlich aus einer Zeit, in der man fest annahm, dass die Geschlechter grundverschieden sind aufgrund unüberwindbarer natürlicher oder gottgegebener Umstände. Davon muss man sich erst mal vollständig befreien, indem man die These aufstellt, dass es vielleicht abgesehen von offensichtlichen physiologischen Unterschieden keine Unterschiede gibt. Es gilt dann, diese These zu überprüfen. Das sind wir bei der Gender-Forschung. Jede einzelne Grundannahme über die Unterschiede der Geschlechter muss da auf den Prüfstand, da von diesen Ungleichbehandlung abgeleitet wurde und wird. Das, was du da an Beispielen gebracht hast, würde ich auch zunächst einer näheren Quellenprüfung unterziehen wollen, ehe ich das als gegeben akzeptiere. Viel zu oft wird irgendetwas behauptet und dann nicht hinterfragt, mit sehr schädlicher Wirkung. Oft sind Informationen veraltet oder stammen aus fragwürdigen Quellen.

Die Frage ist aber auch: Welche Ungleichbehandlung lässt sich durch die Annahme legitimieren, es gäbe bestimmte Unterschiede? Bleiben wir mal bei deinen Beispielen des Orientierungssinns und des Sprachvermögens. Sollte man nun aufgrund eines hypothetischen statistischen Belegs, dass Männer sich im Schnitt besser räumlich orientieren können als Frauen, eher Männer in bestimmten Jobs bevorzugen? Oder sollte man Lehrerinnen für Sprachen in Schulen bevorzugt einstellen? Wäre das fair? Überhaupt nicht, denn wie du schon sagst, sind die Unterschiede zwischen einzelnen Personen über die Geschlechtergrenzen hinweg gerne größer als sich die Geschlechter im Durchschnitt unterscheiden. Da kann es also einen völlig "orientierungslosen" Mann geben und eine Frau, die auf Anhieb überall hin findet, oder einen sprachbegabten Mann und eine Frau, die nur vor sich hinstammelt. Es lassen sich also so oder so keine legitimen Schlussfolgerungen aus solchen möglichen Unterschieden ableiten. Wenn ein Job bestimmte Anforderungen hat, dann sollte es darum gehen, ob jemand diese besonders gut erfüllt, unabhängig vom Geschlecht. Hab letztens auch ein Video gesehen, wo es um die Frage ging, ob Männer schlechtere "Mütter" wären. Die Antwort lautete kurz und knapp: Nein. Aber es wurde sehr schön gezeigt, warum es de facto dennoch häufig so ist. Die Ursachen lagen wieder mal in der Gesellschaft.
Zuletzt geändert von VaniKa am 05.05.2020 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Danilot
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Danilot »

Also ob der Stein des Anstoßes bei dem Leak nicht schon in anderen Games vorgekommen wäre - das ist so lächerlich.

Wenn ich mir ein neues Game kaufe, z.B. Tomb Raider oder Gears, dann weiß ich auch nicht im Detail wie die Handlung abläuft oder welche Themen sie behandelt. Wenn Naughty Dog einfach nur Teil 1 kopiert hätte - nach dem Muster von Uncharted 1-3 - dann hätten sich auch viele Spieler beschwert. Jetzt machen sie mal was Neues und schon wird wieder rumgeheult.

Es spielt für mich auch keine Rolle ob es die Spieler jetzt wissen oder nach dem sie das Spiel gekauft haben. Es gibt kein Anrecht darauf, dass ein vollständiges (!) Game alle Spielererwartungen erfüllt. Der Kauf des Games berechtigt zum Besitz der Spielversion und zum Spielen, aber nicht dazu Regie führen zu dürfen.
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Sir_pillepalle
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Re: The Last Of Us Part 2: News-Talk: Der Story-Leak - was ist passiert?

Beitrag von Sir_pillepalle »

Pixelbrei hat geschrieben: 05.05.2020 13:14 @ Sir_pillepalle
Ist doch Quatsch. Auf gesellschaftliche Missstände hin zu weisen , ist nicht direkt politisch . Und eine sexuelle Ausrichtung ist erst recht keine politische Agenda. Der Vorwurf kommt immer aus der selben Ecke, und ist reinster Bullshit.
Es ist nichts verwerfliches daran die Unterdrückung von Minderheiten zu thematisieren.
Auf gesellschaftliche Misstände hinweisen und auf Basis dessen die Gesellschaft zu transformieren hin zu einer "besseren" Gesellschaft ist die Definition von Politik.

Darüber hinaus scheinst du den Sinn dessen, was ich schrieb, nicht erfasst zu haben. Insofern ist deine Verortung meiner Person in eine politische "Ecke" unlauter und beleidigend.
Zuletzt geändert von Sir_pillepalle am 05.05.2020 13:31, insgesamt 1-mal geändert.