billy coen 80 hat geschrieben:
Ist leider eine in diesen Gender-Diskussions-Threads immer wieder anzutreffende Taktik. Such dir von der Seite der reaktionären Chauvies (zu denen in den Augen einiger quasi jeder gehört, der nicht, wie sie, unreflektiert zu jeder Äußerung einer Feministin oder irgendeinem anderen Mitglied einer in aktuellen Mediendebatten als schützenswert eingestuften Gruppierung sofort ja und amen sagt) einfach die dümmsten Aussagen mit den niveaulosesten, am besten noch diskriminierendsten Äußerungen heraus und reite permanent auf denen herum, um dich einer sachlichen Auseinandersetzung mit den Argumenten anderer zu entziehen, um auch gar nicht Gefahr zu laufen, die Wackeligkeit der eigenen Ansichten und Argumentationsgrundlagen offenkundig werden zu lassen.
Du merkst aber schon, dass Du ebenjenes von Dir beklagte Argumentationsmuster ("Die Extreme rauspicken, sie als repräsentativ für die Haltung der Gegenseite auffassen und dann konsequent darauf herumreiten") im selben Satz selbst anwendest?
billy coen 80 hat geschrieben:
Ergänzt wird dieses Verhalten noch durch das permanente Verwenden von Totschlagargumenten wie „alles nur Relativierungen“, „Pappdrachen“, „Strohmannargumentationen“, etc.
Das Aufzeigen unangebrachter Relativierungen oder auch die Haltung, sich keinen Pappdrachen oder Strohmann (meint beides das selbe, nämlich dass Du Dich dagegen wehrst, wenn der Diskussionsgegner Deine Position falsch wiedergibt, um sie leichter angreifbar zu machen) unterschieben lassen zu wollen sind ja wohl mitnichten "Totschlagargumente". Können sie auch gar nicht sein, greifen sie doch klar die (unlautere) Argumentationsweise des Relativierers oder Strohmannerrichters an, und nicht etwa dessen Person.
Totschlagargumente sind was anderes, z.B. die beliebte, eindeutig auf die Person abzielende Unterstellung "Du bist ein White Knight". Siehe unten.
billy coen 80 hat geschrieben:
Auf diese Weise kann man wunderbar Politur der eigenen weißen Rüstung betreiben, um auch wirklich der schillerndste aller Ritter zu sein, der die kläffende und geifernde Heerschar von Primitivlingen im Zaum hält.
Finde es echt schade, dass man offenbar im Internet über solche Themen nicht oder zumindest nur schwerlich vernünftig diskutieren kann, ohne dass entweder Leute mit Stammtischparolen aus der untersten Schublade auf der einen oder einfach nur noch arrogantem, vor unbegründbarer Selbstzufriedenheit triefendem Gebaren auf der anderen Seite um die Ecke kommen. Das offensichtliche Bedürfnis vieler Leute, sich bloßer Selbstdarstellung und der Pflege ihres "Online-Alteregos" hinzugeben, steht leider jeder Sachlichkeit im Wege...
Hier werden dem Gegenüber bestimmte dubiose Haltungen und persönliche Mängel unterstellt ("Will nur seine weiße Rüstung polieren" / "Will nur das eigene Ego streicheln" / "Will sich bei Frauen einschleimen") und sich folgerichtig nicht mehr mit dessen Argumenten auseinandergesetzt.
Das ist ein Totschlagargument. Glashaus und Steine. Was "jeder Sachlichkeit im Wege" steht, sind doch eher solche unangebrachten, hochspekulativen Küchenpsychologisierungen via Online-Ferndiagnose. Sollte man lassen.