Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anita Sarkeesian nie meine sein wird

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Sharkie
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Sharkie »

Crypo hat geschrieben: Bin ich ja froh, dass ich nicht als linker Weltverbesserer gebrandmarkt bin, nur weil ich was positives über Anita gesagt habe :wink:
"Weltverbesserer" ist ja auch so ein Stigmawort.

Gez., die "Sprachpolizei", Dezernat "Tugendterror" :wink:
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mr archer
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von mr archer »

Sharkie hat geschrieben:
Gez., die "Sprachpolizei", Dezernat "Tugendterror" :wink:

Schnelle Eingreiftruppe für Anarchosyndikalistischen Kulturmarxismus
Freakstyles
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Freakstyles »

@Sharkie: Gibt auch viele Rechte welche in sozialen Fragen "linke Positionen" vertreten. Finde man sollte da nicht politische Gesinnung mit "Erziehungsfragen" verwechseln. Gibt sicher einige Rechte die gute Menschen sind im Sinne von Familienleben und verhalten der Mitmenschen oder Gemeinde gegenüber, aber das hat dann noch nichts mit Ihrer politischen Einstellung zu tun. Der wichtigste Punkt für Rechte ist ein gutes Leben für Deutsche, mit all seinen Vorteilen und Konsequenzen. Sprich man ist gewillt diese Position durchzusetzen, egal wieviele ausländische Familien hier gerade leben und dann Ihren Job abgeben sollen, bzw dann auch direkt das Land verlassen könnten. Das ist die immer, nie oft genannte, Hauptagenda der Rechten. Das dabei dann auch soziale Themen noch mit auf dem Wahlkampfflyer stehen, die vielleicht auch bei den Linken mit drauf stehen ist nichts besonderes, denn abgesehen von der Hauptagenda wollen die ja schon ein schönes Leben für die Bürger Deutschlands haben. Aber selbst das kann die AfD nichtmal erfüllen, weil da lauter neoliberale drin sitzen die nachher eine ähnliche Sklavenpolitik wie die Merkel führen würden.
Nanimonai
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Nanimonai »

mr archer hat geschrieben:Anarchosyndikalistischen
Hach ich liebe die deutsche Sprache und ihre grenzenlosen Wortfindungsmöglichkeiten. :mrgreen:
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Wigggenz
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Wigggenz »

mr archer hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:Und ihr beide habt nicht gecheckt, dass ich PC ausschließlich in Ermangelung eines anderen, diese Themen zusammenfassenden Oberbegriffs benutze, wie ich auch ausdrücklich geschrieben habe. Wenn euch ein anderer, dafür neutraler Begriff einfällt, lasst es mich wissen.
Hm. Wenn es demnach keinen neutralen Begriff für Dein Anliegen zu geben scheint und Dir nur ein Kampfbegriff des politischen Diskurses zu seiner Beschreibung einfällt - vielleicht ist Dein Anliegen dann auch gar nicht neutral beschreibbar?
1. Habe ich diesen Begriff nie benutzt, bis Plor seinen Artikel verlinkt hat, der die Abkürzung vorgestellt hat ;) Vorher habe ich immer aufwendig von "Diskussionen um Sexismus und ähnlichen Themen" geprochen, wenn ich das mal so allgemein mit Oberbegriff versucht habe anzusprechen. Du kannst das mir genau so gut auch nicht glauben, aber das ganze mit PC zusammenzufassen, ist mir erst nach dem Lesen des Artikels eingefallen- und dann von Anfang durchaus im Bewusstsein der negativen Konnotation, weshalb ich ständig auch den Grund dabeigeschrieben habe, weshalb ich PC nun benutze.

2. Was glaubst du denn, was mein Anliegen ist, dass sich angeblich nicht neutral beschreiben lässt?
stefan251
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von stefan251 »

Das is ja wieder ganz schön vom Thema abgedriftet...

Ich hätt zu der gerade laufenden Debatte eigentlich nur ein paar Fragen.

@Plor, mr archer und SethSteiner vorwiegend da ich denke ihr vertretet das am ehestem/besten:

Ich wurde jetzt scho mehrfach "gerügt", Begriffe wie politsche Korrektheit und auch Gutmensch zu verwenden, eben weil sie durch die Wirren der politischen und gesellschaftlichen Meinungsbildung heute mit bestimmten politischen und gesellschaftlichen Positionen verbunden werden, die jetzt eher misstrauisch zu beäugen sind.

Die sprachliche Entwicklung und Konnotationen bestimmter Begrifflichkeiten hatten wir ja schon das letzte Mal, Plor. Und ich konnte dem zwar interessanten, aber wie ich finde einseitigen Vortrag Stefanowitsch' nicht viel abgewinnen. ;)

Nun, ich fühle mich keiner politischen Richtung hingezogen, weil ich sie allesamt für beschränkt halte, und mir nur die besten Ideen aus dem gesamten Spektrum zu eigen machen will und bin prinzipiell ein Eigenbröter, der nicht viel von gesellschaftlichen Vorgaben (so auch bei der Sprach- und Wortwahl, die eventuell dazu führen kann, dass sich andere Gruppierungen auf die Füße getreten fühlen) hält - kurz "Es ist besser um Vergebung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen". Vl liegt das in meiner allgemeinen extremen Abneigung gegen Vorschriften und Autoritäten begründet, das zu ergründen überlasse ich einem Psychiater.

Zur Frage: Wenn ich nun jemanden beschreiben will, der in meiner persönlichen Ansicht unempfänglich ist, entweder aus mangelndem Wissen, mangelndem Realismus oder mangelndem Interesse, negative Dinge zu sehen, die in einer Sache vorhanden sind, oder sie sieht, aber aus genannten (oder anderen) Gründen negiert - wie soll ich dann so jemanden kurz und prägnant und unpolitisch titulieren - wenn der dafür gedachte Begriff in seiner Verwendung (dank Benutzung als populistischer politischer Kampfbegriff) verpönt ist?

Detto mit politischer Korrektheit.

Man mag mir mangelnde Empathie und Einfühlsamkeit vorwerfen, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass ich mich in meinen Freiheiten (sei es hier sprachlichen oder auch sonstigen) einschränken lassen soll, aufgrund einer postulierten nicht sichergestellten Rücksichtnahme auf Gefühle oder Einstellungen anderer. Das hat für mich etwas von voraus eilendem Gehorsam und das kann ich durch seine Verbindung zu Autoritäten und Vorschriften genauso wenig leiden. Ich hab auch kein Problem damit, wenn einzelne Individuen zu mir kommen und sagen, "Du, ich fühl mich bei deinem Verhalten oder deiner Ausdrucksweise nicht wohl oder selbst eingeschränkt." Mir fallt dann kein Zacken aus der Krone das zu adaptieren.

Also, bitte um Aufklärung. ^^
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mr archer
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von mr archer »

Wigggenz hat geschrieben:
2. Was glaubst du denn, was mein Anliegen ist, dass sich angeblich nicht neutral beschreiben lässt?
Keine Ahnung. Glaubst Du ernsthaft, ich les mir jetzt hier die letzten Seiten durch, um das rauszubekommen :Blauesauge: :Häschen:
Nanimonai
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Nanimonai »

Wigggenz hat geschrieben: Was glaubst du denn, was mein Anliegen ist, dass sich angeblich nicht neutral beschreiben lässt?
Es wäre für die Diskussion hilfreich, wenn Du Dein Anliegen selbst formulieren würdest. So ganz klar ist mir das nämlich nicht.
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mr archer
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von mr archer »

stefan251 hat geschrieben:
Zur Frage: Wenn ich nun jemanden beschreiben will, der in meiner persönlichen Ansicht unempfänglich ist, entweder aus mangelndem Wissen, mangelndem Realismus oder mangelndem Interesse, negative Dinge zu sehen, die in einer Sache vorhanden sind, oder sie sieht, aber aus genannten (oder anderen) Gründen negiert - wie soll ich dann so jemanden kurz und prägnant und unpolitisch titulieren - wenn der dafür gedachte Begriff in seiner Verwendung (dank Benutzung als populistischer politischer Kampfbegriff) verpönt ist?
Na, da habe ich doch einen ganz ernstgemeinten Vorschlag:

Möglichkeit 1 - der/diejenige ist "gutartig": Weltfremder Träumer

Möglichkeit 2 - der/diejenige wird von Dir kritisch gesehen: Bigotter Heuchler

Ich hoffe, das war hilfreich.
Nanimonai
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Nanimonai »

stefan251 hat geschrieben:Zur Frage: Wenn ich nun jemanden beschreiben will, der in meiner persönlichen Ansicht unempfänglich ist, entweder aus mangelndem Wissen, mangelndem Realismus oder mangelndem Interesse, negative Dinge zu sehen, die in einer Sache vorhanden sind, oder sie sieht, aber aus genannten (oder anderen) Gründen negiert - wie soll ich dann so jemanden kurz und prägnant und unpolitisch titulieren - wenn der dafür gedachte Begriff in seiner Verwendung (dank Benutzung als populistischer politischer Kampfbegriff) verpönt ist?
Antwort: Beschreibe. Tituliere nicht. Deskriptiv, nicht normativ. Sonst beraubst Du Dich schon im Vorfeld der Möglichkeit zur sachlichen Diskussion.
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Sharkie
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Sharkie »

Freakstyles hat geschrieben:@Sharkie: Gibt auch viele Rechte welche in sozialen Fragen "linke Positionen" vertreten. Finde man sollte da nicht politische Gesinnung mit "Erziehungsfragen" verwechseln. Gibt sicher einige Rechte die gute Menschen sind im Sinne von Familienleben und verhalten der Mitmenschen oder Gemeinde gegenüber, aber das hat dann noch nichts mit Ihrer politischen Einstellung zu tun.
Darin, dass es einen eindeutigen "rechten Kern" aller rechten Ideologien gibt, stimme ich vollkommen zu. Es ist mir wichtig, dass meine Aussage ("Die Kategorien rechts und links sind schwammig geworden und beschreiben individuelle politische Positionen oft nicht mehr hinreichend") nicht als Relativierung eindeutig rechter Positionen verstanden wird, das kann ich gar nicht genug betonen.
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Wigggenz
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Wigggenz »

Mein Anliegen nicht kennen, aber mir schon die Benutzung bestimmter Begriffe (die ich zudem noch erklärt habe) vorwerfen, echt klasse!

Mein Anliegen im Bezug auf Plors Artikel war lediglich drauf hinzuweisen, dass jede Kritik an Positionen, die Sexismus und sonst -ismen in bestimmten Medien (oder sonstigen Begebenheiten) sehen, gerne undifferenziert mit der typischen rechtskonservativen Kritik (der nunmal Begriffe wie Gutmensch zu eigen sind) in einen Topf geworfen wird... und als "PC-Bashing" entweder explizit tituliert oder zumindest so behandelt und belächelt wird.

Und da ich nicht immer umständlich "Positionen, die Sexismus und sonst -ismen in bestimmten Medien (oder sonstigen Begebenheiten) sehen" schreiben wollte, habe ich auch unter Hinweis daraufPC verwendet.

Werde es nicht wieder tun, keine Angst. Bevor mir hier nochmal aus sowas eine Nase gedreht wird, schreibe ich das lieber aus.
stefan251
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von stefan251 »

Nun, da danke ich auch schön. :) Bigotterie und Heuchelei treten in meinem Wortschatz sowieso schon gehäuft auf, weil ich eben leider häufig mit solchen Leuten aneinander gerate.

Nur um ein Bsp zu geben, ich wollte meinen letzten Beitrag nicht unnötig redigieren. Ich würde genauso Leute als Gutmensch bezeichnen, die in dem eigentlichen Thema dieses Threads lauthals verkünden würden, "Stimmt ja alles gar nicht, Sarkeesian spinnt sich alles nur zusammen, Frauen haben keine Probleme in der Welt!" Etc... Weil es nun mal GENAU dieser Beschreibung entsprechen würde. Das ich selbst nicht mit ihren Metjhoden und einseitigen Berichterstattungen klarkomme, is ja wieder was anderes... ^^

@Nanimonai

Sorry, aber das stimmt nicht... Normativität ist in vielen wissenschaftlichen Disziplinen eine übliche Vorgehensweise. Aber "normativ" als wertene Aussage, genau darauf ziele ich ab: einen wie schon geschrieben kurzen, prägnanten Ausdruck, der mein Missfallen an der Position des Anderen ausdrückt, ohne in eben ewiglange Deskriptionen zu verfallen. Zudem, sorry, aber das ist eigentlich keine Antwort auf meine Frage, sondern nur eine ausweichende Belehrung, wie es deiner Ansicht nach per se besser zu tun sei. Aber ich danke hier nochmal mr archer!
Zuletzt geändert von stefan251 am 04.09.2014 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
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mr archer
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von mr archer »

Wigggenz hat geschrieben:
Mein Anliegen im Bezug auf Plors Artikel war lediglich drauf hinzuweisen, dass jede Kritik an Positionen, die Sexismus und sonst -ismen in bestimmten Medien (oder sonstigen Begebenheiten) sehen, gerne undifferenziert mit der typischen rechtskonservativen Kritik (der nunmal Begriffe wie Gutmensch zu eigen sind) in einen Topf geworfen wird... und als "PC-Bashing" entweder explizit tituliert oder zumindest so behandelt und belächelt wird.
Ach, das war es dann doch? Na, darauf habe ich Dir aber geantwortet. Sehe ich nicht so. Leute, die an einem seriösen Diskurs über "Ismen" interessiert sind, tun das von Dir Beschriebene meiner Erfahrung nach nicht. Es sei denn, die vorgebrachten Argumente zur Kritik sind in der Tat rechtskonservativ. Dann sollte ihr Verwender aber auch das Kreuz haben und dazu stehen.

Im übrigen einer der zentralen Punkte, wieso Lucke & Co. bei mir solche Übelkeit hervorrufen. Da ist mir ein rechter Knochen wie Gauweiler aber hundertmal lieber. Der steht wenigstens dazu.
Plor
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Plor »

stefan251 hat geschrieben: Zur Frage: Wenn ich nun jemanden beschreiben will, der in meiner persönlichen Ansicht unempfänglich ist, entweder aus mangelndem Wissen, mangelndem Realismus oder mangelndem Interesse, negative Dinge zu sehen, die in einer Sache vorhanden sind, oder sie sieht, aber aus genannten (oder anderen) Gründen negiert - wie soll ich dann so jemanden kurz und prägnant und unpolitisch titulieren - wenn der dafür gedachte Begriff in seiner Verwendung (dank Benutzung als populistischer politischer Kampfbegriff) verpönt ist?
Kurze Antwort: Auch wenn ich das selbst (für meinen Geschmack) zu selten berücksichtige, warum musst du diese Person unbedingt titulieren, um dich mit ihren Thesen auseinanderzusetzen?