DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

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Flizzy666
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Flizzy666 »

Oynox hat geschrieben: 04.12.2018 09:45 Ja, Ching Chong ist eine rassistisch abwertende Beleidigung die hier nicht relativiert werden soll und über die hier keine Witze verloren werden.
:lol:
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Kajetan
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Kajetan »

Pantsu hat geschrieben: 04.12.2018 10:16 Waren Menschen im Internet früher auch so empfindlich oder kommt mir das nur heute so extrem vor? Sticheleien und Veräppelungen anderer Länder, Kulturen, Ethnien und Sprachen sind doch auch eine Art kultureller Austausch (und dienen auch der Distinktion und Selbstbehauptung des eigenen Volkes).
Langsam wird's echt lächerlich. Bildet doch auf dem Mars eine neue Weltregierung, aber lasst uns die Vielfalt!
Eine rassistische Beleidigung ist und bleibt eine rassistische Beleidigung, weil sie Vielfalt herabsetzt.

"Du bist anders und deswegen bist Du scheisse!" ist nämlich die Aussage von "Ching Chong" und nicht "Ach, ihr Chinesen seid schon ein lustiges Völkchen!".

Und wenn, dann verschwinde doch selber von der Erde, wenn es Dir hier nicht gefällt.
johndoe774091
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von johndoe774091 »

Kajetan hat geschrieben: 04.12.2018 11:10 "Du bist anders und deswegen bist Du scheisse!" ist nämlich die Aussage von "Ching Chong"
Bitte was?
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Hans_Wurst80
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Hans_Wurst80 »

Rassismus ist selbstverständlich nicht in Ordnung, aber ist das hier ernstgemeint? Ching Chong und es gibt diplomatische Verwicklungen? Es wird wirklich immer verrückter. Stünden Dinge im Chat wie "you fucking chinese, i wish Japan had killed you all in WW2" oder dergleichen, ich wäre der erste der ihn an den Pranger wünschte. Aber einfach Ching Chong? Also wirklich. Wir sind im englischen Raum seit Jahrzehnten "Krauts", auch heute noch. Schon mal die deutsche Botschaft gesehen die sich darüber beschwert?

Kann sich niemand mehr an Schulhofzeiten und die damals üblichen Witze erinnern? "Wie heißt der chinesische Verkehrsminister? Um lei tung." Vollkommen harmlos, aber Junge Junge was müssen wir damals für Rassisten gewesen sein. Der Shitstorm wäre heute garantiert. Zigeunerschnitzel, Negerkuss, Eskimo - plötzlich verboten weil rassistisch. Pflaster auf den Mund (und die Tastatur), sicher ist sicher. PH-neutrale Bodylotion muss bei Rossmann weggehen wie warme Semmeln, so sensibel und dünn wie viele Häute heute sind. Da muss man schon mal nachcremen.

Mittlerweile werden diese Worte doch fast schon inflationär abgefeuert wie eine MG-Salve im Schützengraben. Alles ist plötzlich sexistisch, rassistisch, homophob oder sonstwie aufregenswert. Der Spruch im Chat war eine blöde Entgleisung auf einem großen Event, keine Frage. Aber dass sich gleich noch die Regierung eines Staates darin einmischen muss, das ist doch ein Witz. China muss es wahrhaft gut gehen, wenn "Ching Chong" deren größtes Problem ist.
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Kajetan
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Kajetan »

Hans_Wurst80 hat geschrieben: 04.12.2018 11:27 Rassismus ist selbstverständlich nicht in Ordnung, aber ist das hier ernstgemeint? Ching Chong und es gibt diplomatische Verwicklungen?
Das liegt am chinesischen Nationalismus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die betreffenden Spieler ohne Folgen rassistische Witze über andere Ethnien hätten machen können, aber bei rassistischen Witzen über Chinesen hört der Spaß für chin. Behörden eben auf.
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Cpl. KANE
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Cpl. KANE »

Kajetan hat geschrieben: 04.12.2018 11:43
Hans_Wurst80 hat geschrieben: 04.12.2018 11:27 Rassismus ist selbstverständlich nicht in Ordnung, aber ist das hier ernstgemeint? Ching Chong und es gibt diplomatische Verwicklungen?
Das liegt am chinesischen Nationalismus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die betreffenden Spieler ohne Folgen rassistische Witze über andere Ethnien hätten machen können, aber bei rassistischen Witzen über Chinesen hört der Spaß für chin. Behörden eben auf.
Vor allem haben viele Asiaten (nicht nur Chinesen) selbst ziemlich rassistische Ansichten über andere Völker, daher finde ich die Reaktion bzw. diese Dünnhäutigkeit schon etwas lächerlich.

Edit: Da fällt mir gerade ein Bericht über eine chinesische Textilfabrik in einem afrikanischen Land ein, wo die Kantine nach Ethnien getrennt wurde...
Gast
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Gast »

Cpl. KANE hat geschrieben: 04.12.2018 12:03
Kajetan hat geschrieben: 04.12.2018 11:43
Hans_Wurst80 hat geschrieben: 04.12.2018 11:27 Rassismus ist selbstverständlich nicht in Ordnung, aber ist das hier ernstgemeint? Ching Chong und es gibt diplomatische Verwicklungen?
Das liegt am chinesischen Nationalismus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die betreffenden Spieler ohne Folgen rassistische Witze über andere Ethnien hätten machen können, aber bei rassistischen Witzen über Chinesen hört der Spaß für chin. Behörden eben auf.
Vor allem haben viele Asiaten (nicht nur Chinesen) selbst ziemlich rassistische Ansichten über andere Völker, daher finde ich die Reaktion bzw. diese Dünnhäutigkeit schon etwas lächerlich.
Zumindest bezogen auf China ist das jedenfalls zu einem nicht geringen Teil auch staatlich institutionalisiert und instrumentalisiert. Wenn du etwa einen Kriegsfilm drehst, und darin auch nur ein einziger japanischer Soldat vorkommt, der ausnahmsweise einmal nicht als mordlüsternes Monster dargestellt wird, dann bekommst du's mit den Zensurbehörden zu tun:
A 2000 film by one of China's leading directors, Jiang Wen, remains banned because it depicted friendliness between a captured Japanese soldier and Chinese villagers. Although the film showed plenty of brutality, censors ruled that "Devils at the Doorstep" gave viewers "the impression that Chinese civilians neither hated nor resisted Japanese invaders."
http://content.time.com/time/world/arti ... 59,00.html
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Cpl. KANE
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Cpl. KANE »

LePie hat geschrieben: 04.12.2018 12:12
Show
Cpl. KANE hat geschrieben: 04.12.2018 12:03
Kajetan hat geschrieben: 04.12.2018 11:43
Das liegt am chinesischen Nationalismus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die betreffenden Spieler ohne Folgen rassistische Witze über andere Ethnien hätten machen können, aber bei rassistischen Witzen über Chinesen hört der Spaß für chin. Behörden eben auf.
Vor allem haben viele Asiaten (nicht nur Chinesen) selbst ziemlich rassistische Ansichten über andere Völker, daher finde ich die Reaktion bzw. diese Dünnhäutigkeit schon etwas lächerlich.
Zumindest bezogen auf China ist das jedenfalls zu einem nicht geringen Teil auch staatlich institutionalisiert und instrumentalisiert. Wenn du etwa einen Kriegsfilm drehst, und darin auch nur ein einziger japanischer Soldat vorkommt, der ausnahmsweise einmal nicht als mordlüsternes Monster dargestellt wird, dann bekommst du's mit den Zensurbehörden zu tun:
A 2000 film by one of China's leading directors, Jiang Wen, remains banned because it depicted friendliness between a captured Japanese soldier and Chinese villagers. Although the film showed plenty of brutality, censors ruled that "Devils at the Doorstep" gave viewers "the impression that Chinese civilians neither hated nor resisted Japanese invaders."
http://content.time.com/time/world/arti ... 59,00.html
Genauso wie es in Japan keine Kriegsverbrecher, sondern NUR Kriegshelden gibt. Wie es dort mit der Zensur aussieht weiß ich aber nicht.
Generell ist diese Sachlage im asiatischen Raum oft schwer nachzuvollziehen, zumindest für Außenstehende.
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Kajetan
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Kajetan »

Cpl. KANE hat geschrieben: 04.12.2018 12:03 Vor allem haben viele Asiaten (nicht nur Chinesen) selbst ziemlich rassistische Ansichten über andere Völker, daher finde ich die Reaktion bzw. diese Dünnhäutigkeit schon etwas lächerlich.
Jupp. Vor allem untereinander gönnt da niemand dem anderen die Butter auf dem Brot.
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Kajetan
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Kajetan »

Cpl. KANE hat geschrieben: 04.12.2018 12:30 Generell ist diese Sachlage im asiatischen Raum oft schwer nachzuvollziehen, zumindest für Außenstehende.
Schwer ist das nicht. Dort wurde vor dem Kolonialzeitalter kräftig Krieg gegeneinander geführt, missbraucht und gemetzelt, so wie die Europäer jahrhundertelang Krieg gegeneinander geführt haben. Und nach dem Ende des Kolonialzeitalters hat man die gegenseitigen Animositäten grade weitergeführt. So etwas wie Aussöhnung gab es dort nur in einem sehr geringen Ausmaß.
Gast
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Gast »

Cpl. KANE hat geschrieben: 04.12.2018 12:30Wie es dort mit der Zensur aussieht weiß ich aber nicht.
Von Zensur diesbezüglich wüsste ich nicht. Es soll insgesamt zwar einen gesellschaftlichen Diskurs geben, allerdings hängt die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen um Jahrzehnte hinterher. Beispielsweise offizielle Entschädigungszahlungen für die Ianfu ("Trostfrauen", d.h. Zwangsprostituierte für die jap. Armee) wurden erst 2015 zwischen Japan und Südkorea ausgehandelt.

Wir haben allerdings auch noch das ein oder andere Skelett im Keller - vom August 2018:
https://www.tagesspiegel.de/politik/voe ... 42938.html
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Pantsu
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Pantsu »

Ich hoffe, dass Japan niemals unsere Fehler begeht: Das ewige Entschuldigen und Um-Verzeihung-Bitten, das Wiedergutmachen bis zur Selbstaufgabe. Wir haben damals von den Alliierten ordentlich auf die Schnauze bekommen, reicht das nicht? Man muss sich auch mal wieder aufrichten können. Japan sieht man den Kriegsverlierer gar nicht an - uns immer noch. Nationale Identität funktioniert nicht mit Schuld. Besser, man erwähnt es nicht und macht weiter (Schamkultur).
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von VonBraun »

Der PC Kult hat hier also auch Einzug gefunden, nice.
Ausserdem heisst das Ching Chang Chong, soviel Zeit muss sein.
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NotSo_Sunny
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von NotSo_Sunny »

Nur zum Verständniss.
The Great Dictator oder Team America sind erstmal nicht rassisch, richtig? Weil das Problem ist nicht die Imitation der Sprache, sondern dass ChingChong zu oft in deutlich herablassenden Kontexten genutzt wurde und dadurch zu einem quasi-N-Wort geworden ist?

Pantsu hat geschrieben: 04.12.2018 13:20 Ich hoffe, dass Japan niemals unsere Fehler begeht: Das ewige Entschuldigen und Um-Verzeihung-Bitten, das Wiedergutmachen bis zur Selbstaufgabe. Wir haben damals von den Alliierten ordentlich auf die Schnauze bekommen, reicht das nicht? Man muss sich auch mal wieder aufrichten können. Japan sieht man den Kriegsverlierer gar nicht an - uns immer noch. Nationale Identität funktioniert nicht mit Schuld. Besser, man erwähnt es nicht und macht weiter (Schamkultur).
Hätte Japan mal unserer "Fehler" begannen, dann hätten sie heute vielleicht deutlich entspanntere Beziehungen zu den Chinesen. Und um deine Frage zu beantworten - Nein, nur weil Dresden gebrannt hat, sollte man nicht den Schwamm über Auschwitz werfen.
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Kajetan
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Re: DOTA 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

Beitrag von Kajetan »

Pantsu hat geschrieben: 04.12.2018 13:20 Ich hoffe, dass Japan niemals unsere Fehler begeht: Das ewige Entschuldigen und Um-Verzeihung-Bitten, das Wiedergutmachen bis zur Selbstaufgabe. Wir haben damals von den Alliierten ordentlich auf die Schnauze bekommen, reicht das nicht? Man muss sich auch mal wieder aufrichten können. Japan sieht man den Kriegsverlierer gar nicht an - uns immer noch. Nationale Identität funktioniert nicht mit Schuld. Besser, man erwähnt es nicht und macht weiter (Schamkultur).
Niemand verlangt von Dir persönlich, dass Du Dich für etwas entschuldigst, was Du gar nicht getan hast. Niemand zwingt Dich Auschwitz zu besuchen und Kränze niederzulegen. Du hast das Recht und die Freiheit Dinge, die gar nichts mit Dir zu tun haben, ständig auf Dich zu beziehen und Dich damit in aller Öffentlichkeit zum Affen zu machen.