mr archer hat geschrieben:Hui jui. Das ist ja nochmal ne andere Hausnummer als Immortal. Musikalisch ist da eine ganze Runde mehr Holz vorhanden - ist ja fast schon kopfig. Das ist so eine Platte, die bei jedem Hören neue Schichten offenbart. Interessant. Aber benötigt Konzentration. Was zum Herantasten.
Nochmal Dank für die zwei tollen Tipps. Weitere Hinweise sind natürlich stets willkommen.
Das freut mich sehr!
Ich werde wohl als nächstes mal Wigggenz' Tipp (danke dafür!) bezüglich Behemoth befolgen.
KING_BAZONG hat geschrieben:Ich bin kein Fachmann, aber ich lasse mein Gehör entscheiden. Besitze bisher nur 4 CD's, die mit dem Verfahren "veredelt" wurden (schon 2001 !):
Japan - Adolescent sex
Japan - Obscure alternatives
Japan - Quiet life
Isao Tomita - The Planets
und die klingen bombastisch gut
Diese Dynamik presst einen in den Sitz.
Die klingen sicherlich gut, wenn das Mastering gut ist, aber es gibt keine qualitative Steigerung von einem guten normalen Verfahren und diesem K2HD-Quark. Ich meine, wir Menschen können schon den Unterschied bei vernünftigem High-Fidelity auf SACD, DVD und Blu-Ray nicht hören, da erscheint es im höchsten Maße albern, auch noch zu versuchen, das irgendwie auf eine CD zu bekommen und da irgendwas "Erhöhtes" zu erzeugen.
Als Sammlerstück sind solche CDs bestimmt toll, aber der Rest fällt spätestens in ner Blindstudie nicht mehr auf.
Emperors wohl größtes Meisterwerk ist allerdings die In the nightside eclipse! Grandioser Soundtrack zum auf Friedhöfen rumlümmeln, Leichen schänden und Gotteshäuser oxidieren. Es geht zuweilen allerdings schon recht brachial zur Sache.
Einstieg in diese Richtung des Schwemetalls habe ich übrigens mit der Immortal At the heart of winter gefunden, die ja hier auch schon Anklang findet. Eine wahnsinnig atmosphärische Scheibe. Tolle Musik. Mit Immortal macht man sowieso nichts falsch. Die letzte All shall fall ist mir aber viel zu lasch und vorausschaubar. Die letzte Gute bleibt wohl Sons of Northern Darkness. Besondere Anspieltipps sind Antarctica und Behind the north waves Immortal ist hervorragend dafür geeignet, sich nach und nach an das wirkliche Geballer ranzuführen. Mit etwas Eingewöhnung lernt man die akustische Überwältigung einer Battles in the North oder Pure Holocaust zu lieben. Die höre ich mittlerweile eigentlich genauso gerne, wie die melodischen Sachen.
Ein Tipp, der etwas untergegangen ist, ist die Gruppe Dissection. The Somberlain ist gut, aber wer nach dem Hören des Intros gefolgt von Nights blood nicht erkennt, dass er es mit der Storm of the Lights Bane wohl mit einem gottverdammten Meisterwerk von Klangwerk zu tun hat, dem ist nicht mehr zu helfen. In diesem Stück steckt so viel an Abwechslung, musikalischer Finesse, unfassbar. Man kann davon höchstens überfahren werden.
Gehört haben muss man auch Mayhems einzige taugende Langspielplatte De Mysteriis dom Sathanas. Leider nicht mehr mit dem Originalsänger, dessen Kopfinhalt zur Aufnahme leider schon in einer kleinen Holzhütte in Norwegen verstreut war. An der Stelle werfe ich dann auch gleich mal ein, dass die Balzer Artikel zwar unterhaltsam geschrieben, inhaltlich allerdings nicht besonders akkurat sind. Aber Unterhaltunswert ist gegeben, zugegeben. Das ist bei den Hart aber Fair Killerspielberichten aber auch so. Die Todessehnsucht des Originalsängers ist umso tragischer, wenn man erkennt, dass er ein ziemlich guter Vocalist war und mir bedeutend mehr zusagt, als die letztlich zu hörende Arbeit seiner Vertretung, Attila. Die Platte hat die 2. Welle des Blackmetal in Norwegen förmlich aus der Taufe gehoben. Die Wurzeln von etwas zu kennen, schadet nie.
Bei einigen Sachen muss man aber schon im Vorraus anmerken, dass man nicht mit Hochglanzabmischungen der Neuzeit rechnen darf, die ich irgendwie ohnehin anstrengend, weil vollkommen überproduziert, finde. Besondrs krude wäre beispielsweise DarkthronesTransilvanian Hunger. Trotzdem geile Platte. Zu nennen wären noch Gorgoroth, Watain, Marduk und Behemoth, wobei mir The Satanist ehrlich gesagt als Blackmetalalbum nicht sonderlich taugt. Und damit hätten wir nur ganz grob (!) die 2. Welle dieses Subgenres umrissen. Es gibt auch Ableger dieser Musik aus Ungarn, Italien, Griechenland... Interessant ist, dass die BM Bands, die aus südlicheren Gefilden stammen, tatsächlich einen wärmeren Ton haben, als die Norweger/Schweden, die klingen wie knirschendes Eis unter den Füßen, in einer frostigen Winternacht. Finde ich persönlich auch geiler.
Was akustische Qualitäten angeht ist die erste Welle, die in den 80ern stattfand zweifelsfrei als krude zu bezeichnen, hier verstecken sich allerdings wirkliche Wegbereiter. Aus Platz und Zeitgründen werfe ich erst mal nur das offensichtlichste ein: Bathory. Die haben von düsterstem Blackmetal bis hin zur Erschaffung von Vikingmetal eigentlich alles abgedeckt. Die Werke vom Erstling bis zu Hammerheart sind allesamt interessant. Hammerheart und dessen Vorgängerin Blood Fire Death bewegen sich aber schon deutlich vom reinen Blackmetal weg. Von der Blood Fire Death ist insbesondere A Fine Day to Die zu empfehlen. Geniale Spur.
Ich kann mit Vikingkram allerdings nicht viel anfangen, daher verliert mich die Band nach Hammerheart. Das hat dann für mich zu viel von diesem Heidenkram.
Viel Spaß beim Musikhören wünscht ein verwirrter Nihilist und Satanistensympathisant
Ich mag ja von Bathory auch die Blood on Ice... das ist irgendwie ein schräger Mix.
Man merkt, dass es 1989 aufgenommen wurde, aber auch dass es erst später fertig gestellt wurde (was die Abmischung aber auch ein paar Stileinflüsse angeht).
Mir sind die ganz alten Dinger dann wirklich ein wenig zu dumpf. Da fehlt die Dynamik ja fast komplett.
Hach. Eigentlich wollte ich ja dem Rat des Meisters folgend nun mit dem Erstling von Emperor fortfahren, der auf Youtube ganz verlockend klingt. Aber nun habe ich weitergeklickt und bin gleich nebenan bei "Frost" von Enslaved gelandet. Hargh!! Das will ich gerade noch viel mehr haben. Geilo!
Edit: Mann, gehen die ab! So ein schönes Gebrüll, Gedresche und Geknüppel. Angenehm flott vorgetragen noch dazu. Und ab und an sogar ein eingeflochtenes Riff und ein kleiner Harmoniebogen, der gleich wieder ordentlich durchvergewaltigt wird. Genial!
Ich gehe jetzt "Frost" kaufen. Hail to Viking Metal!
Ich war ja lange begeisterter Metalhead und hatte eine große Sympathie für Death Metal.
Ich ließ mich sogar minimal zu Black Metal hinreißen, konnte die Faszination dahinter aber nie so richtig verstehen.
Natürlich geht es da um rein subjektiven Geschmack. Aber was genau macht für euch die Faszination dahinter aus?
Es ist rau und brutal, aber wieso einem vor sich hin kreischenden Goblin zuhören, wenn es noch Höhlentrolle unter Tage gibt, die selbst mit dem Öffnen der Schnauze den ganzen Boden wackeln lassen?
Ich würde mich freuen, wenn das jemand aus seiner Sicht erläutern könnte.
Obwohl ich mich vom Metal größtenteils abewandt habe, wäre ich dankbar, wenn jemand seine Meinung zu diesem Album schreiben könnte.
Für mich ist es seit mittlerweile 11 Jahren das beste Metal-Album aller Zeiten.
Es ist fast so, als wäre es komplett auf meinen Geschmack abgerichtet worden.
Es ist die Abrechnung der Menschheit aus einem biblischen Motiv heraus. https://www.youtube.com/watch?v=wj0I9sx ... 92C1ACC169