thegucky hat geschrieben: ↑22.03.2020 16:43
greenelve hat geschrieben: ↑21.03.2020 16:32
Entscheidet ein Publisher, die eigenen Spiele nur im eigenen Store am PC anzubieten, ist das laut landläufiger Meinung nicht schädlich, obwohl auch hier eine Exklusivität vorliegt, mit der Konkurrenz ausgeschlossen wird. Aber ich bin auch der Meinung, der Schaden am Markt lässt sich nicht durch das eigene moralische Empfinden von (weg)gekaufter Exklusivität definieren. :/
Das ist ja nicht das Problem. Das Problem war ja das Spiele die schon VORHER bei Steam angekündigt waren oder sogar schon dort verkauft wurden dann auf einmal Epic Exklusiv wurden. Darunter sogar von Kickstarter finanzierte Teile, die bei Steam released werden sollten.
Es wurde als Problem genannt, mehrfach im Laufe der Monate an Diskussionen. Auch jetzt wieder in der News, Ausschluss von Konkurrenz sei schädlich, was mit den Praktiken von Epic in Verbindung gebracht wird. Zu sagen, es wäre kein Problem, geht ein wenig am Thema vorbei.
Und das von dir genannte Thema ist eine andere Baustelle. Bei dem zu unterscheiden gilt: Kickstarter-Ankündigungen sollten eingehalten werden, da Backer dafür Geld gegeben haben. Das betrifft auch Features oder Boni, die verschwinden.
Ein Spiel in einem Store vor Veröffentlichung anzubieten und dies dann zu ändern, wird nüchtern betrachtet als weit weniger Schlimm angesehen. Mir fällt als Beispiel gerade Last Guardian ein, welches für PS3 angekündigt wurde und dann über Jahre totgeschwiegen, bis es auf PS4 doch noch erschien. Und wir reden hier nicht über kostenlose Programme, Konsolen kosten ordentlich Geld. Wer sich für Last Guardian eine PS3 geholt hatte und dann in die Röhre schaute... gibt es über solche Vorfälle einen Aufschrei? Ich hab ihn noch nie mitbekommen, das wäre unfair.
Oder wie oft schon wurden bei PC Spielen eine Linux Unterstützung angekündigt und dann gestrichen. Bei Kickstartern, wenn die Leute speziell dadurch überzeugt wurden, Geld zu geben, ja. Ansonsten nicht wirklich.
Die Thematik ist sehr stark von Moral geprägt. Wovon man als Kunde glaubt ein fast schon gesetzliches Anrecht zu haben. Unter der News wurde auch schon gesagt "die haben nicht das Recht". Als wenn es eine Frage des Rechts wäre. In der Moral wird zwar gesagt, der Entwickler darf mit seinen Spielen machen, was er will, aber ein Abtreten der Verkaufsrechte scheint nicht dazuzugehören.
Oder der Umstand, wenn ein Spiel noch in der Entwicklung von einem Publisher aufgekauft wird und dann die Plattform geändert. Bspw. von PC only zu Console only. Rein für den Kunden ist der Zeitpunkt und der Grund egal: Ob in der Entwicklung gekauft und dann noch Geld in die Entwicklung gesteckt oder nur die Verkaufsrechte erworben -> Kunde kann nicht auf seiner bevorzugen Plattform spielen.
So sind Spieler (auch heute noch) sauer, weil Bayonetta 2 nur bei Nintendo erschienen ist. Moralisch lässt sich dem entgegenwirken, ohne NIntendo hat niemand das Spiel finanziert. Faktisch ist es allerdings egal, an der Situation für den Spieler, der kein Nintendogerät hat, ändert es nichts.
Bei Steam verkauft und dann zu Epic wäre mir allerdings neu. Vorbesteller geh ich mit, aber vorbestellen kann man teils sehr, sehr früh. Mit der Logik dürften Spiele nie wieder aus einem Store verschwinden, wenn sie dort einmal angeboten worden sind. Und auch das passiert, wenn bspw. es einen neuen Publisher gibt, der eine andere Strategie für Onlinestores fährt. Und auch dort gibt es kein Geschrei. Aber das fällt dann wieder unter "Wer es herstellt, darf darüber entscheiden" -> ein Entscheiden die Verkaufsrechte exklusiv zu machen gehört seltsamerweise nicht dazu. Hatte ich weiter oben schon gesagt, wollte den Widerspruch, wer was darf, nochmal herausheben.
Promillus hat geschrieben: ↑22.03.2020 17:17
Wie
greenelve schon richtig bemerkt hatte: Die Leute sollten sich eher über die ganzen Exklusivdeals von MS, Sony oder Nintendo beschweren, wo einem auch noch teure Zusatzhardware vorgeschrieben und abverlangt wird.
Wenn es rein um Kundenbequemlichkeit geht, ja. Aber eigentlich nicht so wirklich. Exklusivität ist eine moralische Sache: Würde man gern ein Spiel spielen wollen, welches es nicht auf der Plattform gibt, die man hat, ist es ein Problem. Sonst nicht und man hat Spaß am exklusiven Spiel.
Für den Markt ist auch Exklusivität nicht per se schlecht. Ohne Gran Turismo Exklusivität kein Forza. Ohne Halo Exklusivität kein Killzone. Usw. Selbst Sonic entstand als Konkurrent zu Mario. Wie auch Verbesserungen bei Steam zufälligerweise in den Zeitraum seit den Exklusivverträgen von Epic fallen; zufällig beginnt Valve sich zu drehen, um Kunden einen besseren Service zu liefern, damit diese sich wohl fühlen.