Allgemeiner Politikthread

[mr archer]

Ui, de Gatrin hat scheints keene Lust meohr. Gehtse nu zum Ulbich in de CDU? Hach, ist das alles offreschend, man gann goar nimmer schlafen!

[johndoe981765]

Frau Elefant im Porzellanladen

Och, die hätte man ruhig da unten behalten können. Die stehen doch so auf schrille H....

[KING_BAZONG]

Insgeheim liebäugelt die Warze doch mit diesen exotischen Wilden. Die ham halt noch Traditionen (am Baukran Schwule aufhängen, Steinigen, Rübe entfernen usw.) und sind so herrlich interessant urtümlich :wink:

[KING_BAZONG]

Zu PEGIDA/Oertel: Kann mir gut vorstellen, dass die massiven Aufrufe zu Gewalt von linker Seite aus nun ihre Früchte tragen. Immerhin sind die Leute hinter PEGIDA "Normalos".
Gepaart mit womöglich islamisch begründeter Bedrohung ergibt sich da schnell eine Gefahr um Leib und Leben.
Muss man abwarten, was die genauen Ursachen sind.
Jedenfalls lösen sich die Probleme daher nicht in Luft auf, wenn eine Mitstreiterin geht oder gehen muss

[Wulgaru]

Die Pegida-Führung ist zurückgetreten weil Bachmann sich geweigert hat aus dem Orga-Team zu gehen. Das haben sie so kommuniziert und es wirkt albern ausgerechnet Bachmann zu glauben wenn es um diesen Rücktritt geht, denn er ist schließlich noch dabei.

[KING_BAZONG]

Wie vermutet. Und man sieht ja an der AfD, was da an Kräften aufgefahren wird, um die zu bekämpfen. Da macht man vor kaum einem Mittel Halt.
Verständlich, dass man da eventuell "einknickt", wenn man sein restliches Leben nicht wie Wilders, Abdel Samad oder Salman Rushdie führen will.

PEGIDA ist ja lediglich eine Reaktion auf verschiedene Problematiken. Solange man die nicht anpackt, wird sich auch nichts ändern. Ist PEGIDA weg, werden sich andere Kanäle auftun. Ein Strom läßt sich schlecht aufhalten, es sickert immer ein Rinnsal durch die Barriere, welches sich dann wieder verstärkt. Aber habe ich vor etlichen Seiten bereits geschrieben

Die "tolerante Republik" zeigt ihr wahres Gesicht

[mr archer]

Die Pegida-Führung ist zurückgetreten weil Bachmann sich geweigert hat aus dem Orga-Team zu gehen. Das haben sie so kommuniziert und es wirkt albern ausgerechnet Bachmann zu glauben wenn es um diesen Rücktritt geht, denn er ist schließlich noch dabei.

Die Gemengelage wie man so schön sagt, ist wohl vielschichtig. Auf Facebook fahren sie gerade die Opferschiene. Vom MDR ließen sich aber auch einige Aussteiger wie folgt wiedergeben:

"Mehrere Mitglieder der Führungsspitze der Pegida-Bewegung sind zurückgetreten. Das bestätigte der Wirtschaftsberater Bernd-Volker Lincke MDR SACHSEN. Er selbst habe hingeworfen, weil er sich mit den Äußerungen und der dahinter stehenden Einstellung von Lutz Bachmann nicht habe identifizieren können. Auch der stellvertretende Vereinsvorsitzende René Jahn rückte von Bachmann ab. Jahn sagte MDR SACHSEN, es sei nicht nur um die Rolle Bachmanns gegangen. Ausschlaggebend für den Rückzug sei auch der Auftritt des Legida-Mitglieds Silvio Rösler am vergangenen Sonntag gewesen. Rösler hatte auf der Kundgebung von einem Schulterschluss zwischen Pegida und Legida gesprochen – entgegen der Absprachen, die nur ein Grußwort von Legida vorgesehen hätten. Legida habe sich noch immer nicht endgültig zu den Positionen von Pegida bekannt, so Jahn. Neben Oertel, Lincke und Jahn haben auch AfD-Mitglied Achim Exner, der ehemalige CDU-Stadtrat von Meißen, Thomas Tallacker sowie Frank Ingo Friedemann das Bündnis verlassen."
(http://www.mdr.de/nachrichten/pegida-oe ... 417e7.html)

Na, bis morgen zur Presserklärung haben sie da bestimmt was einheitlicheres zusammen gefriemelt. Ich tippe mal, die Opfer-Schiene setzt sich durch.

[Wulgaru]

Ich glaube eigentlich nicht das sich das durchsetzen wird, es sei denn Presseerklärung heißt Bachmann. Denn was da jetzt von Pegia als Opferschiene kommt, kann ja nicht mehr von den gestern Abend zurückgetretenen Personen platziert worden sein.

[mr archer]

http://www.berliner-zeitung.de/brandenb ... 78586.html

Schau hin, Sachsen. So ändert man mit stringenter Basisarbeit und Einbindung der Zivilgesellschaft langsam das politische Klima in der vormals dominant-rechtsnationalen/rechtsradikalen Provinz.

[johndoe981765]

http://www.sz-online.de/nachrichten/ohr ... 22136.html

Ohren auf!

[mr archer]

http://www.sz-online.de/nachrichten/ohr ... 22136.html

Ohren auf!

Ich hab ja nicht so eine große Sehnsucht nach der bürgerlichen, wertkonservativen und dabei aber angeblich zugleich toleranten "Mitte" wie der Herr Thielemann. Ich bekäme die von ihm sagen wir mal in den letzten hundert deutschen Jahren auch gern mal als gesellschaftlich klar umrissene, prägende Gruppe gezeigt. Ich glaub nicht so recht dran, dass die wirklich existiert hat. Wenn er meint, Dresden wäre heute die Heimstatt dieser Leute - und das glauben sie in Dresden wirklich und schon seit Jahren und imaginieren es sich nach der "Turm"-Lektüre zurecht - dann hätte er wohl mal wirklich auf seinen Balkon treten und dem vor seinem Haus versammelten Volk zuhören sollen.

Es reicht wirklich, sich die sechs Pegida-Vorderungen durchzulesen. Pflicht zur Integration im Grundgesetz. Was für ein verfassungsfeindlicher Kokolores. Wer hätte denn deren Vollzug bitte anhand welcher Maßstäbe kontrolliert? Die Erregten vom Montag in Dresden? Oder lieber die noch ein bisschen Erregteren aus Leipzig?

Klar hat Deutschland viel zu lange sträflich ignoriert, was es bedeutet, ein Einwanderungsland zu sein. Da hat er schon Recht. Von mir aus kann er auch ein Buschkowsky-Fan sein. Aber welche Partei hat sich gleich nochmal bis nach der Jahrtausendwende mit Zähnen und Klauen gegen den Begriff "Einwanderungsland" gewehrt? Ach ja. Die, die seit 25 Jahren in Dresden ununterbrochen regiert. Und die die braven, konservativen Bürgersleut in Sachsen mit so unerschütterlicher Treue immer und immer wiederwählen.

[Wulgaru]

Es geht doch nicht mehr darum ob Deutschland irgendwas ignoriert hat. Das war in den 90ern ein politisches Problem. Anpacken tut man das seitdem auch, schlecht und gut keine Frage, aber wer meint das er jemandem da eine originelle Kritik vor den Bug knallt indem er auf die Versäumnisse der 80er hinweist?

Schön ist aber vor allem das hier

In der Semperoper werden wir an diesem Tag Rossinis „Stabat mater“ spielen, und wenn Dreiviertelzehn die Glocken läuten, mag jeder an vieles denken, nicht nur an das brennende Dresden: an Auschwitz oder an Hiroshima, an den 11. September und an „Charlie Hebdo“.

Alles schön in einer Reihe, gleichwertig und ohne Kontext Charlie Hebdo neben Dresden und Dresden natürlich neben dem Holocaust...hachja...

[mr archer]

... aber wer meint das er jemandem da eine originelle Kritik vor den Bug knallt indem er auf die Versäumnisse der 80er hinweist?

Ach, gerade in Sachsen finden sie das ziemlich originell. Dazu muss man wissen, dass hier nach 1990 ganz viel westdeutscher Verwaltungsapparat zweiter und dritter Garnitur, der es im Westen nicht mehr bis in die erste Reihe geschafft hätte, mit CDU-Unterstützung nochmal einen biografischen Neustart hingelegt hat, nachdem die lokale Elite als SED-verseucht weggeräumt worden war. Viele von denen brachten einen unglaublichen 68er-Groll mit, weil sie an denen aus politischen und/oder kulturellen Gründen nicht mehr vorbeigekommen sind. Die machen sich seither in Kultur, Medien, Politik und Wissenschaft hier breit und zelebrieren so eine Art Adenauer-BRD 2.0. Schau Dir nur mal die Sachsen CDU an - was vergleichbar konservatives findest Du im Westen nur in bestimmten Ecken von Ba-Wü und in ländlichen CSU-Wahlkreisen.

Und das man sich in Dresden gern als Opfer sieht, bekommst Du seit der Bombardierung hier aus vielen nicht mehr raus. Das wird dann nahtlos auf Dynamo (alle hassen uns, Dortmund-Fans sind auch rechts), die Waldschlössschenbrücke (die böse UNESCO, wir wollen Auto fahren und brauchen noch viel mehr Innenstadtautobahnen!) und eben Pegida (Mimimi, die böse Lügenpresse!) ausgedehnt. Bis auf Olaf Schubert gibt es doch keinen öffentlich aufgefallenen und zur Selbstironie fähigen Dresdner, der sich nicht vor Publikum seiner Herkunft schämt und gleich die Stacheln ausfährt.

Edit:
Ingo Schulze und Thomas Rosenlöcher wären als satisfaktionsfähige Dresdner auch noch zu nennen. Beide gute Schriftsteller/Lyriker. Danach wird´s aber knapp. Ede Geyer vielleicht noch. Der ist aber Flüchtlingskind aus Oberschlesien.

Edit 2: Was man zur Ehrenrettung von Dresden maximal noch vorbringen kann, ist die Tatsache, dass Helge nirgends im Osten begeistertere Fans hat, als hier. Von Jazz haben sie halt Ahnung.

[mr archer]

Ach, wo ich gerade so seriös und tiefsinnig kommentiere - hier noch ein mindestens genauso seriöser Beitrag über den Pegidisten im Allgemeinen:


http://www.vice.com/de/read/was-faceboo ... oertel-223

[KING_BAZONG]

http://www.sz-online.de/nachrichten/ohr ... 22136.html

Ohren auf!

Gleich absetzen, den Mann. Geht ja gar nicht

Im Ernst: Schöner Artikel