Zuerst 2 Fragen an dich: meinst du mit 2. Buch den 2. Band der Kurzgeschichtensammlung oder Die Zeit der Verachtung? Von welchem Witcher- Spiel redest du?Cry0n hat geschrieben:
Was ihr aber alle so an der Geralt Saga findet, erschließt sich mir nicht. Habe versucht die Bücher zu lesen und mitten im 2. Buch aufgehört. Für mich zu langweilig, Geralt selbst zu göttlich und unsympathisch/fixed und der Autor dieser Bücher offensichtlich arrogant. Haben mir gar nicht gefallen, so wie in den Büchern kommt mir Geralt im Spiel gar nicht vor.
Ich versuche mal, die Faszination für den Hexer für mich darzulegen(in diesem Literaturforum werden sicher noch Andere antworten):
Es hängt vielleicht damit zusammen, wie ich die Geralt-Saga gelesen, besser gesagt gehört habe: Hörbücher haben mich früher nicht interessiert, weil ich fand, dass sie zu lange dauern, aber dann hab ich begonnen, mir auf die Empfehlung eines Freundes hin Das Erbe der Elfen anzuhören, da es auf youtube verfügbar war(ist?). Um meine Finger zu beschäftigen, hab ich mir NFS Underground 1 geholt und mir dann im Endeffekt während des Spielens die ganze Hexer-Saga angehört, von daher waren langweiligere Passagen für mich kein Problem, weil ich mich eh mit Underground währenddessen beschäftigen konnte(NFSU1 stellte sich als zu kurz heraus, also spielte ich Teil 2 hörbuchhörend zur Hälfte durch). Der sehr angenehm anzuhörende Sprecher war auch ein Grund, sich die doch teilweise langatmige Reihe anzuhören, dazu kam noch die mMn authentische mittelalterlich angehauchte mit politischen Intrigen, Rassismus und vor allem der Gier nach Macht durchtränkte Welt, in der- bis auf ein paar Ausnahmen- jede Person in einer Machtposition diese mit allen Mitteln verteidigt und bis aufs letzte für sich ausnützte. Die sehr detailliert beschriebene Welt war für mich zumindest ein großer Pluspunkt, da ich als Tolkien- Verehrer so viel Hintergrundinfo zu einer Fantasywelt wie möglich brauche. Dass das für manche langatmig wirken kann, ist mir klar. Zu Geralt: er ist eben ein verbitterter alter Sack, der sich im Prinzip nur nach einem normalen Leben sehnt, was als Hexer ein unerfüllbarer Wunsch bleibt. Dass er nicht sonderlich sympathisch rüberkommt, rechne ich dem Herrn Sapkowski hoch an, da es einfach nur authentisch ist. Mir gefallen die vielen lateinischen Vokabeln im "Diplomatenjargon", die sicher nicht für jeden verständlich sind. Arrogant ist Sapkowski sicher, er lässt teilweise gewaltig den poeta doctus heraushängen, ergo superbus videtur :wink:
editio: Wie findest du die Chroniken von Hara eigentlich, Cry0n? Mir fehlte im ersten Buch der trockene Humor aus den Chroniken von Siala, der diese so einzigartig macht. Wird die Reihe mit weiteren Büchern besser?