Grand Theft Auto 5 - Test

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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

ElWebs hat geschrieben: Inwieweit Sprache aber Einfluss auf das Denken von Menschen hat, ist umstritten, vor allem, seit die Sapir-Whorf-Hypothese widerlegt ist. Chomsky zufolge ist nämlich die oben angesprochene spachliche Struktur ziemlich universal und starr.

http://de.wikipedia.org/wiki/Interpreta ... egen_Whorf
Das stimmt. Aber dann haben wir sehr weit ausgeholt und sind bei Fragen einer generativen Grammatik bzw. einer universellen, im Hintergrung unentwegt ablaufenden sprachlichen Tiefenstruktur, die sich auf verschiedene Sprachen und deren Übersetzbarkeit oder Unübersetzbarkeit beziehen. Ich glaube, man muss so sehr ins Grundsätzliche und in den strukturellen Sprachvergleich gar nicht gehen und kann ruhig innerhalb einer Sprache bleiben, um zu merken, dass sprachliche Erzeugnisse und Kultur Auswirkungen haben. Zum Beispiel die Nazis und ihre "entartete Kunst". Sie hatten nicht Angst vor harmlosem Gekrakel und Geschmiere, sondern vor der pazifistischen und antifaschisten Aura, die davon ausging. Vor der Sprache im Bild. Sie hatten Angst, dass Menschen, die einmal Bilder von Max Beckmann oder Otto Dix auf sich haben wirken lassen, keine guten und kriegsgeilen Nazis mehr abgeben würden. Sie hatten nicht Angst vor dem Kunstwerk, sondern seiner Wirkung tief in die Denkweise der Menschen hinein. Ich glaube das ALLES, was wir kulturell hervorbringen, auch eine Wirkung hat, sich fortsetzt und uns verändert.
ElWebs
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ElWebs »

Da hast Du sicher recht. Hörte sich für mich erstmal nur so an, als wärst Du ein Anhänger des linguistischen Determinismus. ;)
Natürlich haben Kunstwerke und Sprache eine Wirkung, meiner Meinung nach aber in erster Linie als Werkzeug, um Gedanken/Ideen auszudrücken. Aber da sind wir wohl einer Meinung.
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ColdFever
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Ich glaube, man muss so sehr ins Grundsätzliche [...] gar nicht gehen [...] um zu merken, dass sprachliche Erzeugnisse und Kultur Auswirkungen haben. Zum Beispiel die Nazis und ihre "entartete Kunst". Sie hatten nicht Angst vor harmlosem Gekrakel und Geschmiere, sondern vor der pazifistischen und antifaschisten Aura, die davon ausging. Vor der Sprache im Bild. Sie hatten Angst, dass Menschen, die einmal Bilder von Max Beckmann oder Otto Dix auf sich haben wirken lassen, keine guten und kriegsgeilen Nazis mehr abgeben würden. Sie hatten nicht Angst vor dem Kunstwerk, sondern seiner Wirkung tief in die Denkweise der Menschen hinein. Ich glaube das ALLES, was wir kulturell hervorbringen, auch eine Wirkung hat, sich fortsetzt und uns verändert.
Danke für Beiträge wie diesen, den man in seiner Präzision an die Wand hängen könnte. Als aktuelles Beispiel hinzufügen lässt sich das Internet, welches als kulturelles Transportmittel in vielen Ländern zensiert wird, um ungewünschte kulturelle Einflüsse zu unterbinden, die zu Ereignissen wie den "Arabischen Frühling" führen könnten.

Jedes Kulturgut transportiert in sich Werte und Botschaften, die den Empfänger verändern. Die Wirkung eines Kulturguts kann dabei auf verschiedene Empfänger unterschiedlich sein (Freude, Entsetzen, usw.), und der größte Teil der Wirkung läuft auf einer emotionellen Ebene und unbewusst ab. Manche Wirkungen führen direkt zu Tränen, ohne dass es rational erklärbar ist, andere Wirkungen arbeiten im Stillen lange weiter und manifestieren sich erst viel später in bewussten Gedanken. Das Unbewusste dabei rational steuern zu wollen oder meinen dieses zu können, ist Selbstbetrug. Trotz willentlicher Anstrengung kann ein seelischer Inhalt nicht direkt bewusst gemacht werden, hierfür bedarf es Methoden wie der Psychoanalyse. Wer also meint, die unbewusste Wirkung von GTA5 auf Erwachsene, Jugendliche oder gar Kinder sicher beurteilen zu können, belügt sich selbst und spielt eine Art von russischem Roulette. Das kann gut ausgehen, muss aber nicht.
ElWebs
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ElWebs »

Zum Thema (nicht) lebendige/interaktive Spielwelt hier ein Link:

http://www.ign.com/articles/2013/09/30/ ... -your-mind

Insgesamt kann man auf keinen Fall sagen, die Spielwelt würde nicht auf den Spieler reagieren.
Allerdings zum Einen eher unauffälliger als in einem noch deutlicher auf Zahlen basierenden Rollenspiel wie Skyrim, und zum anderen in den meisten Fällen nur situativ und nicht dauerhaft.
But still...
Der Zeuge Gameovahs
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Der Zeuge Gameovahs »

mich hatten unlängst vorm Saturn zwei ca. 14jährige Burschen gefragt, ob ich ihnen nicht GTA V kaufen könnte, sie würden mir sogar 5€ extra geben,

ich hab das dann auch gemacht, hab ihnen aber die 5€ zurückgegeben und ihnen gesagt sie sollen sich 2 Bier damit kaufen :twisted:
johndoe981765
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von johndoe981765 »

Sehr löblich! Hast den Jungs wenigstens noch 2 Kippen ausgegeben?
Der Zeuge Gameovahs
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Der Zeuge Gameovahs »

ich rauche nicht :D
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Gildarts
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Gildarts »

Der Multiplayer ist einfach absolut fürchterlich. Jetzt weiß man auch warum der erst 2 Wochen später rauskam, jede Beta läuft besser. Wollten wohl keine Metacritic Wertung unter 95% :lol:
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ColdFever
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

Der Zeuge Gameovahs hat geschrieben:mich hatten unlängst vorm Saturn zwei ca. 14jährige Burschen gefragt, ob ich ihnen nicht GTA V kaufen könnte, sie würden mir sogar 5€ extra geben, ich hab das dann auch gemacht
Die Eltern der Kinder werden sicher dankbar sein. Es geht sogar noch besser: Hier hat jemand die Freudentränen seines 11jährigen Sohnes gefilmt, dem er GTA5 schenkt:
http://www.youtube.com/watch?v=Oz1GifAkz-w

Die emotionale Reife ist offensichtlich. 14 - 11 - bietet jemand weniger? Die jüngsten Spieler sollen bei RTL eine Sondersendung von "Die besten Eltern der Welt" bekommen und bei "DSDS Kids" im GTA5-Multiplayer life gegeneinander antreten (wegen Jugendschutz aber erst ab 22 Uhr).
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Rooobert
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Rooobert »

Gildarts hat geschrieben:Der Multiplayer ist einfach absolut fürchterlich. Jetzt weiß man auch warum der erst 2 Wochen später rauskam, jede Beta läuft besser. Wollten wohl keine Metacritic Wertung unter 95% :lol:
Allerdings. Gerade erst 3 std. lang eine Mission gespielt um mal ein bißchen Geld zu haben dann friert natürlich die box ein und jetzt sind die cloud Server nicht erreichbar. Wenn die Kohle weg ist dann dreh isch dursch.
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FuerstderSchatten
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

ColdFever hat geschrieben:[Jedes Kulturgut transportiert in sich Werte und Botschaften, die den Empfänger verändern. Die Wirkung eines Kulturguts kann dabei auf verschiedene Empfänger unterschiedlich sein (Freude, Entsetzen, usw.), und der größte Teil der Wirkung läuft auf einer emotionellen Ebene und unbewusst ab. Manche Wirkungen führen direkt zu Tränen, ohne dass es rational erklärbar ist, andere Wirkungen arbeiten im Stillen lange weiter und manifestieren sich erst viel später in bewussten Gedanken. Das Unbewusste dabei rational steuern zu wollen oder meinen dieses zu können, ist Selbstbetrug. Trotz willentlicher Anstrengung kann ein seelischer Inhalt nicht direkt bewusst gemacht werden, hierfür bedarf es Methoden wie der Psychoanalyse. Wer also meint, die unbewusste Wirkung von GTA5 auf Erwachsene, Jugendliche oder gar Kinder sicher beurteilen zu können, belügt sich selbst und spielt eine Art von russischem Roulette. Das kann gut ausgehen, muss aber nicht.
Wenn keine emotionalen Defizite vorhanden sind, passiert rein gar nichts durch Computerspiele, du willst also Kunst verbieten, nur um zu verhindern, dass irgendwann, irgendwo ne Bombe platzen könnte, die so oder so platzen würde.

Du negierst damit die gesellschaftlichen Probleme, die Menschen kaputtmachen. Damit stellst du dich in eine Reihe von Leuten, die immer die einfachste Lösung suchen.
Wenn sich jemand jeden Tag Pornos und Gewaltfilme anschaut, kann das ein Symptom dafür sein, dass etwas nicht mit ihm stimmt, aber es bedeutet nicht, dass dadurch etwas nicht mit ihm stimmt.

Du bekämpfst also das Symptom anstatt die Ursache.
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ColdFever
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

FuerstderSchatten hat geschrieben:Wenn keine emotionalen Defizite vorhanden sind, passiert rein gar nichts durch Computerspiele.
Woher nur nimmst Du die Gewissheit für diesen erneut bodenlosen Unsinn, den Du hier absonderst? Hast Du schon einmal auch nur entfernt etwas mit Kindern zu tun gehabt? Und erlebt, wie diese selbst nur von einem Märchen Albträume bekommen können, wenn es sie überfordert? Nicht reif genug für etwas zu sein, ist kein "emotionales Defizit", sondern ganz normal.
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Rooobert
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Rooobert »

Kann es sein das man in GTA online nur ein einziges Grundstück besitzen kann?? Wollte gerade zusätzlich ne Garage kaufen aber es will dann mein anderes ein-"traden"...beschissen ist das doch.
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FuerstderSchatten
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Dafür musst du kein Psychologe sein. Es ist ein breiter Konsens in den gesamten Kulturwissenschaften, dass Sprache und Kultur das Denken der Menschen massiv beeinflussen (siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Cultural_turn
http://de.wikipedia.org/wiki/Linguistische_Wende).
Propaganda-Medien oder Werbung haben sich diesen Effekt imnmer schon bewusst zunutze gemacht, das meiste läuft aber unbewusst und als implizite Struktur- und Regelbildung ab. Natürlich kann man das meist nicht auf einzelne Kunstwerke isoliert runterbrechen, sondern muss das im Gesamtzusammenhang sehen.

Daher stimmt es, dass Sprache und Kultur ein Abbild der Gesellschaft sind und gesellschaftliche Phänomene spiegeln. Es stimmt aber genauso, dass Sprache und Kultur aktiv die Gesellschaft mitprägen und ihrerseits formen. Eine klassische Wechselwirkung also imho, und demnach keine Entweder-Oder-Frage.
Stimmt, da habe ich mir selbst ein Bein gestellt, konnte aber auch so leicht nicht mehr zurückrudern. Kunst, also Kultur ist natürlich ein inhärenter Teil des Menschseins, ich würde sogar so weit gehen und sagen dass man ohne Kultur gar kein Mensch ist, weil Menschsein bedeutet, dass man sich mit sich selbst und seiner Umwelt bewusst auseinander setzen kann. Ok, im biologischen Sinne wäre man auch ein Mensch ohne diese Fähigkeiten, aber zumindestens nicht wenn man sich abgrenzen will zum Tier.
Deswegen gibt es auch eine Wechselwirkung, weil der Mensch nicht von der Kultur getrennt betrachtet werden kann. Sie ist im steten Wandel begriffen, wie der Mensch selbst und "klebt" an ihm fest im immerwährenden Strudel der Zeitgeschichte.
Aber von einem einzelnen Bild also von GTA eine bestimmte gesellschaftliche Auswirkung vorherzusagen, wie das der User ColdFever hier meint zu wissen ist doch kompletter Unsinn. Dafür hat ein Spiel, ein Film, ein Bild oder ein Buch viel zu unterschiedliche Auswirkungen auf den Menschen, als Monokausaler Grund kann er jedenfalls nicht herhalten, warum ein Mensch irgendwas tut. Der Mensch ist schon vorher beeinflusst durch seine soziale Umgebung, in der Geschichtswissenschaft wird dies als Standortgebundenheit bezeichnet, dass ihn ein Spiel als alleiniger Grund eigentlich nicht zum Psychopathen machen dürfte.
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Zum Beispiel die Nazis und ihre "entartete Kunst". Sie hatten nicht Angst vor harmlosem Gekrakel und Geschmiere, sondern vor der pazifistischen und antifaschisten Aura, die davon ausging. Vor der Sprache im Bild. Sie hatten Angst, dass Menschen, die einmal Bilder von Max Beckmann oder Otto Dix auf sich haben wirken lassen, keine guten und kriegsgeilen Nazis mehr abgeben würden. Sie hatten nicht Angst vor dem Kunstwerk, sondern seiner Wirkung tief in die Denkweise der Menschen hinein. Ich glaube das ALLES, was wir kulturell hervorbringen, auch eine Wirkung hat, sich fortsetzt und uns verändert.
Wäre es so wie du sagst, wären die Nazis wohl gar nicht erst von einem Großteil der deutschen Bevölkerung gewählt worden, denn in der Weimarer Republik erfreute sich die moderne Kunst großer Beliebtheit. Es gab sogar eine Wanderausstellung noch im 3ten Reich mit entarteter Kunst, so groß kann die Angst wohl vor der Wirkung der Bilder nicht gewesen sein. Warum haben sie dann die Moderne Kunst "verboten"? Pluralismus war im faschistischen völkischen Einheitsstaat unerwünscht und passte deswegen nicht in das Kunstverständnis der Nazis, aber prinzipiell halte ich nichts von Monokausalen Gründen.

Aber hier kann man doch wieder ganz klar sehen, dass Kunst halt eine ganz abstrakte Wirkung auf den Menschen hat, während die Spiegelung der Gesellschaft ganz offensichtlich erkennbar ist. Wir wissen nicht, ob "Im Westen nichts Neues" wirklich imstande ist, jemanden so zu beeinflussen, dass er kriegsmüde wird, aber das "Im Westen nichts Neues" geprägt ist durch die Kriegserfahrung des Autors ist offensichtlich.

Deswegen halte ich z.B. den Rock and Roll auch nicht für den Auslöser der Aufmüpfigkeit der Jugend, sondern für deren Ausdrucksform.
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FuerstderSchatten
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

ColdFever hat geschrieben:
FuerstderSchatten hat geschrieben:Wenn keine emotionalen Defizite vorhanden sind, passiert rein gar nichts durch Computerspiele.
Woher nur nimmst Du die Gewissheit für diesen erneut bodenlosen Unsinn, den Du hier absonderst? Hast Du schon einmal auch nur entfernt etwas mit Kindern zu tun gehabt? Und erlebt, wie diese selbst nur von einem Märchen Albträume bekommen können, wenn es sie überfordert? Nicht reif genug für etwas zu sein, ist kein "emotionales Defizit", sondern ganz normal.
Und deswegen willst du jetzt Märchen verbieten oder wie? Der Mensch muss Entscheidungen selbständig treffen, es kann nicht sein, dass man ihnen alles aus der Hand nimmt. Auch ein Erwachsener kann ohne je ein Computerspiel gespielt zu haben oder einen Pornofilm gesehen zu haben seine Kinder ermorden, einfach weil er dazu imstande ist von Natur aus, der Mensch ist doch kein absolut rationales Wesen, sondern ist auch ein unkontrollierbares Gefühlswesen. Selbst bei einer "perfekten" Kindheit wäre das möglich, denke ich mal, wenn auch ungleich seltener vermutlich und das gebe ich nur ungern zu, weil ich oftmals soziale Probleme für genau solche Taten verantwortlich mache.

Außerdem ganz plump ausgedrückt: Ohne das "Böse" zu kennen, wie will man dann "gut" sein?
Nicht reif genug sein, ist doch auch nichts anderes als emotional defizitär sein oder? Man kann dann halt mit etwas noch nicht umgehen, gut ich nehme an, sowas gibt's. Obwohl wie jung soll denn das Mädchen sein, wenns von Märchen Angst bekommt? 5 Jahre vielleicht, dann kann es höchstwahrscheinlich die Bilder im Computer noch nicht mal richtig begreifen. Wenn sie älter ist, wundert mich das schon sehr, dass sie Albträume von Märchen bekommt. ich hab mit 5 Jahren schon mit Masters Figuren gespielt, das sind eigentlich schon recht gruselige Wesen. Albträume hat wohl jedes Kind, weil es auch noch einen sehr hohen Grad an Phantasie hat.

Natürlich habe ich Erfahrungen mit Kindern, so wie jeder Mensch, schließlich war ich selbst eines. Ich habe z.B. schon recht früh Watership Down gesehen und habe bisher noch keinen Menschen ermordet. Ich habe auch Nichten und Neffen und Cousins und Cousinen, eine Schwester, einen Bruder.... Die waren auch alle einmal Kinder oder sind es noch.

Wie willst du das messen, ob jemand reif ist für etwas oder nicht, Pink Floyd "The Wall" ist durchaus ein harter Film was die Bilder angeht, meine Eltern haben ihn mir deshalb verboten. Irgendwann habe ich ihn dann gesehen und habe die Hälfte der Bilder nicht mal verstanden, trotzdem bin ich deswegen doch nicht marodierend durch die Straßen gezogen. Das sind doch alles willkürliche Grenzen, 18, 16, 14. Wer weiß schon wann, etwas gut oder schlecht für einen Menschen ist? Ich maße mir jedenfalls nicht an, im Gegensatz zu dir das zu entscheiden. Das sollen vielleicht die Eltern, Brüder entscheiden, meinetwegen noch der Gesetzgeber, jedenfalls nicht du.
ColdFever hat geschrieben: Jedes Kulturgut transportiert in sich Werte und Botschaften, die den Empfänger verändern.
Aso der Satz regt mich schon die ganze Zeit auf, jetzt dreh ich mal den Spiess um: Woher nimmst Du diese Gewissheit zu wissen, welches Kulturgut welche Werte und Botschaften transportiert? Es gibt nicht die eine Interpretation für ein Kunstobjekt, das wird einen schon spätestens in der Oberstufe beigebracht. Und dann noch woher weisst du wie diese Werte den Empfänger inwiefern beeinflussen können oder überhaupt oder manche ja, andere nicht?

Ich hoffe jedenfalls das Leute wie du niemals in die Position kommen, solche Dinge zu entscheiden, weil bei solch einer Hysterie schnell wieder etwas brennen kann. Und das obwohl mich GTA überhaupt nicht interessiert und ich auch denke dass es ganz schön brutal ist.

So wie es momentan geregelt ist, ist es ok, mit Experten die sich darüber beraten und dann entscheiden. Ein für alle verständliches System mit Altersangaben. Ich finde ein bisschen gegängelt wird man da schon, wenn solche Lieder wie "Geschwisterliebe" von den Ärzten auf den Index landen können, aber es wird ja schon ein bisschen besser, die Entscheidungen werden moderater. Mich jedenfalls stimmts froh, dass GTA nicht auf dem Index gelandet ist, wie gesagt ich werds noch nicht mal spielen. Aber Freiheit der Kunst ist ein wichtiges Gut.