Was mich sehr gestört hat, war der kaum vorhandene Kontext.. Ich kenn natürlich die O-Aufnahmen nicht, aber meine durchaus zu erkennen wo er mit der Rolle hinwollte. Das war dem Studio aber wohl zuviel "Abgrund". Über die Schere im Schneideraum hatte sich Leto ja auch beschwert, also nehm ich das mal als gegeben, daß unsereins niemals die eigentliche Darstellung sehen wird.
Fand ich sehr schade, da das Thema; das zwar angeschnitten immernoch existiert, aber nicht bis zur letzten Konsequenz gezeigt wurde; durchaus ... mhh... wie soll ichs sagen... der allgemeinen "Gesellschaft" bewusst gemacht werden sollte.
Taugt halt kaum für nen Blockbuster, die Leute verstört nach Hause zu schicken.
Aber dann muss man sich fragen: Warum überhaupt Leto?

Nja... auf Phoenix als Joker freu ich mich. Das kann nur gut werden^^
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Oh.Mein.Gott.
Inhalt:
Die "wahre" Geschichte des US-Soldaten Chris Kyle, der nach den 9/11 Anschlägen den Irak unsicher macht, immer wieder auch nach Hause kommt und nicht klar kommt mit dem Alltag und seiner Familie. Nach vielen Kills im Krieg und der Beseitigung seines Erzfeindes (den es im Buch von ChrisKyle gar nicht gab), löst sich bei ihm der Knoten und er kann wieder als ER heimkommen, nicht mehr als Soldat. Am Ende (sprich: kurzer Text im Abspann inkl. Original-TV-Aufnahmen von der Prozession) wird er von einem Veteranen bei einer Veranstaltung erschossen.
mM:
Eastwood hat wohl versucht auch den "Feinden" ein Gesicht zu geben. Klappt aber kaum, weil essentielle Teile der Handlung einfach weggelassen wurden mMn. Anders kann ich mir diesen, vor Patriotismus triefenden Unsinn, einfach nicht erklären.
Kyle bringt, im Kriegsgebiet angekommen, als erste Handlung einen Jungen und eine junge Frau per Sniper um die Ecke, da die nen Panzer mit ner Granate bewerfen wollten... dann wird ein Gegenspieler eingeführt, also das Gegenmodell zu Kyle, ebenfalls Sniper.
Irgendwie glaub ich, daß dieser "Feind", in der ursprünglichen Fassung, der Vater und Ehemann der getöteten Granatenwerfer sein sollte. Das wird der MilitärFührung aber nicht geschmeckt haben. So bleibt als einziger Hinweis, daß der Gegner auch ein "Mensch" ist, eine kurze Szene, wo man ein Foto von ihm bei den Olympischen Spielen sieht. Das wars, mehr oder minder, an Menschlichkeit beim Feind. Dem Rest, bis auf den Übersetzern, kann man nicht trauen.
Auch handwerklich sind da ein paar Schnitzer drinne.
Ich müsst wirklich ein paar Stillaufnahmen machen um zu zeigen, was ich meine...
Aber ich zieh mir den Mist bestimmt kein 2. Mal rein.
Wenn ihr den Film mal guckt, achtet mal aufs Gesicht vom Stiernacken-BradleyCooper in der ersten halben Stunde. Das ist fast schon Humor. Ich kann mir zwar vorstellen, was der Bradley mit seinem Gesicht ausdrücken wollte.. leider wirds unfreiwillig komisch. Oder die BabyPuppe... schön daß sie kein echtes Baby nehmen wollten, aber das muss doch dennoch besser gehn. Nja... zumindest gabs bei Allem Mist auch was zum Lachen^^
Das einzig Positive, das ich ausmachen konnte, ist wohl die Darstellung der Aus-/und Nachwirkungen auf die Soldaten.
Und nur hier wird der Film zu so etwas, wie dem beworbenem AntiKriegsFilm.
Ansonsten ist das für Mich ein reinrassiger Propaganda-Film. Ein schönes Beispiel, für einen Film, der im Schneideraum des US-Militär entstanden sein muss. Ich kann und will einfach nicht glauben, daß ClintEastwood diese Endfassung im Sinn hatte.
3/10