Ersteindruck zu Assassins Creed Unity: gut
Grafik:
Man kriegt den Mund vor Staunen nicht zu. Das Spiel sieht brillant aus. Es ist definitiv eines der schönsten Spiele das ich je gezockt habe.
Der Detailreichtum ist überwältigend, die Ausleuchtung der Gebiete hervorragend. Noch nie zuvor hatte ich so häufig das Gefühl etwas so realistisch aussehendes zu spielen. Besonders bei den Figuren, den Gesichtszügen und Bewegungsanimationen hat man sehr häufig das Gefühl echte Menschen zu sehen...und Haare! Ja Haare!

Das ist wohl das erste Spiel welches Haare und Frisuren halbwegs realistisch aussehen läßt und nicht nur wie feuchte Mobs auf den Kopf geklatscht oder als ob sie ein Eigenleben hätten (TR mit TressFX). Dazu muss man sich nur einmal Elise anschauen...wunderbar!
Aber es gibt auch Schattenseiten...die Masse an NPCs wirkt mehr als nur beeindruckend, aber nicht selten aufploppende Kleidungsstücke können einem gegen die Immersion gehen.
Ebenso findet man Copy und Paste Momente: gerade eine kultivierte Dame bei einem Ball gesehen und kurz darauf das gleiche Gesicht auf eine Hure getackert (ich bezweifle, dass es sich um ein und die selbe Frau gehandelt hat :wink: ). Aber ganz ehrlich, so etwas fällt einem nur rein zufällig auf, oder wenn man bewußt danach sucht...ist also kein dealbreaker.
(Dieser Eindruck bezieht sich nur auf die PC Version mit maximalen Einstellungen und Downsampling@1440p. Auf Konsolen dürfte die niedrigere Auflösung mit dem stärkeren Aliasing den EIndruck etwas trüben.)
Musik/Sound:
ist halt typisch AC, sehr gelungen und unterstreicht das setting. Kann mich bisher aber nicht so mitnehmen, wie z.B. bei AC2. Die deutsche Synchronisation ist erstklassig.
Story/Inszenierung:
Hier happert es bisher noch etwas (vielleicht ändert sich das aber noch). Die story so far ist eher belanglos, erinnert etwas an eine schwächere Version von AC2 (wo sie bereits nicht unbedingt ein Highlight war, aber zumindest von der Inszenierung her überzeugen konnte) . Die Hauptfigur wirkt blass; ich mochte Ezio nie, diesen reichen Schnösel mit der arroganten Stimme und dem pimp-Verhalten, aber der hatte im Vergleich zu Arno wenigstens Eier. Vielleicht läßt sich Arno im weiteren Verlauf ja noch welche wachsen.
Die Erzählweise kommt mir bisher unausgeglichen, etwas gehetzt vor, Figuren legen Verhaltensweisen an den Tag, die wirken als ob sie schnell durch`s Drehbuch rushen müssten. Man läßt sich bei Unity also weitaus weniger Zeit als z.B. bei einem AC3, obwohl man mMn eigentlich das Gegenteil machen müßte (auch wenn ich AC3 zu "langsam" fand).
gameplay/Steuerung:
Hier fällt als erstes auf, dass man am movement gearbeitet hat, welches jetzt weitaus flüssiger, geradezu graziös ist. Arno schwingt sich wie ein Äffchen auf Häuser, noch kompetenter als seine bisherigen Brüder.
Neu ist der stärkere stealth-Einfluss. Bisher wirkten die Spiele dahingehend immer sehr unausgegoren, bei Unity kann man sich nun aber in bester Splinter Cell Blacklist Manier an Wände kleben und von Ecke zu Ecke huschen. Schon alleine die Möglichkeit nun gebückt zu gehen (quasi im Schleichmodus) tut der Reihe richtig gut. Das muss in kommenden Fortsetzungen unbedingt auch eingebaut werden.
Alles in allem würde ich das gameplay bisher als solide bezeichen, aber ich denke im weiteren Verlauf, mit neuen skills und Bewegungsmöglichkeiten wird das noch überdurchschnittlich gut.