Abe81 hat geschrieben:
Oder nochmal anders formuliert: Nicht das Genre Videospiele wird erwachsener, sondern seine Nutzer immer älter und zugleich infantiler.
Dass Spieler immer älter werden, ist ja eine Aussage, die sich empirisch recht simpel belegen lässt.
Sicher werden Spieler immer älter. Sonst sind es auch keine Spieler mehr, sondern, nun ja, Leichen.
Aber ich nehme mal an, Du meinst damit, das der Altersdurchschnitt der (PC)-Spieler steigt.
Als selber (noch 48-jähriger) nehme ich das schon erstmal als gegeben.
Die Behauptung der zunehmenden Infantilität - da hast du natürlich recht - sollte ausgeführt werden, wenn er in Frage gestellt wird.
Da das keineswegs selbstevident ist, sollte das in jedem Fall begründet werden.
Wie du ja vielleicht gelesen hast, bezieht sich meine Behauptung auf die Aussage des Rezensenten, das kulturindustrielle Genre der Computerspiele werde 'erwachsen'.
Naja, um präzise zu sein: Nein. Deine Behauptung bezog sich nicht auf die Aussage des Rezensenten und auch nicht auf das Genre Computerspiele, sondern ganz konkret auf Computerspieler und da auf 2 spezifische Attribute, das Alter und einen Grad an Infantilität.
M.E. versteckt sich dahinter der Wunsch, den anderen Genres wie Film, Buch etc. gleichgestellt zu sein,
Das will ich gar nicht in Abrede stellen, aber inwieweit gleichgestellt, wobei und durch wen?
Finanziell, rechtlich, im "Ansehen", in der medialen Wahrnehmung, politisch ?
denn anders als bei z.B. Filmen oder Büchern, die ja erstmal nur eine Form sind, das 'Medium', haften Videospielen spezielle Bedürfnisse an:
Omnipotenzphantasien (oder harmloser kognitionspsychologisch ausgedrückt: Selbstwirksamkeitserleben), Eskapismus, Analität/Ordnungswunsch etc. Das sind alles Merkmale von Infantilität. Würdest du das bestreiten?
Klar. Das halte ich für eine wohlfeile Auflistung mehr oder weniger willkürlicher Begriffe.
Sowohl als Definition von Infantilität, als auch in der Zuordnung dieser Merkmale spezifisch zur Gattung der Computerspiele scheint mir das arg dürftig.
Die Kombination nun, daß nicht länger nur Kinder, sondern immer mehr erwachsene (hauptsächlich) Männer sowas spielen, sollte einen zumindest stutzen lassen.
Nö, eigentlich nicht. Zumindest solange nicht mal ansatzweise eine Definition, was denn "sowas" angeblich ist, existiert.