Star Wars Battlefront 2: Charakter-Freischaltung soll 40 Stunden in Anspruch nehmen; EA regaiert auf Kritik

[monotony]

/r/PrequelMemes haut wieder einen raus.

[Liesel Weppen]

Ist halt auch immer die Frage wodurch wird es lang. Durch belanglose Nebenquests oder Grinden. Oder durch eine Story an der man interessiert dran bleibt.

Und da bist du beim Kern. Ich mag Grind. Man sollte halt eine realistische Chance haben, das Item auch irgendwann kriegen zu können.
Story dagegen ist teuer, dafür braucht man Schreiberlinge, es muss konsistent sein, etc. Ich kann durchaus verstehen, dass die großen Publisher im Geldwahn keine langwierigen Stories verbauen.

Will man keinen Grind, sondern Story, dann ist, oh Überraschung, ein Lootgrinder vielleicht einfach das falsche Spiel für einen?

[monotony]

übrigens, der entwickler, der laut eigenen aussagen auf twitter todesdrohungen erhalten haben soll, könnte nach recherche von kotaku gar kein mitarbeiter von EA sein: https://kotaku.com/the-curious-case-of- ... 1820474458

nichteinmal EA selbst kann das bestätigen.

[saxxon.de]

Also, heute gab's dann auf Reddit das große AMA (Ask me Anything) von drei Entwicklern und einigen EA-Repräsentanten im SWBF2 Subreddit.

Eine Zusammenfassung gibt's hier:
https://www.reddit.com/r/Games/comments ... _overview/

Und was zu lachen gibt's hier:
https://www.reddit.com/r/StarWarsBattle ... a/dpuzg2b/

Dort hat ein User vorab eine Vorhersage geschrieben (der Satz oben im grauen Kasten), wie er sich die Antworten der Leute von DICE und EA vorstellt und lustigerweise hat er den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen.
Entsprechende Antworten von FireWall, WazDICE, und so weiter, den Entwicklern, stehen unten drunter.

Wer das ganze AMA mal überflogen hat und sich dann die Vorhersage durchliest muss zu dem Schluss kommen, dass die Macht stark in Newell00 ist

Im eigentlichen AMA-Thread findet man die Antworten allerdings nur noch schlecht, weil sie alle äußerst negativ bewertet wurden :>

[CritsJumper]

nichteinmal EA selbst kann das bestätigen.

Also ich würde ja ohnehin nicht alles glauben was man so im Netz zwitschert. Aber...

wie will EA denn bitteschön determinieren das ein bestimmtes Profil keiner ihrer Angestellten ist?

Ich meine jeder ihrer Mitarbeiter kann sich anonym unter einem Pseudonym privat doch einen Twitter Account erstellen und den nutzen. Vielleicht weiß das auch keiner in der Marketingabteilung das es solche Drohungen gab?
Ich meine im Grunde, wenn man das nicht ernst nimmt oder ach was sage ich. Selbst wenn man das ernst nimmt und zur Anzeige bracht, hat doch die WELT nicht direkt ein Anrecht auf den Namen oder einer Festlegung dieses Umstandes?

Vielleicht hat derjenige einfach keine Lust auf der Arbeit oder Privat in so eine soziale Schlammschlacht gezogen zu werden?

[saxxon.de]

Ach, komm. Einen hab ich noch. Es gibt ja bereits ein Battlefront 2, von 2005, das ebenfalls einen Multiplayer hatte. Das Ding wird immer noch gezockt. Hier ein Screenshot zum Beweis, mit dem bestbesuchten Server ganz oben:

Spoiler

Show

[PickleRick]

Ich kann mich da FloeJoe nur anschließen. Ich habe bei noch keinem wirklich guten Spiel der letzten Jahre, sei es Horizon, Zelda, Nier etc. massenhaft sowas gehört, wie dass man es ja mal für 5€ mitnehmen kann. Das waren sonst sehr vereinzelt Leute, die mit dem Genre nichts anfangen konnten. Und ehrlich gesagt, sollten Spieleschmieden, die nur Mist produzieren halt auch berechtigterweise pleite gehen!

Da kann ich nur zustimmen.

Es ist und bleibt die Frage, was einem ein Produkt wert ist und darüber kann man nicht streiten.

Und genau da haben wir als Konsument auch einen Hebel.

Ob der Hebel sinnvoll bei Key-Resellern und im Budgetmarkt angesetzt ist, bezweifle ich aber. Ist aber jedem selbst überlassen, nur die Angeberei damit find ich irgendwie nervig.

[|Chris|]

Und trotzdem wird es gekauft werden wie warme Semmel. *kleiner Tipp an EA: Da ist noch Luft nach oben wie man seine Kunden melken kann. Bis die mal auf den Kauf verzichten.*

Es MUSS sich verkaufen wie warme Semmeln. Disney hat die Lizenz nicht für'n Butterbrot an EA verkauft. Deswegen ja auch der Abbruch des Visceral-Projekts und sein Umbau in leichter monetarisierbare Formate. EA kann es sich eigentlich nicht leisten in Sachen SW-Spiele viel Geld zu verpulvern. Das muss knallen, bis die Kreditkarte glüht. Ansonsten war es das mit EA, wo man das Ende der Riccitielllo-Ära nur mit Ach und Krach überlebt hat. Es gibt Gerüchte, dass EA mit dem Kauf der SW-Lizenz angeblich alles auf eine Karte gesetzt hat. Wenn das nicht läuft, nehmen die Investoren, die hier gut Geld haben springen lassen, den Laden auseinander.

EA hat Gewinneinbußen Verzeichnen müssen - Im letzten Quartalsbericht nur 566 Millionen Gewinn (Netto) anstatt ~900 Millionen US Dollar. Aber bevor wird jetzt alle in Mitleid versinken: Die Holiday Season steht noch vor der Tür, ebenso wie der neue Star Wars Film und ich bin mir fast sicher das EA den Gewinn gegenüber 2016 bis Januar steigern kann. Darüber hinaus vermute ich das der Löwenanteil der Lizenzgebühren ein Anteil am Verkaufspreis ist - nicht ein enfester Betrag vorab. Daher ist das Risiko für EA wahrscheinlich eher gering.

Was im Internet wie ein Shistorm sondergleichen wirkt wird, befürchte ich, auf die realen Verkaufszahlen wenig Einfluss haben. In einigen Wochen kommt The Last Jedi in die Kinos und bis dahin erinnert sich bereits niemand mehr an den am meisten downgevoteten Post in der Geschichte von Reddit.

Etwas Gutes bleibt aber: Das ganze Trara um Glücksspiel hat in einigen Ländern die Aufmerksamkeit von Behörden auf sich gezogen und ich hoffe das es ein kleiner Schritt ist, auf dem Weg zur staatlichen regulierung von Lootbox-gambling.

[Scorplian]

Etwas Gutes bleibt aber: Das ganze Trara um Glücksspiel hat in einigen Ländern die Aufmerksamkeit von Behörden auf sich gezogen und ich hoffe das es ein kleiner Schritt ist, auf dem Weg zur staatlichen regulierung von Lootbox-gambling.

Oh ja bitte. Am tollsten wäre wenn dadurch der Loot-Box-Trend wieder total im Nichts versicnkt und man wieder alles klassisch freispielen kann

[monotony]

Ach, komm. Einen hab ich noch. Es gibt ja bereits ein Battlefront 2, von 2005, das ebenfalls einen Multiplayer hatte. Das Ding wird immer noch gezockt. Hier ein Screenshot zum Beweis, mit dem bestbesuchten Server ganz oben:

Spoiler

Show

immer noch ist gut. die online funktionalität wurde erst vor wenigen wochen wieder hergestellt.

Vorsicht, sonst ist hier gleich wieder die Rede von staatlicher Zensur.

das hat doch nichts mit zensur zu tun. im besten fall würde battlefront 2 dann erst ab 18 jahre freigegeben werden (im moment: PEGI 12, USK 16) und EA müsste sich für den vertrieb in den jeweiligen ländern eine glücksspielkonzession besorgen. effektiv betreiben sie dann digitales glücksspiel, wie auch pokerstars, fulltilt und wie sie alle heißen.

nur ist es sehr unwarscheinlich, dass soetwas passiert. dazu ist der lobbyarm der spieleindustrie zu lang und sind die regulativen, staatlichen organe zu sehr darauf fixiert, dass, solange man auch nur irgendeinen gegenwert erhält, eine definition als glücksspiel nicht zu rechtfertigen sei. selbst, wenn dieser wert zufällig und von sehr geringer qualität ist und das system auch sonst alle kriterien eines glücksspiels erfüllt.

[m85nrw]

Hinzukommt, dass sie ihre Frostbite Engine mittlerweile flächendeckend für fast alle Spiele verwenden und dadurch die Entwicklung neuer Engines und den damit verbundenen Kosten ein gutes Stück reduzieren konnten.

Irgendwie muss EA ja auch die günstigen Spielepreise kompensieren, um in die Gewinnzone zu kommen.

Das ist schlicht und einfach falsch.

EA ist eine bösennotierte Firma, das bedeutet ihre Ausgaben und Einnahmen, Investitionen in bestimmte Bereiche etc. sind öffentlich einsehbar, zum Beispiel hier.

Wenn man sich das mal in Ruhe anschaut, stellt man Folgendes fest: seit 2010 hat digitale Distribution richtig Fahrt aufgenommen. Aufgrunddessen sind die Ausgaben für Verpacking, Verteilung und das Platzieren in Verkaufsregalen in den letzten 7 Jahren um insgesamt 35% gesunken.
Das Budget, das für's Marketing ausgegeben wird, ist etwa auf gleichem Niveau geblieben.

Obwohl die Entwicklungskosten für das einzelne Spiel an sich gestiegen sind, wird das dadurch kompensiert dass insgesamt weniger Spiele produziert werden (Hallo, Visceral!). Dadurch, dass weniger Spiele produziert werden, sind die Ausgaben für Research & Development, also die Entwicklung von Spielen insgesamt gesunken. EA gibt also insgesamt deutlich weniger Geld für Spieleentwicklung aus als in den letzten 7 Jahren. Das alles sorgt dafür, dass der Gewinn, den EA nur aufgrund von Spieleverkäufen erwirtschaftet 32% höher liegt als noch 2010, und das obwohl sie weniger Spiele entwickeln lassen und dadurch auch weniger Spiele verkaufen. So lukrativ ist diese Strategie.

Activision und Ubisoft machen es ganz genau so. Wenn du dir das mal im Detail anschauen möchtest, findest du hier ein Spreadsheet das sämtliche Ausgaben und Einnahmen dieser drei Publisher für Produktion, Marketing, Entwicklung und so weiter enthält, an die Inflation der letzten 7 Jahre angepasst und miteinander vergleicht.

Die Kurzfassung ist: EA verdient am Spieleverkauf mehr Geld als jemals zuvor, aber da es nicht genügt, stinkreich zu sein, gibt es obendrauf noch Mikrotransaktionen. Und weil man dem Käufer noch mehr aus der Tasche leiern kann, wenn er nicht einfach das Item kaufen kann was er haben möchte, werden diese jetzt noch zufallsbasiert in diese Loot Boxen verpackt, damit man möglichst mehrere davon kauft.

|| Es dauert nicht nur sehr lange, Helden in SWBF2 freizuschalten. Wenn man sie per Loot Box freischalten möchte, muss man dafür auch sehr tief in die Tasche greifen. Ich hab' jetzt keine Lust den Link nochmal rauszusuchen, aber Gamespot hat eine 100-Dollar-Loot Box gekauft und konnte damit Vader zu etwa 50% freischalten. Also entweder man spart 40 Stunden lang und kauft überhaupt nichts anderes von seinen verdienten Credits, oder man gibt ca. 260 Dollar für Loot Boxen aus. ||
Edit: Dieser Teil stimmt so nicht mehr. EA hat gestern die Kosten für alle Helden um 75% reduziert. Das tiefer gehende Problem des Pay-to-Win Modells und der Loot Boxen allgemein bleibt allerdings bestehen.

Dann gibt's noch einen Reddit-Post von jemandem, der in der Vergangenheit schon zutreffende Informationen aus den Interna von DICE geleaked hat und diesem Poster zufolge werden die "Gratis-DLCs", die in BF2 enthalten sein werden ebenfalls durch Credits freigeschaltet werden müssen. Mal sehen wie sehr die Leute dem Drang wiederstehen können, Geld in Loot Boxen zu stecken wenn ihre Freunde bereits den DLC spielen und sie selbst ihn erst noch freischalten müssen.

Momentan gibt's jede Stunde neue Nachrichten über den Mist, den EA hier abzieht - zum Beispiel wurde heute Mittag bekannt, dass der "Refund"-Button auf EA's Website entfernt wurde, so dass man seine Vorbestellung nur noch stornieren kann, wenn man den EA-Support anruft. Momentan beträgt die Wartezeit dort etwas über eine Stunde.

Da ich viel auf Reddit lese und es dort in fast allen meinem abonnierten Subs ein Thema ist, kriege ich dort eine Menge mit und mit dem was dort so alles auftaucht könnte ich sicher noch mal einen genau so langen Post verfassen. Aber das geht an dem vorbei, was ich zitiert habe.

Das TL;DR zu meiner Antwort auf deinen Post ist: EA muss überhaupt keine günstigen Spielepreise (SWBF1+Season Pass = 130€ zum Release, günstig?) ausgleichen. EA macht bereits Rekordgewinne ohne MTs, DLCs, Season Passes und was ihnen sonst noch einfallen mag.

edit: Die ganze Arbeit zu EAs Finanzierung, die in das Spreadsheet geflossen ist, hab nicht ich gemacht. Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht. Ausserdem sind alle Zahlen im Spreadsheet an die Inflation angepasst.

edit 2: Ach komm, einen hab ich noch: Wenn man den Arcade Modus spielt um dort Credits zu farmen, wird man enttäuscht: Nach 500 Credits muss man 3 Stunden warten bevor man neue bekommen kann. So wie man in Dungeon Keeper Mobile warten muss bis man einen neuen Block abbauen kann. Oder man kauft eine Loot Box, natürlich.

[Stalkingwolf]

Story dagegen ist teuer, dafür braucht man Schreiberlinge, es muss konsistent sein, etc. Ich kann durchaus verstehen, dass die großen Publisher im Geldwahn keine langwierigen Stories verbauen.

Normalerweise war das immer andersherum. Kleine Studios schmeißen einen Rogue Like ohne Story nach dem anderen raus, während die großen Studios die Stories liefern.
Wenn sich EA&Co auch auf das Niveau zubewegen, dann braucht man sie nicht mehr. Dann kann ich für kleines Geld auch zu den kleinen greifen.

Wobei ich zugestehen muss das EA/Activision für mich mittlerweile absolut uninteressant geworden ist. Einzig NHL wegen Alternativen habe ich noch gekauft.