Es ist nicht so, dass ich deinen Standpunkt nicht verstehe, aber...
DextersKomplize hat geschrieben:(...)und wenn man PC 80 gibt, kann ein DD iwie nicht schlechter bewertet werden.
... doch, natürlich kann man das. Alleine der Umstand, dass eben beide Titel von, ich wiederhole, verschiedenen Redakteuren getestet wurde, macht einen Vergleich sogar unabhängig vom Genre extrem schwierig.
Es kann schlecht jeder 4players-Schreiberling jede Wertung zu jedem Spiel aus jedem Genre als Referenz heranziehen bei der Überlegung, was für eine Zahl unter dem Test stehen soll. Am Ende des Tages ist sie trotz allem 'wertlos', weil das nächste (Online-)Magazin wieder ganz anders bewertet.
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ohne absolut objektive Kriterien für alle Genres kann man sich die Zahlen-Diskussion gänzlich sparen. Dieses idiotische 100%-System hat ohnehin viel zu viel Relevanz in der Branche (wenn ich mal wieder davon lese, dass Metacritic-Durchschnittswertungen als Ziele festgelegt werden... oh kotz), man muss ihm doch bitte nicht wegen einem verdammten Prozentpunkt wieder unnötig Aufmerksamkeit schenken...
GrinderFX hat geschrieben:Auch die Spieltiefe und der Umfang sind bei solchen Titel gigantisch Unterschiedlich.
In den allermeisten Fällen sind solche Titel Minutenware und werden dann besser bewertet als Spiele die für Tage, Wochen, Monate ausgelegt sind und auch noch deutlich besser aussehen.
Die Logik erschließt sich mir nicht.
Ein Spiel gut aussehen zu lassen und Inhalte reinzuklatschen hat definitiv nicht unmittelbar mit Qualität zu tun. Selbst fast alle hochwertigeren Titel im 10-20 Stunden-Bereich haben trotz dieser kurzen Spielzeit irgendwann mal Leerlauf. Ich beschäftige mich auch gerne lange mit Spielen, bin aber auch dankbar, wenn ein Spiel mich in 3-4 Stunden einfach jede Minute bestens unterhält.
Denn auch das ist Können und zeugt von gutem Handwerk: Auf wenig Zeit ein gutes, tiefes Erlebnis zu packen.
''The Stanley Parable'' mit seinen paar Stunden, die sich aber in jeder Minute auf witzige und sehr intelligente Weise tief mit dem Medium an sich auseinandersetzen, hat für mich zB mehr Relevanz als alle Assassin's Creed-Spiele zusammen.
Hätte jetzt auch viele andere Reihen nennen können, aber worauf ich hinaus will: Man vergisst, behaupte ich, viel mehr ach so große AAA-Produkte als man sich kurze, knackige, aber fantastische Erfahrungen merkt. Natürlich gibt es inzwischen mehr als genug Ramsch in der Indie-Szene, aber es gibt die Highlights und ich will sie auf gar keinen Fall missen.
GrinderFX hat geschrieben:Auch reden wir hier ja nicht von Einzelfällen, es ist ja am PC mittlerweile standard, dass fast nur noch solche Titel es auf den Markt schaffen.
Ich kann das durchaus verstehen, wenn man als PC-Spieler seine Hardware gerne mal fordert, aber ich behaupte mal:
Ein (bedeutend) kleinerer Anteil an Indie-Spielen auf dem Markt hätte auch nicht zur Folge, dass, sagen wir mal, Spiele wie ''Star Citizen'' jetzt schon der Standard unter den PC-Spielen wären.
Gäbe es sie nicht, gäbe es sie nicht. Fertig. Es hätte keinen Einfluss darauf, ob von den großen Publishern plötzlich mehr grafisch hochwertige Titel kämen. Der Kostenfaktor zB wäre ja trotzdem gleich.