So, traditionell mal wieder Hand angelegt. SP spielt sich wie immer, MP ist fast schon unkonventionell.
Urteil SP: Absoluter CoD-Standard, mit den üblichen mehr oder weniger interessanten Zusätzen (Modulargranaten) im Detail, und nette Szenarien, auf denen man teils kleine - und bessere - Spiele bauen könnte (I'M BATMAN). Nichts großartiges (imo unter BlOps2), für mich mittlerweile ermüdend, aber auch kein totaler Reinfall.
Käufer wissen, was sie bekommen. Das hat auch seine Qualitäten. Mangelnde Produktionswerte kann man dem Spiel kaum vorwerfen, und der PC-Port ist definitiv das beste, was seit CoD2 abgeliefert worden ist.
Der MP ist für mich eine Überraschung. Erstmal ist die Idee, Call of Duty entwickle sich nicht weiter, hier definitiv daneben. Meilenweit. Während ältere Titel Run&Gun mit Konzentration auf die W-Taste zelebrieren, verbringt man im neuen Teil einen nicht unbeachtlichen Teil der Spielzeit in der Luft, was ihm eine andere Dynamik verleiht.
Das praktisch von Unreal Tournament kopierte Movement-Set funktioniert erstaunlich gut (doublejump+airdodge). Es ist nicht der umfassende Parcour von Titanfall, aber Bewegung und Kampf gehen hier IMO sehr viel besser ineinander über. Beispielsweise ist es immer möglich, in der Luft zu zielen und die Flugrichtung besser zu kontrollieren. Der Dodge erlaubt einem nicht nur eine größere Reichweite, sondern ermöglicht Ausweichmanöver, schnelle Landungen oder Abflüge hinter die nächste Deckung, wo Titanfall schon lange zu einem Tontaubenschießen verkommen wäre. Gleichzeitig folgt das Leveldesign einem etwas offeneren Arenashooter-Konzept und ist gut an das neue System angepasst, auch wenn nicht alle Maps sonderlich interessant sind.
Ich hätte nicht gedacht, dass mir der MP so viel Spaß machen würde. Immer noch sehr ein eingängiger, simpler Shooter, aber neben Counterstrikes ist das durchaus eine nette Abwechslung.
muecke-the-lietz hat geschrieben:bogen zu cod - hier nimmt das Story telling samt scripts immer so extrem viel platz ein und das finde ich negativ, einfach, weil der rest des spiels (sp) mMn einfach viel zu flach ist. außerdem sind die Storys immer ganz schöner bullshit, dafür, dass sie so vordergründig sind.
Das ist der Sinn des Singleplayers der post MW-Spiele. CoD versucht fast schon obsessiv, das Spielgefühl eher über das Setting und situative Abwechslung zu definieren, als über die eigentliche Spielmechanik, die seit MW2 kaum noch angerührt wird. Hat eine gewisse Ironie, dass es dadurch seine eigene Form der Stagnation erreicht hat.
MP ist nochmal ein anderes Thema.