Allgemeiner Politikthread

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Das sie sich momentan verpokern könnten, ist klar. Ich denke aber grundsätzlich haben sie einen absoluten Punkt. Merkels oder meinetwegen auch Troikas neoliberale "ich zerstöre Sozialstaaten"-Sparpolitik der letzten Jahre ist dumm, kurzsichtig und undemokratisch gewesen. Natürlich ist es Unfug Deutschland die Schuld an der Krise zuzuschieben, hier kann man die neue griechische Regierung wirklich objektiv kritisieren, aber die Politik um die Krise zu lösen ist ein Desaster...und leider wohl eines das ne deutsche Handschrift besitzt.
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Tom07
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Tom07 »

Was aber auch von deutscher Seite sicherlich nicht hilfreich ist ist das mediale Dauerfeuer (Geisterfahrer, pubertärer Ministerpräsident etc.). Da heißt es halt Geld zurück oder Pech gehabt. Soziale Kahlschläge wurden stillschweigend hingenommen. Mir kann auch keiner erzählen das Deutschland als führende Nation in Europa kein Mitspracherecht bei den "Reformen" hatte. Braucht man sich nicht wundern wenn man dort nen recht schlechten Ruf hat.
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Boesor
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Boesor »

Leider wird auch nicht nach der besten Lösung gesucht um Griechenland zukunftsfähig zu machen, sondern es wird geschaut was politisch vermittelbar ist. Und ich fürchte angesichts des erstarken von AfD & Co ist in Deutschland und Europa nicht mehr viel Hilfe für Griechenland politisch machbar.
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Das ist Unsinn. Es geht hier ja nicht darum den griechischen Staatshaushalt zu finanzieren sondern um Kredite der Troika deren Auszahlungen weiter erfolgen oder eben nicht. Das sind keine Alternativlosigkeiten sondern schlichte gewollte oder ungewollte Politiken und daraus jetzt ein AFD ist so mächtig-Zwangsszenario zu konstruieren ist unglaublicher Unsinn. Die negative Stimmung gegen Griechenland hat die CDU selbst zu verantworten, weil ihre Rhetorik seit Jahren in die Richtung geht. Genauso wie ein Politikwechsel ein Eingeständnis wäre das die Sparen wir alles kaputt-Politik von Schäuble und Merkel einfach eine falsche war. Hier geht es nicht um die Stimmung bei deutschen Wählern, die das in 3 Jahren eh nicht mehr interessiert, sondern um Gesichtsverlust deutscher Politiker.

Griechenland jetzt gegen die Wand fahren zu lassen um aus Prinzip Recht zu behalten ist im höchsten Maße verantwortungslos. Erstens verliert Deutschland dann erstmals wirklich Geld und zweitens kann mir niemand erzählen das Griechenland und ein Euro-Aus ein Szenario wäre was die europäische Politik auch nur im Ansatz unter Kontrolle hätte oder gar steuern könnte. Das ist ne potentielle Atombombe und das wissen auch alle.
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KING_BAZONG
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von KING_BAZONG »

Merkel verspricht Juden in Deutschland Sicherheit

Ja sicher doch :lol:
Da kann man nicht einmal friedliche Demonstranten schützen, die konzentriert an einer Stelle ihr demokratisches Recht wahrnehmen (oder wahrnehmen wollten, wurde ja dann verboten..äh..untersagt), aber über die Republik verstreute jüdische Mitbürger kann man schützen. Wer's glaubt :wink:
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Wigggenz
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wigggenz »

Wulgaru hat geschrieben:Das ist Unsinn. Es geht hier ja nicht darum den griechischen Staatshaushalt zu finanzieren sondern um Kredite der Troika deren Auszahlungen weiter erfolgen oder eben nicht. Das sind keine Alternativlosigkeiten sondern schlichte gewollte oder ungewollte Politiken und daraus jetzt ein AFD ist so mächtig-Zwangsszenario zu konstruieren ist unglaublicher Unsinn. Die negative Stimmung gegen Griechenland hat die CDU selbst zu verantworten, weil ihre Rhetorik seit Jahren in die Richtung geht. Genauso wie ein Politikwechsel ein Eingeständnis wäre das die Sparen wir alles kaputt-Politik von Schäuble und Merkel einfach eine falsche war. Hier geht es nicht um die Stimmung bei deutschen Wählern, die das in 3 Jahren eh nicht mehr interessiert, sondern um Gesichtsverlust deutscher Politiker.

Griechenland jetzt gegen die Wand fahren zu lassen um aus Prinzip Recht zu behalten ist im höchsten Maße verantwortungslos. Erstens verliert Deutschland dann erstmals wirklich Geld und zweitens kann mir niemand erzählen das Griechenland und ein Euro-Aus ein Szenario wäre was die europäische Politik auch nur im Ansatz unter Kontrolle hätte oder gar steuern könnte. Das ist ne potentielle Atombombe und das wissen auch alle.
Naja, aber ich wüsste nicht, ob das Thema "Stimmung bei den deutschen Wählern" langfristig harmlos angefasst werden kann, wenn es auf Bundestagswahlen zugeht (vielleicht nicht unbedingt 2017, aber 2021 wäre in Betracht zu ziehen). Je nachdem wie lang die Krise andauert. Aber ein "Grexit" geistert ja nun auch nicht erst seit gestern, sondern schon seit 2008 in so manchen Köpfen herum. Die CDU hat außer der automatisch einen riesigen Wahlsieg garantierenden Person Merkels bei aktuellem Kurs nichts mehr zu bieten, wenn nicht irgendjemand sie ersetzen kann (oder sich Leute im großen Stile auf einmal wieder für mittig-Konservative begeistern), dann wird sie sich wohl oder übel nach ein großes Stück weiter nach rechts ausrichten müssen, und zu dem dortigen Blödsinn gehört neben dezenter Fremdenfeindlichkeit auch eine harte Hand ggü. Griechenland. Sprich Grexit ins Wahlprogramm. Und sowas kommt halt nicht so gut rüber, wenn man in den Jahren vorher in den Augen derer, deren Stimmen man abgreifen will "zu lasch" mit Griechenland umging.

Deshalb bin auch ich der Meinung das, zumindest sofern und solange Unionspolitiker noch ein Wörtchen mitzusprechen haben, nicht mehr viel Annäherung möglich ist.
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Der Meinung bin ich ebenfalls, aber das lässt sich ausdrücklich und ausschließlich mit der parteipolitischen Linie der CDU erklären und nicht etwa mit tatsächlichen Notwendigkeiten. Nicht einmal die irgendwelcher Wählerstimmen, schließlich hat Deutschland in der Eurokrise hier mehr als einmal im Widerspruch zu seinen eigenen vorangegangen Aussagen gehandelt. Man kann sich daran schon gar nicht mehr erinnern, aber Schäuble persönlich hat noch...wann war es...2010 gesagt das Griechendland da selbst rauskommen müsse und auch der Rettungsschirm war etwas was die Bundesregierung zunächst abgelehnt hat.

Also klar...wenn Deutschland auf dieser Linie bleiben will, die sie da gerade fahren und mal gucken will was so passiert wenn man ne Atombombe zündet...meinetwegen...aber mir ist nicht klar wie man das als eine vernünftige und durchdacht Position vertreten kann. Es geht nur um das zu wahrende Gesicht, natürlich auch von griechischer Seite mit ihrer antideutschen Polemik. So zu tun als wenn kein Kompromiss möglich wäre, ist schlichtweg gelogen.
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Aurellian
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Aurellian »

KING_BAZONG hat geschrieben:Da kann man nicht einmal friedliche Demonstranten schützen, die konzentriert an einer Stelle ihr demokratisches Recht wahrnehmen (oder wahrnehmen wollten, wurde ja dann verboten..äh..untersagt), aber über die Republik verstreute jüdische Mitbürger kann man schützen. Wer's glaubt :wink:
Billige Anspielung auf die ach so friedlichen Legida-Spinner? Da ist wohl jemand auf dem rechten Auge komplett blind.
johndoe981765
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Beitrag von johndoe981765 »

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mr archer
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von mr archer »

Ach? Wer sucht Duisburg denn?
johndoe981765
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von johndoe981765 »

Gute Frage. Burkini-Freunde?!
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mr archer
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von mr archer »

Warum auch nicht. Duisburg kann nun wirklich über jeden froh sein, der kommt. Und nicht gleich wieder geht.
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Klingt ja nach bösem Blut das du mit der Stadt hast Archer. Ein bisschen Städehippstertum mit Stolz aus einer "coolen" Stadt zu kommen? :wink:
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mr archer
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von mr archer »

Wulgaru hat geschrieben:Klingt ja nach bösem Blut das du mit der Stadt hast Archer. Ein bisschen Städehippstertum mit Stolz aus einer "coolen" Stadt zu kommen? :wink:
Vom Niederrhein kommt immer dieses pissige Dauerniesel-Atlantik-Wetter hier herübergezogen. Das reicht völlig, um die ganze Gegend kategorisch abzulehnen.

Uninformierte, einzig von Vorurteilen und groben Pauschalisierungen lebende Verachtung anderen Städten gegenüber ist Teil der deutschen Kultur-DNA. Um hier mal AFD-Sprech zu bedienen.

In dieser Hinsicht immer noch sehr zu empfehlen: die drei bei Reclam Leipzig erschienen deutschen Städteverrissbände "Öde Orte".
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Nun, die Kategorisierung öde Orte kann bei allem Witz ja nur von jemanden kommen der meint an einem coolem Ort zu leben bzw. oder zumindest neidischerweise gerne dort leben würde. Ich finde sowas halt immer ziemlich dämlich, grenzt auf kleinem Level schon ein bisschen an Nationalismus an, da es zudem äußerst langweilig ist an solchen besseren Orten leben zu wollen...es zeugt von wenig Phantasie. Duisburg scheint mir zum Beispiel jetzt keine architektonische Leistung zu sein die die Menschheit in Erinnerung behalten wird, aber ansonsten ist es doch ne okaye und normale Stadt. Nur soviel dazu. :wink: