Das wichtigste Ziel: Bloß nichts erwähnen, was den Spieler empören könnte. Wer hat schon Spaß an sexy Frauen, die einen eigenen Willen haben? Schon komisch, dabei sind doch Leute wie ich diejenigen, denen Empörung unterstellt wird. Zu gern würde ich die Reaktionen zu einem Fanservice-Spiel sehen, dessen Charaktere sich als starke eigenständige Frauen à la Bayonetta oder Triss aus The Witcher 3 entpuppen.
Und wie kommst du darauf, dass es nicht das gleiche Publikum ist, oder sich zumindest überschneidet?
Braucht man wirklich ein weiteres Spiel, das seinen belanglosen Mix aus langweiligen Mini-Spielen durch nackte Haut und Voyeurismus pushen will? Gibt es immer noch Spieler da draußen, die es genießen, sich als Spanner am Beckenrand zu fühlen, während sich fiktive Polygon-Brüste, modelliert fern von jeder Realität, in der Sonne rekeln? Und wieso ist es plötzlich wieder interessant, mit Puppen zu spielen? Das Bekleiden von starr vor einem liegenden Personen, erinnerte mich sehr an die gute alte Zeit mit Barbie und Ken
Da verweise ich mal auf eure eigene
Wertungsphilosophie, oder die
Kolumne eines Kollegen.
Macht aber nichts, wenn man das ab und zu wieder vergisst. Passiert wohl den meisten von uns. Es gibt hier auch immer wieder Spiele, die finde ich pers. sooo sch.....lecht, dass ich nicht den blassesten Schimmer habe, wie sowas einen Gold-Award bekommen kann. Trotz bemühter Erläuterungsversuche des Testers fehlt mir da manchmal jegliche Nachvollziehbarkeit
Ach ja, männliche Strandschönheiten wäre eigentlich auch eine Option.
Diese Argumentation ist immer wieder einer der Hauptgründe dafür, wieso ich eine vorhergehende Kritik beim besten Willen nicht ernst nehmen kann.
Nachdem man zahlreiche Punkte aufgeführt hat, wieso so ein Werk sooo furchtbar schrecklich, böse, erniedrigend aber auch langweilig, pubertär und peinlich sei, sind all diese vorher so engagiert vorgebrachten Erklärungen und Begründungen plötzlich wie weggeblasen, wenn man es nur umdrehe. Auf einmal ist es auch nicht mehr böse, erniedrigend, langweilig und pubertär.
Wäre es nicht besser, wenn man gleich von Anfang an sagen würde: "ich finds toll, dass ihr Jungs so ein Spiel bekommt, jetzt hätte ich sowas auch gern für uns Mädels..."
Allen müsste bewusst sein, dass das Kämpfen mit Schwert und Schild in einem Bikini höchst gefährlich wäre
welp, noch so ein häufig kritisierter Punkt, den ich mindestens so lange nicht für voll nehmen kann, bis er konsequent vorgebracht wird.
Ein Senran Kagura zB ist komplett over the top und mit Ansage bescheuert, aber ausgerechnet da wird wieder betont wie blöd es doch sei halbnackt in den Kampf zu ziehen. In einem God of War zieht Kratos seit mehreren Teilen nur mit einem Lendenschurz bekleidet in den Krieg gegen schwertschwingende oder Klauen- und Hörner- behaftete Gegner, die Geschichte wird weitaus ernster präsentiert, auch wenn die Welt in der sie spielt ähnlich fantastisch ist, aber dort hat nie irgendjemand darauf hingewiesen wie unlogisch seine Nacktheit doch sei. Ebensowenig bei zahlreichen Barbaren-Klassen in Rollenspielen.
Weibl. Charaktere kämpfen nicht häufiger nackter, es wird nur häufiger (und hysterischer) darauf hingewiesen
Dieser völlig verrückte double standard, diese unerklärliche, spontan auftretende, halbseitige Erblindung hat verstörenderweise sogar eine lange Tradition, es gab sie lange vor einer Anita.....
Simple Suggestion, jemand sagt etwas oft genug und es führt beim anderen zu einer veränderten Wahrnehmung. Er sieht Dinge, die nicht da sind, oder sieht etwas nicht, was aber da ist.
Ein ziemlich altes, bekanntes und in der Psychologie dokumentiertes Prinzip der gezielten Wahrnehmungsmanipulation. So funktionieren auch Anitas Videos mit dem ganzen cherry-picking.
Plötzlich nimmt man auch von einer Sekunde auf die andere Tracer als sexualisierte Figur wahr, nachdem es von einer Person suggeriert wurde.
Es funktioniert noch leichter, wenn sich die Suggestion angenehm ins eigene Weltbild einfügt, dann kann die Realität/Wahrheit dagegen sogar feindlich wirken und man wehrt sich, so wie sich Sektenopfer gegen eigene Familiemitglieder, Lebenspartner oder Freunde wehren, wenn man sie befreien möchte.