Plor hat geschrieben:
Wenn Sarkeesian so vorgeht wie bei dem Damsel-Thema - wovon ich einfach mal ausgehe - wird sie mit Sicherheit noch vermeintliche und echte Gegenbeispiele bringen.
Gut möglich, aber in dem verlinkten Video sagt sie gegen Ende nur: Es gibt auch einige Gegenbespiele, diese sind aber selten. Ende.
Das wäre wenn dann eher ein Thema für eine psychologische Abhandlung, was einfach mal vom Ansatz Sarkeesians, die eher kulturwissenschaftlich arbeitet, weit weg wäre. Aber wirklich cool ist das Klischee "Videospieler = Kellerkind, Nerd und Jungfrau" ja auch nicht. Gott sei Dank verzichtet Sarkeesian auf solche Generalisierungen
Sicher ist das nicht cool, und ich sage ja auch nicht, das alle Zocker so sind.
Mittlerweile leiden nicht nur Frauen an dem Problem geringes Selbstbewusstsein, sondern auch eine Menge Männer. Die Anzahl der Leute mit ernstzunehmenden pychologischen Problemen in Europa hat vor wenigen Jahren 30% erreicht. Aber das wird jetzt zu off topic.
Damit hast du ja Recht. Aber Sarkeesian arbeitet auch nicht mit einfachen Kausalzusammenhängen wie, dass Videospiele dazu führen, dass Frauen scheiße behandelt werden.
Gegen Ende bestätigt sie aber diese Aussage anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen. Ich bin da kein Experte, aber ich hoffe das diese Untersuchungen wissenschaftlich fundierter sind, als die wenigen Studien, die sagen, Shooter generieren Killer. Für mich sind das alles immer nur monokausale Nischenuntersuchungen, die der Komplexität des Problems keine Ehre erweisen. Ich erinnere mich immer gerne an den "Witz" bzw. die Warnung in meinem Statistikmodul an der Uni. Da wurde gezeigt, das der Kartoffelkonsum in Deutschland scheinbar etwas mit der Menge der Kampfhubschrauber ind er Bundeswehr zu tun haben, weil sich beide Kurven sehr ähnlich entwickelten. Nur weil man einen kausalen zusammenhang vermuten könnte, muss er nicht automatisch vorhanden sein.
Manchmal ist die Welt und die Erklärungen komplexer als schwarz und weiss.
Vielleicht nicht das "beste" aber auf jeden Fall ein mögliches. Sexismus in Filmen/Serien hat Sarkeesian auch schon untersucht, zum Thema "Sexismus in der Literatur" oder "Sexismus in der Religion" findet man in Bibliotheken auch einiges. Aber nur, dass es Sexismus in anderen Medien, in anderen Kontexten ebenfalls und womöglich stärker gibt, ist noch kein Grund, darauf zu verzichten, Sexismus in Videospielen zu untersuchen.
Da stimme ich dir zu
Naja... ich finde jetzt nicht unbedingt, dass die gezeigten Spiele Realität widerspiegeln.
Was ich damit sagen wollte ist: Gewalt gegen Frauen existiert. Objektifizierung von Frauen existiert, Prostitution existiert. Soll man diese Elemente der "Realität" ausblenden wenn man Spiele macht? Eine ganz eigene Diskussion.
Grober Rechnungsüberschlag: Wenn sie die Videos über einen Zeitraum von zwei Jahren produziert entsprechen die 160k ungefähr knapp 7000 Dollar pro Monat, was wiederum knapp 5000 € entspricht. Sooo übermäßig viel ist das jetzt auch nicht, gerade wenn man bedenkt, dass sie für das Projekt Equipment, Studio, evt. einen Mitarbeiter ebenfalls noch bezahlen muss. Trotz großen Crowdfunding-Betrags: So reich wie bspw. James Rolfe mit seinen Videos wird sie mit ihren nicht werden.
Wenn dem so ist, nehme ich meine Äusserung zurück. Ich war unter dem Eindruck, dass sie für jedes Video Kohle einsammelt und nicht 2 Jahre pro Video benötigt.
Wo ich ihr zustimme ist der Punkt, dass es wirklich zuwenig Spiele gibt, wo die romantische Entwicklung und Sex im Konsens eine Rolle spielt. Auf der anderen Seite ist für viele Spieler heutzutage zocken einfach nur: Abends nach der Arbeit Kiste an, Stunde später wieder aus. Da ist es natürlich einfacher, ins virtuelle Bordell zu latschen und Cash auf den Tisch zulegen.