
Coraline (2009), Netflix DE
Definitiv kein Kinderfilm trotz FSK 6, manche Szenen beschwören regelrecht Alpträume für jüngere Zuschauer... Und auch so mancher Dialog regt die Vorstellungskraft eher ungünstig an^^. FSK 12 wäre deutlich passender für den Film.
Der Film versprüht unglaublich viel Detailverliebtheit: Einerseits an der Technik, wenn man sich vor Augen führt, dass der komplette Film im Stop-Motion-Verfahren gedreht wurde (mit einigen CGI-Effekten bereichert, aber trotzdem^^), andererseits bin ich von der hintersinnigen und stellenweise interpretationsfreudigen Erzählweise überrascht, die komplexer wirkt als ähnliche Filme. Dankenswerterweise wurde auf so ziemlich alles verzichtet, was den erwachsenen Zuschauer nerven kann: Es gibt keine Cheesy-Dialoge und sämtliche Charaktere sind maximal so überzeichnet, dass sie nie als bloße Abziehbilder von Karikaturen wirken.
Storymäßig liegt Coraline irgendwo zwischen "Alice im Wunderland" und "Pans Labyrinth": Das titelgebende Mädchen bekommt von ihren Eltern nicht die gewünschte Aufmerksamkeit, entdeckt jedoch eine Tür, die zu einer Art Parallelwelt führt. Dort sind die "andere Mutter" und der "andere Vater" deutlich aufmerksamer und genauso, wie es sich Coraline wünscht - mit dem (nicht ganz so kleinen) Unterschied, dass diese angenähte Knopfaugen haben.
Ein paar Mängel hat die Story schon, im Großen und Ganzen will ich aber, der Prämisse wegen, darüber hinwegsehen. Der Film bietet mehr "psychologischen Nährwert", als ich es einem für Kinder gedachten Film zutrauen würde. Und Coraline ist generell ein Hauptcharakter, die man nicht alle Tage sieht, aber dennoch sofort ins Herz schließt^^.
Ich mag den Film jetzt schon sehr, und werde ihn mir morgen wohl nochmal anschauen^^...