Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Spieler reagieren verärgert
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Bisschen Abseits vom Thema: Ich finde es gut, das euch und vielen anderen das Thema noch so wichtig ist und emotional wach rüttelt. Das Zeigt das diese Modifikationen für viele noch wichtig sind und sie eben nicht jeden Aufpreis und jede weitere Gängelung mit machen. Ein Bild welches mich schon mit Zuversicht erfüllt.
- Kajetan
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Ich beziehe mich auf diejenigen, deren Vorwürfe sich nur im steten Bejammern einer wie auch immer gearteten Gratismentalität beziehen. Wie man es z.B. sehr oft von Dir hört. Ich habe schon begriffen, dass Dir Deine Moral wichtig ist, keine Frage. Aber mehr als nur ein "Ihr seid miese Ratten, weil ihr nix zahlen wollt!" ist das halt nicht. Der ganze Community-Gedanke, der unkommerzielle, unkomplizierte, noch nicht durch Corporations und Umsatzmaximierung verseuchte Bereich, der manchen hier sehr wichtig zu sein scheint, wird von Dir mit dem Hinweis, dass man ja nix zahlen wolle, einfach hinweggefegt.Wulgaru hat geschrieben:Und deine Darstellung der angeblichen Motivation von Leuten die kritisieren das eine gewisse Gratismentalität vorherrscht ist natürlich nicht bequem und oberflächlich und dient nicht dazu da arguementationsfaul zu sein von wegen die sind ja eh doof? :wink:
DAS ist oberflächlich, weil Du es Dir in Deiner Argumentation hier sehr, sehr einfach machst.
- Kajetan
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Das habe ich nirgendwo behauptet. Ich sage, dass Modder durchaus Geld für ihr Werk bekommen können sollen, wenn sie das wollen. Ich gehe nicht hin und sage, dass Mods grundsätzlich kostenlos sein müssen. Ich sage aber auch, dass Geld eine geringere Motivation für gute Mods darstellt als, mal salopp ausgedrückt, die Freude daran etwas Tolles getan zu haben, was den Leuten gefällt. Wenn man Mods macht, weil es Spass macht und man dann noch zusätzlich (!) einen Obulus dafür bekommt ... überhaupt nichts dagegen einzuwenden.Skabus hat geschrieben:Aber Videospiele sollen kostenlos sein? Wo ist da die Logik?
Aber wenn Geld fliessen soll, dann bitte nicht so, wie sich das Valve vorstellt. An diesen Rahmenbedingungen stimmt nun überhaupt nichts, hier verlieren Kunden und Modder, hier gewinnt nur Valve und der beteiligte Publisher.
- AkaSuzaku
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Wir reden hier aber immer noch über Mods. Jene Mods, die von Spielern entwickelt ein fertiges Spiel ergänzen, an dessen Entwicklung sie nicht mal im Geringsten beteiligt waren.Skabus hat geschrieben:Nein. Es ist ein Argument für Menschen, die zwischen aufwändiger Arbeit und Entlohnung einen Zusammenhang sehen.
Den siehst du offenbar nicht und das zeigt einige (sehr negative) Aspekte deiner Person.
In der realen Welt, wollen Menschen für ihre Arbeit bezahlt werden. Im Kapitalismus wird hingegen nur die Arbeit bezahlt, für die die Masse bereit ist Geld auszugeben, ungeachtet dessen, ob die Arbeit aufwändig ist oder nicht, oder ob sie nützlich ist, oder völlig unnütz.
Wenn ich bei mir im Keller eine Märklin-Modellbahn aufbaue (rein hypothetisch), was sicherlich auch "aufwändige Arbeit" ist, dann setzte ich mich doch auch nicht vor die Türe und verkaufe Eintrittskarten.Wikipedia hat geschrieben:Ein Hobby [...], auch Freizeitbeschäftigung [...] genannt, ist eine Tätigkeit, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Lustgewinn oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt. Ein Hobby ist kein Beruf und repräsentiert für den Ausübenden einen Teil seiner Identität.
Ansprüche stellen sollte man erst, wenn man "from scratch" seine eigenen Bahnen zusammenlötet.
Es ist etwas völlig anderes, wenn ich den digitalen Klingelbeutel rumgehen lasse und den Usern die Wahl lasse, ob ihnen die Mod Geld wert ist. Und das funktioniert! Denn, wie man z.B. auch an Kickstarter sieht, ist das Internet eine Sache ganz sicher nicht und zwar knausrig, wenn es darum geht (potenziell) qualitativ hochwertige Entwicklungen zu entlohnen.
Was anderes erwartet auch niemand. Siehe etwa casanoffis' Post.
- Wulgaru
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Siehst du und schon kannst du mich einsortieren und glaubst auch noch mir damit einen Spiegel vorzuhalten. Mir ist meine Moral nämlich nicht wichtiger als dir da bin ich mir recht sicher, ich unterstelle lediglich eine Doppelmoral bei bestimmten Punkten. Das schreibe ich auch öfter und ich trage dir nicht nach das du dir das nicht gemerkt hast, nur wenn du auf so einer Halberinnerung deine Schubladen aufmachst um Leute einzusortieren wirkst du leider nur noch arrogant und überhaupt nicht mehr intelligent wie man es eigentlich von dir gewohnt ist.Kajetan hat geschrieben:Ich beziehe mich auf diejenigen, deren Vorwürfe sich nur im steten Bejammern einer wie auch immer gearteten Gratismentalität beziehen. Wie man es z.B. sehr oft von Dir hört. Ich habe schon begriffen, dass Dir Deine Moral wichtig ist, keine Frage. Aber mehr als nur ein "Ihr seid miese Ratten, weil ihr nix zahlen wollt!" ist das halt nicht. Der ganze Community-Gedanke, der unkommerzielle, unkomplizierte, noch nicht durch Corporations und Umsatzmaximierung verseuchte Bereich, der manchen hier sehr wichtig zu sein scheint, wird von Dir mit dem Hinweis, dass man ja nix zahlen wolle, einfach hinweggefegt.Wulgaru hat geschrieben:Und deine Darstellung der angeblichen Motivation von Leuten die kritisieren das eine gewisse Gratismentalität vorherrscht ist natürlich nicht bequem und oberflächlich und dient nicht dazu da arguementationsfaul zu sein von wegen die sind ja eh doof? :wink:
DAS ist oberflächlich, weil Du es Dir in Deiner Argumentation hier sehr, sehr einfach machst.
Bei den üblichen Diskussionen um Urheberrechte, Schwarzkopien usw. habe ich einen sehr konsequenten Standpunkt der ganz und gar niemanden verurteilt sondern lediglich die Rationalisierung der eigenen Handlung als etwas gutes und richtiges als Selbstbetrug bezeichnet. Beispielsweise kann man gerne alles runterladen was man will, aber man ist damit kein Robin Hood der es den EAs dieser Welt schon zeigt. Man will schlicht was umsonst haben und das ist auch völlig okay, nur muss man sich nicht selbst belügen denke ich. Stimmt hattest Recht...absolut moralinsauer...hach meine Moral aber auch.
Ich bin der Meinung das die Mod-Community eine gute Sache ist, wenn aber jemand Geld dafür verlangen will einen Mod zu benutzen bzw. ein kommerzieller Anbieter einen Marktplatz dafür anbietet sehe ich nichts falsches daran. Das falsche ist hier in erster Linie Steams 75%. Ich bin kein Modder und auch kein Teil einer solchen Community das ist richtig. Ich behauptet aber einfach mal das das hier auf viele zutrifft. Wir sind meistens Spieler. Und was das ganze für uns bedeuten wird...egal wer jetzt hier Geld kriegen wird oder nicht...wir werden für etwas bezahlen müssen und das mögen viele nicht...das ist hier auch teilweise zu lesen..."bisher war es auch immer so".
Ich sage gar nicht das es eine gute Idee ist was Steam hier abzieht und glaube durchaus das das einen negativen Effekt auf eine Community haben kann die das bisher als Hobby begreift und das wir Spieler das eventuell gar nicht annehmen werden,aber erstens ist es naiv zu erwarten das dadurch alles zerstört wird...es wird sich lediglich verändern (siehe Youtube...die Hobbyzeit ist vorbei, aber die Leute die da jetzt Geld verdienen sind immer noch kreativ) und zweitens negiert das eben nicht das Argument das Arbeit wenn jemand dafür Geld verlangen will und die Mittel hat das durchzusetzen eben etwas wert ist. Mag sein das ein Angebot ist was nicht angenommen wird und man damit scheitert, aber das es per se falsch ist, ist doch völliger Humbug. Vor allem wenn bereits Systeme wie Patreon oder Paypal existieren mit denen man Modder unerstützen kann, besteht auch auch schon ein klares Bewusstsein das die Arbeit etwas wert ist. Man redet sich nur ein das diese Mäzenenmodelle die man über diese ebenfalls kommerziellen Plattformen laufen lässt, irgendwie moralischer wären als ein klassischer Marktplatz ala Steam.
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Mal ein Gedanke, der scheinbar hier irgendwie noch nicht vorgekommen ist: Wenn sich nur, sagen wir, ein Drittel der Modder dazu entschließt, seine Mods weiterhin umsonst anzubieten, dann werden diejenigen die ihre verkaufen wollen Konkurrenz haben, die Gratis anbietet.
Ich hole mal kurz zum besseren Verständnis aus:
In der typischen Wald-und-Wiesen-DRM-Debatte wird immer wieder argumentiert, dass DRM nix bringt, weil es a) sowieso schnell geknackt wird und b) für den Kunden Probleme verursachen kann (siehe z.B. StarForce) - und das beim zahlenden Kunden. Während derjenige, der sich einfach die ISO lädt die Probleme mit dem Kopierschutz nicht hat und obendrein auch noch diesen besseren Service umsonst bekommt. Oder um es mit den Worten verschiedener Entwickler zu sagen: "You can't compete with 'free'." Das sind legitime Argumente.
So, jetzt der Bogen zum Topic: Wenn nun zwei Modder im Prinzip das Selbe anbieten, sagen wir, zusätzliche Patrouillen auf den Staßen von Skyrim, welcher der beiden Mods wird dann wahrscheinlich erfolgreicher sein? Der für 9,99€ oder der, der gratis ist?
Das war natürlich nur eine rhetorische Frage. Kaum jemand wird dann den 9,99er Mod kaufen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Mod für 9,99€ verdammt nochmal eine ganze Ecke besser sein sollte als die, die nichts kostet wenn der Modder hofft daran etwas zu verdienen.
Eine Entwicklung die dann auf lange Sicht zu erwarten wäre, wäre eher eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Mods. Die Gratis-Mods und die Premium-Mods. Realistisch betrachtet dürfte das das langfristig zu erwartende Szenario sein (der Markt reguliert sich selbst, freie Marktwirtschaft, etc.). Und in diesem Szenario kann man den Grundgedanken von Valve hier durchaus vertreten, weil sich langfristig nur qualitativ hochwertige Mods durchsetzen. Nicht jeder Modder wird für seine Mod Geld haben wollen; es gibt auch Idealisten und gerade in einer Szene die seit jeher Gratis gearbeitet hat wird die Anzahl derer nicht klein sein. Umgekehrt kann man Moddern wie z.B. den BlackMesa-Machern nicht vorwerfen, dass sie an einer Mod an der sie 8 Jahre lang gearbeitet haben auch mal ein bisschen was vom reingesteckten Geld zurückhaben wollen (nicht dass das irgendwo aufgekommen wäre, rein fiktives Beispiel - von diesen Jungs erwarte ich tatsächlich eher dass sie weiterhin umsonst anbieten, soviel Hingabe über so lange Zeit ist Idealismus).
Ich bin trotzdem der Meinung, dass es auch in so einem Szenario nicht okay ist, den Kunden auf eventuellen technischen Unzulänglichkeiten oder vielleicht sogar Abzockversuchen sitzen zu lassen; genauso wie es nicht okay ist, eventuellen Plagiatismus unter Moddern stillschweigend zu dulden. Hier muss dann ein System her wie der Käuferschutz bei eBay und Menschen, die dafür bezahlt werden, den Modmarkt zu überwachen und auf Urheberrechtsansprüche zu reagieren (natürlich angemessen).
edit: Oh, und die 25/75-Regelung ist natürlich auch ziemlich daneben - von unserer Warte aus betrachtet. Ein kommerzieller Entwickler sieht vom durch Spieleverkäufe eingenommenen Geld möglicherweise sogar einen noch kleineren Prozentsatz, wer weiß.
Ich hole mal kurz zum besseren Verständnis aus:
In der typischen Wald-und-Wiesen-DRM-Debatte wird immer wieder argumentiert, dass DRM nix bringt, weil es a) sowieso schnell geknackt wird und b) für den Kunden Probleme verursachen kann (siehe z.B. StarForce) - und das beim zahlenden Kunden. Während derjenige, der sich einfach die ISO lädt die Probleme mit dem Kopierschutz nicht hat und obendrein auch noch diesen besseren Service umsonst bekommt. Oder um es mit den Worten verschiedener Entwickler zu sagen: "You can't compete with 'free'." Das sind legitime Argumente.
So, jetzt der Bogen zum Topic: Wenn nun zwei Modder im Prinzip das Selbe anbieten, sagen wir, zusätzliche Patrouillen auf den Staßen von Skyrim, welcher der beiden Mods wird dann wahrscheinlich erfolgreicher sein? Der für 9,99€ oder der, der gratis ist?
Das war natürlich nur eine rhetorische Frage. Kaum jemand wird dann den 9,99er Mod kaufen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Mod für 9,99€ verdammt nochmal eine ganze Ecke besser sein sollte als die, die nichts kostet wenn der Modder hofft daran etwas zu verdienen.
Eine Entwicklung die dann auf lange Sicht zu erwarten wäre, wäre eher eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Mods. Die Gratis-Mods und die Premium-Mods. Realistisch betrachtet dürfte das das langfristig zu erwartende Szenario sein (der Markt reguliert sich selbst, freie Marktwirtschaft, etc.). Und in diesem Szenario kann man den Grundgedanken von Valve hier durchaus vertreten, weil sich langfristig nur qualitativ hochwertige Mods durchsetzen. Nicht jeder Modder wird für seine Mod Geld haben wollen; es gibt auch Idealisten und gerade in einer Szene die seit jeher Gratis gearbeitet hat wird die Anzahl derer nicht klein sein. Umgekehrt kann man Moddern wie z.B. den BlackMesa-Machern nicht vorwerfen, dass sie an einer Mod an der sie 8 Jahre lang gearbeitet haben auch mal ein bisschen was vom reingesteckten Geld zurückhaben wollen (nicht dass das irgendwo aufgekommen wäre, rein fiktives Beispiel - von diesen Jungs erwarte ich tatsächlich eher dass sie weiterhin umsonst anbieten, soviel Hingabe über so lange Zeit ist Idealismus).
Ich bin trotzdem der Meinung, dass es auch in so einem Szenario nicht okay ist, den Kunden auf eventuellen technischen Unzulänglichkeiten oder vielleicht sogar Abzockversuchen sitzen zu lassen; genauso wie es nicht okay ist, eventuellen Plagiatismus unter Moddern stillschweigend zu dulden. Hier muss dann ein System her wie der Käuferschutz bei eBay und Menschen, die dafür bezahlt werden, den Modmarkt zu überwachen und auf Urheberrechtsansprüche zu reagieren (natürlich angemessen).
edit: Oh, und die 25/75-Regelung ist natürlich auch ziemlich daneben - von unserer Warte aus betrachtet. Ein kommerzieller Entwickler sieht vom durch Spieleverkäufe eingenommenen Geld möglicherweise sogar einen noch kleineren Prozentsatz, wer weiß.
- Skabus
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Sorry aber für mich beinhaltet der Begriff "Gratismentalität" eine generelle Ansicht, die aktuell vor allem in der Videospielbranche sehr verbreitet ist.AkaSuzaku hat geschrieben:Wir reden hier aber immer noch über Mods. Jene Mods, die von Spielern entwickelt ein fertiges Spiel ergänzen, an dessen Entwicklung sie nicht mal im Geringsten beteiligt waren.
Natürlich reden wir hier von Mods. Kajetan hat aber, so habe ich es interpretiert, die generelle Gratismentalität angesprochen. Eine Gratismentalität in Mod-Bereich gibt es in dieser Form aber gar nicht, da Mods im Allgemeinen kostenlos sind und die Erwartungshaltung eine andere ist. Gratismentalität bedeutet aus meiner Sicht, die irrige Ansicht einer Person, es wäre ok etwas gratis(also kostenlos) zu erhalten, das eigtl. mit viel Aufwand entstanden ist und deshalb eigentlich einen gewissen Wert hat, dieser wird aber nicht anerkannt oder nicht als relevant für die Tatsache angesehen, dass etwas Geld kostet. Vor allem entsteht diese Anahme dadurch, dass es eben Leute gibt die F2P anbieten und die Konsumenten, die von Vertriebswegen keine Ahnung haben, daraus fälschlicherweise schließen, dass ALLE Spieleentwickler ihre Spiele ja kostenlos anbieten könnten, wenns viele machen, dann muss es ja gehen. Warum also Spiele anbieten, die Geld kosten?
Mods wurden ebenso wie Vollpreisspiele auch unter Aufwand erstellt, aber eben meistens nicht zum Zweck der Monetarisierung. Wenn sich das jetzt durch das Steam-Angebot ändert ist das eigtl. nur ein Ausdruck normaler Marktwirtschaft. Ein Produkt wird angeboten und Leute kaufen es oder eben nicht. Ob es ihnen das Geld wert ist, entscheidet jeder selbst.
Problem sehe ich hier hauptsächlich in den Modalitäten und der Tatsache, dass Leute eben erwarten, dass ALLE Mods kostenlos sein müssen, weil es eben haupsächlich kostenlose Mods gibt.
Hier ist dein Denkfehler. Was hindert dich daran genau das zu tun? Wenn deine Modellbahn so geil ist und täglich mehrere 100 Leute kommen um deine Modellbahn zu sehen und du nimmst Eintrittskarten...wo siehst du denn das Problem?AkaSuzaku hat geschrieben:Wenn ich bei mir im Keller eine Märklin-Modellbahn aufbaue (rein hypothetisch), was sicherlich auch "aufwändige Arbeit" ist, dann setzte ich mich doch auch nicht vor die Türe und verkaufe Eintrittskarten.
Solange das nicht mit irgendwelchen Rechtsgrundlagen kollidiert, hast du jedes Recht der Welt das zu tun.
Da sind wir einer Meinung. Mir ging es auch nicht darum etwas gegenteiliges zu behaupten.AkaSuzaku hat geschrieben:Es ist etwas völlig anderes, wenn ich den digitalen Klingelbeutel rumgehen lasse und den Usern die Wahl lasse, ob ihnen die Mod Geld wert ist. Und das funktioniert! Denn, wie man z.B. auch an Kickstarter sieht, ist das Internet eine Sache ganz sicher nicht und zwar knausrig, wenn es darum geht (potenziell) qualitativ hochwertige Entwicklungen zu entlohnen.
Was anderes erwartet auch niemand. Siehe etwa casanoffis' Post.
Mir ging es nur darum, dass Kajetan abfällig darüber sprach, dass der Begriff der Gratismentalität ein argumentationsfauler Kampfbegriff ist. Das ist gar nicht der Fall. Im Gegenteil. Die Gratismentalität zeigt bis zu einem gewissen Grad, dass Konsumenten unserer modernen Gesellschaft ein sehr gestörtes Verhältnis zu Werten und der Wertigkeit von Arbeit haben.
Wertvoll ist heute vor allem das was massentauglich ist oder was viel Geld einbringt. Oder beides. Alles andere hat kaum Wert für die meisten Menschen, habe ich den Eindruck. Das ist eben eine bedenkliche Entwicklung. Nur weil jemand "denkt" ein bestimmtes Spiel X hat keinen Wert und sollte F2P sein, ändert das ja nichts an der Realität, dass die Menschen die dieses Spiel entwickelt haben jede Menge Zeit, Energie, etc. investiert haben und auch leben wollen, Rechnungen bezahlen müssen, etc. Ob ich dieses oder jenes Produkt tatsächlich kaufen will, ist natürlich meine eigene Sache. Nur weil etwas "Arbeit" gemacht hat, bin ich ja nicht sofort gezwungen es zu kaufen.
Aber zu erwarten, dass aufwändige Arbeit konstenlos angeboten werden SOLLTE, es sogar als selbstverständlich anzusehen, dass einer die Arbeit macht und der andere profitiert davon ohne eigene Gegenelsitung, das ist irgendwo eine sehr negative Entwicklung und zeigt eben ein äußerst gestörtes Verhältnis zum Wert von Arbeit.
MfG Ska
Zuletzt geändert von Skabus am 24.04.2015 23:26, insgesamt 2-mal geändert.
- Asturaetus
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Die Frage ist nur ob die guten Mods überhaupt profitabel werden können. Sobald ein Ersteller den Mod kommerziell vermarktet, ändert sich ja der komplette rechtliche Rahmen.Phips7 hat geschrieben:Es gibt auch einen positiven aspekt, wenn mods profitabel werden, gibts mehr und bessere mods.
Da werden z.B. Software-Lizenzkosten für Programme, die vorher mit nicht-kommerzieller Lizenzvereinbarung genutzt wurden auf ihn zukommen. Dazu will natürlich jeder Beteiligter entlohnt werden und das sind bei eben jenen großen und qualitativ guten Mods dann schnell schon eine ganze Reihe Leute. Nicht nur die Modder selber - da hängen ja auch die Sprecher die ihre Stimme zur Verfügung stellen dran, sowie andere Externe Artists die Texturen, Modelle, Ton- und Musikaufnahmen bereitstellen. Und was nicht alles verwendet wird.
Und davon können im Falle dieser Änderung des rechtlichen Rahmens eben nicht nur Gewinnbeteiligungen anfallen, sondern knallharte Fixkosten auf die Modder zukommen.
Und das soll dann Alles mit den besagten 25 Prozent finanziert werden. Wie viele Mods man da verkaufen müsste kann man sich ausmalen.
Nein im Gegenteil ich fürchte die größeren und qualitativ guten Mods werden höchstwahrscheinlich erstmal im Falle ihrer Kommerzialisierung Negativgeschäfte. Von Anreizen dürfte da wahrscheinlich nicht zu sprechen sein.
Zuletzt geändert von Asturaetus am 24.04.2015 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
http://www.miniatur-wunderland.de/AkaSuzaku hat geschrieben: Wenn ich bei mir im Keller eine Märklin-Modellbahn aufbaue (rein hypothetisch), was sicherlich auch "aufwändige Arbeit" ist, dann setzte ich mich doch auch nicht vor die Türe und verkaufe Eintrittskarten.
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Genau genommen hatte ich das angeführt, dann hat Sir Richfield darauf reagiert und Kajetan hat einen Spielball vor mir zurück an Sir Richfield gespielt.Skabus hat geschrieben: Sorry aber für mich beinhaltet der Begriff "Gratismentalität" eine generelle Ansicht, die aktuell vor allem in der Videospielbranche sehr verbreitet ist.
Natürlich reden wir hier von Mods. Kajetan hat aber, so habe ich es interpretiert, die generelle Gratismentalität angesprochen. Eine Gratismentalität in Mod-Bereich gibt es in dieser Form aber gar nicht, da Mods im Allgemeinen kostenlos sind und die Erwartungshaltung eine andere ist. Gratismentalität bedeutet aus meiner Sicht, die irrige Ansicht einer Person, es wäre ok etwas gratis(also kostenlos) zu erhalten, das eigtl. mit viel Aufwand entstanden ist und deshalb einen gewissen Wert hat.
Ich meinte es halt eher so das ich eine Gratismentalität im Kleingeldbereich für unangebracht finde. Vor allem wenn wir ohnehin bereit sind für viel kleinere Dinge (Mobil-Apps! Angry-Brids echt jetzt?) Geld auszugeben. Mag sein das es total falsch ist bei Modifikationen. Aber da es sich eben so langsam etabliert hat für viele Dinge (nein es gibt auch noch viele Kostenlose Dinge) Geld zu zahlen, finde ich so eine ganz ganz kleine Hürde einfach nicht Schlimm. Besonders bei einem Anbieter wie Steam. Nur das mit den 25 zu 75Prozent geht halt weiterhin gar nicht. Ich Argumentierte mit der Gratismentalität auch eher weil ich mich immer wieder aufrege das bei vielen noch nicht angekommen ist das Zeitungsartikel, die umfangreicher sind. Auch im Internet 20 bis 80 Cent (!) Kosten sollten. Das tut eigentlich keinem weh... und zeigt eine kleine Wertschätzung.
Es sollte natürlich eben NICHT dazu führen das Modder sich streiten. Sondern eher das sie sich mal ein Bier trinken können oder mal ein Eis essen. Oder einen Teil ihrer Serverkosten einspielen.
Denn die Zukunft ist für mich eben das die neuen jungen Gamer von morgen einfach nur auf Download, in den Shops klicken.... die sind es schnell gewöhnt das es Gratis Inhalte geben wird und viele die halt ein wenig Kosten. Beispielsweise PS4-Plus, ich bin mir sicher das Sony einen Titel der Gratis ist, gratis in ihre Liste aufnimmt. Einen Titel der etwas Kostet, der wird dann je nach Download Anzahl auch Bezahlt.
- AkaSuzaku
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Die Modalitäten sind der Grund, wieso ich der Sache so kritisch gegenüberstehe. Wenn ich einen Markt entstehen lasse, darf der nicht völlig unkontrolliert bleiben. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass sich der Markt in der Form selbst regulieren wird, dass irgendwo noch eine Balance zwischen Arbeitsaufwand und Preis gegeben sein wird.Skabus hat geschrieben:Problem sehe ich hier hauptsächlich in den Modalitäten und der Tatsache, dass Leute eben erwarten, dass ALLE Mods kostenlos sein müssen, weil es eben haupsächlich kostenlose Mods gibt.
Es werden im Gegenteil sogar eher nicht diejenigen sein, die aktuell in dieser Nische der Videospielbranche für Qualität stehen, die auf dem Wege des Workshop versuchen werden eine Entlohnung für ihre Arbeit zu erhalten. Die bekommen sie ja wie gesagt schon, ohne 75% davon abgeben zu müssen.
Das ist schon richtig. Moralisch vertretbar aber auch nur dann, wenn ich tatsächlich auch einen Gegenwert für den Eintritt biete. Um es wieder auf das Modding zu beziehen: Die "Szene" ist ziemlich intransparent. Probieren geht hier eindeutig über studieren. Ich habe mir oft genug theoretisch perfekte Mod-Kompositionen für ein Spiel heruntergeladen, die am Ende entweder nicht miteinander harmonierten (ergo: CTD) oder wo Mods ganz einfach ihre Versprechungen nicht einhielten.Skabus hat geschrieben:Hier ist dein Denkfehler. Was hindert dich daran genau das zu tun? Wenn deine Modellbahn so geil ist und täglich mehrere 100 Leute kommen um deine Modellbahn zu sehen und du nimmst Eintrittskarten...wo siehst du denn das Problem?AkaSuzaku hat geschrieben:Wenn ich bei mir im Keller eine Märklin-Modellbahn aufbaue (rein hypothetisch), was sicherlich auch "aufwändige Arbeit" ist, dann setzte ich mich doch auch nicht vor die Türe und verkaufe Eintrittskarten.
Solange das nicht mit irgendwelchen Rechtsgrundlagen kollidiert, hast du jedes Recht der Welt das zu tun.
Sollten jetzt einige kostenpflichtig werden, müsste man noch sehr viel selektiver vorgehen und sie nach dem Download auf der Stelle testen, um evtl. noch die Chance der Rückgabe zu wahren.
Die richtigen Mods für ein Spiel zu finden, ist für mich auch so schon auf eine gewisse Weise anstrengend genug. (Erst recht, wenn es ohne so eine Katastrophe wie Skyrim ist.

...den man wiederum aber nicht irgendwo weiterveräußern kann.

Da sind wir einer Meinung. Ich dachte eben, dass du dich ganz spezifisch auf Mods bezogen hättest.Skabus hat geschrieben:Mir ging es nur darum, dass Kajetan abfällig darüber sprach, dass der Begriff der Gratismentalität ein argumentationsfauler Kampfbegriff ist. Das ist gar nicht der Fall. Im Gegenteil. Die Gratismentalität zeigt bis zu einem gewissen Grad, dass Konsumenten unserer modernen Gesellschaft ein sehr gestörtes Verhältnis zu Werten und der Wertigkeit von Arbeit haben.
- Kajetan
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Am Rande nachgefragt: Wer ist "man"?Wulgaru hat geschrieben:Man redet sich nur ein das diese Mäzenenmodelle die man über diese ebenfalls kommerziellen Plattformen laufen lässt, irgendwie moralischer wären als ein klassischer Marktplatz ala Steam.
Der Unterschied zwischen Mäzenatenmodell (so heisst das, glaub ich zumindest

Beispiel: Jim Sterling stellt alle Inhalte kostenlos zur Verfügung. Auf Youtube schaltet er nicht einmal mehr Werbung. Ich kann mich jetzt dazu entschliessen, ihn mit Patreon zu unterstützen, weil mir gefällt, was er macht. Ich muss aber nicht. Jetzt könnte Jim Sterling auch alle Inhalte hinter einer Paywall verstecken und nur ein paar Teaser kostenlos abgeben, so dass ich zahlen muss, wenn ich seine Inhalte sehen möchte. Ersteres klappt offenbar ziemlich gut. Ob letzteres Modell ähnlich gut funktionieren würde? Wenn man sich z.B. bei Zeitungsverlagen umschaut, herrscht da ein gemischtes Bild.
Denn die haben ähnliche Probleme wie sie jetzt Modder haben, die jetzt von ihrer Arbeit leben wollen. Sie bieten ein Produkt an, welches vorher kostenlos abgegeben wurde. Mods wie Nachrichten waren online ohne Einschränkung verfügbar. Jetzt plötzlich soll man Geld dafür zahlen. Warum? Warum soll ich jetzt plötzlich für etwas zahlen, was vorher kostenlos abgegeben wurde? Da muss der Anbieter schon ganz gewaltige gute Gründe haben, um dieses jetzt kostenpflichtige produkte attraktiv zu machen. Einfach nur zu sagen, dass das Arbeit ist und Arbeit entlohnt werden soll, ist da etwas zu dünn, denn warum hat man diese Arbeit zuvor jahrelang (!) kostenlos abgegeben?
Eine "Entlohnung" via Mäzen ist da sehr viel geschickter. Weil da niemand steht und Dir den Schlagbaum der Paywall vor der Nase zuknallt, sondern weil die Person, die Geld von mir haben möchte, ganz höflich darum bittet, sie doch mit einem kleinen Beitrag zu unterstützen, damit man weiterhin dieses und jenes tun kann.
Hier macht eindeutig der Ton die Musik, auch wenn letztendlich nur Geld den Besitzer wechselt.
Zuletzt geändert von Kajetan am 25.04.2015 00:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Ich hoff mal die Gratismentalitaet Kritiker sind alle 4P Pur Kunden 

- sf2000
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Wenn sie es jemals nötig gehabt hätte und ich eine Strategie hätte entwerfen müssen, wie ich Veranstaltungen wie Pirate Bay und Kickass am Leben halte, dieses neue Konzept von Valve hätte es auf jeden Fall in meine Präsentation geschafft. 

- Kajetan
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Re: Steam: Mod-Entwickler dürfen künftig Geld verlangen - Sp
Das ist Lichtjahre weit von einer simplen Märklin-Modellbahn im Keller entfernt. Wenn die Modellbahn im Keller der handelsübliche 08/15-Mod ist, dann ist Miniatur-Wunderland ein gigantisches MMO mit den Produktionsinhalten und -werten eines World of Warcraft auf aktuellem Stand. Wenn man sich auch nur ansatzweise für Modelleisenbahnen interessiert, zückt man da schon fast von alleine den Geldbeutel. Ein Höllenteil!saxxon.de hat geschrieben:http://www.miniatur-wunderland.de/AkaSuzaku hat geschrieben: Wenn ich bei mir im Keller eine Märklin-Modellbahn aufbaue (rein hypothetisch), was sicherlich auch "aufwändige Arbeit" ist, dann setzte ich mich doch auch nicht vor die Türe und verkaufe Eintrittskarten.
