Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

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lichtpunkt
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

Usul hat geschrieben: 15.10.2017 03:26
lichtpunkt hat geschrieben: 15.10.2017 03:06Ich finde, dass dies, in Anbetracht der Anmaßung mit der gewisse Leute mit einer guten Portion intellektueller Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit am Kulturgut einer Sprache dilletantisch rumpfuschen wollen, nur um sich selbst zu besseren und klügeren Menschen zu adeln, noch recht milde formuliert ist.
Diese gewissen Leute sind immerhin nicht ausfallend geworden - mit Ausnahme von mir selbst, ich habe am Anfang von Volldeppen geredet, das gebe ich zu. Als die Diskussion dann anfing, jedoch nicht mehr. Aber du darfst gerne weiter beleidigen. Und es dir dann auch noch schönreden.
Usul, wenn Du dir den Schuh anziehst der da liegt, kann ich nichts dafür. Du und andere hier waren damit nicht gemeint. Ihr seid für mich nur passive Genderanhänger. Die die aktiv den Gendermist (als Genderbeauftragte oder als Gleichstellungsbeauftragte) im „Job“ vorantreiben, sind die Idioten. Wie soll mans auch anders nennen? Die Ergebnisse der angeblich benötigten Reform sind sprachlich völlig unzumutbar (such Dir einen der Gründe aus, gibt ja genug). Ihre Begründung für ihr Reformbestreben an den Haaren herbeigezogen und künstlich aufgeblasen. Warum wurde hier ja nun schon zur Genüge im Einzelnen dargelegt. Tut mir leid, dass Dich das verletzt, aber das ist eben meine Meinung. Ich halte Dich nicht für einen Deppen, nur weil Du eine andere Idee von Richtig und Falsch als ich hast. Und btw., ausfallend muss man gar nicht werden um zu beleidigen oder zu provozieren. Ein „dir fehlt die intellektuelle Kapazität um das Problem zu begreifen“ ist genauso beleidigend und ausfallend wie ein kurzes „Trottel“. Mir ist durchaus bewusst dass einige das extra darauf anlegen um sich selbst im Abschluss mit dem „versteckten“ Ass im Ärmel zum moralischen Gewinner zu erklären, weil sie ja so vernünftig argumentierten. Aber weisste, auf dieses Niveau muss man sich nicht auch noch begeben. Diskutiere ja schon seit über 20 Jahren im Netz zu verschiedensten Themen und kenn fast alle Maschen.
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James Dean
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von James Dean »

Usul hat geschrieben: 15.10.2017 03:31 Ach, übrigens, hier ein schöner Artikel zum Thema:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/fall- ... -1.3708064

Darüber dürfen sich die üblichen Verdächtigen gerne nach Herzenslust aufregen. Immerhin legt hier ja jemand quasi Dynamit an die Grundfesten der gesamten westlichen Gesellschaft.
Wieso sollte man sich darüber aufregen? Weinstein konnte halt schon immer gut mit die Frauen.
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Usul
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Usul »

lichtpunkt hat geschrieben: 15.10.2017 10:18Usul, wenn Du dir den Schuh anziehst der da liegt, kann ich nichts dafür.
Wenn hier jemand den "Genderunsinn" verteidigt, ist es doch naheliegend, daß er sich dann von solchen Formulierungen angesprochen fühlt, oder denkst du nicht auch?
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SethSteiner
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von SethSteiner »

Akabei hat geschrieben: 15.10.2017 03:04 Die USA sind offenbar nicht das einzige Land der Erde, in dem man sich die fünfziger Jahre zurückwünscht.
Also ich wünsche mir keine Zeit zurück in der Frauen Besitz waren und ein Mann bestimmen könnte ob und welchen Job sie ausüben darf oder ob sie sich hinter das Steuer eines Wagens setzen darf. So sehr ich den Radikalen Feminismus verabscheue aber diese Verklärung der Vergangenheit kann ich nicht nachvollziehen.
johndoe1238056
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von johndoe1238056 »

SethSteiner hat geschrieben: 15.10.2017 11:41
Akabei hat geschrieben: 15.10.2017 03:04 Die USA sind offenbar nicht das einzige Land der Erde, in dem man sich die fünfziger Jahre zurückwünscht.
Also ich wünsche mir keine Zeit zurück in der Frauen Besitz waren und ein Mann bestimmen könnte ob und welchen Job sie ausüben darf oder ob sie sich hinter das Steuer eines Wagens setzen darf.
Das mag für dich stimmen, aber bei einigen der in diesem Thread beteiligten Personen wäre ich da nicht so sicher.
lichtpunkt
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

Usul hat geschrieben: 15.10.2017 11:33
lichtpunkt hat geschrieben: 15.10.2017 10:18Usul, wenn Du dir den Schuh anziehst der da liegt, kann ich nichts dafür.
Wenn hier jemand den "Genderunsinn" verteidigt, ist es doch naheliegend, daß er sich dann von solchen Formulierungen angesprochen fühlt, oder denkst du nicht auch?
Das stimmt. Aber so ist das eben in Diskussionen. Wenn man eine Sache für intellektuell beschränkt hält, muss man es ja in irgend einer Form ausdrücken können. Die die ihre Idee lediglich verteidigen, sind ja, das liegt in der Natur der Sache, in der bequemen Lage sich defensiv verhalten zu können. Diese Wahl (offensiv/defensiv) habe ich als "Angreifer" der DAGEGEN ist, nicht.
Also, bitte verrate mir doch, Usul, wie soll man seinen Unmut sonst Ausdruck verleihen, wenn man nun einmal der MEINUNG ist das diese Idee idiotisch ist OHNE jemanden der völlig anderer Meinung ist, gehörig auf den Schlips zu treten? Schau Dir doch mal politische Diskussionen an, selbst ne harmlose Buchbesprechung kann dahingehend problemlos ausarten. Sicher, kann man über Diskussionskultur, auch hier, streiten und diese kritisieren. Klar ärgere ich mich auch, wenn ich vor nem Thread sitze und mich einer angreift (passiert ja auch ständig). Aber: derjenige kennt mich nicht persönlich. Er greift also nicht MICH, sondern meinen Standpunkt an. Selbst wenn er mich PERSÖNLICH beleidigt, eigentlich hat er nicht mich gemeint. Er sieht mich als Arschloch, weil er nur diese Seite von mir kennengelernt hat. Wärst Du jetzt ein langjähriger Freund oder Kollege, sieht die Sache anders aus, da ich ja noch andere Facetten deiner Persönlichkeit kenne und dich trotz dieser Meinung für nen guten Menschen halten kann.
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

Akabei hat geschrieben: 15.10.2017 11:46
SethSteiner hat geschrieben: 15.10.2017 11:41
Akabei hat geschrieben: 15.10.2017 03:04 Die USA sind offenbar nicht das einzige Land der Erde, in dem man sich die fünfziger Jahre zurückwünscht.
Also ich wünsche mir keine Zeit zurück in der Frauen Besitz waren und ein Mann bestimmen könnte ob und welchen Job sie ausüben darf oder ob sie sich hinter das Steuer eines Wagens setzen darf.
Das mag für dich stimmen, aber bei einigen der in diesem Thread beteiligten Personen wäre ich da nicht so sicher.
Wer wünscht sich denn ERNSTHAFT dieses Mittelalter zurück? Vom Feminismus hat die gesamte Gesellschaft profitiert, nicht nur Frauen, auch Männer. Welches Land (ölfördernde Länder ausgenommen, die verkaufen ja nur ihr hochgepumptes Zeug) kann es sich leisten, dass das Potential der Hälfte der Bevölkerung brach liegt? Welcher Familienvater will heutzutage die Last des Existenzdrucks, bei dem Stress in der Berufswelt und den geringen Verdienstmöglichkeiten, noch alleine schultern? Gleichberechtigung und ja, auch Gleichstellung (wenn diese nicht durch Quoten erzwungen wird, habe keine Lust mir Jahre den Hintern abzurackern und dann bekommt irgend eine Frau die Beförderung, die sich nur durch ihr Geschlecht qualifizierte) sind Dinge, die uns allen das Leben leichter und besser machen.
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Usul
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Usul »

lichtpunkt hat geschrieben: 15.10.2017 12:00Also, bitte verrate mir doch, Usul, wie soll man seinen Unmut sonst Ausdruck verleihen, wenn man nun einmal der MEINUNG ist das diese Idee idiotisch ist OHNE jemanden der völlig anderer Meinung ist, gehörig auf den Schlips zu treten?
Ich denke, das ist das Problem. In einer Sache, die offenkundig so simpel nicht ist - denn sonst gäbe es diese umfangreiche Diskussion darüber nicht, finde ich -, eine Seite für idiotisch zu halten... das ist keine Diskussionskultur, fürchte ich.
Was bringt es dir denn, eine ernsthaft vorgetragene Idee (die nicht auf Hass oder Ressentiments oder Ähnlichem basiert) als idiotisch abzutun, außer vllt. deine eigenen Aggressionen in Worte zu lenken? Was bringt es mir, wenn ich das Beharren auf dem generische Maskulinum z.B. als verblödeten reaktionären Beißreflex erachte?

Ich meine, wir können gerne einen Schlagabtausch auf derart niedrigem Niveau betreiben... aber dann sollten wir bitte nicht so tun, als ob irgendwie konstruktiv diskutiert wird... und vor allem nicht das Gefühl haben, daß man irgendwie die Oberhand behält in der Diskussion durch die Stärke der eigenen Argumente.

Können wir machen, bis der Thread dann zugemacht wird.
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

Usul hat geschrieben: 15.10.2017 12:22
lichtpunkt hat geschrieben: 15.10.2017 12:00Also, bitte verrate mir doch, Usul, wie soll man seinen Unmut sonst Ausdruck verleihen, wenn man nun einmal der MEINUNG ist das diese Idee idiotisch ist OHNE jemanden der völlig anderer Meinung ist, gehörig auf den Schlips zu treten?
Ich denke, das ist das Problem. In einer Sache, die offenkundig so simpel nicht ist - denn sonst gäbe es diese umfangreiche Diskussion darüber nicht, finde ich -, eine Seite für idiotisch zu halten... das ist keine Diskussionskultur, fürchte ich.
Was bringt es dir denn, eine ernsthaft vorgetragene Idee (die nicht auf Hass oder Ressentiments oder Ähnlichem basiert) als idiotisch abzutun, außer vllt. deine eigenen Aggressionen in Worte zu lenken? Was bringt es mir, wenn ich das Beharren auf dem generische Maskulinum z.B. als verblödeten reaktionären Beißreflex erachte?

Ich meine, wir können gerne einen Schlagabtausch auf derart niedrigem Niveau betreiben... aber dann sollten wir bitte nicht so tun, als ob irgendwie konstruktiv diskutiert wird... und vor allem nicht das Gefühl haben, daß man irgendwie die Oberhand behält in der Diskussion durch die Stärke der eigenen Argumente.

Können wir machen, bis der Thread dann zugemacht wird.
Das ist wohl war. Dennoch ist es etwas unfair das gleich so abzuurteilen. Es wurden ja nicht NUR solche Statements abgegeben, sondern auch (in der Mehrheit) durchaus rational und nachvollziehbar argumentiert. Von beiden Seiten. Ich hab gleich einige Dinge für den nächsten "Kampf" mitgenommen, die ich so noch nicht gesehen oder betrachtet habe. Es hat mich nicht überzeugen können, das ist in dieser Sache z.Z. ausgeschlossen. Es hat mich eher gestärkt zurückgelassen, da ich nun einige handwerkliche Fehler in diesem Thema nicht mehr wiederholen werde. D.h. es ist nicht völlig unmöglich mich (und wahrscheinlich auch andere) doch zu einem Kompromiss zu bewegen. Dieser Kompromiss müsste aber beinhalten, das Schrift und Verbalsprache einheitlich bleiben und sich Texte flüssig lesen. Das ist bei den jetzigen üblichen Konstruktionen nicht im mindesten der Fall. Selbst WENN man nachweislich sprachlichen Sexismus attestieren könnte (das wäre für mich, nach dieser Diskussion tatsächlich doch ein Verhandlungspunkt), ist das jetzige Vorgehen mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ich reiße ja auch nicht mein Haus ab und baue es neu, nur weil der Wohnzimmerteppich gesaugt werden muss. Es werden grobmotorisch, ohne Sinn für Sprachfluss und Ästhetik, Vorgaben ersonnen und erlassen und sich dann gewundert, warum das auf Widerstand stößt, selbst in der "Zielgruppe".
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Ryo Hazuki
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Ryo Hazuki »

Ich würd auf meine Rakete ganz andere Sprüche schreiben... :Häschen:
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SethSteiner
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von SethSteiner »

c452h hat geschrieben: 15.10.2017 03:43 https://caamib.wordpress.com/the-story- ... ent-truth/

IF YOU SUPPORT FEMINISM YOU SUPPORT THE BIGGEST SLAUGHTER THE WORLD HAS EVER SEEN IN TERMS OF BOTH NUMBERS AND QUALITY OF THOSE BEING KILLED- <A SLAUGHTER OF DECENT PEOPLE.

Take the red pill.
Was muss in einem Vorgehen, eine Webseite mit soviel gequirlter Scheiße zu produzieren?
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von eigentlichegal »

"lichtpunkt" hat geschrieben:1. eine Behauptung, Sprache ist NULL geschlechtsspezifisch, oder sprechen Frauen und Männer etwa andere Sprachen, jeder wird von der gemeinsam(!) verwendeten Sprache erst einmal neutral gleichermaßen angesprochen. Was der Empfänger da letztendlich aber nun reininterpretiert, steht auf einem anderen Blatt.
Ich hatte gedacht aus dem Kontext heraus wäre klar geworden, was ich damit meine. Nur zur Klärung: Mit geschlechtsspezifischer Sprache meine ich die dedizierte Anwendung von maskuliner und femininer Form, wenn beide Geschlechter angesprochen werden, oder eine Form, die beide Geschlechter umfasst und nicht das generische Maskulinum ist.
"lichtpunkt" hat geschrieben: 2. Der grammatische Genus hat im Deutschen nichts, also so rein gar nichts, mit dem natürlichen Sexus zu tun. Das kann sich ein Soziologe noch so sehr herbeiwünschen, dadurch wird's trotzdem nicht plötzlich zum Fakt geadelt.
An welcher Stelle habe ich darauf überhauptBezug genommen?? Ernstgemeinte Frage, weil ich diese Aussage mit keiner Silbe erwähnt habe....
lichtpunkt hat geschrieben:3. Du kannst nicht einfach die Beweislast umkehren. Es stellt sich nicht die Frage warum das alte notwendig ist, sondern warum das neue(!) notwendig ist um das alte abzulösen. So eine blödsinnige Verdrehung von Notwendigkeiten höre ich selten. Die Verfechter von Anpassungen müssen die Notwendigkeit belegen um den Aufwand und die Anpassungen klar zu rechtfertigen, nicht umgedreht. Das wäre ja noch schöner
Hier hast du glaube ich einfach meinen Text falsch gelesen. Es ging mir nicht darum, dass irgendeine Beweislast (was immer das in diesem Kontext sein soll) umgekehrt werden soll, sondern meine Aussage zielte darauf ab, dass wissenschaftliche Texte in der Regel wenig Anlass geben überhaupt über so Sachen wie "Studierende" oder "Studenten und Studentinnen" nachzudenken, weil sie üblicherweise niemanden direkt ansprechen.
lichtpunkt hat geschrieben: Ja, Sprache braucht keine Eingriffe von selbsternannten Bessermenschen um sich anzupassen. Hier mal ein kleiner geschichtlicher Abriss zu Deinem erwähnten Begriff.
Wie findet denn dann deiner Meinung nach sprachliche Anpassung statt? Mal ganz davon abgesehen, dass es ein wenig überzogen ist zu behaupten, es gingen böse Sprachwissenschaftler und Genderforscher im Land um, die jedem auf die Finger hauen, wenn sie die Vorschläge ihrer Zunft nicht umsetzen....
bachstail hat geschrieben: Der Sprachwandel ist ein natürlicher Prozess, dieser geschieht ohne Eingriff von außen, Menschen benutzen Worte fernab ihrer eigentlichen Definition oder erfinden gar neue Worte und wenn sich diese etablieren und sie von vielen Leuten über einen langen Zeitraum genutzt werden, verankern sich diese Worte und werden Teil des Sprachgebrauchs.

Die Betonung liegt hier auf dem Wort "natürlich" denn der Sprachwandel wird nicht forciert, dieser ergibt sich.
Was bedeutet denn jetzt natürlich in dem Zusammenhang? Dürfen also nur Trottel, die die deutsche Grammatik nicht können aus wegen + Genetiv ein wegen+ Dativ machen, aber Vorschläge zu einem anderen Umgang mit verallgemeinernden Plural ist auf einmal unnatürlich? Inwiefern ergibt denn das Sinn? Zumal die Vorschläge ja auch innerhabl der deutschen Sprache gemacht werden und kein Franzose sich da reinmischt (pars pro toto).
bachstail hat geschrieben: Weil genau das getan wird, hier wird ein natürlicher Prozess wie der Sprachwandel forciert, was nicht Sinn und Zweck des Sprachwandels ist.
Mir ist nicht bewusst, dass der Sprachwandel, wenn er doch so natürlich ist, überhaupt einen Sinn und Zweck hat. Hinzu kommt, dass mir bisher nicht plausibel ist, wie die gemachten Vorschläge nicht Teil des natürlichen Prozesses sein sollen. Wenn es sich nicht durchsetzt, weil die Mehrheit denkt, dass Studierende scheiße ist ist und man lieber Studenten sagen will, dann wird es so kommen. Den Vorschlag allein zu verteufeln, dass jemand wagt aus Studenten Studierende zu machen, erschließt sich mir nicht...
Bachstail hat geschrieben:Sinn machen ist grammatikalisch falsch, eigentlich heißt es Sinn ergeben, dennoch ist es heutzutage nicht falsch, Sinn machen zu sagen, da das innerhalb der Sprache mittlerweile akzeptiert ist und das hat sich durch Zauberhand so entwickelt, ich glaube nicht, dass es zu "Sinn machen" je eine große Diskussion gab.
Nun, du wärst überrascht, wie es manche Leute gibt, die diese versteckten Anglizismen auf den Tod nicht ausstehen können und sich ebenso erbitterte Diskussionen liefern, wie es hier gerade passiert.
Bachstail hat geschrieben: Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die Genderisierung auf zum Beispiel Unis aber forciert, dann gilt es als falsch, wenn man "Studenten" scheibt, auch wenn man dies gewohnt ist.
Ich kann dir versichern, dass ich schon dutzende Mails geschrieben habe, in denen ich die Studenten jeweils mit Liebe Studenten angesprochen habe. Mittlerweile bin ich selbst zwar ebenfalls zu Liebe Studierende gewechselt, aber das war meine persönlich Entscheidung und niemand, wirklich niemand(!), hat mich dazu gezwungen oder auch nur einen Kommentar dazu abgegeben.
lichtpunkt hat geschrieben:Nein, usul, Dich meinte ich nicht! Ich meinte den Benutzer "eigentlichegal" damit!
Und hier mal ein gutes Beispiel für künstliche Sprachvorgaben aus der Weltliterarur, um politische und gesellschaftliche Wandlungen anzustreben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech
Der feine Unterschied ist, dass in 1984 Leute dich abgeholt und in Umerziehungslager gesteckt haben, wenn du nicht die "richtigen" Wörter benutzt hast. Hier jedoch kursiert ein Vorschlag, wie man eine Gruppe anders ansprechen kann als bisher, weil der von mir verlinkte Wikipediaartikel suggeriert, dass bei "Liebe Studenten" tatsächlich die Menschen eher an Männer als an Frauen denken. Ob du auf diesen Vorschlag eingehst oder nicht, hat aber keinerlei negative Konsequenzen für dich. Außer natürlich dich mit mir und anderen Menschen meiner Meinung rumschlagen zu müssen!;)
lichtpunkt hat geschrieben: Und der sprachlische genderzwang in verschiedenen Berufsgruppen und Bildungsinstituten ist z.Z. fast beispiellos in seiner Dimension.
Wie in meiner Antwort an Bachstail zu lesen, gibt es diesen Zwang an zumindest meiner Universität nicht. Zumindest nicht auf dem individuellen Level. Es stimmt, dass Verwaltungsemails entsprechend formuliert sind, aber ich denke, dass ist der normale Zwang, den jeder Arbeitgeber auf seine Angestellten ausübt. Du kannst auch nicht bei BASF offizielle Mails schreiben, wie dir der Schnabel gewachsen ist, sondern du musst die Firmenphilosophie entsprechend in offiziellen Stellungnahmen vertreten. Das ist eben an Universitäten nicht anders. Darauf ein 1984-Szenario zu machen geht meines Erachtens ein wenig zu weit.
lichtpunkt hat geschrieben: Die Sprache gehört allen Menschen gleichermaßen
Dann gehört sie aber auch den Leuten, die vorschlagen, wie man Dinge ändern kann. Ob sich dieser Vorschlag durchsetzt werden wir sehen.
lichtpunkt hat geschrieben:Er fußt einzig und allein auf dem vermeintlichen Axiom des Vorwurfs von Sexismus in der Grammatik.
Laut Wikipedia (echt Leute, lest mal den Artikel :) ) fußt das ganze auf der Feststellung, dass man sich unter dem generischen Maskulinum vorrangig Männer vorstellt, selbst wenn man zu gleichen Teilen Frauen ansprechen möchte. Dementsprechend wäre es ja sogar im Sinne des Autors eine andere Formulierung zu wählen, damit jeder, der den Text liest nicht einem Geschlecht den Vorrang gibt, sondern begreiflich wird, dass beide Geschlechter zu gleichen Teilen angesprochen werden sollen.
James Dean hat geschrieben:Du bist dir aber schon der Funktion des generischen Maskulins bewusst, oder? Es beinhaltet alle "Geschlechter", während die weibliche Form eben nur explizit das weibliche "Geschlecht" anspricht, quasi Exklusion betreibt.
Es gibt aber eben die Unterscheidung zwischen Syntax und Semantik. Syntaktisch hast du vollkommen recht. Es gibt den generische Maskulinum und auf syntaktischer Ebene tut er exakt das, was man möchte: Er verallgemeinert alle Geschlechter und macht es in diesem Sinne geschlechtsneutral. Die semantische Ebene jedoch scheint, laut Wikipedia, nicht so gut zu funktionieren. Und um genau diese Schieflage zu verbessern gibt es dann eben Vorschläge, wie man es besser machen könnte(!). Warum diese Tatsache soviel Unmut erzeugt erschließt sich mir nicht.
lichtpunkt hat geschrieben:Also, gesetzt dem Fall, sie hat versäumt einen Teil des Textes korrekt zu gendern kommt von Frau "Dr." irgendwem eine Mail mit "Das ist falsch."
Es spricht wirklich sehr für deine Souveränität, dass du das Dr. in Anführungszeichen gesetzt hast. Ist sie Dr. oder ist sie es nicht?
lichtpunkt hat geschrieben: Es wird solange nicht veröffentlicht bis der Text zu ihrer Zufriedenheit zu Ende vergewaltigt wurde.
Ich sage es nochmal: Das ist bei jedem Unternehmen so. Das Unternehmen gibt vor, wie offizielle Verlautbarungen zu formulieren sind. Das variiert von Arbeitgeber zu Arbeitgeber, aber in sich ist das nicht verwerflich. Die Universität deiner Freundin hat sich also dazu entschieden auf diesen Genderkram einzugehen. Passt deiner Freundin vielleicht nicht, aber es ist nunmal ihr Job(!) Mitteilungen so zu verfassen, dass es der Universität passt und nicht Mitteilungen zu verfassen, die ihr passen!
lichtpunkt hat geschrieben:weil wir Deutschen ja so obrigkeitshörig sind, gerade an den Hochschulen gibt es ja strenges Hierarchiedenken
Das wäre mir neu.....
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Bachstail
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Bachstail »

eigentlichegal hat geschrieben: 15.10.2017 15:51Was bedeutet denn jetzt natürlich in dem Zusammenhang? Dürfen also nur Trottel, die die deutsche Grammatik nicht können aus wegen + Genetiv ein wegen+ Dativ machen
Wenn man ganz fies ist, könnte man sagen, Sprache geht den Weg der Dummen, ich selbst würde so nicht argumentieren, kenne aber einige Sprachbegeisterte, welche genau das tun.
aber Vorschläge zu einem anderen Umgang mit verallgemeinernden Plural ist auf einmal unnatürlich?
Habe ich nie behauptet aber Danke für das Unterstellen.

Ich habe explizit geschrieben, dass Vorschläge vollkommen in Ordnung sind, Vorschläge müssen nicht umgesetzt werden, können sich aber etablieren, wenn genug Leute diese Vorschläge umsetzen, das wäre dann ein natürlicher Prozess.

Es besteht aber ein Unterschied zwischen "Ihr könnt nun Student_innen, schreiben, wenn ihr wollt" und "Ihr MÜSST nun Student_innen schreiben, sonst wird euer Text nicht veröffentlicht", ersteres ist meiner Ansicht nach vollkommen legitim, zweiteres nicht, da hier etwas fordiert wird.
Mir ist nicht bewusst, dass der Sprachwandel, wenn er doch so natürlich ist, überhaupt einen Sinn und Zweck hat
Natürlich hat er das, ein Sprachwandel passt an und entwickelt weiter, fügt neue Worte hinzu.

Es gibt von Jahr zu Jahr immer neuere Dinge, welche einer Bezeichnung bedürfen und diese Worte finden dann den Weg in den Sprachgebrauch, die Sprache wird also stetig erweitert und erlaubt den Menschen mehr Optionen zu Sprechen.

Genauso werden Definitionen, welche aus heutiger Sicht überholt sind, neu definiert und geben alten Worten neuen Sinn und im Fall von "Sinn machen" und "Sinn ergeben" ergeben sich Optionen, sodass man gesprochen ruhig beides verwenden kann, hier hat man für eine Bedeutung also gleich zwei Umschreibungen.
Hinzu kommt, dass mir bisher nicht plausibel ist, wie die gemachten Vorschläge nicht Teil des natürlichen Prozesses sein sollen.
Wie gesagt, habe ich das nicht behauptet, im Gegenteil, ich schrieb innerhalb des Threads, dass Vorschläge zum natürlichen Prozess dazugehören aber Vorschläge bedeuten eben, dass man diese nicht umsetzen MUSS.
Wenn es sich nicht durchsetzt, weil die Mehrheit denkt, dass Studierende scheiße ist ist und man lieber Studenten sagen will, dann wird es so kommen.
Richtig und das Gegenteil ist ebenfalls der Fall, WENN es sich durchsetzt, gilt das genauso zu akzeptieren, habe ich innerhalb des Threads sogar betont.
Den Vorschlag allein zu verteufeln, dass jemand wagt aus Studenten Studierende zu machen, erschließt sich mir nicht...
Einen reinen Vorschlag per se zu verteufeln, finde ich ebenfalls falsch und zum Glück habe ich das ja nicht getan.
Nun, du wärst überrascht, wie es manche Leute gibt, die diese versteckten Anglizismen auf den Tod nicht ausstehen können und sich ebenso erbitterte Diskussionen liefern, wie es hier gerade passiert.
Ich bin in der Tat NICHT überrascht, da ich eine der Parteien innerhalb genau dieser Diskussion angehöre, nämlich jener, welche nichts gegen Anglizismen hat, ich habe diese Diskussion schon sehr oft führen müssen, da einige Menschen diesbezüglich eine sehr elitäre Sicht der Dinge haben und das ist gerade beim Thema Sprache genau die falsche Einstellung.
Ich kann dir versichern, dass ich schon dutzende Mails geschrieben habe, in denen ich die Studenten jeweils mit Liebe Studenten angesprochen habe. Mittlerweile bin ich selbst zwar ebenfalls zu Liebe Studierende gewechselt, aber das war meine persönlich Entscheidung und niemand, wirklich niemand(!), hat mich dazu gezwungen oder auch nur einen Kommentar dazu abgegeben.
Und hier haben wir ein Problem, denn es steht Aussage gegen Aussage.

Lichtpunkt schreibt mir, dass Seine Freundin Texte ändern MUSS und nicht veröffentlichen darf, wenn nicht Genderisiert wird und Du schreibst mir, dass Du deine Texte so veröffentlichen kannst, wie Du möchtest und Dich niemand dazu gezwungen hat, wie Du nun scheibst.

Ich selbst habe nie studiert und habe keinerlei Ahnung, wem soll ich also glauben ohne jegliche Beweise ?

Ich kann nur auf das zurückgreifen, was mir erzählt wird und das bedeutet, dass wenn es stimmt, was lichtpunkt schreibt, ich damit nicht einverstanden bin, da hier etwas erzwungen wird, was nicht erzwungen gehört und wenn es stimmt, was Du mir schreibst, habe ich damit überhaupt kein Problem, denn die Leute können hier selbst entscheiden, wie was formuliert wird und bekommen keinen Ärger, wenn sie nicht so formulieren, wie gewünscht.
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Temeter 
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Temeter  »

Usul hat geschrieben: 15.10.2017 03:31 Ach, übrigens, hier ein schöner Artikel zum Thema:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/fall- ... -1.3708064

Darüber dürfen sich die üblichen Verdächtigen gerne nach Herzenslust aufregen. Immerhin legt hier ja jemand quasi Dynamit an die Grundfesten der gesamten westlichen Gesellschaft.
Sachen wie die mit Weinstein sind ein großes, weitschweifendes Problem, klar, aber der Artikel ist vorurteilsbelastet.

https://www.theguardian.com/film/2017/o ... -executive

Ein schwarzer Riese von 110kg. Über so einen wird normalerweise gelacht, und gefragt "wovor brauch der denn Schutz?". Da macht man lieber nen Witz über Mens Rights Activists und kümmert sich um seine eigenen 'Fronten'.

Zu vermuten, hinter allem stecke allein simple Frauenfeindlichkeit, die sicherlich auch Teil davon sein mag, ist ziemlich naiv. Da gehts um Machtstrukturen und Dominanz.

Irgendwelche miesen Formen wie ZuhörerInnen durchzusetzen hilft dagegen rein gar nichts. Und Feminismus ignoriert ebenfalls den Kern des Problems.
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Bachstail
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Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Bachstail »

Temeter  hat geschrieben: 15.10.2017 16:28Ein schwarzer Riese von 110kg. Über so einen wird normalerweise gelacht, und gefragt "wovor brauch der denn Schutz?". Da macht man lieber nen Witz über Mens Rights Activists und kümmert sich um seine eigenen 'Fronten'.
Nicht nur Terry Crews, auch ein Elijah Wood, welcher dem ein oder anderen ein Begriff sein dürfte, hat sich bereits ähnlich geäußert.