Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anita Sarkeesian nie meine sein wird

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Pixelbrei
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Pixelbrei »

Wieder eine ganz tolle Kolumne, ich mag die Seite einfach.... :)
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SethSteiner
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von SethSteiner »

@Chris
Die Frage ist ja, gibt es diese Dinge weil es sich tatsächlich positiv auf Verkäufe auswirkt oder eben weil es immer wieder bspw. von einem Analysten, genau wie hier einfach als Gegeben in den Raum gestellt wird. Ich denke es ist letzteres und ich stimme dir zu, es ist langweilig und wenn ich so etwas wie bei Dead Space lese, dann kommt das auf die Kontra-Seite. Irgendwie warte ich aber immer noch darauf, dass nicht jemand schreibt, dass es ihm egal ist, sondern das offen auf die Pro-Seite tut.

@Itchy.de
Schon wieder. WO ist denn der Beweis dafür? Ich finde Hollywood ist ehrlich gesagt sogar ein ziemlich schlechtes Beispiel, die Darsteller sehen dabei ob Mann oder Frau nämlich sogar ziemlich verschieden aus aber bei Videospielen hat man gerade bei männlichen Charakteren teilweise eine so krasse Ähnlichkeit, dass sie wie Brüder aussehen. In den Foren, Videospiele oder Filme, sehe ich keine Wünsche nach solch einer Uniformierung und gerade Videospiele werden doch wohl kaum maßgeblich wegen der Charaktere gekauft.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 02.09.2014 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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ColdFever
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von ColdFever »

Twan hat geschrieben:Bewegte Bilder zu zeigen, ohne das Spiel oder überhaupt den Kontext zu kennen ist echt dämlich.
"Dämlich" sind vor allem solche unsachlichen Beleidigungen. Es gibt einen Riesenunterschied zwischen Büchern, Filmen und Videospielen: Bei Büchern und Filmen gibt es eine Distanz zwischen der Geschichte und dem Konsumenten. Dagegen muss im Videospiel der Nutzer aktiv werden und die Distanz überwinden, um das Fortkommen der Geschichte zu gewährleisten. Muss dann z.B. bei GTA5 der Spieler alternativlos eine Person mit Elektroschocks und anderen unsagbaren Dingen foltern, um das "Spiel" fortsetzen zu können, braucht man mehr von der "Geschichte" nicht mehr zu sehen, um den menschenverachtenden Charakter des "Spieles" zu erkennen. So eine Szene einmal zu sehen, sollte eigentlich bei jedem reifen Menschen ausreichen, um das "Spiel" nicht zu kaufen. Stattdessen war dieses Spiel aber der meistverkaufte Titel 2013, triefend mit psychopathischer Gewalt und Sexismus. Besonders faszinierend wird es, wenn die Konsumenten dieser Machwerke dann die enthaltene "Sozialkritik" loben, als wäre es quasi reifebildend, für derartige Exzesse viel Geld zu bezahlen, um sie wieder und wieder genießen zu können.
Zuletzt geändert von ColdFever am 02.09.2014 18:18, insgesamt 2-mal geändert.
Doniaeh
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Doniaeh »

Guter Kommentar.

Sicherlich sind auch hier einzelne Passagen streitbar, aber insgesamt das Thema sehr gut aufgegriffen und die Meinung sachlich fundiert dargestellt. Die Autorin möge sich bitte weiter mit dem Thema auseinandersetzen.

Auch ich als Mann möchte gern öfter charakterlich starke Frauen in Videospielen sehen die mehr als nur Sexsymbole sind.
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SethSteiner
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von SethSteiner »

@ ColdFever
Sorry aber nein, das Spiel hat keinen menschenverachtenden Charakter. Dafür müsste es ja wenigstens eine Aussage tätigen wollen und das kann man dem Spiel wohl kaum unterstellen, anders als bspw. einem Mein Kampf.
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pcj600
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von pcj600 »

meiner ansicht nach einfach eine aufmerksamkeits- und vor allem geldbedürftige dummschwätzerin, die zum eigentlichen thema rein garnichts beiträgt.
inhaltsloser, leerer feminismus ohne intelligenz und verstand.. :-x
Bambi0815
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Bambi0815 »

Man kann viel über sie sagen, aber dass sie irgendwie Gespräche gesucht hat oder Forschungsmaterial zu diesem Thema, das kann man nicht behaupten.
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Nightmare King Grimm
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Nightmare King Grimm »

Sevulon hat geschrieben:
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2014, laut ESA-Studie sind knapp 50% aller Spieler Frauen.
Diese Statistik regt mich immer auf. Nur weil jemand Unterwegs auf dem Handy oder daheim bei Facebook mal gelegentlich FarmVille und Candy Crush spielt oder den Wii der Kids für Yoga-Übungen nutzt, macht sie das nicht zur Zockerin.
Stimme zu. Der Frauenanteil ist sicherlich wesentlich größer als noch vor sagen wir mal 10 Jahren, aber ich glaube wenn es wirklich um das Hobby 'Zocken' geht, fernab der 5min Handyspiele, dann erreichen wir nicht ganz die 50%.

Ansonsten: Die drei Stellen haben mir gut gefallen, darauf mag ich etwas eingehen.
Unterdrückung von Frauen darstellen zu wollen, indem man die männliche Gegenseite einfach weglässt, funktioniert nicht.
Meiner Meinung nach vollkommen richtig. Denn die schwache Rolle des einen Geschlechts hängt öfters auch mit der zu stark ausgelegten Rolle des anderen Geschlechts zusammen und beides ist gleichermaßen unschön. Sich nur auf die eine Seite zu stellen und noch dazu etwas aus dem Kontext gerissen (meistens, nicht immer) klingt dann weniger konstruktiv als 'trotzig', auch wenn es natürlich zu großen Teilen wahr ist, was die gute Anita sagt.
In ihren Videos reiht Sarkeesian Videospiel-Schnipsel aneinander, enthebt sie ihres Kontextes und stellt anhand dessen dar, wieso Frauen so schlecht in Videospielen wegkommen. Sie zeigt wie viele klassische „Frauen in Nöten“ es in Videospielen gibt, dass im Mittelalter und in zwielichtigen Milieus viele Prostituierte schlecht behandelt wurden und dass auf dem Schlachtfeld nur Männer gegen muskelbepackte Giganten kämpfen. Wirklich Anita? Wird irgendwem dadurch klar, wieso die Spielerin zu Hause Probleme mit dem Tough-und-sexy-Schema hat, wenn du Dinge zeigst, die nun mal so in der Geschichte passiert sind?
Das ist denke ich ein wichtiger Punkt und eigentlich das was ich mir dachte, als sie u.a. über Red Dead Redemption sprach. Ich verstehe ja durchaus, dass man es anzweifeln und anprangern kann, dass Frauen in auch futuristischen Settings zB nicht mehr sind, als sexuelles Beiwerk. Aber Spiele, die in bestimmten Epochen oder Milieus spielen, in denen Männer nun mal grundlos erschossen, gefoltert und ausgeraubt wurden und Frauen dann im Gegenzug einfach keine große Rolle gespielt haben, anzuprangern dafür, dass sie...nun ja reflektieren wie es war (ich sage das jetzt mal vereinfacht) hilft irgendwie keinem weiter. Zumal mir dann aber eben auch immer die Gegenbeispiele fehlen. Denn da gibt es auch eine Bonnie MacFarlane, die zwar eine Ausnahme bleibt, aber so war das damals eben sicherlich auch.
Auch Männer müssen sich dieser Frage stellen, meint man, sind doch fast alle Videospiel-Helden perfekt gebaute Haudegen, die vor nichts Angst haben. Ich persönlich glaube, dass Männer da einfach anders funktionieren und nicht so sehr zum Vergleichen und Beneiden neigen wie Frauen.
Das ist auch gut gesagt, mehr kann ich da eigentlich auch nicht zu sagen.
Crypo
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Crypo »

Also was die Sache mit der Kritik einer Außenstehenden anbelangt:

Hier im Forum ist die Diskussion ja noch vergleichsweise gemäßigt. Bei Diskussionen härterer Gangart habe ich den Eindruck, dass es auch bei den meisten Angriffen auf Anita überhaupt nicht um Videospiele geht. Wie SPON so schön schrieb: Diskussionen um Sexismus ziehen Sexisten an (oder von mir aus Antifeministen oder wie immer die sich genau positionieren wollen), die jetzt halt in den Spieleforen ihr Zeug abladen. Logischerweise fühlen sich dann vor allem Leute angegriffen, die Sexisten (Antifeministen) scheiße finden und auch ihr Zeug abladen. Mit Spielen hat das alles nur peripher zu tun.

Und nebenbei versuchen Leute auch noch mehr oder minder sachlich über Spiele zu diskutieren. Nur dass das leider nicht geht, ohne dass man innerhalb der Debatte um den Sexismus einen Platz zugewiesen bekommt. Und die Teilnehmer dieser Spielediskussion werden dann böse, dass sie plötzlich als Sexisten oder White Knight angegriffen werden. Und fangen dann aber anderseits auch an sich entsprechend dieser Zuweisung zu verhalten...

Das Problem gerade ist: SPON berichtet, dass eine feministische Kritikerin von Spielen mit Vergewaltigung bedroht wird. Und der Tenor in den Foren ist: ja gut, das ist nicht in Ordnung, aber sie ist halt auch eine Außenstehende und ihre Kritik an den Spielen war einfach auch unfair. Wenn das bei den nächsten Videos so weiterläuft werden Spieler wirklich böse am Pranger stehen... und wie Frauen in den Spielen dargestellt werden wird dabei vollkommen gleichgültig sein :wink:
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Dafuh
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Dafuh »

Und zum tausendsten Mal, nicht alle Frauen entsprechen diesem Frauenbild in Spielen, doch sehr SEHR viele Frauen, prahlen regelrecht mit ihren Reizen, in heißen Jahreszeiten...grenzt schon fast an sexueller Belästigung :roll:
Zuletzt geändert von Dafuh am 02.09.2014 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe1738443
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von johndoe1738443 »

Astmeister hat geschrieben:Vielleicht hätte Alice lieber die "Tropes vs Women" Videoreihe machen sollen? Applaus für diesen Kommentar!
*signed*
johndoe981765
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von johndoe981765 »

:Daumenlinks:

Die Autorin darf hoffentlich demnächst auch mal bei den Tests ran.
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Sindri
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Sindri »

Ouchiewowchie hat geschrieben:Also ist jeder Mensch, der dieses Spiel kauft, trotzdem er um diese Szene weiß, unreif? Dass GTA aber nicht die Realität abbildet sondern überzeichnete Gewalt als ein zentrales Stilmittel nutzt ist dir aber bewusst, ja?
Natürlich ist dieses Spiel total überzogen und spielt mit Klischees aber auch ich habe richtig dumm geguckt als ich an der genannten Stelle war. Ich habe angefangen den Kopf zu schütteln und habe mich selber gefragt ob die wollen, daß ich daran Spass haben soll? Einen tiefsinnigen Grund gab es für die Szene nicht wirklich.
Du wurdest auch nicht vor eine Entscheidung gestellt. Du musstest den Typen foltern damit du Mission weiter machen kannst. Interessanter wäre es für mich gewesen den Spieler in einen inneren Konflinkt zu versetzen.
Sprich wenn ich ihn foltere passiert X und wenn ich ihn nicht foltere passiert Y.
Mich hat die Sezene absolut nicht angesprochen und ich habe blöd rein geschaut als ich die Folter durch ziehen "musste"...
camü
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von camü »

Sindri hat geschrieben:
Ouchiewowchie hat geschrieben:Also ist jeder Mensch, der dieses Spiel kauft, trotzdem er um diese Szene weiß, unreif? Dass GTA aber nicht die Realität abbildet sondern überzeichnete Gewalt als ein zentrales Stilmittel nutzt ist dir aber bewusst, ja?
Natürlich ist dieses Spiel total überzogen und spielt mit Klischees aber auch ich habe richtig dumm geguckt als ich an der genannten Stelle war. Ich habe angefangen den Kopf zu schütteln und habe mich selber gefragt ob die wollen, daß ich daran Spass haben soll? Einen tiefsinnigen Grund gab es für die Szene nicht wirklich.
Du wurdest auch nicht vor eine Entscheidung gestellt. Du musstest den Typen foltern damit du Mission weiter machen kannst. Interessanter wäre es für mich gewesen den Spieler in einen inneren Konflinkt zu versetzen.
Sprich wenn ich ihn foltere passiert X und wenn ich ihn nicht foltere passiert Y.
Mich hat die Sezene absolut nicht angesprochen und ich habe blöd rein geschaut als ich die Folter durch ziehen "musste"...
Ich habe es als Statement verstanden... Dir wird eben nicht gestattet wegzuschauen. Deswegen fand ich die Szene im Nachhinein zwar krass und bewusst Provokant aber nicht schlimm in der Form, dass das Spiel verboten werden muss. Die 18 klebt bei dem Spiel nicht ohne Grund vorne dran.
fieldy-o
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von fieldy-o »

Sehr guter Kommentar.

Letztendlich wird alles sexualisiert... da muss man kein Gamer sein um davon betroffen zu sein.
Bücher, Filme, Serien, Zeitschriften, Musik, Sport, TV allgemein und Werbung allgemein.

Wenn man Games im vergleich zu den anderen sieht, dann sind sie noch relativ jung und entwickeln sich noch weiter. Was die genannten Beispiele "The Last of Us" & "Beyond Two Souls" eindrucksvoll beweisen.
In Zukunft wird das alles nicht mehr so schlimm sein, natürlich wird es immer eine Prinzessin in Not geben(es versucht ja auch keiner die unzähligen prinzessinen-märchen umzuschreiben), aber es wird sie neben den starken Heldinnen & Helden geben.

Das wichtigste was der Mensch im kapitalismus begreifen muss... "was mir nicht passt, konsumiere ich nicht".
Und so langsam und immer sicherer hat man da auch die Wahl bei Videospielen.

Die GTA-Reihe hält der Gesellschaft den Spiegel vor und damit ist natürlich auch der Sexismus dabei.

Es soll jeder zocken was er will, die meisten können auch zwischen Realität und Spiel unterscheiden. Damit braucht es nurnoch Respekt den wir uns alle gegenseitig entgegenbringen sollten, drauf geschissen welche Medien wir konsumieren.

Natürlich gibt es noch viele Männer die mit ihrem falschen Stolz und Angst, Frauen als nicht ebenbürtig sehen, die wird es immer geben.... Natürlich gibt es auch Frauen die über Leichen gehen. Es gibt immer das Gegenstück im anderen Geschlecht.

Ob Ihr ein lächerliches Klischee sein wollt oder ein Mensch, ist eure Entscheidung.