Grand Theft Auto 5 - Test

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johndoe803702
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von johndoe803702 »

Diese speilbare Szene finde ich auch extrem hart und ist eine ernste Sache und sollte nicht durch Spiele wie GTA verharmlost werden. Ich würde mich weigern solche Aktionen auszuführen auch wenn diese "nur" in einem Videospiel vorkommen, bei Heavy Rain zum Beispiel habe ich mich zum Beispiel geweigert den Finger zu Opfern, das gute daran war, dass man es eben NICHT machen muss. Bei GTA 5 scheint es so als sei man dazu gezwungen diese in meinen Augen grausamen Aktionen auszuführen.
Und sich 10 Minuten damit beschäftigen zu müssen finde ich wirklich extrem hart.
Diebstahl in Video-Spielen ist eine Sache (In diesem Fall Autos & Waffen klauen usw, aber Menschenfolter eine ganz andere).
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saxxon.de
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von saxxon.de »

Wenn du die Szene gespielt und als sehr hart und unangenehm empfunden hast, dann zeigt das ja, dass sie nicht verharmlost wird.

In der Szene hört der Spielspaß einfach auf, es wird schwer erträglich und es gibt drumherum harte Kritik daran.

Damit ist doch dann alles in Ordnung. Dass auch Spiele sich mit dem Thema auseinandersetzen dürfen sollten brauchen wir ja hoffentlich nicht mehr zu diskutieren.

Wichtig ist, dass es keinen Spaß macht, die Szene zu spielen; ich habe zumindest hier im Forum auch noch von niemandem gelesen, dass er Spaß dabei hatte. Bei den meisten ist auch die Kritik an den Folterpraktiken der USA angekommen. Insofern hat Rockstar doch damit alles richtig gemacht.

Warum nicht optional? Wenn es einem wichtig ist, eine Botschaft an den Mann / die Frau zu bringen, dann muss man auch dafür sorgen, dass derjenige zuhört.

Interessant finde ich, dass diese Szene zwar in vielen Medien diskutiert wird und Artikel darüber erscheinen, überraschenderweise aber recht differenziert damit umgegangen wird. Häufig ist die Berichterstattung recht nüchtern und beschäftigt sich mit den Fakten. Es wird oft gesagt dass der Spieler aktiv foltern muss und z.B. Amnesty International sich dagegen geäussert hat, aber oft wird auch darauf eingegangen dass die Szene in einen sehr kritischen Kontext eingebettet ist.

Inwiefern Rockstar das nun gelungen ist, ist ja offensichtlich diskutabel, aber grundsätzlich finde ich es schonmal sehr angenehm, dass man sich die Hetzkampagnen der Vergangenheit bisher spart und differenzierter damit umgeht. Ob das daran liegt, dass sich mittlerweile auch bei den Konservativen herumgesprochen hat, dass Videospiele nicht mehr nur für Kinder sind oder daran dass GTA mittlerweile weit über die Grenzen des Mediums hinaus bekannt ist, kann wahrscheinlich niemand beantworten. Aber die Art wie die Diskussion geführt wird ist in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Was den SZ-Artikel weiter oben angeht: Keine Ahnung, an welche Fakten die sich noch halten sollen. Was im Artikel steht, ist doch auch Fakt. Als Kontrast dazu hier noch ein Artikel von Spiegel Online, der sich nicht zu schade ist sogar über Manhunt zu schreiben
Spiegel Online hat geschrieben:Und die damit dem Rockstar-Spiel am nächsten kommt, das verteufelt wird wie kein zweites: "Manhunt", das ebenfalls unter all seinem Schmutz zutiefst moralisch ist und Fragen an die Spieler stellt. Fragen nach Gewalt, nach der eigenen Moral.
.
Zuletzt geändert von saxxon.de am 27.09.2013 03:01, insgesamt 1-mal geändert.
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DerSnake
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von DerSnake »

Ich glaube einige nehmen das Spiel zu ernst :D

Mich persönlich hat die Szene ehrlich gesagt nicht gestört. Ich habe jedes Folter Mittel genutzt weil ich auch wissen wollte was passiert. Geschockt? Nein da es für mich nur ein Spiel ist.

Vielleicht bin ich aber auch schon zu abgehärtet das mich sowas noch schockiert.
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saxxon.de
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von saxxon.de »

Oder dir fehlt die Fähigkeit zur Reflektion. Ein anderer Ausdruck für "abgehärtet" ist in diesem Zusammenhang auch "abgestumpft" und da würde ich mir an deiner Stelle dann Gedanken machen. Aber falls die Fähigkeit zur Reflektion tatsächlich nicht gut ausgeprägt ist, dann wird's auch nichts mit dem drüber nachdenken..
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Wulgaru
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Wulgaru »

Also entweder oder saxxon. Wenn Rockstar diese Szene anbietet, muss man auch damit rechnen das Leute nicht dreimal über die Metaebene nachdenken und einfach spielen. Das macht sie doch nicht abgestumpft. Die Schuld liegt hier bei dem der die Szene schreibt. Ich werde hier mal den Film Sucker Punch als Beispiel einwerfen, dessen Metaebene vor allem in der Kinofassung sehr schwer zu greifen ist und daher von den meisten Leuten als Müll empfunden wird...macht das diese Leute dumm? Nein, es liegt an den Machern hier ihre Botschaft nicht transportiert haben.

(Sucker Punch kann man natürlich auch dumm finden wenn man die Metaebene versteht, ist nur ein Beispiel).
johndoe774091
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von johndoe774091 »

saxxon.de hat geschrieben:Oder dir fehlt die Fähigkeit zur Reflektion. Ein anderer Ausdruck für "abgehärtet" ist in diesem Zusammenhang auch "abgestumpft" und da würde ich mir an deiner Stelle dann Gedanken machen. Aber falls die Fähigkeit zur Reflektion tatsächlich nicht gut ausgeprägt ist, dann wird's auch nichts mit dem drüber nachdenken..
Reflektierst du nach jeder erschoßenen oder überfahrenen Person in GTA? Nein? Dann bist du auch abgestumpft. Hört doch alle auf mit dieser Heuchlerei. Sich über die Folterszene aufzuregen, aber Rest des Spiels ist vollkommen in Ordnung. Das ihr Leute abknallt ist auch nicht optional.
Timotheus09
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Timotheus09 »

Ich verstehe diese Diskussion überhaupt nicht. In GTA5 könnt ihr Leute über den Haufen fahren , sinnlos abknallen und vieles mehr. Aber bei einer folterszene bekommt ihr ein schlechtes Gefühl?! Sorry das ist sowas von heuchlerisch. Wenn man sich GTA kauft dann weiß ich das Gewalt im Spiel ist.

Wenn jemand ernsthaft Probleme damit hat sollte er generell überlegen ob eine Anschaffung sinnvoll ist.
Der Zeuge Gameovahs
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Der Zeuge Gameovahs »

Timotheus09 hat geschrieben:Ich verstehe diese Diskussion überhaupt nicht. In GTA5 könnt ihr Leute über den Haufen fahren , sinnlos abknallen und vieles mehr. Aber bei einer folterszene bekommt ihr ein schlechtes Gefühl?! Sorry das ist sowas von heuchlerisch. Wenn man sich GTA kauft dann weiß ich das Gewalt im Spiel ist.

Wenn jemand ernsthaft Probleme damit hat sollte er generell überlegen ob eine Anschaffung sinnvoll ist.
es kommt halt auch auf die Inszenierung an,
es ist nunmal ein Unterschied ob ich dutzende maskierte anonyme Nazitalibanvietkongs in Moorhuhnmanier abschieße, oder ob ich in Nahaufnahme gezeigt bekomme, wie ich mittels drehen des Sticks einen Zahn mit einer Zange rausziehe.
Ja, es ist beides Virtuell, aber den Unterschied sollte man schon erkennen.
johndoe803702
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von johndoe803702 »

@Timotheus09
Verstehst du denn nicht? - Es ist optional daher muss ich das nicht so machen wie du beschreibst.
Aber die Foltersache muss man ja leider machen und nein ich habe es nicht gespielt, sondern habe mir die zahlreichen Berichterstattungen darüber angesehen.
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Prypjat
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Prypjat »

DancingDan hat geschrieben:
saxxon.de hat geschrieben:Oder dir fehlt die Fähigkeit zur Reflektion. Ein anderer Ausdruck für "abgehärtet" ist in diesem Zusammenhang auch "abgestumpft" und da würde ich mir an deiner Stelle dann Gedanken machen. Aber falls die Fähigkeit zur Reflektion tatsächlich nicht gut ausgeprägt ist, dann wird's auch nichts mit dem drüber nachdenken..
Reflektierst du nach jeder erschoßenen oder überfahrenen Person in GTA? Nein? Dann bist du auch abgestumpft. Hört doch alle auf mit dieser Heuchlerei. Sich über die Folterszene aufzuregen, aber Rest des Spiels ist vollkommen in Ordnung. Das ihr Leute abknallt ist auch nicht optional.
Seit nunmehr 20 Seiten kommst Du immer wieder mit den selben Argumenten.

Du scheinst den Unterschied nicht zu sehen oder zu verstehen, weshalb ich Dir gerne mal den Unterschied erklären möchte.
Das erschiessen oder überfahren von Personen in GTA gehört schon seit jeher dazu. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn es passiert auf einer unpersönlichen Ebene.
Bei der Folterung ist es jedoch etwas anderes. Der Spieler wird langsam an die Person (Gefolterten) heran geführt und das fängt schon bei der Befreiung an. Man bekommt dank der Erzählweise schnell mit, dass es hier den falschen getroffen hat. Der Gefangene wird als ganz arme Sau dargestellt, der nie jemanden etwas böses getan hat und der nur zu seiner Familie möchte.
Dazu kommt noch der Zustand, dass der Gefolterte schon dem IAA alles erzählt hat und trotzdem gefoltert wurde und das ihm jetzt nochmals das selbe bevorsteht.

Der Spieler interagiert also mit dieser Person. In diesen Moment ist es nicht mehr unpersönlich und das macht die ganze Sache so bizarr und schwer erträglich.

Wenn ich jetzt von der Polizei verfolgt werde, erwehre ich mich nur meiner Haut und habe keine Hintergründe zu dieser Person. Das selbe ist es mit Passanten. Wenn man diese Distanz nicht hätte, dann würde man das Spiel als Gewissenhafter Mensch nicht spielen können.

Da fällt mir eine Stelle in einem Buch ein was ich mal gelesen habe.
Deutsche und Belgische Soldaten stehen sich in einen Stellungskrieg gegenüber. Es ist Weihnachtszeit und Deutsche und Belgier haben eine Waffenruhe eingelegt. Sie singen und schwatzen und können sich gegenseitig übers Feld hinweg hören. Es werden Unterhändler hinaus geschickt und sogar Sachen getauscht. Belgier und Deutsche unterhalten sich, singen, tanzen, lachen und spielen sogar zusammen Fußball. Nach der Weihnachtszeit sollte die Waffenruhe wieder aufgehoben werden, doch niemand gibt einen Schuss ab. Niemand möchte seinen neu gewonnen Freund erschiessen und nur durch einen Zwang von oberster Ebene und unter Androhung der sofortigen erschiessung fangen beide Seiten an, den Wahnsinn des Krieges fortzusetzen.

Es hätte niemals jemand eine Schuss abgegeben, denn der Gegner war nicht mehr nur eine Gesichtslose und vorallem Geschichtslose Person.
Das selbe ist es bei der Folterung in GTA 5. Dazu noch der Umstand, dass der Psychopath und Sadist Trevor diesen Part übernimmt.

Mir ist Bewusst, dass es nur ein Spiel ist und das es nur Pixel sind, aber wenn man hier kein Ekel, Mitgefühl oder gar Scheu verspührt, dann lacht man sich wahrscheinlich auch bei Filmen wie Schindlers Liste oder Texas Chainsaw Massacre schlapp und sollte dringend mal zum Arzt.
PixelMurder
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von PixelMurder »

Manche sehen die Welt halt nicht in Schwarz-Weiss, sondern in Abstufungen, wo Gewalt je nach Kontext und Art gewertet wird. Und ich mache da einen deutlichen Unterschied zwischen Realität und Game. In Real-Life bin ich ein Gegner der Todesstrafe und sehe Notwehr als die einzig legitime Art der Gewalt an, finde es aber unter sehr(SEHR!!!) engen Bedingungen vertretbar, Täter zu foltern, um Opfer zu schützen. Dazu gehört natürlich nicht die übliche oder präventive Informationsbeschaffung, wie sie in Guantanamo praktiziert wird, wo man Leute auf Vorrat foltert und hrer Recht beraubt, nur weil ihr Bart länger als durchschnittlich ist.
Und es macht auch innerhalb eines Spiels einen Unterschied aus, wieso und welche Gewalt ich gegen wen anwende. Ich kaufe mir z.B. keine Ami-Propaganda-Spiele, in dem ich Iraker erschiessen muss. Abgesehen von Spec Ops, wo es mich auch nervte, dass ich gezwungen war, einen Kriegsverbrecher zu spielen.
Ich finde auf jeden Fall den Vorwurf eher simpel, dass wir haufenweise und freudig Leute erschiessen, aber dann über die Folter motzen. Ich kille und überfahre nicht mutwillig Zivilisten, während ich es innerhalb des Kontexts des Spiels als Notwehr betrachte, sich gegen die Bullen zu wehren. In Real-Life hingegen sollte man jeden der Charaktere in GTA5 sofort hinter Gitter bringen, ich sehe sogar Raubkopie als Diebstahl.
In GTA5 habe ich das Folter-Minispiel ertragen und anschliessend weiter gezockt, in der Hoffnung, dass ich den Verantwortlichen für die Folter irgendwann noch human erschiessen darf. Die Szene hätte aber nicht sein müssen, kein Zweifel, ich brauche keine Satire um zu wissen, dass man nicht foltert. Und diejenigen, an die sich das richten würde, haben besseres zu tun, als GTA zu zocken und dann zu reflektieren, z.B. staatlich legitimierte Folter und Raubzüge.
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ColdFever
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

Timotheus09 hat geschrieben:Ich verstehe diese Diskussion überhaupt nicht. In GTA5 könnt ihr Leute über den Haufen fahren , sinnlos abknallen und vieles mehr. Aber bei einer folterszene bekommt ihr ein schlechtes Gefühl?! Sorry das ist sowas von heuchlerisch. Wenn man sich GTA kauft dann weiß ich das Gewalt im Spiel ist.
Folgerichtig fordern einige GTA-Fans nun auch Vergewaltigung im Spiel, was im Kontext der psychopatischen Darstellung von Trevor logisch sei. Jemand schrieb im GTA-Herstellerforum, bevor der Beitrag entfernt wurde, er wünsche sich die Möglichkeit, eine Frau zu entführen, im Keller anzuketten und dann täglich zu vergewaltigen. Er sei nicht verrückt, er würde in GTA5 nur gern auch so etwas tun.

Raub, Mord, Folter - als nächstes dann also Vergewaltigung? Und vielleicht auch mal ein Kindesmissbrauch? Hättet Ihr persönlich eine Grenze bei GTA? Wo wäre die und warum? Als sogenannte "Satire" in Ordnung, um ein wichtiges Problem der Gesellschaft "im Spiel zu thematisieren", wofür die Menschenrechtsorganisationen "dankbar" sein sollten, wie es einige Spieler hier im Forum vertreten? Oder vielleicht doch völlig unangemessen in einem Unterhaltungsspiel und vielleicht gar eine weitere Verletzung von real Betroffenen, die sich nicht erklären können, warum so etwas nun auch noch aktiv gespielt werden muss?
Zuletzt geändert von ColdFever am 27.09.2013 10:20, insgesamt 5-mal geändert.
johndoe774091
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von johndoe774091 »

Prypjat hat geschrieben:Seit nunmehr 20 Seiten kommst Du immer wieder mit den selben Argumenten.

Du scheinst den Unterschied nicht zu sehen oder zu verstehen, weshalb ich Dir gerne mal den Unterschied erklären möchte.
Das erschiessen oder überfahren von Personen in GTA gehört schon seit jeher dazu. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn es passiert auf einer unpersönlichen Ebene.
Bei der Folterung ist es jedoch etwas anderes. Der Spieler wird langsam an die Person (Gefolterten) heran geführt und das fängt schon bei der Befreiung an. Man bekommt dank der Erzählweise schnell mit, dass es hier den falschen getroffen hat. Der Gefangene wird als ganz arme Sau dargestellt, der nie jemanden etwas böses getan hat und der nur zu seiner Familie möchte.
Dazu kommt noch der Zustand, dass der Gefolterte schon dem IAA alles erzählt hat und trotzdem gefoltert wurde und das ihm jetzt nochmals das selbe bevorsteht.

Der Spieler interagiert also mit dieser Person. In diesen Moment ist es nicht mehr unpersönlich und das macht die ganze Sache so bizarr und schwer erträglich.

Wenn ich jetzt von der Polizei verfolgt werde, erwehre ich mich nur meiner Haut und habe keine Hintergründe zu dieser Person. Das selbe ist es mit Passanten. Wenn man diese Distanz nicht hätte, dann würde man das Spiel als Gewissenhafter Mensch nicht spielen können.

Da fällt mir eine Stelle in einem Buch ein was ich mal gelesen habe.
Deutsche und Belgische Soldaten stehen sich in einen Stellungskrieg gegenüber. Es ist Weihnachtszeit und Deutsche und Belgier haben eine Waffenruhe eingelegt. Sie singen und schwatzen und können sich gegenseitig übers Feld hinweg hören. Es werden Unterhändler hinaus geschickt und sogar Sachen getauscht. Belgier und Deutsche unterhalten sich, singen, tanzen, lachen und spielen sogar zusammen Fußball. Nach der Weihnachtszeit sollte die Waffenruhe wieder aufgehoben werden, doch niemand gibt einen Schuss ab. Niemand möchte seinen neu gewonnen Freund erschiessen und nur durch einen Zwang von oberster Ebene und unter Androhung der sofortigen erschiessung fangen beide Seiten an, den Wahnsinn des Krieges fortzusetzen.

Es hätte niemals jemand eine Schuss abgegeben, denn der Gegner war nicht mehr nur eine Gesichtslose und vorallem Geschichtslose Person.
Das selbe ist es bei der Folterung in GTA 5. Dazu noch der Umstand, dass der Psychopath und Sadist Trevor diesen Part übernimmt.

Mir ist Bewusst, dass es nur ein Spiel ist und das es nur Pixel sind, aber wenn man hier kein Ekel, Mitgefühl oder gar Scheu verspührt, dann lacht man sich wahrscheinlich auch bei Filmen wie Schindlers Liste oder Texas Chainsaw Massacre schlapp und sollte dringend mal zum Arzt.
20 Seiten ist etwas übertrieben ;)
Deinen Standpunkt verstehe ich. Vielleicht verstehe ich einfach nicht,wie den Anderen diese Distanz zur Person durch diese in Relation zum gesamten Spiel kurze Szene so verkürzt werden kann, dass man mitfühlt. Die Mission startet, man holt ihn, es werden über ihn einige Sätze verloren und die Folterszene startet. Für mich hat das nicht gereicht um eine Verbindung mit dieser virtuellen Person einzugehen. Ich habe diese Szene genauso gespielt wie alle anderen Missionen. Muss ich deswegen jetzt zum Arzt, obwohl ich bei Filmen, in denen mir über 1-2 Stunden Personen näher gebracht werden und diese dann sterben, Tränen produziere?
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Exedus
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Exedus »

Der Spieler interagiert also mit dieser Person. In diesen Moment ist es nicht mehr unpersönlich und das macht die ganze Sache so bizarr und schwer erträglich.
Es ist denoch eine aus Pixel bestehende Figur die ich auch nicht länger als 5 minuten kenne und mir deswegen genauso scheis egal ist wie die restlichen Pixel Figuren denen ich ständig mit meiner Pixel Waffe den Kopf wegknalle.
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Prypjat
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Prypjat »

DancingDan hat geschrieben: 20 Seiten ist etwas übertrieben ;)
Deinen Standpunkt verstehe ich. Vielleicht verstehe ich einfach nicht,wie den Anderen diese Distanz zur Person durch diese in Relation zum gesamten Spiel kurze Szene so verkürzt werden kann, dass man mitfühlt. Die Mission startet, man holt ihn, es werden über ihn einige Sätze verloren und die Folterszene startet. Für mich hat das nicht gereicht um eine Verbindung mit dieser virtuellen Person einzugehen. Ich habe diese Szene genauso gespielt wie alle anderen Missionen. Muss ich deswegen jetzt zum Arzt, obwohl ich bei Filmen, in denen mir über 1-2 Stunden Personen näher gebracht werden und diese dann sterben, Tränen produziere?
Okay! Dann 19 Seiten. ;)

Hattest Du denn garkein Mitgefühl?
Vielleicht ist es von Mensch zu Mensch auch unterschiedlich, aber wenn einem diese Szene so am Allerwertesten vorbei geht, dann finde ich das befremdlich.
Man muss durch Trevor selbst die Folter in die Hand nehmen und der gefolterte sitzt gegenüber.
Für mich gibt es in diesen Moment keine Distanz.

Tränen muss man deswegen nicht verlieren, aber eine Gefühlsregung sollte schon drin sein.
Und ein Unterschied zu den Personen im restlichen Spiel sollte bestehen. Sonst könnte man es ja nicht spielen. Oder ich könnte es nicht spielen. ;)