Es soll ja gar nicht um den Austritt aus der EU gehen, sondern um einen Austritt aus dem Euro. Der Austritt aus der EU ist natürlich keine Lösung.Boesor hat geschrieben:Der Austritt aus der EU würde auch den Austritt aus dem Euro nach sich ziehen.
Als 1999 der Euro eingeführt wurde, gab es die DM für drei Jahre als Bargeld. Im bargeldlosen Zahlungsverkehr zahlte man aber schon in Euro. Das wurde computerisiert schnell umgerechnet, so dass man eigentlich gar nicht gemerkt hat. Vorschlag ist ... es ähnlich anzugehen , nur umgekehrt: Der Euro bleibt als Bargeld bestehen, das heißt alle baren Zahlungsvorgänge geschehen in Euro: Brötchen kaufen, Kaffee trinken. Unbare Zahlungsvorgänge, die Lohn- und Mietzahlungen, das Begleichen von Rechnungen und so weiter, würden in der neuen Währung abgewickelt. Genaugenommen ist diese Währung ein Währungskorb, der sich aus Euro und einer neuen Drachme zusammensetzt, aber das merkt der Kunde nicht. Er weiß, dass man diese Währung jederzeit in Euro tauschen kann und umgekehrt. Größtenteils machen das Bankcomputer automatisch. Ab und zu wertet die griechische Zentralbank die Drachme ab oder verringert den Anteil des Euros am Warenkorb. Parallelwährungen würden einen sanften Übergang ermöglichen.Boesor hat geschrieben: Das Problem ist, dass Griechenland mit einer neuen Währung ja weiterhin die Schulden in Euro bezahlen müsste. Da die eigene Währung (Drachme2) aber im grunde nichts wert wäre, würde Griechenland entweder einen quasi kompletten Schuldenschnitt benötigen (was weitere Folgen in den beteiligten Ländern nach sich ziehen würden) oder direkt den Staatsbankrott anmelden
Über das Tempo der Abwertung soll die jeweilige Regierung entscheiden. Sie kann auch alles ganz schnell haben. Wenn man jedoch den vorsichtigeren Weg geht, kann es keine großen Zerwürfnisse geben. Es kommt zu einer kleinen Belebung der Wirtschaft und zu einer kleinen Aufwertung der Schulden. Der Staat erzielt höhere Steuereinnahmen und kann die Aufwertung der Schulden daher verkraften. Gut, da mag der Nettoeffekt null sein. Aber die Privatwirtschaft profitiert von der Abwertung. Auch die Arbeitslosen profitieren. Und weniger Importe, sprich geringere Leistungsbilanzdefizite, waren doch gerade das Ziel.
(90% dieses Textes habe ich einem Interview mit Herrn Lucke entnommen)
Ergänzend muss man jedoch sagen dass dieses Vorgehen einen Schuldenschnitt für Griechenland voraussetzen würde ... aber ich denke wir sind uns einig wenn ich behaupte dass Griechenland ohnehin neue Hilfen benötigen wird. Ob das in Form neuer Gelder ... oder in Form eines Schuldenschnittes ist.