Terror_Sheep hat geschrieben:Ein weiterer dieser bösen Leute, die sich nur anmelden, weil sie sich über die Wertung(en) on Herrn Luibl aufregen, betritt die Bühne. Und nein, ich bin kein EA-Mitarbeiter; die Verschwörungstheorien dürfen also gerne im Sack bleiben.
Zugegeben: Ich lese mich hier schon einige Jahre durch die Tests und stimme den verantwortlichen Redakteuren mal mehr, mal weniger in ihrer Einschätzung zu. Immer habe ich das unkommentiert gelassen, wenngleich ich bei dem Lords Of The Fallen Test ein gewisses Kribbeln in den Fingern spürte. Da ich aber die Souls-Reihe nie gespielt habe und das auch nicht tun werde und deshalb auch kein Interesse an LotF hatte/habe, war mir meine Zeit dann doch zu kostbar dafür.
Hier sieht es dann doch anders aus, bin ich doch ein passionierter Freund von Rollenspielen im Allgemeinen und BioWare-Titeln im Besonderen. Mein persönlicher Geschmack und auch der von Herrn Luibl ist aber unwichtig, weshalb ich nun auf den Grund eingehe, der meine Anmeldung und diesen Post nach sich zog.
Wie viele andere auch (ich konnte mit Verlaub nicht alle Kommentare lesen) störe ich mich an der Beliebigkeit der Wertung und auch an der sonderbaren Ansicht, dass ein Kulturprodukt wie ein Videospiel nicht objektiv zu bewerten sei. Ja, selbst die Prämisse, dass ein Videospiel ausschließlich auf der Ebene der Kultur zu bewerten ist, halte ich für falsch. Es gibt nämlich sehr wohl viele Dinge, die qualitativ und auch objektiv bewertbar sind. Nehmen wir ein Designer-Möbelstück als Beispiel, ein Tisch. Auch wenn mir das Design (kulturelle, subjektive Ebene) nicht gefällt, so vermag ich doch die technische Ebene zu bewerten. Sprich: Bricht der Tisch auseinander, wenn ich ihn verrücke oder ein Glas abstelle? Ist er abwischbar mit handelsüblichen Reinigungsmitteln? Die technische Ebene ist also sehr wohl bewertbar und das objektiv! tut Herr Luibl das in seinen Tests korrekt? Nein.
Nehmen wir das Kampfsystem von DA:I und schauen uns die Ausführungen von Herrn Luibl an, so stellen wir fest: Das fände er so gar nicht toll, zumindest nicht für Leute, die es gerne taktisch mögten. Die Frage, die sich hier stellt ist, wie er überhaupt an diese Prämisse kommt? DA:I hat nie den Anspruch erhoben taktische Kämpfe im Stile eines Wasteland 2 inszenieren zu wollen, die fulminante Action funktioniert ja tadellos und erfüllt damit die eigenen Anforderungen (aber nicht, die, die Herr Luibl sich ausgedacht hat). Ja, sogar die sehr gute Gefährten KI wird klein geredet. Man wirft ja auch einem Halo nicht vor zu wenige Möglichkeiten der Charakteranpassung zu haben, zumindest nicht, wenn man seriös arbeiten will. Es ist so, als hätte Herr Luibl einen puristisch konzipierten Couch-Tisch vor sich stehen und bemängele den fehlenden Stauraum für Fernsehzeitschriften.
Auch in anderen Aspekten kann ich mich nur wundern. Die Regie wird bemängelt, die mangelnden Reaktionen etc. und auch hier sind wir noch immer im technischen, nicht kulturellen Bereich! Wenn ihm all dies so wichtig ist, dann sind 90% Spielspaß bei Skyrim einfach nur lächerlich, warum, haben genügend Vorposter erklärt. Und diese Inkonsistenz ist es, die mich aufregt. Ich bin Lehrer und wenn ich derart willkürlich die Klausuren meiner Schüler bewerten würde, ja da stünde der Mob mit Mistgabeln auch vor meiner Tür. Mit Recht!
Da machen Sie es sich aber zu einfach...mit Ihrer Argumentation befürworten sie übrigens den allgemeinen Konsens bezüglich der Sinnhaftigkeit von einer prozentualen Wertung bei dem Medium Videospiel. Mal abgesehen von riesigen Day-One Patches und Bugs bei den Marktführern, sind die meisten aktuell erscheinenden Spiele technisch sauber...ergo würde das ja bedeuten das es praktisch keine schlechten spiele mehr gibt (wenn wir mal die meisten aktuellen Gurken mit dem Kram von früher vergleichen stimmt das zum Teil vielleicht sogar

).
Nichtsdestotrotz gibt es immer noch Enttäuschungen....wenn z.B. eine Open - World in ein Konzept gepresst wird, wo es nicht wirklich Sinn macht, kann das technisch funktionieren...aber und da kommt die Subjektivität ins spiel, wie ein Fremdkörper wirken oder sich kalt und seelenlos anfühlen.... Skyrim z.B. hat trotz vieler Schwächen einen in eine lebendigen Welt mit viel lore hineinversetzt... (mit Einen Haufen mods ist das Spiel sogar ganz nett^^").
Ein nettes negativ Beispiel sind z.B. diese ganzen MMO - ARTIGEN Open world spiele....sie funktionieren halt technisch, für einen Haufen Spieler sind sie jedoch einfach nur einschläfernd ja geradezu vor sich hin plätschernd...andere wiederum sehen darin DAS Spiel schlechthin
Man kann ein Spiel, einen Film, ein Comic und auch ein Buch nicht wie z.B. eine Mathe-Klausur bewerten...Vergleichen wir es eher mit den Kunstunterricht auf meiner Realschule damals...die Techniken die wir erlernt haben, hatte Ich alle drauf. Der 1. Lehrer möchte auch meine arbeiten und hat mir dementsprechend gute Noten gegeben...die zweite Lehrerin mochte meine Werke aus den verschiedensten Gründen überhaupt nicht...sie konnte mir keine 5 geben...aber oft eine 3 oder eine, wenn ich einen kleinen Fehler gemacht habe, 4 war doch drin...irgendwann hatte ich entnervt ein beschissenes Spiegeleier aus Ton gemacht und....eine 1 bekommen o.O Ziemlich Subjektiv oder?
Mit Sicherheit auch zu Subjektiv für die Schule...aber die spiel hier keine Rolle. Wir sind hier bei 4players genauso wenig bei Stiftung Warentest wie bei Metacritic oder irgendwelchen Filmkritikern!
Bye-the-way: Ich hasse die Michael Bay Filme, liebe aber die Marvel Cinematic Universe Filme...ist doch alles handwerklich sauber umgesetzte Popcorn-Kino

Wieso finde ich das eine gut und scheisse das andere in die Tonne? Zumal beides nicht Anspruchsvoll ist?