Usul hat geschrieben:Was will uns der Autor sagen? Es ist nicht klar!

Um es vielleicht mit vereinfachten Worten zu sagen, man kann es auf zwei Grundprobleme zusammenfassen:
a) Rekreation wird über Kreation gesetzt, d.h. wir kopieren lieber, statt neu zu schaffen. Das siehst du heute in tausendfacher Ausführung. Neuverfilmung, modernisierte Fassung eines Theaterstücks oder direkt der Fakt, dass auf großen Bühnen praktisch nur noch Klassiker gespielt werden (abseits des Musical-Bereichs).
b) Der Schaffensprozess wird als technisiert angesehen. Um narrative Werke "zugänglich" zu machen, werden sie in Bestandteile zerlegt, die aus dem Kontext gerissen an Bedeutung verlieren. So entsteht für den Zuschauer der Eindruck, dass Kunst kein ganzheitliches Produkt, dass zur Analyse zerlegt werden kann, sondern ein Puzzle, dass aus diesen Bausteinen zusammengesetzt wird.
Temeter hat geschrieben:Ich weiß nicht. Sachen wie Call of Duty oder Transformers sind sicherlich Massenphänomene, aber auch nicht viel mehr als das. Der Erfolg selbst beruht dort eher auf einer jüngeren Zielgruppe, die sich leicht und sogar bewusst gerne beeindrucken lässt. Aber die Filme sind praktisch die einzigen, die wirklich so weit gehen und von dem Publikum angenommen werden.
Sieh dir dagegen bei Spielen nur die ganzen Nachahmer wie Warfighter oder Homefront an, welche ebenfalls mehr Blender als alles andere sind, die nur Substanz verschleiern. Dennoch bleibt ihnen der Erfolg ebenfalls verwehrt.
Zuerst einmal würde ich das von anderen Faktoren trennen. Ich bezweifle, dass Warfighter und Co für ihre Story scheitern. Da dürften eher Aspekte wie Qualität des Gameplays, Verbreitung/Etabliertheit der Marken und ähnliche entscheidend sein.
Und Gameplayimitate unterliegen zunächst einmal ganz anderen Regeln als Storyimitate.
James Dean hat geschrieben:Die Handlung ist ja das, was möchtegern-Intellektuelle bei Videospielen haben wollen. Eine möglichst "tiefgehende" Story. Dabei fallen sie dann auf pseudo-intellektuellen Geschichtsmüll wie Dear Esther oder Gone Home rein, bei dem sie sich dann einbilden, Shakespear selbst hätte die Texte geschrieben und dass sie sich als Spieler deswegen von anspruchslosen Call of Duty Spielern abheben können. Und es sind nicht nur die Spieler: Es ist auch die Presse, die darauf reinfällt. Wie oft gab es in diesem Jahr nun das einzigartige Meisterwerk der Generation, das Citizen Kane der Videospiele? 4 Mal oder so. Bioshock, TLoU, DmC und Beyond: Two Souls. Und sie alle bieten eine relativ schwache Erzählung (von Bioshock vielleicht abgesehen) voller typischem Hollywood-Müll und Klischees.
Wenn du schon trollen musst, dann versuch es wenigstens nicht aus meinen Aussagen abzuleiten, die das exakte Gegenteil davon sagen...