Wulgaru hat geschrieben:Captain Mumpitz hat geschrieben:
Tarantino sollte sich langsam aber sicher mal eine gute Geschichte ausdenken
Ich finde grundsätzlich tust du ihm Unrecht, da ich der Meinung bin das Basterds zum Beispiel eine ziemlich intelligente Story hat. Runterbrechen kannst du fast jeden Film auf ein paar Punkte.
Ich bin eher der Meinung das es letztendlich immer der gleiche Kniff beim Quentin ist, der hier besonders auffällig ist
Also Basterds hat im Grunde genommen wirklich keine gute Story, es ist lediglich die Ausführung welche den Film rettet.
Jüdin entkommt Nazis, hasst Nazis, will Nazis töten. Amis wollen Nazis töten. Zuletzt trifft man sich ohne von einander zu wissen. Wuiiiii.
Ja klar, es gibt tausende Filme deren Story ebenfalls nicht besser oder ausgeklügelter ist. Aber ich finde, ein wenig mehr darf's schon sein - nicht nur auf Tarantino bezogen. Bei einem reinen Actionfilm oder einer Komödie verzeihe ich das, denn da ist die Geschichte meistens auch vollkommen egal. Aber bei allen anderen Genres ist mir ein ansprechender Hintergrund durchaus wichtig.
Bei Basterds sind es nur die interessanten Charaktere, die den Film einigermassen sehenswert machen (wobei ich ihn für einen der schwächeren Tarantinos halte), daneben ist es mal wieder das Schema-Q(uentin) womit zum Ende hin alles gewalttätig eskaliert. Und ja, wie du bereits angemerkt hast, ist das auch bei den abscheulichen 8 so. Allerdings war der Showdown dieses mal ein wenig länger gezogen und nicht binnen einiger Minuten abgehandelt - und das wiederum fand ich begrüssenswert.
Ich muss zwar sagen das ich mich immer noch glänzend unterhalten gefühlt habe
Das trifft für mich persönlich nur auf die ersten ~20 Minuten so richtig zu. Danach eine Pause, später gehts bei Minnie weiter bis sich das Ganze ein wenig in die Länge zu ziehen scheint
die ganze Nord-Süd Debatte fand ich beispielsweise eher überflüssig und vergeudet zu viel Zeit, wie auch die Story des Majors mit dem Sohn des Generals
Die Auflösung war nett, blieb aber imho hinter ihren Möglichkeiten zurück (ich empfand die Idee dahinter als zu ordinär), während mich der umschliessende Showdown wiederum gut unterhalten hatte. Alles in allem hatte der Film für mich somit zu viele Längen, zu wenig Mut, zu viel Schema-Q, eine nicht vorhandene Story und wenige Alleinstellungsmerkmale. Ich empfand ihn noch nicht als langweilig, aber als extrem zäh und langatmig und letztendlich enttäuschend. Ich erwarte von einem Tarantino wahrscheinlich noch immer zu viel und hoffe nach wie vor auf einen zweiten Pulp Fiction, der wohl nie kommen wird.