Es fehlt immer noch jede schlüssige Argumentation, warum Folter jetzt schlimmer ist als die "übliche" Gewaltdarstellung.Wulgaru hat geschrieben:Das ist es eben doch. Genau wie bei Kindern haben wir bei Vergewaltigung noch einen Schalter im Kopf der Gewaltdarstellung untragbar macht. Folter scheint okay zu sein, auch wenn man es vielleicht unappetitlich findet. Ich will das auf jeden Fall nicht in einem Videospiel sehen und mir wird schlecht wenn ich daran denke wieviel Jugendliche GTA spielen und daran genauso viel Spaß haben werden wie früher daran Leute zu überfahren (hier rede ich auch von mir selbst, also nicht Frontal21 :wink: ).
Ich gehe sogar soweit und sage: ganz wie in Schocker-Filmen sind Schocker auch in Spielen ok. Keine Grenzen. Solange solche Spielszenen auch so widerwärtig rüberkommen, dass sie wirklich schocken, dass man sich mies fühlt, für das was man tut. Für mich die Erfahrung, so richtig beim Spielen schlucken zu müssen, und nur schwer weiterspielen zu können, was vollkommen Neues im Videospielbereich, aber aus Filmen schon bekannt. Speziell in kritischen Kontexten gerne mehr so ähnlich wirkende Szenen in zukünftigen Spielen (man mag GTA nicht besonders viel Gesellschaftskritik attestieren können, aber diese Mission war voll davon). Gewaltdarstellung (sofern nicht offenkundig realitätsfern) wird erst verwerflich, wenn sie verharmlosend oder glorifizierend wird.
Denn eines halte ich für sicher:
Wer Gewalt in Medien begegnet, davon wirklich abgestoßen wird, der wird kein gestörtes Verhältnis zu Gewalt in echt entwickeln... es sei denn, er war vorher schon labil.
Und einige scheinen nicht zu raffen, dass man sowohl von der dargestellten Gewalt abgestoßen sein kann als auch gleichzeitig eine konsequente Gewaltdarstellung gutheißen kann.