Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

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Wulgaru
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Wulgaru »

Brakiri hat geschrieben:
Wo ich natürlich völlig übereinstimme ist die Option des weiblichen Protagonisten in Spielen. Da Frauen doch in einigen Bereichen anders gestrickt sind als Männer, eröffnen sich so ganze andere Handlungsstränge/Optionen, die ein Spiel auf jeden Fall zusätzlich bereichern. Dass die Hersteller vor höhren Investitionen und mehr Arbeit zurückschrecken kann man allerdings auch verstehen. Bei den aufgeblasenen Budgets nochmal 25% oder mehr drauflegen zu müssen, weil weibliche Spieler (völlig zurecht) ihr eigenes "Rollenspielerlebnis" haben wollen tut schon weh.
Du glaubst doch nicht wirklich das sich das Budget um diese Ubi-Aussagen-Fake-Summen erhöhen würde. Selbst wenn das so wäre frage ich mich wie schizophren eine Industrie eigentlich sein kann. Sie redet ständig davon neue Kundenkreise zu erschließen und macht man das 89. Spiel mit dem männlichen Helden. Ich glaube man brauch nicht allzu schlau sein um zu erkennen das da ein Potential steckt, was man noch viel zu selten nutzt.

Das Frauen ihr eigenes Rollenspielerlebnis als Frau haben wollen, halte ich auch für keine Extrawurst sondern schlicht nachvollziehbar, da es ja umgekehrt selbstverständlich ist.

@Scipione
Ja, aber wenn bedient man da? Die Frau die sich über die dummen Männer ablacht oder den Normalo der sich darin wiederfindet und so die Phantasie ausleben kann, das er bei all seinen Fehlern doch das Traumgirl bekommt? Humor halte ich nebenbei auch nicht davon abhängig welches Geschlecht da gerade trottelig über die Leinwand torkelt.
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Chibiterasu
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Chibiterasu »

Also irgendwie spiele ich scheinbar wenige aktuellere Spiele derzeit.

Die meisten Szenen in dem Video kannte ich nicht (nicht dass ich nicht schon Spiele gespielt habe, wo so Objektifizierungen vorkamen wie zb die seltsamen Bums-QTE Szenen in God of War).
Ich finde die meisten Versuche in Videospielen irgendeine Art von Erotik zu verbreiten immer noch gruselig misslungen und zum Fremdschämen.
Die Frauen schauen oft bescheuert aus, machen seltsame stereotype Bewegungen und ohne jeglichen Charakter besitzen die auch null charme, die blöden Einzeiler machen mich auch nicht an.

Das wirkt wohl wirklich noch mehr, wenn man sich gerade in der frühen Pubertät befindet und einfach mal Titten sehen will.


Aber ganz prinzipiell werden eben auch Männer sehr sehr häufig als hohles Hintergrundmaterial eingesetzt. Ich finde zb die Szene wo man in Red Dead Redemption die gefesselte Frau auf die Schienen legt und ein Achievement bekommt auch sehr geschmacklos (wusste nicht dass es das gibt) - aber wieviele Männer werden da am laufenden Band dahingemetzelt. Die sind einem doch auf völlig egal.


Naja, viele meiner Lieblingsspiele setzen auf weibliche Hauptcharaktere oder zumindest interessante Nebencharaktere.
Beyond Good and Evil, Mirror's Edge, Portal, Metroid, Walking Dead, Viktoria in Thief, Elaine in Monkey Island usw.
Gerne mehr davon!

Deswegen kann man den Entwicklern gar nicht oft genug den Spiegel vorhalten und daher mag ich auch trotz einiger inhaltlicher Schwächen ihre Videos. Mich öden all die Klischees sowohl auf Frauen- als auch Männerseite unglaublich an.

Da ist das Fernsehen vor allem durch die Explosion an tollen Serien die letzten 10-15 Jahre schon ein gutes Stück weiter.



@ Ubisoft und AC: es gab doch auch schon ein Spiel mit einer schwarzen Heldin (der Vita ableger) - daher müssten die doch schon Animationen produziert haben.
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Brakiri
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Brakiri »

Wulgaru hat geschrieben:
Brakiri hat geschrieben:
Wo ich natürlich völlig übereinstimme ist die Option des weiblichen Protagonisten in Spielen. Da Frauen doch in einigen Bereichen anders gestrickt sind als Männer, eröffnen sich so ganze andere Handlungsstränge/Optionen, die ein Spiel auf jeden Fall zusätzlich bereichern. Dass die Hersteller vor höhren Investitionen und mehr Arbeit zurückschrecken kann man allerdings auch verstehen. Bei den aufgeblasenen Budgets nochmal 25% oder mehr drauflegen zu müssen, weil weibliche Spieler (völlig zurecht) ihr eigenes "Rollenspielerlebnis" haben wollen tut schon weh.
Du glaubst doch nicht wirklich das sich das Budget um diese Ubi-Aussagen-Fake-Summen erhöhen würde. Selbst wenn das so wäre frage ich mich wie schizophren eine Industrie eigentlich sein kann. Sie redet ständig davon neue Kundenkreise zu erschließen und macht man das 89. Spiel mit dem männlichen Helden. Ich glaube man brauch nicht allzu schlau sein um zu erkennen das da ein Potential steckt, was man noch viel zu selten nutzt.

Das Frauen ihr eigenes Rollenspielerlebnis als Frau haben wollen, halte ich auch für keine Extrawurst sondern schlicht nachvollziehbar, da es ja umgekehrt selbstverständlich ist.

@Scipione
Ja, aber wenn bedient man da? Die Frau die sich über die dummen Männer ablacht oder den Normalo der sich darin wiederfindet und so die Phantasie ausleben kann, das er bei all seinen Fehlern doch das Traumgirl bekommt? Humor halte ich nebenbei auch nicht davon abhängig welches Geschlecht da gerade trottelig über die Leinwand torkelt.
Das das nachvollziehbar ist und selbstverständlich ist, habe ich doch auch geschrieben.

Ich persönlich denke aber, dass der Aufwand eine weitere, mehr Spielerinnen-fokussierte Plotline durchaus signifikante Mehrkosten produzieren kann. Natürlich nur, wenn die Veränderungen nicht superficial sind, sondern schon weite Teile der Story verzweigen lassen, andere Sprachausgabe aufgenommen wird usw.
Hafas
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Hafas »

This series will include critical analysis of many beloved games and characters, but remember that it is both possible (and even necessary) to simultaneously enjoy media while also being critical of it’s more problematic or pernicious aspects.
Das erinnert mich, an Aussagen, die in etwa so aussehen:
Nichts gegen Dich persönlich, aber Du bist {füge direkte und/oder angespielte Beleidigungen ein} und Du hast {füge fiese Unterstellungen ein} und erinnerst du dich als Du {füge Halbwahrheiten ein} und damals als Er dies machte und Du plötzlich {füge verdreht Tatsachen ein}. Aber hey - nichts gegen Dich!
Nanimonai
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Nanimonai »

Chibiterasu hat geschrieben:Mich öden all die Klischees sowohl auf Frauen- als auch Männerseite unglaublich an.
Das fasst glaube ich ganz gut zusammen, was die meisten hier denken. Klischees und Stereotype sind langweilig, wir wollen endlich mal wieder überrascht werden und das ist gerade im Spielesektor viel zu selten der Fall.
Plor
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Plor »

Scipione hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben: wir könnten vermutlich ewig so weitermachen, während du die Jason Statham umd Hugh Jackmans aufzählst und ich die Angelina Jolies und Milla Jovovichs :wink:
Ganz sicher nicht. Wo Du nach 215 Filmen mit starken weiblichen Charakteren keine Beispiele mehr findest, kann man da für den starken männlichen Charakter locker noch zwei Nullen dranhängen.
ja, vielleicht wenn wir dabei auch noch ewig weit in die Vergangenheit zurückgehen und uns auch weitestgehend auf das Action-Genre beschränken würden. Wenn wir aktueller bleiben und auch noch andere Genres mit reinnehmen, wie zb die bereits angesprochenen Comedies, dann sieht das ganze wieder anders aus. Dann haben wir nämlich wieder die ganzen Trottel drin. Was übrigens lustig ist..... angeblich sind die Männer ja alles solche Sexmonster-Rapists, aber wenn es nach Hollywood ginge dann sind es wohl eher alles 40 jährige Jungfrauen und unzählige College-Boys, die zu dumm sind en Mädel klar zu machen ^^
Dieses Nerd-Klischee ist btw. auch ganz schrecklich und vor allem overused, egal ob in Big Bang Theory oder irgendwelchen Hollywood-Komödien. Nervt mich genau so wie sexistische Stereotype in anderen Filmen.

Aber man muss nicht nur im Actiongenre suchen, um einen deutlichen Überschuss an männlichen Helden/Protagonisten zu finden:

Fantasy: Harry Potter, Herr der Ringe, The Hobbit, Eragon... primär dominiert von männlichen Protagonisten (auch eine Hermione ändert nichts daran, dass der Held auf dem der Fokus liegt einfach mal der Junge/Mann ist)

Science Fiction: Inception, Looper, Super 8, Snowpiercer, Star Trek, Source Code... (und dann noch so tolle "Gegenbeispiele" wie Gravity, wo eine weibliche Protagonistin doch primär die Rolle der Damsel einnimmt, die vom charmanten Space Cowboy gerettet wird).

Thriller: Drive, Shutter Island, Prisoners, James Bond, The Girl with the Dragon Tattoo

...um nur mal ein paar Blockbuster der letzten Jahre zu nennen. Natürlich gibt es auch die Gegenbeispiele. Die sind aber gegenüber den männerdominierten Filmen klar in der Minderheit.
Nanimonai
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Nanimonai »

Hafas hat geschrieben:
This series will include critical analysis of many beloved games and characters, but remember that it is both possible (and even necessary) to simultaneously enjoy media while also being critical of it’s more problematic or pernicious aspects.
Das erinnert mich, an Aussagen, die in etwa so aussehen:
Nichts gegen Dich persönlich, aber Du bist {füge direkte und/oder angespielte Beleidigungen ein} und Du hast {füge fiese Unterstellungen ein} und erinnerst du dich als Du {füge Halbwahrheiten ein} und damals als Er dies machte und Du plötzlich {füge verdreht Tatsachen ein}. Aber hey - nichts gegen Dich!
Überhaupt gar nicht. So null, nicht mal im Ansatz.
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Brakiri
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Brakiri »

Chibiterasu hat geschrieben:
Deswegen kann man den Entwicklern gar nicht oft genug den Spiegel vorhalten und daher mag ich auch trotz einiger inhaltlicher Schwächen ihre Videos. Mich öden all die Klischees sowohl auf Frauen- als auch Männerseite unglaublich an.
AMEN!!!

@Hafas

Wo ist da die Ähnlichkeit? Please explain.
Highnrich
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Highnrich »

Reverse Tomb Raider: Ein Mann tötet nichts anderes als Frauen und Tiere. Feministinnen würden komplett durchdrehen.

Ist interessant wie Themen in denen der Begriff Frau vorkommt in Gamingforen so sehr polarisieren und immer 500+ Kommentare hervorbringen. Die Diskussion findet auch zu 99,9% nur unter Männern statt, da es Frauen (abgesehen von den Feministinnen) schlicht nicht interessiert. Für die meisten Frauen sind ja Brad Pitt und co ja auch nur Sexsymbole, das ist kein Geheimniss.

Vermutlich ist am virgin horny Gamer vorurteil halt doch einiges dran und die white Knights und Hobbypsychologen sind auch sofort an ort und stelle. :twisted:
Zuletzt geändert von Highnrich am 19.06.2014 12:35, insgesamt 4-mal geändert.
johndoe981765
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von johndoe981765 »

mosh_ hat geschrieben:Da äußert sich mal eine Vertreterin des weiblichen Geschlechts zu dem Thema und keiner interessiert sich dafür :?
Falscher Inhalt. Außerdem fehlen Signalwörter ala 'Rasse', 'Gutmensch'. 'Unterdrückung...an denen MANN wieder seitenweise seine Texbausteine abarbeiten kann. :wink:
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Sole
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Sole »

Brakiri hat geschrieben:
Sole hat geschrieben:So, vorab: ich bin ein weiblicher Zocker ^^
und ich habe keine probleme damit, wenn frauen in spielen leicht bekleidet dargestellt werden, oder ihr unmoralisches tagewerk verrichten. ich fühle mich dadurch nicht als frau herabgesetzt oder diskiriminiert. vielleicht sollte es mich stören, tut es aber nicht.
die sache ist doch, dass nun mal männer den größten anteil in der gamergemeinschaft ausmachen und natürlich da mit reizen gespielt wird. das ist aber in jedem anderen medium, wie filme etc genauso. wo soll man da anfangen?
ich sehe als frau darüber hinweg bzw. blende das einfach aus.
weil ich mich selbst als starke persönlichkeit sehe und mich nicht mit "diesen frauen" identifiziere.
die einzige sorge, die ich dabei habe, ist: wie es junge spieler aufnehmen, die vielleicht noch nicht alles differenzieren können. eine FSK18 hält keinen 14jährigen davon ab, sich spiele auf anderem wege zu besorgen und zu spielen. aber bei dem großteil der erwachsenen spielern gehe ich doch davon aus, dass sie es nicht für normal halten, dass in der realität an jeder ecke eine vollbusige, halb nackte frau nur auf sie gewartet hat.
gerade gibt es ja auch eine diskussion darüber, warum es so wenige weibliche hauptprotagonisten in games gibt und sich frauen dadurch diskriminiert fühlen, weil sie gezwungen werden männer zu spielen. auch da muss ich sagen, dass mich das nicht weiter stört... nicht, wenn die geschichte nun mal durch diesen charakter lebt (zb. Uncharted, AC etc.).
geht es in richtung rollenspiel und darf ich meinen char selbst erstellen, dann möchte ich hingegen die freiheit haben, einen weiblichen char auswählen zu können.
für mich ist ein spiel etwas fiktives, etwas weitgehend unrealistisches. ich schlüpfe in rollen, die ich sonst nicht erlebe ... und ich entschuldige mich bei allen frauen: aber ich möchte da keine hochgebildete politikerin oder managerin sein und auch nicht ständig mit einer reden wollen.
dann muss man eben zu spielen wie SIMS greifen, da kann man sich seinen lebensweg so bauen, wie es einem gefällt.

ich weiß nicht, ob meine sicht richtig ist oder nicht... dennoch kann ich, auch als frau, nicht auf diesen feministenzug aufspringen. jedenfalls nicht, wenn es spiele betrifft. da gibt es real genug zu tun (jobwahl etc.) - die frage ist nur, wo fängt es an und was wird durch was beeinflusst?
bringt es etwas in der realität, wenn frauen in spielen anders dargestellt werden? dann bin ich dabei.
aber so lange gamer ein spiel als das ansehen, was es ist, nämlich ein spiel... so what!? ^^ :wink:
@Sole

Deine Sicht ist weder falsch noch richtig, sie ist deine Sicht und deine Meinung zu der du ein gesetzlich veranktertes Recht hast. Solange du dazu stehst und sagst, warum du so denkst, lass dir nicht einreden es wäre "falsch".

Ansonsten schöne, gemäßigte und mMn nachvollziehbare Sichtweise, die ich als männlicher Zocker teilen kann.
Wenn ich spielen möchte, dann schlüpfe ich in Rollen, die ich nicht notwendigerweise für realistisch halte, und manche Dinge möchte man halt auch nicht spielen. Wer als Frau/Mann Lebens-/Beziehungssimulation spielen mag, soll das mit Sims machen, dafür ist es da.

Das Medien junge Leute beeinflussen können, muss man wohl nicht diskutieren. Wenn ich mich an einen Artikel im Spiegel erinnere, was für Auswirkungen die Porno-Überfrachtung und Easy Access anrichten können, wird einem schon mulmig. Wenn 13-Jährige Mädels erzählen, dass sie schon mit 12 Männern gleichzeitig geschlafen haben und stolz darauf sind, das sie alle befriedigen konnten, dann muss man sich schon Gedanken machen. Inspiriert, dass das so zu sein hat, kame wohl aktiv vom Porno-Konsum, wo solche Auswüche irgendwann in die Region "normal" /"erwartet" gespeichert werden.

Bei Spielen muss ich sagen, sehe ich diese Asuwirkungen nicht in diesem Maße. Wie Sole schon sagte, erwartet niemand, dass sich Frauen so verhalten wie in Spielen. Ich denke auch jüngere Spieler erwarten das nicht.
Grössere Probleme sehe ich wie gesagt im so extrem frei verfügbaren Pornobereich, wo scheinbar bereits jetzt die Grenzen zwischen Fiction/Entertainment/Bedürfnisbefriedigung und dem gesellschaftlich akzeptieren verschwimmen. Versteht mich nicht falsch, wenn Teenager Spass daran haben, Orgien zu feiern, ok. Vielleicht wird das irgendwann die Norm, aber diese Verschiebung von "Fiction" durch Darsteller hin zu "normal/erwartet" is schon ein wenig..gewöhnungsbedürftig?

Wo ich natürlich völlig übereinstimme ist die Option des weiblichen Protagonisten in Spielen. Da Frauen doch in einigen Bereichen anders gestrickt sind als Männer, eröffnen sich so ganze andere Handlungsstränge/Optionen, die ein Spiel auf jeden Fall zusätzlich bereichern. Dass die Hersteller vor höhren Investitionen und mehr Arbeit zurückschrecken kann man allerdings auch verstehen. Bei den aufgeblasenen Budgets nochmal 25% oder mehr drauflegen zu müssen, weil weibliche Spieler (völlig zurecht) ihr eigenes "Rollenspielerlebnis" haben wollen tut schon weh.

eben, das sehe ich genauso. es wird durch werbung, mit der man ungefragt bombadiert wird oder durch andere leicht zugängliche medien (porno-industrie als genanntes beispiel) viel mehr an den menschen verkorkst und abgestumpft, als durch spiele.

aber um beim thema zu bleiben: ich spreche es frauen in keinster weise ab, dass sie sich vllt diskriminiert fühlen. ich finde, dass man das nicht pauschalisieren kann, da einfach zu viele faktoren reinspielen: wie ist das umfeld, wie selbstbewusst ist man, wie nah lässt man das an sich rankommen etc.
ich finde es auch in ordnung, wenn mädels/frauen sich mehr weibliche protagonisten in games wünschen. und ehrlich gesagt, kann ich die entwickler da nicht verstehen. es verschlingt mehr budget, eine frau zu basteln, als einen mann? diese summen würden sie doppelt und dreifach wieder reinbekommen, weil mehr frauen die spiele kaufen würden, da sie sich dann evtl. besser damit identifizieren könnten.
am ende wären alle happy.. sowohl die frauen, als auch die studios. aber das wird in den köpfen eben noch nicht angekommen sein, dass es auch sehr viele frauen gibt, die am zocken spaß haben. die größte zielgruppe sind immer noch die männer.
aber für mich persönlich macht das beim spielen keinen großen unterschied, ob mann, ob frau, zwerg, elf, ork - was auch immer!

und um auf das thema "keine weiblichen Charaktere in Assassins Creed" zu kommen: also für mich war die reihe eigentlich immer interessant, weil sie sich (natürlich trotz fiktion) an der geschichte orientierte. soweit ich weiß, bestand der templerorden, wie die gemeinschaft der assassinen aus männern - nicht umsonst "bruderschaft". also ist es für mich eine logische schlossfolgerung, dass ich einen männlichen protagonisten spiele.

aber gut.. jeder hat seine sicht der dinge und das ist ja auch gut so ^^
Zuletzt geändert von Sole am 19.06.2014 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
Abe81
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Abe81 »

An die gesammelte Männerhorde hier:

Bezeichnend an dieser Diskussion (so kann man diese Ansammlung an Ressentiment, die hier ausgekotzt wird, gar nicht nennen. Das würde die Beiträge hier eigentlich nur adeln) ist, dass sich hier niemand auf den Inhalt des Videos und der darin entwickelnden Argumentation Bezug nimmt. Hier wird sich über das Gerücht ausgelassen, dass über die Autorin und ihre Videos besteht. Das ist natürlich nur konsequent, denn sich mit dem Inhalt auseinandersetzen hieße zugleich, das rational zu bewerten. Es geht hier aber nicht um eine Bewertung, sondern um eine Abwehr gegen etwas, was den meisten Männern hier unangenehm ist: Die Beziehung zu ihrem Geschlecht. Daher auch diese geballte Irrationalität, die sich eben aus einem zum Ressentiment gewendetem Bedürfnis speist.

Die Leute in diesem Thread, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, A.S. zu verteidigen, sollten also an diesem Bedürfnis ansetzen, nicht an den irrationalen Äußerungen dieser Horde wütender Männer. Der Gegenstand ihrer Diskussionseinwürfe sollten das Ressentiment der Horde sein, nicht die Verteidigung der Videos.

All jene, die hier 'unwissenschaftlich' schreien, wissen ironischerweise selbst nicht anzugeben, was daran nun unwissenschaftlich sein soll oder welcher Maßstab an Wissenschaftlichkeit der Erkenntnis dieses Gegenstands (Tropes in Videospielen) angelegt werden sollte. Das ist auch nur allzu leicht als Abwehr gegen eine aufgenötigte Erkenntnis, die einem unlieb ist, zu verstehen.

All jene, die hier meinen, die Autorin darin zu diskreditieren, indem sie ihr vorwerfen, radikal zu sein, lassen es auch missen, anzugeben, was das nun sein soll. Meine Kritik an A.S. wäre gerade, nicht im mindesten radikal zu sein. Ihre Methode zielt auf Aufklärung und Verständnis, das ist das Gegenteil von Kritik oder Radikalität. Ihr Anspruch ist, dass im Ergebnis Spieleentwickler und Spieler 'umdenken' sollen. Radikal wäre es, zu untersuchen, woher diese von ihr dargestellten Phänomene/Tropes kommen. Dann käme sie darauf, dass sich diese aus dem Irrationalen Speisen und somit auch gar nicht der Aufklärung zugänglich sind. Der Appell an 'umdenken' muss verhallen, weil er niemanden hat, an den er sich richten könnte.

Der Vorwurf, A.S. sei ja gar keine richtige Gamerin läuft gleich zweifach ins Leere. Zum einen erinnert er an den no true scotsman, weil sie mal dieses, mal jenes Kriterium angeblich nicht erfülle. Das ist natürlich leicht als argumentativer Taschenspielertrick zu durchschauen. Zum anderen ist es auch völlig egal, weil man, um Kritik an der Gamer-Horde zu leisten, selber keiner sein muss. Als ob sich der zu betrachtende Gegenstand erst begreifen ließe, wenn man zu ihm ein identitäres Verhältnis hat. Das Gegenteil ist der Fall. Literaturkritiker sind auch nicht die besseren Romanciers, Filmkritiker auch nicht die besseren Regisseure.

So weit, so banal...
Nanimonai
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Nanimonai »

Highnrich hat geschrieben:Reverse Tomb Raider: Ein Mann tötet nichts anderes als Frauen und Tiere. Feministinnen würden komplett durchdrehen.
Einige bestimmt. Aber die sind zu vernachlässigen und stellen ganz sicher nicht das Gros der Feministinnen dar, sondern gehören einer radikalen Minderheit an, die leider wie in so vielen anderen Bereichen auch, immer am lautesten schreien.
Es ist schade, dass auch hier im Forum Feminismus immer gleichgesetzt wird mit seinen extremen und radikalen Auswüchsen.
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mr archer
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von mr archer »

Ihr Video zerfällt mir diesmal zu sehr in disparate Bestandteile. Letztlich kritisiert sie fast die ganze erste Hälfte lang Bordell-Settings in Videospielen. Es ist richtig, die haben eine lange Tradition im Videospiel und man kann natürlich hinterfragen, wieso das so ist und ob das Ganze nicht zu inflatonär geworden ist. Ein Grund ist natürlich, dass viele Videospielstorys vor allem im Action-Bereich sich in B-Movie-Settings und Storywelten der Pulp-Literatur bewegen. Und bei denen sind Huren und Hurenhäuser quasi kanonisch. Aber dass in einem Videospielbordell Prostituierte anzutreffen sind, die sich verhalten, wie man es anhand der Erzählklischees über Bordelle eben erwartet, ist jetzt noch kein besonders gravierender Punkt für mich wenn man nicht eine prinzipielle Debatte über Prostitution anstoßen will, was sie nicht tut. In dem Zusammenhang waren die Szenen aus Deus Ex und Witcher 2 für mich hier auch argumentativ recht schwach und eher argumentatives Windowshopping (vor allem die Klingen-Exekution von NPC´s in Deus Ex).

Wenn sie zu den Sandbox-Franchises kommt, wird die Sache denke ich relevanter, weil GtA und seine vielen Kinder natürlich eine latent problematische Seite haben. Überspitzte Gewalt, die im Grunde so stark überzeichnet wird, dass sie eigentlich nur noch als Satire oder Groteske verdaubar und intellektuell wie moralisch einordenbar bleibt, sind der Wesenskern all dieser Titel. Nur verhält es sich damit wie mit Ironie und Zynismus/Sarkasmus - das blicken nur Leute, die verstanden haben, mit diesen nicht ganz leicht zu entschlüsselnden Erzählmotivationen umzugehen. Für den Rest sind das Titel, in denen man mal so richtig schön krass frei drehen darf. Das da von einer wie auch immer gearteten gesellschaftskritischen und anlytischen Warte her Bauchschmerzen einsetzen, kann ich nachvollziehen.
Highnrich
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Re: Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Beitrag von Highnrich »

Steppenwälder hat geschrieben:wieso bekommt die eigentlich jedes mal wieder ne fette news hier? wird doch sonst auch bei keinem blogger gemacht.

also jetzt mal unabhängig davon wie man sie findet, aber wieso??
Klicks. Dieses Thema ist DER Wunde Punkt in dieser Szene, das Thema Frauen gibt vermutlich in Gamingforen mit Abstand die meisten Aufrufzahlen und Beiträge.