R_eQuiEm hat geschrieben:mr archer hat geschrieben:nici2412 hat geschrieben: Inzwischen habe ich ein wenig das Gefühl dass sie sogar Shootern als größtes "Mainstream Genre" den Rank ablaufen. Selbst die Verkaufszahlen von Spielen wie Witcher 3 kommen oder sind schon (Fallout 4) im Bereich der erfolgreichsten Shooter.
Meiner Meinung nach sind nicht RPG´s das neue Mainstream-Genre. Sondern Sandbox-Open World-Actioner, wie ich sie jetzt mal nennen würde. Da fallen für mich dann auch Witcher 3 und Fallout 4 rein. Das eine hat halt nen Fantasy-Anstrich. Das andere einen in Postapocalypse.
Das ist aber stark reduziert. Außerdem gibt es im Grunde in jedem Sandbox-Spiel Action.
Was sicher stimmt an der Aussage, ist, dass es einen deutlichen kommerziellen Trend hin zu sanboxed OW-Spielen gibt, und nicht das RPG-Gesamtgenre zur Zeit die extrem hohen Verkaufszahlen einfährt, sondern der Part, der den o.g. Trend bedient. (Auch) daher wohl der Schwenk von Bioware und CDP, die damit quasi ehemalige Kernkompetenzen/Alleinstellungsmerkmale in der virtuellen Erzählkunst zugunsten von erweiterten anderen Möglichkeiten aufgaben oder zumindest aufweichten. Man folgt hier Trends, geldbringenden Trends, ganz klar.
Zu verkürzt wäre aber die Behauptung, dass es bei Fallout 4 und Witcher 3 lediglich einen unterschiedlichen, oberflächlichen Setting-Anstrich über einem ansonsten gleichen Grundgerüst gäbe. Die beiden RPG-Philosophien sind immer noch so fundamental unterschiedlich, dass das die Fassade durchdringt und bedeutend tiefer auf die Welt einwirkt. Beispielsweise hat ja beim Hexer die Erzählung nach wie vor viel höheren Einfluss auf die Weltgestaltung: Die Stationen Weißgarten, Velen, Novigrad und Skellige bilden ja recht deutlich noch erzählerische Bausteine ab, die sich räumlich dann manifestieren, so dass die Spielwelt sich viel sukzessiver entfaltet und deshalb immer noch „literarischer“ wirkt, als das bei einem Fallout 4 der Fall ist, das dir diese riesige Welt mehr oder weniger am Stück vor bzw. unter die Füße wirft. Und dir dann „Nu mach mal!“ zuruft. Das ist schon deutlich mehr als Anstrich, was diese Spiele unterscheidet. Aber spätestens beim oft gescholtenen „Fragezeichen-Abklappern“ des Hexers merken dann die Freunde der etwas strikteren Regie und des roten Fadens dann eben auch mögliche Nachteile einer riesengroßen, offenen Spielwelt. Keine Frage.