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Grauer_Prophet
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Beitrag von Grauer_Prophet »

Astorek86 hat geschrieben:House of Cards (bis Staffel 4 Episode 10)

So langsam dämmert es mir, dass ich mit der falschen Erwartungshaltung an die Serie rangegangen bin. Sowohl jedesmal der Vorspann (es ist doch kein Zufall, dass die Musik sehr melancholisch anfängt und nahtlos, aber doch passend, uninspiriert dahinplätschert) als auch (in wirklich großem Maße) die erste Staffel haben eine Erwartung in mir geweckt, die dachte, Underwood würde irgendwann für seine Taten Rechenschaft ablegen müssen. Oder die Gründe für sein Handeln würde irgendwann mal ans Licht gerückt werden (im Stile von "Better call Saul" oder so). Auch Doug Stamper mit seinem Stockholm-ähnlichem Verhalten hätte sogar Potential für eine eigene Serie; zumindest halte ich ihn aktuell für den (menschlich) interessantesten Charakter, weil er sich wenigstens ein bisschen weiterentwickelt - Kudos auch an den Schauspieler, der nicht perfekter zu dem Charakter passen könnte.

Aber sonst entwickelt sich absolut kein einziger Charakter weiter! Für eine oder zwei Staffeln mag das ja noch in Ordnung sein, aber solangsam frage ich mich, wohin das alles führen soll. Spätestens seit der dritten Staffel wird charakterlich nurnoch nach Schema F gefahren. Offensichtlich halten viele die Überzeichnung der amerikanischen Politik ansich für spannend genug, anders kann ich mir die Traumwertungen der Serie, die schlechtestenfalls mit 90% beginnt, nicht mehr erklären. Und so souverän Kevin Spacey seine Rolle als Frank Underwood auch spielt, nach 4 Staffeln stünde ihm ein kleiner Tapetenwechsel mal richtig, richtig gut zu Gesicht. Er spielt die Rolle nämlich so perfekt, dass er - leider im negativem Sinne - nicht mehr richtig auffällt.

Ich bin der letzte Mensch, der klassisches Gut gegen Böse sehen will. Aber Antagonisten sind nicht automatisch spannend, nur weil sie moralisch flexibler handeln. Ich habe das Gefühl die Serie weiß nicht, welche Elemente sie besonders in der ersten Staffel so besonders machte.

Fazit bis jetzt: Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich irgendwie eine Bereicherung durch die Serie erfahren habe. House of Cards ist mittlerweile an einem Level anbelangt, dass ich es mir ansehen kann während nebenher das Radio läuft oder ich die Wäsche aufhänge. Bei einer Serie der Marke GZSZ oder Simpsons wär das auch noch völlig in Ordnung, aber bei einer Serie mit einem Hauptcharakter, der wie ein skrupelloser Psychopath agiert, hin und wieder einen Mord begeht, Präsident der Vereinigten Staaten ist und sich dabei auch noch in jeder Sekunde jeder Folge verdammt ernst nimmt, ist mir das zuwenig...

Serie wird momentan weitergeschaut (3 Folgen fehlen mir ja noch), aber ob ich mir die kommende 5. Staffel noch ansehen werde, ist mehr als fraglich... Das müsste schon ein verdammt guter Cliffhanger sein...
Aber sowas von This.
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porii
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Beitrag von porii »

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Absolut herausragender Film und meiner Meinung nach Tom Hardys beste Schauspielerische Leistung bis heute.
johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

Astorek86 hat geschrieben:House of Cards (bis Staffel 4 Episode 10)

So langsam dämmert es mir[...]
Sehr schön formuliert. Hier werden viele Dinge genannt, wegen denen ich bereits gegen Ende der zweiten Staffel deutlich Interesse an der Serie verloren und die dritte nicht beendet habe.

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Atlanta
Staffel 1, Folgen 1-3

Wird mMn völlig zurecht mit Lob überschüttet. Die ersten drei Folgen bieten tolle Figuren, gut geschriebene Dialoge, teilweise absurd komische, manchmal surreale Situationen und die Schauspieler sind durch die Bank weg großartig. Dabei ist die Darstellung auch irgendwie "down to earth", nüchtern, nie wirklich aufgesetzt oder auf billige Lacher aus.
Wenn man das ganze als Comedy bezeichnen möchte, dann ist es endlich mal wieder intelligente Comedy imo.
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NomDeGuerre
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Beitrag von NomDeGuerre »

Donald Glover, was der anpackt, wird gut. Unglaublich, der Kerl.
https://www.youtube.com/watch?v=GlVguxWpjj8
Mehr hab ich noch nicht gesehen, ich liebe es jetzt schon.. ^^
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sourcOr
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Beitrag von sourcOr »

porii hat geschrieben:Bild

Absolut herausragender Film und meiner Meinung nach Tom Hardys beste Schauspielerische Leistung bis heute.
Hatte ich auch letztens geschaut. Super Film, wenn wohl auch extrem beschönigend was die reale Vorlage angeht. ^^

--

This is Spinal Tap

Ganz lustig. Stonehenge xD

Eyes Wide Shut

Ich glaube mittlerweile zum vierten Mal. Einfach nur toll. Die Atmosphäre kann ich einfach immer wieder aufsaugen. Wahrscheinlich mein liebster Kubrick :p

Black Swan

Zum zweiten Mal. Noch abgefuckter als ich ihn in Erinnerung hatte. Toll.
johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

NomDeGuerre hat geschrieben:Donald Glover, was der anpackt, wird gut. Unglaublich, der Kerl.
Jo. Kannte den bisher eigentlich nur aus "Community". Hab mich dann vor der Erstausstrahlung von "Atlanta" ein bisschen über ihn informiert; scheint ein richtiges Multitalent zu sein. Hat noch Großes vor sich. :)

Heute die ersten Folgen nochmal geschaut. Verdammt gut die Serie. Bin gespannt wie lange das Niveau gehalten werden kann.
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Hokurn
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Beitrag von Hokurn »

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Leider ziemlich langweilig und meilenweit hinter dem ersten Teil...
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Chigai
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Beitrag von Chigai »

Fand' ich auch. Bin froh für den Film nichts bezahlt zu haben...
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Braindead Staffelfazit

Ich habe mich bewusst nicht informiert, ob ne zweite Staffel bestellt wurde und war daher sehr gespannt ob man Richtung abgeschlossene Handlung oder Cliffhanger geht. Ich denke mit dem Ende kann man zufrieden sein, es ließe die Möglichkeit offen nochmal anzudocken, aber es ist gut zu Ende geführt worden. Die Serie wird wohl leider auch keine Zukunft haben.

Nach 13 wirklich sehr guten Folgen muss ich einfach sagen das es in meinen Augen die beste neue Serie dieses Jahr ist (Westworld könnte da noch reinspielen). Die Serie spielt mit Satire noch einmal auf einem anderem Level als Veep und hat gleichzeitig eine schöne Story bei der man die Charaktere lieb gewinnt und mit ihnen mitfiebert. Fern ab von allen 13 folgigen Spielfilmen von HBO und Netflix beweist mir diese Serie das auch das klassische Folgenformat noch nicht tot ist. Ich bin gespannt was die Kings jetzt machen und freue mich bereits drauf.
johndoe827318
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Beitrag von johndoe827318 »

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Ähnlicher Aufbau wie bei "Lesson of Evil":

Die ersten zwei Drittel eine sehr ruhige, schon langatmige Einführung (hier eine sich entspinnende Romanze) und am Ende dann die ganze Ladung Gewalt.

Mir gefällt diese (trügerische) Ruhe von Miike und die etwas tiefsinnigere, aber nicht pseudophilosophische Nachricht, die er hier rein packt (bzw. die ich glaube hier zu sehen), aber das Ende ging für mich dann doch etwas zu sehr Richtung Torture Porn und war schließlich viel zu abrupt.

Wenn man diese japanische Ruhe als Ausgangsbasis für einen ordentlichen Verstör-Faktor mag, sollte man hier zugreifen.
Aber man darf wirklich nicht empfindlich sein.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

The Path Episode 01 + 02

Ein kleines Juwel was sich Amazon da geholt hat (auch wenn es glaube ich eigentlich von Hulu is). Im Grunde kann man die Serie sehr simpel zusammenfassen: Es geht um das Innenleben einer Sekte und der verschiedenen Charaktere und Konflikte die dort auftreten können.

Man hat den Charakter der einst "gerettet" wurde und nun zu zweifeln beginnt, man hat den Neuling an dem man als Zuschauer sehen kann wie die Rekrutierung/Gehirnwäsche funktioniert, man hat den charismatischen Sektenführer der natürlich eher ambivalent ist, man bekommt einen Jugendlichen der sich im normalen High-School-Alltag mit dem Sekten-Stigma herumschlagen muss und man hat den Charakter der in die Sekte geboren wurde, eine hohe Stellung hat und keine Zweifel besitzt (zumindest jetzt noch nicht).

Letztere Figur ist fast das interessanteste, gespielt von Michelle Monaghan (Mission Impossible 3) findet man diese Figur gefährlich sympathisch, sodass alle die ihr Glück bedrohen, also Leute die die Sekte zurecht eher als Bedrohung sehen, fast schon als Villains rüberkommen. Das ist sehr geschickt gemacht um es dem Zuschauer nicht zu einfach zu machen. Weiterhin Aaron Paul, besser bekannt als Jessie Pinkman und mein Highlight Hugh Dancy aus Hannibal. Tolles Ding, hoffe das hält das Niveau.
johndoe827318
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Beitrag von johndoe827318 »

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Ugh...

Während des Schauens war ich insgesamt eher angeekelt als fasziniert.

Denn trotz der ziemlich bildgewaltigen Inszenierung (kontrastreiche Stilbrüche bei Farbton der Kulissen, explizites Einfangen von Gewalt- und Erotikszenen) habe ich mich doch SEHR an der Darstellung so ziemlich aller Figuren gestört.
Die zeichnet sich nämlich primär dadurch aus, dass die Protagonistinnen in ihrem drögen Alltagsleben etwas unbestimmtes vermissen (Drang nach Freiheit, was schließlich zur Obsession wird), selbiges suchen und es dann dadurch finden, dass sie prostituierende Schlampen werden ( <- Das ist nicht generell abwertend auf Prostituierte gemünzt, sondern speziell auf die Kandidatinnen hier, die allesamt ihre Partner mit den extremsten Eskapaden betrügen).
Und sie lassen sich viel zu oft von allen wie Dreck behandeln und nehmen das passiv hin.

Der Film ist dabei nicht oberflächlich, im Gegenteil sogar mit Literaturreferenzen (Kafkas Schloss als Leitmotiv) und oft verschlüsselten Dialogen recht trickreich in seinen Aussagen.
Aber das ändert für mich leider nichts an den rundum hässlichen, passiven, ehrlosen und im Hinblick auf ihr Verlangen für mich letztlich auch kaum nachvollziehbaren Verhaltensmustern der Figuren.

Ich war etwas verstört, dass Sono sich selbst im Bezug auf diesen FIlm als feministischen Filmemacher sieht; meine Vermutung ist eher, dass ihm die Feministen, die diesen Film sehen, empört ans Leder wollen.
Aber gut, wenn man das Ganze als Frontalangriff auf den kommunikationsmangelhaften und damit in einer statischen Selbstverzehrungsfalle endenden japanischen Alltag inklusive des ermattenden Liebeslebens von Paaren und der Verschweigung von Sexualität sieht (so schildert es die der Blu Ray beiliegende Analyse u.a. in einem Interview mit Sono), dann kann man es als gelungenen, arg harschen, schonungslosen und treffend verstörenden Weckruf betrachten.

Trotzdem:
Solche viel zu lange viel zu passive Opfercharaktere, die ihre Möglichkeiten zum Ausbrechen aus dieser Opferrolle kaum bis gar nicht ausloten bzw. dies rein auf ein Sexualtabu beschränken, machen für mich leider fast die gesamte Geschichte kaputt.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Blood-Beryl hat geschrieben:
Ich war etwas verstört, dass Sono sich selbst im Bezug auf diesen FIlm als feministischen Filmemacher sieht; meine Vermutung ist eher, dass ihm die Feministen, die diesen Film sehen, empört ans Leder wollen.
Aber gut, wenn man das Ganze als Frontalangriff auf den kommunikationsmangelhaften und damit in einer statischen Selbstverzehrungsfalle endenden japanischen Alltag inklusive des ermattenden Liebeslebens von Paaren und der Verschweigung von Sexualität sieht (so schildert es die der Blu Ray beiliegende Analyse u.a. in einem Interview mit Sono), dann kann man es als gelungenen, arg harschen, schonungslosen und treffend verstörenden Weckruf betrachten.

Trotzdem:
Solche viel zu lange viel zu passive Opfercharaktere, die ihre Möglichkeiten zum Ausbrechen aus dieser Opferrolle kaum bis gar nicht ausloten bzw. dies rein auf ein Sexualtabu beschränken, machen für mich leider fast die gesamte Geschichte kaputt.
Ich glaube du musst diesen Film nicht so wörtlich nehmen. Es geht ja im Grunde darum das diese Frau aus ihrer bürgerlichen Existenz komplett ausbricht und das das durch Sex geschieht ist eigentlich ein superklassisches Feminismus-Motiv. Das sie dabei nicht die Herrin der Lage ist und die Situation ganz emanzipiert unter Kontrolle hat, bedeutet ja nicht das sie nicht selbst bestimmt was sie tut.

Ich finde allerdings das es als Film wirklich nicht so dolle ist. Sono hat das manchmal genau wie Naokos Dinner Table wo er zu sehr in Kunstfilmrichtung abdriftet. Es bringt einfach nicht so viel Spaß diese Filme zu gucken. Von der Hate-Trilogie isses auf jeden Fall der schwächste.
Grauer_Prophet
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Beitrag von Grauer_Prophet »

Bild 7/10 Der Humor rettet es und ich werd mir die 2te Staffel ansehen.
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Rooster
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Beitrag von Rooster »

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kleiner geniestreich und wahrscheinlich der bis dato beste pixar film. beeindruckend wie ein komplexes thema auf so simple art und weise heruntergebrochen werden kann. unbedingt schauen!